Energiespar-Motor für Luxus-Autos?

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Der Automobilentwickler Dr. Andreas von Schuttenbach hat vor der Münchner Motorpresse ein geniales Auspuff-System angekündigt, das bislang ungenutzte Abgas-Energie aus Diesel- und Benzin-Motoren in Elektro-Antriebs-Power umwandelt. Das könnte den Spritverbrauch pro Pferdestärke auch in Luxusautos bald noch weiter senken. Wir haben seine Werkstatt am 11. Mai 2011 in Anzing bei München besichtigt und ein paar schöne Autos ausprobiert.

Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust!  Dieses Zitat aus Goethes Faust gilt auch für die Autoren dieser Story, wenn es um edle Autos geht: Auf der einen Seite können wir uns nämlich, wie viele Menschen, am rotzig-aggressiven Sound eines Porsche 911 Turbo, eines Ferrari Testarossa oder eines Lamborghini LP640 Roadster begeistern. Doch wenn wir sehen, dass so ein Lamborghini mit seinen 640 PS innerhalb der Ortschaft mehr als 32 Liter Super säuft und fast 500 Gramm CO2 in die Luft bläst, dann kehrt Vernunft in unseren aufgeregten Bauch zurück: Wenn alle danach streben würden, solche Autos zu fahren, wenn alle so viel Motor-Luxus bräuchten, nur um ein bisschen glücklicher zu werden, dann kämen wir ja nie vom hohen Ölverbrauch herunter.

Künftige Generationen wollen das 1808 erschienene Meisterwerk des alten Goethe ja ebenfalls noch in sauberer Luft und gut beheizten oder angenehm gekühlten Räumen lesen. Sofern es noch bezahlbare Energievorräte für ein bequemes Leben geben wird. Allerdings will heute niemand in Sack und Asche leben, nur um ein bisschen Energie zu sparen, wir auch nicht! Also muss man Wege finden, den Energieverbrauch intelligent zu reduzieren, ohne komplett auf den Komfort unserer modernen Gesellschaft zu verzichten. Nun hat der Automobil-Entwickler Dr. Andreas von Schuttenbach offenbar ein Motorenkonzept ersonnen, das genau in diese Richtung geht: er führt die Energie, die in der Regel über den Auspuff in die Umwelt bläst, in einen Elektromotor zurück, der ganz normale Diesel- und Ottomotoren ergänzt und ihnen besonders bei den Startvorgängen, etwa an der Ampel, erhebliche Zusatzkraft und Drehmoment verleiht. So kann man im Prinzip einem Vierzylindermotor die Kraft eines Sechszylindermotors geben. Oder, noch besser: einen Sechszylindermotor durch einen Vierzylindermotor ersetzen, ohne auf die Kraft in den Beschleunigungsvorgängen zu verzichten. Also spart man Energie durch den Einsatz von Intelligenz.

Das Konzept des Herrn von Schuttenbach ist also kein reines Elektroauto im bisherigen Sinne, das eine riesige Elektro-Batterie benötigt und im blödesten Falle dann doch wieder mit dem Strom aus Atomkraftwerken regelmäßig nachgeladen werden muss. Die vielen Batterien für Elektroautos müssen ja auch erst gebaut und später wieder entsorgt werden. Das gleiche gilt für die Atomkraftwerke, die den Strom für die geplanten Elektroautos produzieren müssten. Der Entwickler und Inhaber zahlreicher Patente greift vielmehr die Energie der heißen Abgase im Auspuff ab, etwa an der Ampel, um sie gleich wieder in Beschleunigungs-Energie umzusetzen. Die weiteren Details der neuen Entwicklung sind noch nicht öffentlich bekannt gegeben. Wir werden sie an dieser Stelle aber gerne nachreichen, oder verlinken, sobald die offizielle Presseinformation den Sachverhalt klarer umreißen wird, als wir das hier vorläufig formulieren können.

