LTE-Router LANCOM 1781-4G

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21. Februar 2012: Lancom Systems hat den LTE-Business-Router LANCOM 1781-4G vorgestellt. Der Multifunker aus deutscher Entwicklung und Fertigung bedient alle in Europa relevanten Mobilfunkarten, darunter LTE auf 800, 1800 und 2600 MHz. Sollte der LANCOM 1781-4G überhaupt kein LTE-Netz finden, dann schaltet er auf GPRS, EDGE, UMTS, HSPA oder HSPA+ zurück. Mehr kann derzeit keiner.

Fällt jedwede Funkversorgung aus, dann versteht der deutsche Router notfalls auch noch ISDN. Wird der Multiband- und Multimode-Mobilfunk-Router von seinem Standort gestohlen, dann sorgt das eingebaute GPS-Modul laut Pressesprecher Eckhart Traber für eine sofortige Sperrung aller wichtigen Router-Funktionen und VPN-Zugangsdaten. Der Dieb kann mit dem geklauten Router dann nicht mehr viel anfangen. Der LANCOM 1781-4G-Router soll im März 2012 für 899,- Euro netto auf den Markt kommen.

Schon vor der offiziellen Start-Mail vom Faschingsdienstag, den 21. Februar 2012, hat der deutsche Router-Produzent vorab die Fachpresse am 16. Februar 2012 zu kompetenten LTE-Vorträgen mit Live-Demos geladen. Neben Pressechef Traber referierte auch Felix Fröhlich, Technical Product Manager, aus der Zentrale der LANCOM Systems GmbH in Würselen bei Aachen.

Live-Demo im LTE1800-Mobilfunknetz der Telekom

Die beiden trauten sich spontane LTE-Durchsatzmessungen, wohl wissend, dass so ein Mobilfunknetz mitten am Tage auch mal stark schwankende Messwerte liefern kann. Die Downloads kamen jedoch spontan mit 34 bis 38 Mbps, die Uploads mit 2,01 bis 4,33 Mbps und die Pingzeit lag bei 46 Millisekunden. Das kann sich sehen lassen, zumal die Herren vor der Live-Demo auch schon viel höhere Werte messen konnten. Laut Traber sind in diesem recht modernen Bürogebäude in der Landshuter Allee 8 in München sonst nur DSL 6000 oder ein sündteurer Glasfaseranschluss zu bekommen. Bei der Live-Demo stand der Aachener LTE-Funker auf dem Fenstersims gen Westen. Dabei steckte eine LTE-fähige SIM-Karte mit dem teuersten, mobilen, bundesweit gültigen web’n’walk Connect XXL-Tarif der Telekom für knapp 75 Euro Monatstarif im LTE-Router.

Die Herren Traber und Fröhlich demonstrierten auch gleich die jüngste Software namens LANmonitor. Die hat sich offensichtlich schwer gemausert und machte am 16. Februar 2012 schon äußerst hilfreiche Angaben zu den LTE-Verbindungs-Eigenschaften. Demnach war das im LTE-Router verbaute Mobilfunkmodem Sierra Wireless MC7710 an diesem Nachmittag mit der „Bandbreite 15 MHz“ im „Mobilfunkband LTE 1800 MHz“ des Netzbetreibers „Telekom.de“ verbunden. Offenbar hat die Telekom an jenem Nachmittag also nicht die volle, eigentlich erlaubte Kanalbandbreite von 20 MHz bei 1800 MHz für diese Verbindung genutzt.

Laut Telekom-Sprecher Udo Harbers befindet sich das Münchener LTE1800-Netz per Februar 2012 sowieso noch in der Pilotphase. Seine Telekom-Kollegen testen derzeit noch viele Einstellungen, bevor das neue Netz dann aus dem Pilotstadium entlassen wird. Meine eigenen, maximalen LTE1800-Messwerte lagen an der ebenfalls recht gut LTE-versorgten Messe München im Februar 2012 in Riem zuletzt bei 48 Mbps im Download und weit über 20 Mbps im Upload. Dabei steckte ein finaler, kommerzieller „Telekom Speedstick LTE“ in einem schnellen Sony-Business-Laptop. Meine schlechtesten 4G-Messwerte lagen dort am Riemer Messesee bei 7 Mbps im DL und 2 Mbps im UL, allerdings war das schon Anfang Dezember 2011.

Zurück zum Redner-Duo Fröhlich-Traber anno 16. Februar 2012: Die LTE-Experten zeigten im LANmonitor eine sehr schöne Netzliste: Sie offenbarte, dass im Münchner Lancom-Office vier Mobilfunknetze namens E-Plus, o2.de, Telekom.de und Vodafone.de „vorhanden“ sind. Klickt man sie an, dann meldet der LTE-Router bei E-Plus zum Beispiel: „Modus: UMTS/GPRS, Netznummer: 26203“. Will sagen: E-Plus beamte bei der Live-Demo noch keinen LTE-Funk ins Münchener Lancom-Office, was wenig überrascht. Einzig die Telekom versorgte Trabers Münchener Büro beim Pressemeeting bereits mit LTE: Der Lancom-Router informierte dazu via LANmonitor: „Modus: LTE/UMTS/GPRS“ und „Netznummer: 26201“.

