4G LTE-Router Huawei B390 für LTE 800

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Ebersberg, 16. Dezember 2010: Home Office per Mobilfunk? VDSL-Speed auf dem Dorf? Im Brauerei Gasthof zu Forsting standen zwei brandneue O2-LTE-Router B390 für die Gäste des O2 LTE Friendly User Showcase. An jedem Router hing ein HP Business Laptop. Hier kommen ein paar erste Messwerte. Kurzfassung auf CBS Interactive ZDNet. ///  UPDATE: 19. Januar 2011: Telekom Speedport LTE Huawei Model B390s-2. ///  UPDATE: 01. Februar 2011: Vodafone B1000 LTE W-LAN Router Huawei Model B390s-2. ///  UPDATE: 02. Februar 2011: Kann Qualcomm noch keine LTE 800 Chipsets liefern?

 Von Dr. Harald Karcher

Hier filmen die Experten vom Bayerischen Fernsehen gerade, wie gut die BR-Abendschau aus der Internet-Mediathek per LTE im Brauereigasthof zu Forsting über den LTE-Router Huawei B390 ankommt: Voila: Das BR-Video kommt ruck zuck daher und läuft auch völlig flüssig ab. So ein Web-TV-Streaming ist für LTE natürlich kein Problem. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 14:05.

 

Gegen 13 Uhr war offenbar noch kein aktiver Poweruser in der dörflichen LTE-800-Zelle aktiv. In diesem kurzen aber optimalen Zeitfenster, sprich Mittags-Pause, konnten wir Netto-DLs von 31,8 bis 50,4 Mbps und Netto-ULs von 5,5 bis 10,1 Mbps selber ohne Aufsicht messen. Diese Leistung entspricht einem recht guten VDSL-50-Niveau.

Im Brauereigasthof zu Forsting hing dieser HP Laptop per Ethernet-Kabel am LTE Router von Huawei. Der Router ist per LTE-800MHz-Funk mit den knapp 300 Meter entfernten Antennen auf dem Dach der BayWa verbunden. So kamen Downloads bis zu 50 Mbps aus der Dorfluft in den Laptop. Links daneben standen noch vier weitere Laptops. Sie waren in die gleiche LTE-800MHz-Funkzelle eingebucht. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 12:58.

 

Die gemessenen Pingzeiten von 30 bis 59ms diskutierten wir mit einem technischen Projekt Manager von Huawei Technologies. Der war mit diesen wunderbaren Werten nicht voll zufrieden, weil er in Forsting auch schon Roundtrip-Zeiten unter 20ms gemessen hat. Aber jetzt mal ganz im Ernst: 20ms sind sicher grossartig, aber 30 bis 50ms sind für ein Mobilfunknetz anno 2010 doch auch ganz exzellent. Vor wenigen Jahren lag UMTS in der Praxis noch bei 300ms. Doch wer weiß: Vielleicht hatte der Mann einfach noch schnellere Server, gegen die er die Pingzeiten messen konnte. Wir bleiben gerne dran, und messen asap weiter, denn rasante Pingzeiten sind für ein genussvolles Leben in der Cloud ja ebenso wichtig wie die schieren Daten-Durchsatzraten.

Im Brauereigasthof zu Forsting stürzten sich nach einer kurzen Mittagspause immer mehr Tester auf die fünf Laptops mit LTE-Anschluss. Jeder wirft seine bevorzugten Testprogramme an, einige saugen Full-HD-Videos aus dem Web: Die LTE-800-Zelle bekommt also immer mehr Traffic, und so fallen die Download-Peaks von vormals 50 Mbps auf nunmehr 47, 46, 30, 25 Mbps herunter. Leider haben wir die allerersten Durchsatzwerte von satten 50 Mbps auf dem Dorf nicht gleich in Screenshots festgehalten. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 13:22.

 

Und nun zum Datenblatt: Der neue LTE-Router Huawei B390 DD800 für LTE 800@10MHz ist für die stationäre Verwendung zu Hause oder im Büro konzipiert. Er unterstützt LTE 3GPP Release 8 und erlaubt im 4G Netz Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbps im Downlink und 25 Mbps im Uplink bei 10 MHz Bandbreite. Dabei können sich laut Huawei bis zu 32 Nutzer via WLAN 802.11b/g und bis zu 4 Nutzer über die rückseitigen 100-Mbps-LAN-Anschlüsse verbinden, um mobiles Internet in der neuen LTE-Qualität zu genießen.