Ganz viele Fans von Luxusautos, nicht nur die Münchner, werden sich an das Autohaus König erinnern. Das residierte jahrelang in München-Bogenhausen, musste einem Hotelneubau weichen, hat danach einen edlen Showroom in Anzing vor den Toren Münchens eröffnet und musste irgendwann in der vergangenen Finanzkrise schließen. Seitdem wissen viele Ex Auto König Kunden nicht mehr, wo sie ihren heiß geliebten Bentley, Bugatti, Ferrari, Jaguar, Lotus, Maserati, Morgan, Lamborghini oder Rolls-Royce in fachkompetente Werkstatthände geben können. Wer solche Luxusprobleme hat, kann wieder aufatmen. Denn Dr. Andreas von Schuttenbach hat die Parkett-belegten Autoräume samt angeschlossener Autoklinik in Anzing übernommen. Mit Unterstützung seiner Geschäftsführer Dirk von Arndt und Sepp Neuhäusler erweckt der Sohn einer polnischen Professorin nun neben vielen anderen Aktivitäten auch den Ex Auto König wieder zu neuem Leben.

Von Schuttenbachs Betriebsleiter in Anzing, Wolfgang Deutinger, erklärte der Münchner Motorpresse am 11. Mai 2011 nicht ohne Stolz, dass der jüngste Werkstatt-Mitarbeiter erst in den unteren Zwanzigern und der älteste schon in den oberen Fünfzigern sei. Da in Anzing neben brandneuen Luxusautos auch historische Bentleys, Maseratis, Rollys und mehr gewartet werden, kann die Erfahrung der älteren Semester hier ausgesprochen vorteilhaft zum Einsatz kommen. Zudem stehen den Automobilexperten in Anzing Jahrzehnte-alte Fahrzeug-Dokumentationen von historischen Autos zur Verfügung. Das erleichtert den Autoservice bei den Oldtimern.

Die frohe Kunde teilten wir gleich einem guten Freund aus Zorneding bei Anzing mit, der ebenfalls werkstatt-verwaiste Jaguar-Besitzer in seinem Freundeskreise hat. Der fragte dann spontan: Sind das die neuen Leute, die kürzlich mit einem Lamborghini aus der Kurve flogen und damit in die lokale Tages-Presse kamen? Genau! Der schrottreife Lamborghini wurde mit schwerem Gerät entsorgt. Die beiden jungen Herren haben den rasanten Unfall gottlob wie durch ein Wunder überlebt. Die Kühe auf der grünen Weide kamen bei der Lamborghini-Landung auch nicht zu Schaden. Glück gehabt! Aber toll finden wir das nicht. Es gibt intelligentere Methoden zum Angeben, als nur aufs Gaspedal zu drücken.

Zurück zum passionierten Auto-Entwickler: Da wir die Botschaft des Herrn Doktor von Schuttenbach vom Energie-sparenden Motorenkonzept ja nun ausgerechnet zwischen einem 600 PS starken gelben und einem 640 PS starken weißen Lamborghini sitzend vernahmen, fiel uns gleich wieder Johann Wolfgang von Goethe ein. Der hätte seinen jungen Doktor Faustus an dieser Stelle vielleicht sagen lassen:  Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

 

Nach dem Abendessen wurden die 640 PS des weißen Lamborghini gestartet. Natürlich klingt diese Maschine schwer beeindruckend, das soll sie auch, für so viel Geld. Der Junior vom Junior vom Münchner Auto Gott, der junge Herr Sebastian Gott, war beim Lamborghini-Sound-Test auch zugegen und konnte dem unglaublich kraftvollen Motoren-Klang ebenfalls etwas abgewinnen. Natürlich will das Auto sagen: Schaut her, Ich bin’s!

Für 255.000 Euro hätte man den weißen Lamborghini auf dem Foto am 11. Mai 2011 haben können: Gebraucht, aus bester Hand, Erstauslieferung im Sommer 2008, damals durch Auto König: Derweil gut 4000 km gefahren und nach wie vor auf IN-VS zugelassen. Die meisten Lamborghini-Modelle stehen dieser Tage wohl etwas unter Preisdruck, weil viele US-Amerikaner ihre Lamborghinis wegen der dortigen Wirtschaftskrise verkaufen müssen. Die gebrauchten Autos aus Amerika werden nun weltweit im Internet angeboten, und damit auch in Germany. Außerdem baut Lamborghini jedes Jahr 2.500 neue Autos. So viel mag der Weltmarkt dieser Tage nur ungern aufnehmen.

Irgendwann fiel uns auf, dass mehrere Autos in Anzing eine Autonummer tragen, die mit IN-VS beginnt. In Ingolstadt sitzt die Hauptverwaltung der Schuttenbachs. Offenbar zerlegt der Herr von Schuttenbach himself die Rollys, Porsches, BMWs und Lamborghinis erst in alle Einzelteile, bevor er sie dann eigenhändig wieder zusammen schraubt und damit herum fährt. So etwas munkelten zumindest seine Mitarbeiter in Anzing.

