HSPA-to-WLAN-Router Vodafone MiFi 2352

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Mit einem UMTS-to-WLAN-Router können Sie einen WLAN-Hotspot allzeit aus der Hosentasche zaubern. So ein Router holt sich das Internet aus der Mobilfunk-Luft und funkt es dann per WLAN an mehrere Laptops und SmartPhones weiter.

 

WLAN aus der Hosentasche

 

Der winzige „Vodafone Mobile W-LAN Spot“ alias „MiFi 2352“ schaut wie ein Smartphone aus, nur ohne Display und ohne Tastatur. Er bringt gut 80 Gramm auf meine Waage. Dabei ist der 1530mAh starke Akku schon eingesetzt. Zum Vergleich: Der Vodafone-Bestseller BlackBerry Storm 9500 wiegt fast das Doppelte, nämlich 155 Gramm.

 

Also kam ich auf die Idee, den Mini-Router MiFi 2352 genau dort zu tragen, wo früher auch schon 155 Gramm BlackBerry oder 145 Gramm Apple iPhone den Stoff ausbeulten: In der Hosentasche, in der Hemdentasche oder im Jackett, je nach Anlass eben. Seitdem bin ich so zu sagen ein wandelnder WLAN-Hotspot. Dieser Hotspot kann meinem eigenen WLAN-Laptop

sowie vier weiteren WLAN-Verbrauchern allzeit gute Internet-Verbindungen spendieren: Egal wo ich gerade bin: Im Büro, in der Wohnung, bei Kunden, im Hotel. Seitdem muss ich keinen WLAN-Hotspot in Hotels und Restaurants mehr aufsuchen, mein WiFi-Hotspot ist allzeit bei mir. Wenn ich das WLAN-Passwort alias SSID unterwegs gleich finde, kann ich sogar Freunden oder Fremden den Zugriff auf meinen mobilen WLAN-Hotspot spendieren. Oder automatisch einen temporären Hotspot mit einem temporären Passwort generieren lassen. Etwa um ein paar Mails zu checken oder einen Preis zu vergleichen. Einzige Voraussetzung: Mein WiFi-Hotspot im Jackett braucht eine möglichst gute Vodafone-UMTS-Funknetz-Versorgung. Aber die finde ich derweil fast überall, besonders in dicht besiedelten Wohn- und Büro-Gebieten, in fast allen Hotels, auf den meisten Straßen. 

Laut Datenblatt des Herstellers Novatel Wireless aus San Diego versteht „The World’s First Intelligent Mobile Hotspot“ alle wichtigen Funk-Sprachen von GPRS über EDGE und UMTS bis hin zu HSPA mit bis zu 7200 Kbps im Download (HSDPA) und bis zu 5760 Kbps im Upload (HSUPA). Diese Mobilfunk-Sprachen übersetzt der weiße Schönling dann in die WLAN-Sprache IEEE 802.11g mit bis zu 54 Mbps. Angetrieben wird der winzige UMTS-Router laut Aufdruck am Geräte-Boden von einem Qualcomm-Funkprozessor. Angekündigt wurde der „MiFi 2352“ erstmals auf dem Mobile World Congress MWC 2009 in Barcelona.

 

Innerhalb einer etwa 10 Meter großen WLAN-Funkzelle können sich bis zu fünf „Wi-Fi enabled devices“ über den MiFi 2352 mit dem Internet verbinden. Also beispielsweise Laptops, SmartPhones, Digitale Bilderrahmen, Kameras, Spielekonsolen und Fernseher, sofern sie eben ein 11g-WLAN-Funkmodul an Bord haben. Die Obergrenze für die Surfspeed wird natürlich immer vom schwächsten Glied der Kette limitiert. Kommen an sehr gut versorgten Stellen zum Beispiel 5000 Kbps netto aus