 

Der stationäre LTE-Router Huawei B390 für LTE 800@10MHz wurde für die Versorgung ländlicher Gebiete entwickelt. In Deutschland wird er von O2 Germany und von der Deutschen Telekom in deren LTE-Pilotnetzen eingesetzt. Grafik: Huawei Technologies, präsentiert von Walter Haas, CTO bei Huawei Deutschland, am 2010-12-16, 10:56.

 

Das Kürzel DD800 steht vermutlich für die Digitale Dividende im 800MHz Frequenzband. Denn genau für diese Ex-TV-Frequenzen wurde der LTE-Router von Huawei entwickelt: Im Klartext: Er kann zwar in LTE 800 Netzen wie Teutschenthal und Ebersberg zum Einsatz kommen, ist aber in LTE 2600 Stadt-Netzen wie München und Halle nicht zu gebrauchen. Unsichtbar verbaute interne Antennen erlauben LTE-Downloads mit der 2x2 MIMO Technologie. Wer sich externe Antennen im Zubehörhandel besorgt, kann sie an die beiden SMA-Buchsen anschrauben und damit einen noch besseren LTE-Empfang in schwierigen Empfangs-Situationen realisieren.

Der Huawei-Router stand im Brauereigasthof zu Forsting nicht weit vom Fenster weg: Über den 4G-LTE-Funk holt er das Internet von den LTE-Antennen auf dem Dach der BayWa in das bayerische Gasthaus herein. Mittels LAN-Kabel und WLAN-Funk verteilt der Router die 4G Surfpower an die hausinternen Laptops weiter. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 13:28.

Wie die meisten Router hat auch der Huawei B390 zahlreiche Sicherheits-Funktionen, etwa integrierte Firewall, Sicherheitseinstellungen zu Ports und MAC Adressen sowie eine WPA2 Verschlüsselung für geschützte WLAN-Verbindungen. Laut Huawei-Datenblatt basiert der LTE Router B390 „auf einer eigenen Plattform“. Im Klartext: Offenbar stammt das Chip-Design nicht mehr vom langjährigen Huawei-Chipset-Partner Qualcomm aus Kalifornien, sondern aus dem eigenen Labor von Huawei.

Keine halbe Stunde hinter München gibt es noch viele weiße Breitband-Flecken. In Forsting bei Ebersberg funken aber seit Dezember 2010 schon die ersten LTE-Antennen das rasante 50-Mbps-Internet in die Dörfer zu den Friendly Usern. Einige LTE-Ausrüster würden die LTE-800MHz-Antennen am liebsten in den Maibaum stecken. Der hat funktechnisch meist eine sehr günstige Lage. Auch optisch würden die Antennen da drin kaum stören, weil man sie dann von außen nicht mehr sieht. Nur der Brauch steht dem entgegen: Der Maibaum muss ein echter Baum sein, aus Holz, nicht aus High-Tech. Foto: Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2010-12-16, 14:39.

Weitere LTE-Berichte:

4G LTE-Router AVM FRITZ!Box LTE

4G LTE-Stick Huawei E398 für LTE 2600

4G LTE Geräte alias UE User Equipment

4G LTE von o2: Friendly User Start

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Update 2011-01-19: Telekom Speedport LTE Huawei Model B390s-2

Auf der CeBIT PreView 2011 im schicken Münchener Sofitel Hotel zeigte die Deutsche Telekom Ihren schwarz-weißen LTE-to-WLAN-Router. Er war allerdings noch an kein Funknetz und auch an kein Stromnetz angeschlossen. Vermutlich funkt im Sofitel auch noch gar kein 4G LTE von der Telekom. Das macht auch Sinn, denn die Provider sollen mit dem kommerziellen LTE-Rollout ja auf dem unterversorgten Lande und nicht in den eh schon sehr gut Internet-versorgten Großstädten beginnen.

Telekom Speedport LTE Huawei Model B390s-2 von hinten. Foto Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2011-01-19, 15:03.

