HSDPA 7.200 T-Mobile

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Berlin, 19. Juni 2007: Als erster Provider hat T-Mobile den UMTS-Turbolader HSDPA 7,2 Mbps in Germany gestartet. Ich war dabei und konnte die neue Netzwerkpower gleich ausprobieren.

 

Am 19. Juni 2007 lud T-Mobile ein Grüppchen techniknaher Journalisten abends nach Berlin. Dort funkte der bis dahin schnellste UMTS-Turbolader namens HSDPA 7,2 bereits in einer echten Live-Umgebung. Da T-Mobile sparen musste, gab es zur Highspeed-Premiere mal kein Luxus-Ambiente für die Presse, sondern eine inhaltsreiche Ansprache mit Mineralwasser und Live-Demo, direkt im T-Punkt Megastore, Kurfürstendamm 229, 10719 Berlin. Beginn 20 Uhr, nach Ladenschluss. Der Berliner T-Mobile Pressesprecher Georg von Wagner (links) stellt den Hauptredner des Abends vor: Herrn Günther Ottendorfer, seit März 2007 Geschäftsführer Technik bei T-Mobile Deutschland, „…der extra eingeflogen wurde, weil nur er diesen Vortrag wirklich spritzig halten kann“. Der eloquente Wiener Günther Ottendorfer war zuvor fünf Jahre lang bei T-Mobile Austria für Technik und IT in der Geschäftsleitung zuständig: Das erklärt vielleicht ein wenig, warum Österreich in den letzten Jahren immer wieder durch hohes Innovationstempo bei neuen Funktechniken beeindrucken konnte. Just dieser Günther Ottendorfer hat vor ein paar Jahren auch die WLAN-Hotspots des Wiener WLAN-Pioniers Metronet für T-Mobile eingekauft.

 

Günther Ottendorfer startet HSDPA 7,2

 

„Ich freue mich, dass ich heute HSDPA 7,2 gemeinsam mit Ihnen hier in Berlin starten kann“, sagt der schwungvolle Technik-Chef. „Wir als T-Mobile Deutschland haben eine Strategie, wo wir bewusst auf Tempo, Qualität und Service setzen“. Dafür sei dieser Tage vor allem EDGE und HSDPA im Rollout. „Wir haben in Deutschland über 33 Millionen Kunden und über 3 Millionen Geschäftskunden“. Gerade für Businesskunden seien Dienste wichtig, die man in ganz Deutschland mit guter Qualität verwenden kann. Für diese Zielgruppe gebe es Lösungen, die unter dem Begriff „Office in Your Pocket“ zusammengefasst werden, insbesondere Blackberry- und MDA-Lösungen.

 

Für Privatkunden biete man web‘n’walk: Damit habe T-Mobile das freie Internet auf das Handy gebracht. „Wir waren die ersten, die nicht mehr diesen Walled Garden Portal Approach gehabt haben“, sagt Ottendorfer. Der Kunde soll auch auf mobilen Endgeräten alle Dienste verwenden können, die er auf seinem PC im Festnetz hat.  

T-Mobile hat hierzulande von allen Providern sicherlich das breiteste Spektrum an schnellen Funk-Technologien, von EDGE in der Fläche bis zu WLAN in den Hotspots. Dabei sei HSDPA, sprich „…High Speed Data Packet Access, diejenige Technik, die es ermöglicht hat, innerhalb des UMTS-Frequenz-Spektrums sehr effizient Daten zu übertragen. Mit dem jüngsten Schritt auf HSDPA 7,2 verbessern wir nicht nur den Datendurchsatz, sondern auch die sogenannten Ping-Zeiten, also die Latenzzeiten, die es dauert, bis die Datenpakete vom PC zum Server und wieder zurück kommen… Sie haben damit schnelleren Zugriff auf Ihre Firmennetze und Applikationen, die Sie verwenden. Wir haben den Ausbau mit HSDPA 7,2 begonnen, an den Flughäfen, in Flughafen-Lounges, in Fußballstadien, in einigen Bahnhöfen, in allen großen Städten, und wir werden diesen Ausbau bedarfs-

und marktorientiert voran treiben.