der Vodafone-Luft, dann wird diese Speed per 54-Mbps-WLAN auf die eingeloggten WLAN-Geräte verteilt. Findet der UMTS-Mini-Router in ländlichen Regionen dagegen bloß EDGE mit 200 Kbps, oder Normal-UMTS mit 400 Kbps, dann kann auch die 54-Mbps-WLAN-Wolke des MiFi 2352 die Speed-Limitierung aus dem Mobilfunknetz vor Ort nicht weiter steigern. Bei einer 200-Kbps-EDGE-Anbindung macht es auch keinen Spaß mehr, mit fünf Laptops gleichzeitig aktiv zu surfen, denn die insgesamt 200 Kbps müssen dann ja auf fünf Leute verteilt werden. Außerdem hängt die Speed auch davon ab, in welchem Land der Erde Sie welche SIM-Karte welches Providers in den UMTS-Router stecken, ob Ihr Datenvertrag die Surfpower künstlich begrenzt, wie viele andere Surfer das Netz belasten, und so weiter. Ich habe den MiFi 2352 nur im Dezember 2009 nur in Bayern und nur mit einer SIM-Karte von Vodafone getestet. 

DSL-Ausfall-Reserve

 

Am 10.12.2009 hatte ich eine Umschaltung vom ISDN-T-DSL 6.000 der Telekom auf das neue VDSL 50.000 der 1&1 Internet AG. Da die Umschaltung zu 1&1 nicht ganz glatt verlief, ist meine Internet-Versorgung bis zum 12.12.2009 ausgefallen. In diesen Tagen hatte ich den MiFi-Router dann rund um die Uhr eingeschaltet und meine Laptops über zwei Etagen hinweg in den Mini-UMTS-Router eingeloggt. Das Mailen und Surfen hat sich mit dem MiFi unterm Strich nicht schlechter angefühlt als über die Kombination T-DSL-6000 & AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7170. Also kann ich aus jener Erfahrung sagen: An meinem Standort 81929 München hat sich das Vodafone MiFi 2352 im Dezember 2009 auch als DSL-Ausfall-Reserve sehr gut bewährt.

 

Speedtest 3700 Kbps

 

Doch auch die objektiveren Messwerte haben den gefühlten Eindruck bestätigt: Mein altes T-DSL 6000 brachte in den letzten drei Jahren bis zur Abschaltung am 10.12.2009 nie mehr als circa 3.000 Kbps im Downstream und auch nie mehr als 400 Kbps im Upstream. Der

Vodafone MiFi 2352 Hotspot brachte in den gleichen Räumen im Dezember 2009 maximal 3700 Kbps netto im Download und maximal 1600 Kbps netto im Upload. Bei diesen Messungen stand der MiFi im 1.OG in der Nähe des Fensters und der per WLAN verbundene Sony-11n-WLAN-Laptop stand eine Etage höher im DG. Der Funkturm von Vodafone steht in der Münchener Kastenbauer Strasse, etwa 500 Meter Luftlinie von meinem Fenster entfernt, aber ohne direkten Sichtkontakt.  

Die Durchschnittswerte lagen etwas tiefer als die oben genannten Peaks, aber in beide Richtungen fast immer oberhalb 1000 Kbps. Der beste von mir registrierte Pingwert lag bei 73 Millisekunden, der Durchschnitt lag bei 92 ms.

 

Vergleichen wir diese Werte mit meinem alten Telekom-DSL-6000-Anschluss, so war der mobile Vodafone-Winzling zumindest beim Hochladen sogar tüchtiger als das Festnetz-DSL. Dagegen waren die Downloads und die Pingwerte im Durchschnitt etwas langsamer als beim T-DSL-6000. Außerdem hat der Mobilfunk in der Regel größere Schwankungs-Breiten bei den Messwerten als jede halbwegs gute DSL-Verbindung. Unterm Strich war beim normalen Surfen und Mailen aber fast kein Unterschied zwischen UMTS-Router und T-DSL 6.000 zu spüren.