Der LTE-Router der Deutschen Telekom wird laut deren Pressesprecher Dirk Wende voraussichtlich in Kombination mit „Call & Surf Comfort via Funk“ im April 2011 gelauncht werden. Das so genannte Double-Play-Angebot soll eine Festnetz-Flat und eine Mobilfunk Surf-Flat enthalten. Das Paket soll DSL-Geschwindigkeiten für nicht DSL-versorgte Gebiete auf Basis von UMTS- bzw. LTE-Technologien mit bis zu 3 Mbps bringen. Aha, nur 3 Mbps? Genau! Offenbar werden die technisch machbaren 50 Mbps pro LTE-800-Funkzelle von der Telekom vorsätzlich auf 3 Mbps pro User limitiert, um eine gerechtere Verteilung der knappen Internet-Ressourcen auf dem flachen Lande für alle LTE-Kunden zu gewährleisten. Das macht auch sicher erst mal Sinn so, damit möglichst viele User auf dem Lande dank LTE überhaupt erstmals eine zumutbare Internet-Speed bekommen. Weitere Infos und Vorregistrierung auf www.telekom.de/4g.

Die zwei vergoldeten SMA-Buchsen hinten oben am Telekom Speedport LTE Huawei Router Model B390s-2 dienen dem Anschluss externer LTE-Antennen zur Verbesserung der Reichweite. Die WLAN-Antennen dagegen sind unsichtbar in das schwarze Router-Gehäuse eingebaut. Foto Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2011-01-19, 15:08. 

 

Update 2011-02-01: Vodafone B1000 LTE W-LAN Router Huawei Model B390s-2

Am Rande des Vodafone Hardware Forums 2011 zeigten die Düsseldorfer am 1. Februar 2011 im Hotel Eurostars Grand Central in München ihren rot-weißen Vodafone B1000 LTE W-LAN Router Huawei Model B390s-2. Rein optisch hat er große Ähnlichkeit mit den bereits von o2 Germany und von der Deutschen Telekom gezeigten Huawei-LTE-Routern. Wie schon bei der Telekom im Sofitel, so war auch bei Vodafone im Eurostars der LTE-Router aus China an kein Funknetz und kein Stromnetz angeschlossen.

Frisch und freundlich wirkte der weiß-rote Vodafone B1000 LTE W-LAN Router Huawei Model B390s-2 auf dem Vodafone Hardware Forum 2011 in München. Rechts außen ist der Schlitz für die 4G-LTE-SIM-Karte noch zugeklebt: Foto Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2011-02-01, 15:19.

Nun standen ja sehr fachkompetente Huawei-Manager neben dem Huawei-Exponat, und ich konnte fragen, ob der gezeigte LTE-Router von Huawei  in erster Linie für den LTE-800-Bedarf in Deutschland entwickelt wurde und erst nach den weiteren Pionier-Erfahrungen in deutschen LTE-Projekten einer eventuellen weiteren internationalen Vermarktung zugeführt werden wird? Diese Frage durfte von den anwesenden Huawei-Managern weder bestätigt noch dementiert werden. Man darf sich somit die Antwort selber geben.

Über die vier gelben LAN-Buchsen kann der weiß-rote Vodafone B1000 LTE W-LAN Router Huawei Model B390s-2 das über LTE herein kommende Internet per Ethernet-Kabel an vier weitere Rechner oder Laptops verteilen. Foto Harald Karcher & Nikon Coolpix S8000, 2011-02-01, 15:20.

 

Auf dem von Vodafone-Pressesprecher Thorsten Georg Höpken gekonnt kurzweilig, sympathisch und dennoch kompetent moderierten Hardware Forum 2011 gab es die folgenden „Produktinformationen zum Vodafone B1000 LTE WLAN Router“: Produktdesign: VF B1000 ist ein WLAN-Router mit integriertem LTE + HSPA-Modul. Abmessungen: 177 x 193 x 34 mm. Gewicht: 900 g. Ext. Antennenanschluß: ja. Farbe: weiß/rot. Netzfrequenzen: LTE 800 MHz. Hardware Lieferumfang: B1000, weiß/rot. Netzteil. Bedienungsanleitung. Kurzanleitung. Connectivity: Eine Anschlussmöglichkeit an PC oder Mac ist vorhanden. 4x LAN. WLAN ( IEEE 802.11 b/g). Externe LTE-Mobilfunkantennen. Menüsprachen: Bei Auslieferung der deutschen Variante sind folgende Sprachen implementiert: Deutsch, Englisch. Featureauflistung: Browser-basierte Konfigurationsoberfläche. DMZ Funktion. MAC-Filter. WLAN: WPA/TKIP, WPA2/AES, WEP.