 

HSDPA versus DSL

 

Hier eine Grafik, die zeigt, dass wir mit HSDPA 7,2 schneller sind als so mancher DSL-Anschluss“, sagt der T-Mobile-Manager. Laut seiner Vortragsfolie soll HSDPA 7,2 dieser Tage ganz konkret an die Flughäfen München, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Köln/Bonn

kommen, in das Berliner Messegelände, in den Nürburgring und in die Kölnarena, in fünf Lounges der Deutschen Bahn und in etliche Betriebsstätten von Telekom, T-Mobile und T-Systems. Kurzum in rentable Standorte, die hohen Datenverkehr versprechen.  

Zur Historie von UMTS und T-Mobile Deutschland sagt Ottendorfer: „Wir haben 2005 bereits mit ersten HSDPA-Piloten begonnen… wir haben damals die ersten HSDPA-fähigen Datenkarten gebracht, und wir haben im Frühjahr 2006 zur CeBIT als erster Mobilfunkanbieter landesweit HSDPA im ganzen Netz gestartet, damals mit einer Übertragungsrate von 1,8 Megabit, was für viele Kunden und für viele Anwendungen völlig ausreichend ist: Aber wir haben hier nicht inne gehalten, und hatten im Herbst 2006 bereits HSDPA 3,6 in unserem gesamten UMTS-Netz verfügbar. Mit dieser Strategie sind wir nicht nur in Deutschland unterwegs. Wir haben auch in Österreich, den Niederlanden, in UK und auch in Ungarn HSDPA-Netze in Betrieb. Wir werden auch in Zukunft viel Energie

darauf setzen, einerseits die Netze perfekt zu machen, andererseits aber auch die passenden Endgeräte anzubieten… Wir haben zunehmend auch mobile Endgeräte, wie den Nokia Communicator, die HSDPA-Surfen mit großem Display und guter Tastatur möglich machen: Endgeräte, die das Internet in seiner mobilsten Form verkörpern“. 

Terminals für HSDPA 7,2

 

Das sichtbare Hauptprodukt des Abends war (neben dem unsichtbaren HSDPA-Funknetz) die „web’n’walk Card compact II“ für Laptops: Das ist die Bauform mit der heraus springenden Butterfly-Antenne. Die steckte auch in den beiden Demo-Laptops von FSC. Der normale Kunde kann diese HSDPA-Card im T-Punkt momentan in einer Version mit HSDPA 3,6 Mbps kaufen. Im Herbst 2007 soll es für die heutigen 3,6-Mbps-Karten ein Software-Update auf HSDPA 7,2 geben. Bei den Live-Demos in Berlin war natürlich schon eine 7,2 Mbps HSDPA-Beta-Software eingespielt, sonst hätte man die 7,2-Mbps-Power des HSDPA-Netzwerkes ja nicht demonstrieren können. Außerdem konnten die Prototyp-Karten in Berlin auch schon HSUPA mit 1,4 Mbps. HSUPA soll in der momentan verkauften „web’n’walk Card compact II“ allerdings nicht mehr softwaremäßig nachrüstbar sein, dazu braucht man eine neue Karten-Hardware, sagte ein Techniker am Rande der Veranstaltung.

 

Daneben hat T-Mobile zur Zeit noch eine „web’n’walk ExpressCard II“ und eine „web’n’walk Box III“ im Verkaufsregal: Beide werden derzeit mit HSDPA 3,6 Mbps Software verkauft, beide sollen im Herbst 2007 aber per Software auf HSDPA 7,2 nachrüstbar sein. Daneben zeigte Ottendorfer in Berlin eine winzige „web’n’walk Box micro II“, die soll gleich ab Werk HSDPA 7,2 beherrschen.