 

Mobiler Einsatz

 

Im Gegensatz zum festen DSL-Anschluss mit herkömmlichem WLAN-Router am Festnetz kann man so einen Hosentaschen-Router auch zu anderen Leuten mitnehmen. Wenn deren Haus dann eine sehr ungleichmäßige UMTS-Versorgung aufweisen sollte, etwa wegen dicker Wände oder großer Entfernung zum nächsten UMTS-Sender, so kann man den mitgebrachten 3G-Router Vodafone MiFi 2352 an ein

günstig gelegenes Fenster, auf den überdachten Balkon oder in ein hoch gelegenes Dachzimmer mit Sichtkontakt zum nächsten Vodafone-Funkmasten stellen. So kann es leicht passieren, dass der Router im Souterrain nur EDGE empfängt, im Erdgeschoss auf UMTS hoch schaltet und im Dach dann sogar HSDPA bekommt. Dann wäre es sinnvoll, den Mini-Router ins Dach zu stellen und die HSPA-Power per WLAN nach unten zu verteilen.  

Betrieb im USB-Modus

 

Der MiFi kennt zwei Betriebsarten: Im WLAN-Modus stellt er seine UMTS-Connection bis zu fünf WLAN-Geräten zur Verfügung. Im USB-Modus wird er per Kabel an einen Laptop angeschlossen und steht somit nur einem einzigen User zur Verfügung. Ein passendes Kabel mit Normal-USB-Stecker an einem Ende und microUSB-Stecker am anderen wird von Vodafone mitgeliefert. Eine Installations-CD ist überflüssig, denn die Software wird direkt aus dem internen MiFi-Speicher per USB-Kabel in den Rechner gepusht. Sowohl an Vista- als auch an Windows 7 Laptops hat das in meinem Test problemlos funktioniert.

 

Die meisten Messungen habe ich mit einem Windows 7 Laptop der Marke Sony Vaio VPCCW1S1E-L durchgeführt. Der ist sehr schnell, hat drei USB-Steckdosen und ein eingebautes WLAN-11n-Funkmodul der Marke Intel WiFi Link 5100 AGN. Das ist zum 11g-WLAN-Funkmodul des MiFi rückwärts-kompatibel.

 

Beim ersten Anstecken des MiFi via USB-Kabel an den Windows-7-Laptop installierten sich die Treiber für ein USB-Verbundgerät, Novatel Wireless Modem, Novatel Wireless EAP-SIM Port an COM5, Novatel Wireless Application Port an COM3, ein USB-Massenspeichergerät und ein NVTL Mass Storage USB Device. NVTL steht für Novatel Wireless.  

Außerdem installierte sich die altbekannte Vodafone-Software VMC Lite, das ist das UMTS-Steuerungs- und Bedienungs-Dashboard namens Vodafone Mobile Connect Lite. Die Software setzt zwei fette rote Vodafone-Buttons auf den Desktop, mit denen man das Programm später per Mausklick öffnen kann.

 

Kurz drauf poppt ein Fenster auf und fragt nach der PIN, wie beim Handy. Wer dann das Kästchen „PIN speichern“ anklickt, muss die vierstellige Ziffer beim nächsten Start nicht mehr erneut eintippen.

 

Danach bot mir die Software an, den Win7-Laptop mit einem Mobilfunknetz namens „Vodafone.de HSUPA“ zu verbinden. Nach zwei, drei weiteren Klicks und Meldungen konnte ich den Internet Explorer öffnen und in HSPA-Speed lossurfen. 

Pro und Contra USB-Modus

 

Vorteil 1: Beim Anschluss des MiFi via USB-Kabel wird das WLAN-Modul des Vodafone-Mini-Hotspots abgeschaltet. Das schont den Akku des Hotspots und reduziert dessen WLAN-Strahlung. Außerdem wird der Akku des MiFi in dieser Betriebsart via USB vom Laptop her aufgeladen.

 

Vorteil 2: Beim USB-Modus kann man auch das WLAN-Modul des Laptops abschalten. Das reduziert auch dessen Strahlung und Stromverbrauch.

 

Vorteil 3: Wer kein WLAN-Modul einschaltet, kann auch keinen Fehler in den Sicherheits-Einstellungen machen. So haben WLAN-Hacker und Surf-Schnorrer keine Chance, den eigenen Account zu plündern.

 

Vorteil 4: Ein USB-Gerät hat fast jeder schon einmal an seinen Rechner angeschlossen, da ist die subjektive Installations-Hemmschwelle sehr gering. Wer dagegen noch nie einen Router eingerichtet hat mag sich im ersten Moment von der Hotspot-seitigen WLAN- und Router-Konfiguration abschrecken lassen. Das ist beim Vodafone-Router aber alles leicht durchschaubar.