Laut diesen Infos wird der Router nicht nur LTE, sondern auch HSPA beherrschen. Das klingt natürlich sinnvoller, als ein reiner LTE-800-Only-Router. Außerdem lernen wir aus dem Huawei-Vodafone-Pressetext: „Produkt-Highlights: Einfacher Aufbau eines Local Area Network (LAN) mit drahtlosem Zugang zum Internet. Integriertes LTE + 3G Modul. Mit dem Vodafone B1000 LTE W-LAN Router kommt die High Speed DSL Alternative für die ganze Familie. Möglich wird dies durch die W-LAN Verbindung. Zusätzlich verfügt der Router über 4 LAN-Anschlüsse. Der Router kann über eine Benutzeroberfläche bequem an Ihrem Rechner konfiguriert werden.“ 

 

Update 2011-02-02: Kann Qualcomm noch keine Chipsets für LTE-800-Router liefern?

 

Langsam fällt auf, dass in den bislang erspähten LTE-Routern offenbar noch gar keine LTE-Chips des 3G-Chipset-Weltmeisters Qualcomm aus San Diego funken. Stattdessen verbaut AVM in seinem LTE-WLAN-Router offenbar LTE-Chips von Altair Semiconductor aus Israel, was der AVM-Pressesprecher Urban Bastert aus Berlin mir schon am 16. Dezember 2010 mündlich beim o2-LTE-Start-Event in Forsting bestätigte. Und was später auch vom neuen Altair Europa Manager Siegmund Redl bestätigt wurde.

In den LTE-Routern von Huawei dagegen wird laut mehrfachen Auskünften ein eigener LTE-Chip von Huawei verbaut, was mir zumindest mehrere verschiedene Mitarbeiter (m/w) von Huawei zu verschiedenen Zeitpunkten erstmals am 16.12.2010 (mündlich in Forsting bei Ebersberg) und letztmals am 18.01.2011 (schriftlich per Email) auf Anfrage bestätigt hatten. Auf schriftlichen Wunsch seitens Huawei habe ich die konkreten Namen meiner Informanten (m/w) am 7.2.2011 wieder aus meiner Webseite entfernt. Der Grund für die nachträglichen Anonymisierungs-Wünsche ist mir nicht bekannt. 

Just jene Router- und Laptop-Hersteller also, die auf die LTE-Chips von Qualcomm dringend warten, und an dieser Stelle sicher gar nicht namentlich genannt werden möchten, konnten offenbar noch keine funktionierenden LTE-Geräte vorführen. Möglicherweise ist Qualcomm mit seinen LTE-Chips ja tatsächlich noch nicht ganz so weit wie Huawei und Altair, was mir noch immer schwer zu glauben fällt. Vielleicht verhilft das Interview von Boris Boden mit dem Qualcomm Germany Manager Hamid-Reza Nazeman ja zumindest zwischen den Zeilen zu weiteren Erkenntnissen über die Liefersituation bei den begehrten und dringend benötigten LTE-800-Chipsets. Das Interview des stellvertretenden Chefredakteurs der ITK-Händler-Fachzeitschrift Telecom Handel trägt den vielsagenden Titel: "Die Probleme werden gelöst". Das wäre Qualcomm auch wirklich zu wünschen, denn eigentlich war Qualcomm doch über Jahre hinweg eine sehr innovative Firma.

Nachtrag 13. Februar 2011: Laut http://shop.vodafone.de/Shop/handys/vodafone-b1000-lte-w-lan-router-prod854384/ nennt sich der Chipsatz des Vodafone B1000 LTE W-LAN Routers: HiSilicon Hi6910. Unter http://www.hisilicon.com/about/about.html steht: “HiSilicon Technologies Co., Ltd. was established in October 2004. Her former, ASIC Design Center of Huawei Technologies, was founded in 1991. With her headquarter in Shenzhen of China, Hisilicon has set up design divisions in Beijing, Shanghai, Silicon Valley (USA) and Sweden”. Unter http://www.hisilicon.com/about/partners.html wird Huawei neben weiteren Firmen wie etwa Fujitsu als „Cooperation Partner” von HiSilicon aufgeführt.