 

Interessant sind auch die HSDPA-to-WLAN-Router, also Wireless-LAN-Router, die halt nicht via DSL-Kabel, sondern via HSDPA-Funkstrecke ans Internet gekoppelt werden: Damit kann man die HSDPA-Internet-Verbindung über WLAN an mehrere WLAN-Rechner im näheren Umfeld der Box verteilen. Da die meisten Laptops heutzutage WLAN eh schon ab Werk fest eingebaut haben, kann man mit diesen Router-Boxen ruckzuck eine HSDPA-Internet-Connection nutzen, ohne den Laptop zuvor mit UMTS-HSDPA-Modulen und -Antennen aufzurüsten. 

EDGE fürs Land

 

Soviel zu den HSDPA-Endgeräten: Zurück zum Netz: T-Mobile-Macher Ottendorfer will „…immer und überall das bestmögliche Netz anbieten. Wireless LAN spielt einen wichtigen Part, damit Business-Kunden in unseren WLAN-Hotspots hohe Internet-Datengeschwindigkeiten auf Ihr Notebook bekommen. In den Ballungsräumen haben wir zudem unseren HSDPA-Ausbau sehr voran getrieben. Es gibt aber auch dünner besiedelte Gebiete in Deutschland: EDGE bringt unsere Strategie in die Fläche, wo wir früher nur GPRS hatten. Bis Ende 2007 werden wir flächendeckend mit EDGE in Deutschland vertreten sein, mit Geschwindigkeiten von 200 bis 220 Kilobit, manchmal auch noch etwas mehr: Also wirklich in die Fläche! Und das ist gerade für unsere Geschäfts-Kunden sehr wichtig: Dieses Feedback bekommen wir auch immer wieder aus unserem Vertrieb, dass wir mit diesem EDGE-Ausbau die Nase richtig vorne haben. Hier können wir dem Kunden in den ländlichen Gebieten wirklich solide Datenübertragung anbieten, weil 220 Kilobit für jemanden, der unterwegs nur seine Emails abgleichen muss, vollkommen ausreichend ist“.

 

WLAN für den ICE

 

Inzwischen trifft man auch viele Laptop-User im ICE. „Da haben wir WLAN-Hotspots in den Zügen installiert, wir übertragen dort Daten bei Zuggeschwindigkeiten bis zu 300 km/h. Insgesamt haben wir in Deutschland 8.600 WLAN-Hotspots im Einsatz, weitere 3.000 WLAN-Hotspots im Rest Europas, und über 7.000 Hotspots in Amerika. Unsere WLAN-Strategie ist damit, und mit den Partnernetzen, mit denen wir Clearing-Abkommen haben, wo wir dann über 40.000 WLAN-Standorte haben, etwas, das auch Global Travellern eine solide Basis bietet. Ich glaube, dass das unsere mobile Breitband-Strategie nach oben hin sehr gut abrundet… Mit dieser Breitband-Strategie sind wir gut aufgestellt, nicht nur im Downlink, sondern auch im Uplink…: HSUPA werden wir einführen, weil wir glauben, das ist wichtig für Leute, die Emails mit umfangreichen Attachments erstellen, oder für Leute, die Fotos oder gar Videos versenden müssen“, sagte Ottendorfer. „Nehmen wir ein Praxisbeispiel: Ein Fotograf mit digitaler Spiegelreflexkamera: Der kann seine Bilder dann am Notebook sichten und mit Notebook und Datenkarte versenden, oder auch mit seinem MDA, damit er seine Bilder eben schnell an seine Zieladresse bekommt… Am Schluss meiner Präsentation bleibt zu sagen: Wir sind sehr stolz auf die Qualität unseres Angebotes, wir haben heuer wieder eine Anzahl von Auszeichnungen bekommen, wir sind auf der CeBIT zum achten Mal in Folge zum Netz des Jahres gekürt worden, und wir haben auch vom TÜV Nord wieder das Gütesiegel des qualitativ hochwertigsten Services bekommen. Und wir haben, und das hat uns sehr gefreut, beim HSDPA-Netztest von Connect als Erster abgeschnitten, und damit unsere Kompetenz im Datenbereich hier unter Beweis stellen können. Summa Summarum glauben wir, dass diese Breitband-Strategie sehr gut die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllt, und das würde ich Ihnen jetzt auch gerne in ein paar Demonstrationen zeigen.“  