 

Nachteil 1: Im USB-Modus kann immer nur einer mit dem MiFi Surfen. Das kann ein Vorteil sein, wegen der besseren Kosten- und Security-Kontrolle, aber auch ein Nachteil, wenn mehrere User gleichzeitig das Internet brauchen, oder wenn ein einziger User mit mehreren WLAN-Gadgets gleichzeitig ins Internet gehen will.  

Nachteil 2: Hängt so ein Surfkästchen, egal wie schön es auch sei, per USB-Kabel am Designer-Laptop, dann schaut das ja gleich wieder sehr nach Kabelgestrüpp aus. Zudem ist das Kabel oft im Wege, und wenn man mit einer Funk-Maus daran hängen bleibt, kann die Verbindung zum Laptop abreißen. Zwar nicht am großen USB-Stecker-Ende, aber am kleinen microUSB-Stecker. Der sitzt bei weitem nicht so fest im MiFi wie das andere Ende im Laptop steckt.

 

Nachteil 3: Im USB-Modus müssen Treiber und Programme wie beschrieben auf den Laptop installiert werden. Das ist immer ein gewisser Eingriff in das Laptop-System, und wenn die installierten Treiber nicht ganz rund laufen, dann kann die Performance des Laptops nach der Installation leiden. Das ist mir mit Vodafone, seit ich das UMTS-Dashboard kenne und teste, also seit 2004, zwar noch nie passiert, aber die UMTS-Treiber eines bekannten Mitbewerbers waren ein paar Jahre lang so überladen und verschlimmbessert, dass die Laptops anschließend nur noch halb so schnell liefen. Greife ich dagegen per WLAN auf den UMTS-Router zu, dann muss auf dem Laptop überhaupt kein neuer Treiber eines Mobilfunkers installiert werden. Also besteht dann auch kein Risiko, den Laptop zu verkorksen.

 

Nachteil 4: Meine Speed- und Ping-Messungen waren im WLAN-Modus besser als im USB-Modus. Das mag daran liegen, dass ich in einem ungünstigen Teil eines Raumes so ungeschickt vor dem Laptop oder genauer gesagt vor dem MiFi sitze, dass der Mobilfunk durch Möbel, Wände und durch meine eigene Körpermasse gedämpft und behindert wird. Im WLAN-Modus dagegen legte ich den MiFi meist in die Nähe eines Fensters. Da kommt der Mobilfunk halt meistens besser hin als in die innenliegenden Gebäude-Bereiche.

 

Nachteil 5: Laut Vodafone-Handbuch braucht ein Rechner für den MiFi-USB-Modus folgende Voraussetzungen: Einen Computer mit Microsoft Windows Vista (SP1 empfohlen), Windows XP SP2 (SP3 empfohlen) oder einen Apple Mac mit Mac OS X10.3.9 oder höher (10.5.6 oder höher empfohlen). Mindestens 100 MB freien Speicherplatz und 256 MB RAM. Sowie einen USB-2.0-Anschluss für eine USB-

Verbindung. Das ist in der Regel kein Problem, aber der WLAN-Modus stellt noch viel geringere Anforderungen: Da können auch WLAN-SmartPhones oder WLAN-Fernseher ohne Windows und ohne MAC OS am Hotspot-Surfen teilnehmen.  

Betrieb im WLAN-Modus

 

Im WLAN-Modus können mehrere Geräte und User gleichzeitig per Mobilfunk auf das Internet zugreifen. Im Gegensatz zum oben beschriebenen USB-Modus sind Sie im WLAN-Modus vom Betriebssystem weitgehend unabhängig, da muss das Endgerät nur ein funktionierendes 11b- oder 11g-WLAN-Funkmodul und eine in der Regel bereits installierte Bediensoftware im Stile eines Internet Browser oder auch etwas Einfacheres haben. Deshalb können im WLAN-Modus im Prinzip auch WLAN-fähige UNIX- und Linux-Geräte, SmartPhones mit unterschiedlichsten Handy-Browsern oder seit kurzem auch WLAN-Fernseher ab Werk auf den UMTS-Router zugreifen. Bei TV-Modellen wie etwa Loewe Connect muss man das WLAN-Passwort für die WPA-Verschlüsselung notfalls per Fernbedienung einmalig über die mehrfach belegten Zifferntasten 1 bis 9 eintippen. Der Loewe merkt sich das Passwort aber.