Betriebsleiter Wolfgang Deutinger öffnete die lange Motorschnauze des Schuttenbach‘schen Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé, so der offizielle Name. Wir nennen es der Kürze halber hier nur Rolls-Royce Cabrio.

 

Bemerkenswert fanden wir beim Rolls-Royce Cabrio die dicken Selbstmördertüren: Sie sind nicht vorne, sondern hinten angeschlagen, um den Herrschaften einen bequemeren Einstieg zu gewähren. Vermutlich bieten sie eine enorme Knautschzone bei einem Seitenaufprall. Früher waren solche Türen aber sehr gefährlich: Eine Ur-Tante des Autors, Haralds Quasi-Lieblings-Oma Pauline, hat so eine Selbstmördertür mal während der Fahrt in einem Mercedes-Benz 170 S meines Herrn Vaters versehentlich geöffnet. Die Kraft des Windes hat die Tür mitsamt Paulinchen aus dem fahrenden Auto heraus gerissen, zumal sie sich immer am Türgriff fest hielt. Mein auf der Rückbank selig schlafender Opa Ferdinand wachte ob der Vollbremsung meines Vaters auf und fragte: Wo ist denn die Pauline? Die war doch grad noch da? Pauline hat den Sturz gottlob mit geringen Blessuren überlebt. So blöde Unfälle werden bei einem neuen Rolls Royce Cabrio anno 2011 ja sicher durch die moderne Elektronik verhindert? Sonst könnte man die nostalgischen Selbstmördertüren ja kaum rechtfertigen.

Das Rolls-Royce Cabrio des Herrn von Schuttenbach hat einen gewaltigen V12 Motor mit 6,8 Liter Hubraum. Im Gegensatz zum Lamborghini kommt aber nur ein vornehmes Fauchen und kein rotziges Röhren aus der englischen Königskarosse. Laut Datenblatt beschleunigt der V12 Motor die 2,7 Tonnen des britischen Cabrios in 5,8 Sekunden von Null auf 100 km/h. In der Innenstadt schluckt das Cabriolet 25 Liter Super und bläst 385 Gramm CO2 in die Umwelt. Im Vergleich zum Lamborghini LP640 Roadster mit den zwei spartanisch tiefen Sitzen ist der bequeme Rolls-Royce also fast ein grüner Engel.

 

Schließlich konnte Lisa einen Ferrari Testarossa im Betriebsgelände anlassen und eigenhändig in die Werkstatt fahren. Gleich nach dem Starten gab sie ein bisschen Gas, um den markanten Sound zumindest ansatzweise zu erleben. Herr Deutinger legte gleich die Stirn in Falten. Aha, kein Gas, damit die Nachbarn sich nicht so gestört fühlen? Nein, das wäre kein Problem im Industriegebiet, aber einen kalten Ferrari-Motor darf man nicht gleich fordern.

Zum offiziellen Ende des Münchner Motorpresse Abends sprach deren Vorsitzender und Ex-Ressortchef im Bayerischen Rundfunk Hans-Dieter Krais nach gekonnter Moderation das elegante Schlusswort. Der Pfarrer in der Kirche hätt‘s nicht schöner formulieren können, lieber Hans-Dieter Krais! Danach nahm sich der Herr von Schuttenbach noch etwas Zeit für die Autoren dieser Story. Bei Audi hat der Auto-Guru wohl mehrere Erfolgs-Modelle maßgeblich mit entwickelt, bei BMW trägt unter anderem der legendäre Z8 seine Entwicklerhandschrift. Den BMW Z8 kennt auch Lisa als James Bond Fan seit ihren frühen Kindertagen. In echt sieht man den wunderschönen Z8 selten auf der Straße. Seine Besitzer sperren ihn meist weg, damit er nicht geklaut oder zerkratzt wird. Herr von Schuttenbach hat offenbar den zweiten handproduzierten BMW Z8 erstanden. Der erste handproduzierte Z8 wurde wohl an einen Münchener Fußball-Kaiser ausgeliefert.