Mister Bean, in HD

 

„Sie sehen im Bild den NetMeter, den sicher auch einige von Ihnen im Einsatz haben: Wir haben in diesem Laptop eine „web’n’walk Card compact II“, die 7,2 Megabit beherrscht. Ich beginne mit einem Video-Trailer, dazu rufen wir die Apple-Webseite auf… Wir sind natürlich bei einigen der Demos auch von der Gegenstelle abhängig: Der entfernte Server muss das auch liefern können, was wir übers Netz transportieren. Suchen wir irgend einen dieser Filme aus, nehmen wir mal den Mister Bean, in High Definition, das werden ja viele von Ihnen kennen, da hat Apple diesen Service zur Verfügung gestellt, zur Promotion des Apple Video Players… Dauert uns das jetzt zu lange…? Nein, es geht schon los! Jetzt habe ich den Mister Bean! … Sie sehen im Downlink-Meter, wir waren schon auf 2,5 Megabit, was für diesen Server, den doch sehr viele Kunden verwenden, schon mal eine sehr gute Leistung ist... Und jetzt das Maximum, die Peakleistung, das sehen Sie hier unten, war gerade schon mal bei vier Megabit“.

 

Nach weiteren HD-Streaming-Trailern zeigte Ottendorfer noch „…einen Vergleich der Latenzzeiten zwischen UMTS und HSDPA 7,2: Da sehen Sie, während im rechten Fenster das Bild mit HSDPA schon aufgebaut ist, dauert es im linken Fenster, wo immer wieder das Handshake-Protokoll abgefragt werden muss, doch sehr viel länger. Gerade fürs Websurfen oder bei Datenbankapplikationen ist dieser Vorteil von HSDPA gegenüber UMTS besonders wichtig: Die kurzen Antwortzeiten!“

 

HSUPA 1,4 für Uploads

 

Nach den Downloads zeigte Ottendorfer ein paar Uploads: „Wir haben hier mehrere Bilder, jeweils vier MB groß, da nehmen wir mal das Bild mit der Dame: So, jetzt, hochladen… jetzt sehen Sie in Gelb den Uplink, wie er gerade 1 Megabit pro Sekunde beim Hochladen des Bildes in das Internet schafft, also das war doch richtig schnell für ein 4 MB Bild! Hat jetzt grad mal einer auf die Uhr geschaut? Was wollen Sie noch sehen? Wir haben auch Google Earth vorbereitet… Sagen Sie ein Ziel, das geben wir ein, das geht ganz flott… da sehen wir, dass diese Anwendung gut optimiert ist, denn er braucht jetzt selten mehr als 500 Kilobit. Und er liefert ja die Daten doch in erstaunlicher Qualität… Also Sie merken schon, wenn Sie die gleiche Anwendung zu Hause an Ihrem DSL-PC verwenden, dann ist es auch nicht anders, und genau das haben wir Ihnen mit diesem Beispiel auch zeigen wollen, dass Sie diese Applikation mobil genau so verwenden können wie zu Hause. Damit bin ich am Ende der Demos und stehe für Fragen oder weitere Demos zur Verfügung“.  

Fragen von Preussen und Schwaben

 

Ein Schwabe stellt die erste Frage: „Was koscht denn des?“ Das war zu ahnen. Ottendorfer ist gewappnet: „Wir haben zur CeBIT 2007 ein neues Tarif-Portfolio gelauncht: Wir haben drei Optionen: Die 5 GB-Option kostet 50 Euro: Wir glauben, das ist ein gutes Angebot für Leute, die etwas mehr Bedarf haben. Wenn Sie dieses ganz große 5-GB-Paket buchen, dann bekommen Sie auch den ganz großen Datendurchsatz, also derzeit bis zu 3,6 Mbps. Bei den kleineren Paketen kommt es darauf an, welches Sie wählen. Es gibt auch Pakete, die nicht den maximalen Datendurchsatz erlauben“.  