 

Router-Konfiguration via WLAN

 

In meinem Test hat der Zugriff auf den UMTS-Router per WLAN spontan geklappt: Ich schalte zuerst den Mini-Router per Knopfdruck ein, egal ob er gerade vom Stromnetz oder vom Akku versorgt wird. Hängt der MiFi nicht per USB am Laptop, dann strahlt er nach kurzer Startphase eine WLAN-Funkzelle mit seinem SSID-Netzwerknamen in die umgebende Luft aus. Bei meinem Testgerät war die SSID-Kennung auf „VodafoneMobileWLAN-Spot_C5E2“ voreingestellt. Diese SSID erkennen meine Vista- und Win7-Laptops binnen weniger

Sekunden selber. Also klicke ich am Laptop auf Verbinden, der Laptop erkennt auch gleich die Verschlüsselung mit WEP 128 Bit, und fragt den Security-Schlüssel an. Diesen Key kann der Laptop nicht aus der Luft erkennen, der steht innen auf dem Boden-Deckel des Routers. Dieser Schlüssel ist für den Erstzugang gedacht und kann später gewechselt werden. Die Security kann später ebenfalls noch schärfer gestellt werden, sofern die angebundenen WLAN-Geräte eine höhere Security als WEP128 beherrschen, was bei neueren Laptops ja der Fall ist.  

Habe ich mich nicht vertippt, dann wird mein WEP-Key vom Laptop akzeptiert, das WLAN lässt mich rein, und ich kann kurz drauf über das WLAN-to-UMTS-Routing im Internet surfen. Die Mobilfunk-Zugangsdaten ins Internet waren bei meinem Testgerät von Vodafone schon passend für das deutsche Vodafone-Netzwerk eingestellt. Die kann man als normaler Enduser offenbar nicht ändern und

nicht löschen. Man kann laut Advanced Configuration Guide aber weitere UMTS-Zugangs-Profile anlegen. Das wäre wichtig, wenn man in einem fernen Land der Welt aus Kostengründen eine andere SIM-Karte und ein anderes UMTS-Netz verwenden will.  

Gebe ich in den Laptop-Browser nun keine normale www-adresse, sondern http:// Vodafone Mobile WLAN. Spot ein, also vorne ohne www. und dafür hinten mit dot.spot, dann wird der Mobilfunk im Router abgeschaltet, dann komme ich nicht mehr ins weltweite Internet, sondern auf die Startseite des internen Webservers des kleinen UMTS-Routers. Tippe ich rechts oben „admin“ ein und klicke nicht wie im VF-Handbuch beschrieben auf „Login“, sondern auf „Anmelden“, dann empfängt mich

ein sehr schönes und aufgeräumtes, aber dennoch funktionsreiches Konfigurations-Menü: An dieser Stelle hört das mitgelieferte Vodafone-Handbuch vom Juli 2009 mit seinen 16 Seiten auch schon auf.  

Gehen wir das Wichtigste im Eiltempo durch: Im Status-Fenster werden die IP-Adressen und Subnetzmasken der haus-externen Internet-Verbindung und der haus-internen WLAN-Connection angezeigt. Außerdem wird der aktuell ausgestrahlte SSID-Netzwerkname des WLANs und dessen aktueller Security-Stand WEP128 angezeigt. Für den Screenshot in diesem Artikel habe ich drei Laptops per WLAN in den Mini-Router eingeloggt, damit es hier nicht so leer aussieht: Einen XP-Laptop, einen Vista-Laptop und einen Win7-Laptop.