Heute betreibt Dr. Andreas von Schuttenbach Konstruktions- und Fertigungsbetriebe. Unter anderem produziert sein Unternehmen über 300 verschiedene Teile für die aktuellen Rolls-Royce-Modelle. Auch BMW und Porsche lassen hoch präzise Teile bei den Schuttenbachs entwickeln und fertigen. Das erklärte uns Dr. von Schuttenbach ganz authentisch direkt am Objekt, will sagen in seinem offenen Rolls-Royce Cabrio, in milder Abendsonne auf dem Werkstatthof. Origineller geht es kaum noch.

 

Das elektrische Stoffdach des Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé, so heißt das Luxus-Cabrio ganz offiziell, ist eine technische Meisterleistung. Im Foto drückt Dr. Andreas von Schuttenbach gerade auf das Knöpfchen in der Mittelkonsole und das große Dach faltet sich in einem eleganten Bogen in den Kofferraum nach hinten weg. Dass Herr von Schuttenbach die britische Luxus-Karosse bei defensiver Fahrweise mit nur 11 Liter Super über die Landstraße bewegt, wollten wir zunächst kaum glauben. Er wies uns schließlich darauf hin, dass unter der royalen Haube modernste Technik und straffes Qualitätsmanagement der Bayerischen Motoren Werke steckt. Ganz bescheiden ließ er durchblicken, dass in diesem, seinem schönen Cabriolet, über 300 Präzisionsteile aus seinen eigenen Entwicklungs- und Produktionsfirmen verbaut werden. Natürlich wollten wir diese Teile im Rolls-Royce genauer sehen. Doch dazu hätte der große Meister das schöne Cabrio erst mal von seiner edlen Innenausstattung befreien müssen.

Der alte Herr von Goethe hätte jetzt vielleicht gesagt:  Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!  Tatsächlich machte Herr von Schuttenbach beim Rolls-Royce-Meeting noch den Vorschlag, für den Rest des Abends mal den Fotoapparat weg zu packen. Dann führte er uns in ein Test- und Entwicklungs-Gebäude. An einer leeren Rolls-Royce-Karosserie ohne Innenausstattung erklärte uns der Autoentwickler nun jene Präzisionsteile, die von seiner eigenen Fabrik produziert werden. Ein Stockwerk tiefer sahen wir im Keller ein paar kommende Auto-Modelle mit einer Augen-verwirrenden Tarnlackierung. Diese Autos werden erst im Laufe des Jahres 2011 angekündigt. Klar, dass wir da nicht Fotografieren durften. Natürlich müssen auch die Schuttenbach-Teile frühzeitig im Ziel-Objekt getestet werden, bevor die Autos später in der Serie vom Band rollen können. Wir sahen im Keller auch selbst entwickelte Roboter-Schaltungen, die bewegliche Schuttenbach-Teile zig-1000-Mal testen, bevor sie in spezielle Fahrzeuge eingebaut werden. Am Ende war uns klar: der geniale Ingenieur mit drei abgeschlossenen Studiengängen hat eine Menge drauf, wenn es um Autos geht.

Selten haben wir an einem Abend so viel Neues gelernt wie bei Dr. Andreas von Schuttenbach. Möge sein jüngstes Motoren-Energie-Konzept bald dazu beitragen, dass die Menschheit auch weiterhin viel Auto-Komfort mit wenig Reue wird genießen können. Denn 32 Liter Super in einem Lamborghini auf 100 Kilometer zu verbrennen, ist sicher nicht der beste Weg, den Menschen auch in Zukunft noch ein gutes Leben zu sichern. Wenn Leute wie Herr Doktor von Schuttenbach ihre Talente und Erfahrungen aus den bisherigen High-End-Auto-Konstruktionen dazu nutzen, Energie-effizientere Konzepte für die Zukunft zu entwickeln, dann sollte man ihnen diese schönen Test-Fahrzeuge ja doch ebenso gönnen, wie man unsereinem den Umgang mit schönen Test-Handys und Test-Laptops vergönnen sollte. Die testen große Autos, wir testen kleine Internet-Zugangs-Geräte. Hier wie dort muss künftig aber der Energieverbrauch dieser Gegenstände einen besonders hohen Stellenwert einnehmen.  Das also war des Pudels Kern!  Eine blinde Verherrlichung von schönen Luxusautos ohne kritisches Energie-Gewissen kann nicht unser Anliegen sein.


Text und Fotos: Dr. Harald Karcher