Ein Preuße stellt die zweite Frage: „Wie ist das denn im Ausland? Wenn ich in die USA fahre? Das war auf Ihrer Landkarte ja alles so schön Magenta eingefärbt, als wäre das alles schon fast Inland?“ Dazu Ottendorfer: „Nein, das gilt ja nur für die WLAN-Hotspots. Ansonsten gilt: Die Daten-Roaming-Preise im Ausland sind nicht günstig, das wissen Sie: Speziell in den südlichen Ländern ist es sehr teuer, das Internet über Mobilfunk zu verwenden, genau darum haben wir diese Hotspot-Strategie, wo wir unseren Kunden ja immer wieder, gerade vor der Urlaubszeit, den Hinweis geben, auch die Hotspots zu verwenden, weil damit der Datenverkehr wesentlich günstiger ist, und wir über diese Roaming-Partner auch in den südlichen Ländern eine gute WLAN-Abdeckung haben. Generell kann man keine Aussage treffen, was Internet via Mobilfunk kostet, das ist von Land zu Land unterschiedlich. Wir als T-Mobile bemühen uns darum, dass die Datenpreise sinken, weil nur dadurch nennenswert zusätzlicher Datenverkehr entstehen wird“.

 

Ein weiterer Kollege: „Wollen Sie denn 7,2 Megabit im gesamten 3G-Netz anbieten?“ Dazu Ottendorfer: „Das wäre, wenn, ein Fernziel. Das installieren wir nur dort, wo wir den Bedarf, den Kundenwunsch, und natürlich auch das Volumen sehen. 7,2 Megabit, das ist ja eine Bandbreite, die beim normalen Email-Abgleich nicht unbedingt nötig ist“.

 

Noch ein Kollege: „Das ist mit HSDPA jetzt aber nicht wie beim Festnetz, wo Ihr Mitbewerber Zugriff auf das Netz verlangen kann? Das HSDPA-Netz gehört Ihnen ja sicher alleine? Da kommt dann Keiner und sagt: Da will ich mit drauf?“ Dazu Ottendorfer: „Nein, wir haben ja für die UMTS-Lizenz und für das nutzbare Frequenz-Spektrum eine nicht unbeträchtliche Summe bezahlt“.  

Rollout: München, Hamburg, Berlin?

 

Frage Karcher: „Können Sie schon detaillierter sagen, wie sich der Ausbau von 7,2 Megabit in den drei größten deutschen Städten München, Hamburg und Berlin entwickeln wird?“ Ottendorfer: „Auch in diesen Städten wird gelten, dass nicht die Stadt als Ganzes versorgt wird, sondern nur diejenigen Standorte, wo wir hohen Bedarf sehen, wo es Geschäftskunden gibt, die sehr viel Datenverkehr haben, oder auch wo viele Privatkunden sich häufen“.

 

Anschlussfrage Karcher: „Ist das hier in Berlin jetzt die erste Basisstation mit 7,2 Megabit in Deutschland überhaupt?“ Ottendorfer: „Es ist Eine der Ersten. Wir haben ja wie gesagt auch an einigen Flughäfen schon 7,2 Megabit in Betrieb genommen.“

 

Frage eines Berliner Schreibers: „Aber Sie werden keine Datenmauer durch Berlin ziehen und nur im Westen 7,2 Megabit anbieten?“ Ottendorfer: „Nein!“

 

Frage Karcher: „Kann O2 denn auch schon in Ihr 7,2 Megabit Netz hinein roamen und diesen Service an seine O2-Kunden anbieten?“ Ottendorfer: „Im Prinzip ja: Die können zwar, müssen aber nicht in unser HSDPA-Netz roamen. Das ist am Ende dann deren Entscheidung, ob, wann und wo die unser Netz mit verwenden wollen“.