 

Im nächsten Fenster wird der WLAN-Status etwas präziser angezeigt, außerdem sehe ich hier die IP-Adressen und die MAC-Adressen der gerade eingeloggten drei WLAN-Laptops. An den MAC-Adressen kann ich sehen, ob ein Nachbar oder ein WLAN-Hacker auf meinem Mini-Router mit surft. Falls ja, sollte man ganz schnell die Sicherheitseinstellungen verschärfen. 

WLAN-Profil Offen, Sicher, Temporär

 

Dazu bietet das nächste Fenster „W-LAN-Profile“ drei schöne Basis-Profile: Offen, Sicher, sowie „Temporärer W-LAN Spot“. Das Profil „Offen“ wählt man, wenn wirklich jeder ohne Keyword in das WLAN dürfen und können soll. Dann setzt man alle Keywords außer Kraft, lässt alle WLAN-Laptops und weitere WLAN-Clients im 11b- und im 11g-Modus herein und überlässt dem schönen Router-Teilchen auch noch die automatische Wahl des jeweils besten, weil momentan freiesten, Frequenzbereiches namens WLAN-Kanal. So offen waren vor einigen Jahren etwa 50 Prozent aller WLAN-Router, auch in München, das habe ich damals noch selber mit „Site Surveys“ in Münchener Straßen „empirisch erhoben“ und zu mehr Vorsicht geraten.

 

Das zweite WLAN-Basis-Profil namens „Sicher“ schlägt eine nicht allzu scharfe Verschlüsselung mit WEP 128 Bit vor. Dieses Profil kann man auf WEP 64 reduzieren, was man nur machen sollte, wenn alte Laptops oder ältere PDAs wirklich nicht mehr als WEP 64 beherrschen. WEP 64 kann fast jeder binnen einiger Minuten hacken, wenn er die Anleitungen und Hack-Programme im Internet sucht, was wir hier aber nicht durch weitere Angaben unterstützen wollen. Nach oben lässt sich die Verschlüsselung der lokalen WLAN-Kanäle auf WPA-PSK, WPA2-PSK und WPA2 Mixed Mode verstärken.  

Will man den MiFi-Hotspot auch mal Kollegen, Gästen oder Freunden vorübergehend zur Verfügung stellen, dann kann man sich vom UMTS-Router einen temporären Hotspot generieren lassen. In meinem Test hat der UMTS-Router ein relativ leicht auszusprechendes Netzwerk-Passwort für eine WEP128-Bit-Verschlüsselung generiert, die ich meinen Gästen auch mündlich zurufen konnte. So musste ich mir kein eigenes Passwort ausdenken und auch mein eigenes, kompliziertes Passwort nicht preisgeben. So ein temporärer Hotspot ist weitaus sicherer als ein komplett offenes WLAN. Er beugt durch seine einfache Einrichtung der Gefahr vor, dass man seinen Hotspot für Freunde oder Kollegen aus reiner Bequemlichkeit vorübergehend komplett ungeschützt öffnet.

 

Im nächsten Fenster W-LAN-MAC-Adressenfilterung kann man bestimmen, dass nur WLAN-Geräte mit einer ganz bestimmten MAC-Adresse in das Funknetz dürfen. Trägt man die MAC-Adressen seiner drei Laptops in so einen MAC-Filter ein, dann kommen nur diese

und kein anderes WLAN-Gerät in das Netz. So ein MAC-Filter kann unabhängig, also auch zusätzlich zu einem starken WPA2-Key zur Anwendung kommen. Am sichersten ist es, mehrere Methoden gleichzeitig anzuwenden, denn auch ein MAC-Filter kann von bösen Buben überlistet werden. Die MAC-Adresse ist im konkreten Falle dem Funk-Modul des Laptops und nicht dem Laptop selber zugeordnet. Wenn Sie das Funkmodul austauschen, ändert sich auch die MAC-Adresse.  

In der Router-Portfilterung kann man den abgehenden Verkehr des Vodafone-Kästchens regulieren, also zulassen oder verhindern: Etwa DNS, HTTP, HTTPS, FTP, E-Mail via POP, E-Mail via IMAP, VPN, Telnet, RTP und viele weitere benutzerspezifische Applikationen. Auch Portweiterleitung wird in einem weiteren Fenster unterstützt. In den TCP/IP-Einstellungen des Routers kann man die IP-Adresse und die Subnetzmaske des Mini-Routers ändern. In den Routereinstellungen kann man den DHCP-Server des Kästchens abwählen. In meiner Testbox war DHCP bei Ankunft aktiviert, was die Erstkonfiguration erleichtert.

