TV-3D-CamCorder

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München, 2010-02-16: Beim Produkt-Line-Up 2010 hat Panasonic Europe in München einen ersten, voll integrierten 3D Full HD CamCorder mit zwei eingebauten Objektiven und zwei eingebauten Full HD Bildsensoren live demonstriert. Mit dem AG-3DA1 soll das 3D-Filmen für Profis und Prosumer bald einfacher und mobiler werden.

 

In der Olympia Event Arena schaut mir zum ersten Mal ein 3D-CamCorder direkt in die Augen. Er ist vor mir über einem 3D Fernseher montiert. Hinter mir ist eine alpine Kulisse mit lebensgroßen Snowboardern im Gebirge aufgebaut. Ich stehe genau dazwischen und sehe vorerst nur ein verschwommenes Bild auf dem 3D-Fernseher. Dann setze ich eine 3D-Brille auf und plötzlich sehe ich mich in 3D, räumlich perspektivisch, zwischen den ausgestopften Sportshelden, mitten in der alpinen Winterkulisse. Alles wirkt sehr realistisch und zum Greifen nah. Die beiden Objektive des neuen, kompakten Panasonic 3D-Camcorders AG-3DA1 haben etwa den Abstand der beiden menschlichen Augen.

 

Das war nicht immer so: Um Filme in 3D Full HD Qualität aufzunehmen, musste man bis vor kurzem noch zwei getrennte Full HD Video-Kameras synchronisieren. Das erforderte viel Knowhow, sehr kleine Kameras und extreme Präzision bei der ständigen Justierung der stereoskopischen Aufnahme-Winkel. Große HD-

Profikameras konnte man bisher sowieso nicht so dicht wie zwei menschliche Augen nebeneinander montieren und musste die Videoströme deshalb umständlich mit Hilfskonstruktionen über Halbspiegel einfangen. Damit waren die großen 3D-Doppel-Kamera-Spiegel- und -Haltesysteme nur schwer beweglich und sehr empfindlich gegen Erschütterungen.  

Laut Pressemeldung von Anne Günnewig, Manager Corporate Communications Europe at Panasonic Europe LTD, handelt es sich bei dem neuen 3D-Camcorder von Panasonic mit den zwei markanten „Augen“ hingegen um „the world’s first professional, fully-integrated Full HD 3D camcorder. Professional users will find this Full HD 3D camcorder much easier to use since the lenses, camera head, and a dual Memory Card recorder are all integrated into a single lightweight body. The camcorder also incorporates stereoscopic adjustment controls that make it easier to operate. Furthermore, the solid-state memory file-based recording system offers greater flexibility for producing Full HD 3D videos in more challenging shooting environments. The camcorder is light in weight and smaller than current 3D rigs, while providing the flexibility of handheld-style shooting. Setup and transportation has been simplified to make it ideal for sports, documentary and film-making projects. Right and left Full HD video streams of the twin-lens 3D camcorder can be recorded as files on SD Memory Cards to ensure higher reliability than other tape, optical disc, HDD or other mechanical-based recording systems offer. The 3D camcorder will also be able to perform well in extreme environments and resist temperature extremes, shock, and vibration. Professional users will appreciate the fast, highly-productive file-based workflow, with instant, random access to recorded content; easy plug-in to both Mac and PC-based platforms; and longer recording capacity”.

 

In den USA gab Panasonic Broadcast & Television Systems kurz nach der Consumer Electronics Show CES schon am 12.

Februar 2010 folgende Details des 3D-Camcorders AG-3DA1 bekannt: Der 6,6 Pfund, also gut 3 Kilogramm leichte AG-3DA1 hat zwei Full HD Bildsensoren mit 1920 x 1080 Bildpunkten in 2,07 Megapixel 3-MOS Imaging-Technik. Damit kann er die Bildformate 1080/60i, 50i, 30p, 25p und 24p (nativ) sowie 720/60p und 50p in AVCHD aufzeichnen. Der AG-3DA1 kann bis zu 180 Minuten 3D-Film auf zwei 32GB SDHC/SD Memory Cards in Panasonic’s professional AVCHD PH Modus abspeichern. Die Konvergenzpunkte der beiden Objektive können vom Kameramann selber manuell oder vom 3D-Camcorder vollautomatisch eingestellt werden. Die 3D-Cam soll im Herbst 2010 für circa 21.000 US-Dollar auf den Markt kommen. Seit 12. Februar kann sie bestellt werden. Die folgenden vier Grafiken von Panasonic beschreiben den 3D-Workflow fast selbsterklärend: Die Bildunterschiften wurden vom Autor dieser Story frei aus den Englischen übersetzt: 

 

Schritt 1: Eine 3D-Kamera mit zwei Objektivlinsen und zwei Bildsensoren nimmt zwei getrennte Video-Streams in Full HD für das linke und das rechte Auge auf. Die Präzision dieses Aufnahmeprozesses bestimmt die Güte der räumlichen Wirkung des späteren Videofilms:

 

Schritt 2: Die zwei separaten Videostreams für das linke und das rechte Auge werden auf einer 3D Blu-ray Disc gespeichert. Sie können über einen Standard-3D-Blu-ray-Player auf dem angeschlossenen 3D-Fernseher wieder gegeben werden: 

 

 

Schritt 3: Das TV-Display stellt einzelne Full HD Bilder mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten sequentiell nacheinander, mal für das linke und dann wieder für das rechte Auge, dar. Eine hochpräzise aktive Shutter-Verschluss-Brille auf dem Kopf des Betrachters wird per Infrarot vom 3D-Fernseher her so ferngesteuert, dass der Zuschauer im richtigen Moment mal durch das linke und dann wieder durch das rechte Glas genau das jeweils passende Bild mal auf dem linken und mal auf dem rechten Auge sehen kann:

 

Schritt 4: Die unterschiedlichen 2D-TV-Bilder für das linke und das rechte Auge werden vom menschlichen Gehirn wieder zu fast „lebensechten“ 3D-Bildern zusammen gerechnet. So bekommt das Fernsehen eine dritte, räumliche Dimension, die laut Panasonic genau so scharf wie ein gutes 2D-HD-Videobild empfunden wird: 

 

Grafiken: Panasonic

Text und Foto aus dem Live-Event: Dr. Harald Karcher, 26. Februar 2010