Firmen-Vernetzung mit VPN over LTE

In seiner Pressemeldung vom 21. Februar 2012 sieht Traber die LTE-Fähigkeiten des neuen Routers natürlich nicht als reinen Selbstzweck, sondern als Mittel zur Vernetzung: „LANCOM Systems präsentiert mit dem LANCOM 1781-4G seinen ersten 4G-Mobilfunkrouter. Über ein integriertes LTE/UMTS/HSPA+ Multimode-Modem bindet der VPN-Router Standorte breitbandig über LTE-Mobilfunk an das Internet an (bis zu 100 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload).“

Durch die Verbindung aus LTE/UMTS/HSPA+ und VPN eigne sich der LANCOM 1781-4G perfekt für Unternehmen und Filialen, die über keinen breitbandigen, leitungsbasierten Internet-Zugang verfügen oder eine leistungsfähige Alternative zu diesem benötigen, sowohl in der Stadt als auch in Regionen ohne DSL-Verfügbarkeit. So ermögliche er die Vereinfachung vieler Geschäftsprozesse. Weitere Anwendungen seien die flexible Anbindung von Heimarbeitsplätzen, die Einrichtung temporärer Konferenzräume an Tagungsorten oder mobile Büros auf Baustellen an Standorten ohne DSL, die mittels LTE einen schnellen Zugang zum Internet oder Firmennetz erhalten. Ebenso denkbar sei die Nutzung der LTE-Verbindung als Mobilfunk-Backup für den leitungsgebundenen Internet-Zugang, zum Beispiel zur Absicherung des elektronischen Zahlungsverkehrs im Handel.

Traber weist auf die universellen Internetzugänge des LANCOM 1781-4G hin: „Das Gerät verfügt über ein integriertes LTE/UMTS/HSPA+ Modem als WAN-Schnittstelle. Am neuen Green-Gigabit Ethernet-Switch können auch beliebige ADSL-, SDSL-, VDSL- oder Kabel-Modems für weitere Internetzugänge angeschlossen werden. Der Switch bietet Stromsparfunktionen nach 802.3az für energieeffiziente Netzwerke und erlaubt weiterhin ein lüfterloses Design des Gerätes. Alle vier Ports können für LAN, WAN, DMZ, VLAN oder Monitor frei konfiguriert werden“.

Virtuelle Netze hinter High-Security Firewall

Was unterscheidet einen LTE-Router aus dem Consumer-Umfeld, wie etwa AVM FRITZ!Box 6840 LTE, o2 LTE Router, Telekom Speedport LTE oder Vodafone B1000 von einem LTE-Business-Router  LANCOM 1781-4G? Nicht zuletzt die aufwändigere Profi-Netzwerk-Technik: „In der Standardausstattung mit 5 VPN-Kanälen (optional 25) kann der LANCOM 1781-4G als IPSec-VPN-Gateway mit hochsicherer AES-Verschlüsselung und der Unterstützung digitaler Zertifikate genutzt werden. Der Aufbau des IPSec Tunnels ist auch dann möglich, wenn die nötigen Ports im Mobilfunknetz eigentlich gesperrt sind“, schreibt Traber in der Pressemail vom Faschingsdienstag. Mit Advanced Routing and Forwarding (ARF) ermögliche der LANCOM 1781-4G sogar bis zu 16 virtuelle Netze mit eigenen Eigenschaften für DHCP, DNS, Routing und Firewall. Durch ARF könnten logisch komplett getrennte Netze für verschiedene Gruppen und Anwendungsbereiche auf nur einer physischen Infrastruktur betrieben werden. Die integrierte High-Security Firewall mit Stateful Inspection, Intrusion Detection und Denial-of-Service Protection schütze das Netzwerk sicher und zuverlässig vor Attacken aus dem Internet, schreibt Traber. Die mitgelieferten Management-Tools LANconfig und LANmonitor böten neben günstiger Fernwartung ganzer Installationen und komfortablem Setup-Assistenten - wie beispielweise dem 1-Click-VPN-Wizard zur einfachsten Einrichtung von VPN-Verbindungen zwischen LANCOM Routern - auch eine vollständige Echtzeitüberwachung und -protokollierung. Umfangreiche Backup- und High-Availability-Funktionen und der ISDN-Anschluss schließlich garantieren reibungslosen 24-Stunden-Betrieb, kommuniziert der Pressesprecher.

Nach diesem Höhenflug der Profi-Netzwerktechnik wird es am Ende auch für private Router-User wieder ganz vertraut: „Dank High-Speed USB 2.0 Port lassen sich USB-Geräte, wie zum Beispiel Drucker, an den Router anschließen… Zur Verbesserung der LTE-Funkverbindung lassen sich externe LTE-Antennen an das Gerät anschließen. Auch auf das neue Internet-Protokoll IPv6 ist der neue Router schon vorbereitet“, schreibt der frühere Testredakteur von ZDNet und heutige Pressechef von LANCOM Systems. Wer alle Profi-Features dieses 4G-VPN-Business-Routers testen will, ist sicher gut beschäftigt. Ich werde mir demnächst vermutlich nur die reinen Funk-Aspekte heraus picken, sobald mir ein Testexemplar in einer komplett finalen Lieferversion vorliegt.

Text: Dr. Harald Karcher, 21. Februar 2012