Acorus calamus / Kalmoes
Acorus calamus (Latein)
Kalmus (Deutsch)
calamus (Englisch)
sweet flag (Englisch)
flag root (Englisch)
bacc (Hindi)
acore vrai (Französisch)
calamo aromatico (Italienisch)
cálamo aromático (Spanisch)
Acorus calamus, Rhizom
Mehrjährige schilfähnliche Wasserpflanze mit langen, kriechenden Rhizomen. Die aromatischen, ziemlich breiten (gewöhnlich mehr als 15 mm) Blätter besitzen eine deutliche Mittelrippe. Winzige Blüten stehen in länglichen Blütenkolben. Die zweite Art, der Grasblättrige Kalmus (A. gramineus), ist als shi chang pu in der TCM wohl bekannt. Er besitzt nichtaromatische, schmale Blätter (unter 10 mm breit), denen die deutliche Mittelrippe fehlt.
Herkunft
Indien bis Neuguinea; in den nördlichen gemäßigten Klimazonen vermutlich nicht heimisch, sondern eingebürgert. A. gramineus ist in China, Japan und Südostasien heimisch.
Verwendete Teile
Rhizome (frisch oder getrocknet, ganz oder pulverisiert).
Wirkung/Verwendung
Bitteres Tonikum (Amarum), stimulierend.
Anwendung
Man verwendet die aromatischen, bitteren Rhizome zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Blähungen oder zur Appetitanregung. Kalmus wird traditionell vorwiegend als verdauungs- und blähungslinderndes Mittel genutzt, gelegentlich auch als Brechmittel sowie als Krampflösungs- und Anregungsmittel, ferner gegen Würmer. Die Droge lindert anscheinend Magenkrämpfe, chronische Ruhr und Asthma; ferner soll sie stärkend auf das Nervensystem wirken und wurde in der ayurvedischen und Traditionellen Chinesischen Medizin angewendet.
Zubereitung und Dosierung
Allgemein werden Tinkturen verwendet; getrocknetes oder kandiertes Rhizom kann jedoch auch gekaut oder als Tee getrunken werden.
Wirkstoffe
Das ätherische Öl enthält Monoterpene (Farnesen, Geranylacetat, Camphen, p-Cymen, Linalool), Sesquiterpene (Acorenon); insbesondere Phenylpropanderivate (β-Asaron; =cis-Isoasaron) bei der indischen Varietät.
Pharmakologie
Die krampflösenden Eigenschaften des ätherischen Öls und die beruhigende Wirkung des Hauptinhaltsstoff (β-Asaron) wurden bei der indischen Varietät nachgewiesen. Asaron und die Monoterpene besitzen antimikrobielle Eigenschaften.
Hinweise und Umgang
In den meisten Ländern wird Kalmus in Verdauungsmitteln nicht länger eingesetzt, da es mögliche schädliche Nebenwirkungen durch β-Asaron gibt (mutagene und embryotoxische Eigenschaften). Die europäische Varietät enthält nur Spuren von β-Asaron und ist manchmal für Nahrungsmittel zugelassen.