 

Das Fenster „Systemstatus“ gibt den Hersteller des genialen Kästchens mit Novatel Wireless an. Das Modell nennt sich an dieser Stelle „Vodafone MiFi 2352“. Die danach angezeigten Firmwareversionen vom Sommer 2009 habe ich für diesen Test nicht upgedatet, ich gehe davon aus, dass sie aktuell waren, das sollte man aber alle paar Monate mal überprüfen, um die neuesten Leistungs-Verbesserungen zu erhalten.  

Das Systemprotokoll war bei meiner Testbox nicht automatisch aktiviert, vielleicht um internen Speicherplatz im Hotspot zu sparen. Vielleicht geht Vodafone aber auch davon aus, dass der typische MiFi-User sowieso nie in ein Router-Systemprotokoll hinein schaut. Das habe ich mal aktiviert, weil man im Protokoll auch eventuellen Hacks, Missbrauch oder Fehlfunktionen auf die Spur kommen kann.

 

Wie bei jedem ordentlichen WLAN-Router kann man auch in diesem eleganten Vodafone-Kästchen beliebig viele Konfigurations-Stände des UMTS-Routers auf einen PC oder Laptop sichern und jeden alten Stand auch wieder in das Kästchen hochladen. In meinen Test war es eine Datei namens config.xml.sav, der man auch immer noch ein Sicherungs-Datum hinzufügen sollte.

 

Der UMTS-to-WLAN-Router wurde im Dauerbetrieb gut handwarm, das kann man lassen, da werkeln ja UMTS- und WLAN-Funkmodule gleichzeitig in einem Gehäuse ohne Lüfter und ohne erkennbare Kühlschlitze. Der Akku hat mehrere Stunden ohne Nachladen durchgehalten. Wer oft und lange unterwegs arbeitet, kann über einen zweiten Akku für gut 40 Euro nachdenken. In der Energieverwaltung kann man einstellen, ob das schicke Vodafone-Kästchen beim Akkubetrieb nach 2, 5, 10, 20, 30, 40, 50 oder 60 Minuten Inaktivität

selbstständig herunter fahren soll oder nonstop funkt, bis der Akku leer ist.  

16 GB-Server im UMTS-Router

 

Der smarte Vodafone-Router hat seitlich einen Schlitz, der eine microSDHC-Karte mit bis zu 16 GB aufnehmen kann. Also verbinde ich den Router im USB-Modus mit dem Laptop und stecke eine 16 GB microSDHC-Karte von SanDisk in die Seitenöffnung. Windows erkennt einen neuen Datenträger als Laufwerk und den kann ich jetzt nutzen wie jeden ganz normalen USB-Stick. Ich tippe das SanDisk-Kärtchen mit dem Fingernagel kurz an und es springt halb aus seiner Fassung heraus. Gleichzeitig verschwindet das 16 GB Laufwerk wieder aus dem Windows-7-Explorer. Nun drücke ich das Kärtchen wieder hinein und es wird erneut im Laptop angezeigt. Also ist das SanDisk-Kärtchen Hot Swappable, will sagen, es kann im laufenden Betrieb ab und an geklemmt werden.

 

FileSharing im WLAN-Betrieb

 

In nächsten Test verband ich drei Laptops über WLAN mit dem UMTS-Router. Stecke ich nun wiederum eine microSDHC-Karte in den Slot des zentralen Mini-Routers, dann öffnet sich auf keinem Laptop ein 16 GB Wechseldatenspeicher. Was nun? Wie komme ich im WLAN-Modus an den Speicherinhalt?

 

Ich rufe die Geräte-Verwaltungs-Seite des Mini-Routers mit seiner Adresse http:// Vodafone Mobile WLAN. Spot auf: Dann kommt links oben ein Feld namens microSD-Dateien. Das klicke ich an und erst jetzt kommt das Inhalts-Verzeichnis des microSD-Kärtchens via WLAN auf den jeweiligen Laptop. 