 

Derweil kommt Ottendorfer auf eine weitere Idee: „Jetzt gehen wir mal nicht auf irgendwelche überlasteten Video-Portale, jetzt machen wir mal einen FTP-Download… Sie sehen, da haben wir gerade einen Download von 5 Megabit erreicht… Hier am Kurfürstendamm haben wir aber keine Laborbedingungen, da sind noch andere Kunden im UMTS-Netz drinnen, aber Sie sehen, dass wir trotzdem im Schnitt so bei 3

Megabit liegen, dass wir aber auch schon auf 5 Megabit waren. Dafür haben wir jetzt aber nicht die Gegend hier vorab extra evakuiert…“  

HSDPA-Peak 5,9 Mbps

 

Frage Karcher: „Aber Sie sind momentan vermutlich der einzige Daten-User im Netz?“ Ottendorfer: „Nein, es sind zumindest diese beiden Demo-Notebooks hier gerade beide gleichzeitig drin. Außerdem haben vermutlich einige von Ihnen einen Blackberry, wie ich selber ja auch, und die verbrauchen auch immer einen Teil der Netzkapazität… Jetzt gehe ich mal in den Uplink: Sie sehen, 1,1 Mbps, 1,2 Mbps, und jetzt war er mal kurz auf 1,3… Beim HSDPA-Netz haben wir ja das Glück, dass auch die Endgeräte und die Datenkarten zeitnah verfügbar sind. Ich kann mich erinnern, dass bei GPRS und auch bei UMTS das Netz schon lange fertig war, aber leider Gottes gab es ja lange keine passenden Endgeräte. Diese Situation haben wir bei HSDPA nun glücklicherweise nicht: Wir kündigen es an und haben gleichzeitig auch Endgeräte verfügbar. Das zeigt inzwischen eben auch die Reife dieser Technologie. Darum trauen wir uns ja auch, hier Real-Live-Demos zu machen und zeigen Ihnen hier keine Laborsituationen, wo man den Server dann gleich neben dem Laptop stehen hat… Sie können sich JEDE Internetseite wünschen… Okay, kein Problem, dann gehen wir mal auf unsere eigene T-Mobile-Seite… Schauen wir mal das Filmchen: Highspeed zum Mitnehmen… Na bitte: Vier Megabit aus unserer T-Mobile-Website, neue Höhen, die wir erklimmen, jetzt waren wir mal kurz auf 5,9 Megabit, am Ende dann wieder auf 3,0 Megabit. Der Peak war 5,9“.

 

Frage Karcher: „Was passiert, wenn ein Sparfuchs nur den kleinsten Datentarif bucht, weil er möglichst alle kostenlosen WLAN-Hotspots nutzen will? Schaltet die Telekom-Karte dann automatisch auf das kostenlose WLAN um?“ Dazu Ottendorfer: „Im WLAN-Hotspot wird Ihnen von der Karte eh eine WLAN-Verbindung vorgeschlagen, weil es das schnellste Netz ist. Wenn ich allerdings bereits eine bestehende Mobilfunk-Datenverbindung habe und mich dann in die Richtung des kostenlosen WLAN-Hotspots bewege, dann können wir keinen automatischen Handover machen. Handover gibt es zwar innerhalb der GPRS-, EDGE-, UMTS- und HSDPA-Dienste, aber nicht zu WLAN-Hotspots. Normalerweise wissen Sie es aber, wenn Sie in einem WLAN-Hotspot sind, dann bauen Sie die Verbindung dort eben zum WLAN auf. Aus dem WLAN werden Sie dann auch nicht vollautomatisch in das Mobilfunknetz herüberfallen, ohne es zu merken, das geht zur Zeit technisch noch gar nicht.“

 

Wird EDGE noch schneller?