Jetzt kann ich die angeklickten Musik- und Videostücke aus der micro-SDHC-Karte via WLAN auf dem jeweiligen Laptop abspielen. Das Video „Vodafone Storm TV Spot.mpg“ habe ich testweise kurz hintereinander auf zwei Laptops unter Vista und Win7 gestartet. Der TV Spot lief danach auf beiden Laptops gleichzeitig, ohne Ruckeln, wie es sein soll. Bei diesem Test stand der UMTS-Router mit dem SD-Kärtchen im 1. OG, die beiden Laptops standen im 2. OG. Das hat schon was. Da mag man fast von einem drahtlosen Homeserver sprechen.

 

Kyrie Eleison aus dem Router

 

Schließlich habe ich vom Windows-7-Sony-Laptop die ab Werk mitgelieferte VAIO Sample Music „Kyrie Eleison (Chorus).mp3“ über WLAN auf das microSDHC-Kärtchen im Router hochgeladen. Danach stand die wunderbare Kantate aus dem Weihnachts-Oratorium von

Johann Sebastian Bach allen eingeloggten Laptops über WLAN zur Verfügung.  

Das gleiche funktionierte auch mit typischen Office-Dokumenten. Das nennt man auch File Sharing, also die gemeinsame Nutzung von Dateien aus einem zentralen Speicher heraus. Etwas hochtrabend könnte man den gemeinsamen Netzwerk-Speicher sogar als NAS-Server bezeichnen. NAS steht für Network Attached Storage.

 

Im Konfigurationsmenü des Mini-Router kann man einstellen, ob die per WLAN verbundenen Laptops die gesharten Texte, Grafiken, Bilder, Musiktitel und Videodateien nur schreibgeschützt anschauen dürfen, oder ob sie auch einen Schreibzugriff erhalten sollen. So könnten etwa drei Unternehmensberater vor Ort beim Kunden oder im Hotel gemeinsam über Ihre Funklaptops an einer Studie arbeiten.

 

In den Unterlagen des kalifornischen MiFi-Herstellers Novatel ist auch die Rede von einem eingebauten GPS-Modul für Location-Based Services mit „A-GPS und gpsOneXTRA support“. Ob Vodafone das GPS-Modul nur per Software deaktiviert hat, oder eine Version ganz ohne GPS vertreibt, ist mir nicht bekannt. Auf alle Fälle würde so ein Modul beim Einschalten ebenfalls Strom verbrauchen und den Akku belasten.  

Preise: Per 1.1.2010 hat Vodafone den MiFi 2352-Router im eigenen Webshop für 229,90 Euro ohne Vertrag oder für 1,-- Euro mit einem 2-Jahres-Vertrag zu 24 x 39,95 Euro Monatsmiete angeboten. Bei Amazon war das edle Teil per 1.1.2010 für 238 bis 274 Euro in verschieden Varianten in Schwarz und Weiß gelistet. Ein zusätzlicher Lithium-Ionen-Ersatz-Akku mit satten 1530 mAh wurde dort für 42,90 Euro angeboten. So läppert sich der Spaß auf knappe tausend Euro in zwei Jahren. Nicht billig, aber sicher sehr nützlich für den, der‘s braucht.

 

Fazit: So klein und so viel drin...

 

Wer mit dem winzigen „Vodafone Mobile W-LAN Spot“ alias „MiFi 2352“ nur den billigsten DSL-Anschluss samt 1-Euro-WLAN-Router am Festnetz ersetzen will, kommt eher nicht auf seine Kosten. Wer aber in verschiedenen Locations wohnt, surft und arbeitet oder mit mehreren Personen an wechselnden Standorten online agiert, bekommt hier eine Alternative zu mehreren UMTS-Stick-Verträgen. Mich hat der Vodafone-Hotspot MiFi 2352 begeistert. So klein und so viel drin, einen eleganteren UMTS-Router hatte ich bisher noch nicht im Test.

Text: Dr. Harald Karcher, 4. Januar 2010