 

Frage eines Kollegen: „Wird EDGE noch schneller, oder ist das jetzt ausgereizt?“ Ottendorfer: „Eigentlich kann unser EDGE sogar mehr als 220 Kilobit, aber 220 Kilobit kommen halt recht zuverlässig. Stimmt, dass EDGE weiter entwickelt wird, das wird jetzt gerade standardisiert, aber das wird dann kaum vor 2009 am Markt sein“.

 

Frage Karcher: „Manche Marktbegleiter behaupten ja, Sie hätten EDGE ausgebaut, weil das UMTS-Netz schon in die Knie geht. Ist da was dran?“ Dazu Ottendorfer: „Nein, Nein, also das ist sicher ein Unfug, wir haben keinerlei Überlastung in unserem UMTS- und HSDPA-Netz. Drum bin ich da ja so stolz drauf! Von wegen in die Knie, wir sind sogar der Testsieger. Ich bin gleichsam stolz darauf, weil ich auch international mit T-Mobile die letzten vier Jahre genau für diesen Bereich verantwortlich war, da waren viele kleine Schritte nötig, um so einen Testsieg zu erringen. EDGE hat ein ganz anderes Ziel: Damit wollen wir überall dort, wo wir jetzt nur GSM-Versorgung haben, den

Kunden eine annehmbare Durchsatzgeschwindigkeit bieten, auch im Bayerischen Wald, oder wo auch immer, an den Seen, überall wo ein GSM-Netz läuft, dass man dort eben auch mal mit EDGE seine Daten annehmbar komfortabel übertragen kann… und mit HSDPA können wir dem Kunden nun erst recht sagen: Mit HSDPA hast Du nun wirklich alles, was Du brauchst“.  

Kurztest mit HSDPA-Laptop

 

Leider konnte der Schreiber dieser Zeilen am 19. Juni 2007 noch keine 7,2-Mbps-HSDPA-Prototyp-Karte zum ausführlichen Testen mit nach München nehmen, aber wenigstens konnte ich noch ein Stündchen ohne Aufsicht von T-Mobile vor Ort in Berlin damit experimentieren: Der Laptop war ein schneller Celsius Mobile von FSC mit Windows XP SP2, einer Intel CPU T2500 @ 2.00GHz und 1 GB RAM. Die eingesteckte HSDPA-7,2-Karte mit Butterfly-Antenne meldete sich im Device Manager sowohl unter Modems als auch unter Network Adapters als „GlobeTrotter HSDPA HSUPA 7.2…“ Diverse HD-Trailer wie etwa „Shrek The Third“ kamen in dieser Test-Konfiguration meist mit Peaks von 4 bis 5 Mbps auf den Laptop herunter. Auf einem Foto sehen Sie z.B. einen Peak von 4,77 Mbps im Durchsatzgebirge auf dem NetMeter. Beim FTP-Download eines 3229 KB großen Digitalfotos stellte sich sogar ein Peak von 5,5 Mbps ein. Beim FTP-Upload eines ähnlichen Fotos waren es bis zu 1,25 Mbps. Mit etwas mehr Zeit und weiteren Versuchen hätte ich sicher noch ein paar Prozent höhere Werte screenshotten können, aber auch die bislang gemessenen Werte sind ja schon sehr beeindruckend. Erfreulich ist auch der schnelle Upload von über 1 Mbps, denn der Upload ist sowohl beim DSL und erst recht beim Mobilfunk bislang meist der störende Engpass gewesen, besonders im Business-Umfeld, wo auch mal PowerPoints, Fotos oder Mails mit großen Dokumentanlagen von unterwegs verschickt werden müssen.

 

HSDPA steht für „High Speed Downlink Packet Access“.

HSUPA steht für „High Speed Uplink Packet Access“.

HSXPA ist der Platzhalter für HSDPA und HSUPA.

 

Text und Fotos: Harald Karcher

Grafiken: T-Mobile