2012 Frankreich - Spanien

4 Wochen mit Nelson durch Frankreich und Spanien unterwegs

Samstag 4. August Kirchberg

Bevor es richtig losgehen kann, muss mal das Auto „eingerichtet“ werden, sprich alle Klamotten in Kistchen verpackt und verstaut werden. Was nicht so ganz einfach ist, wollen wir ja in der Zivilisation bleiben und Christine hat etwas Mühe mit der Vorstellung 4 Wochen mit 3 T Shirts auszukommen. Aber irgendwann sind die Kistchen fertig und wir verabschieden uns bei einem Abendessen von unseren Kindern und Enkelkindern.

Sonntag 5. August Kirchberg - Motour

Endlich ist es soweit wir sind unterwegs. Bevor es Richtung Frankreich ging, mussten wir aber noch in Bätterkinden vorbei. Gestern haben wir vergessen, Mascha und Anita ein Geschenk abzugeben, da wir an ihrem Geburtstag weg sind. Durch diesen Abstecher beschlossen wir unsere geplante Route zu ändern. Und sowieso kam alles anders als vorgesehen. So fuhren wir von Bätterkinden über den Bucheggberg nach Arch und dort auf die Autobahn nach Biel. Danach über Neuenburg , Yverdon, wo wir für Sfr. 230 voll Tankten, dann weiter über Lausanne nach Genf. Bis zum Genfersee hatten wir immer wieder Regen, danach würde das Wetter immer heiterer. In Frankreich ging es dann nördlich an Lyon vorbei Richtung Bourg en Bress. Diesen Umweg wählten wir um den in der Hauptferienzeit üblichen Stau in und um Lyon zu vermeiden. Anschliessend wieder in westlicher Richtung auf kleineren Strassen, bis es langsam Zeit wurde nach einem Zeltplatz Ausschau zu halten. Das GPS zeigte eines in 16km Entfernung, diesen peilten wir dann an. Wir hatten aber nicht berücksichtigt, dass die angezeigte Distanz für Luftlinie steht. In dieser hügeligen Landschaft waren es dann 46km. So um 18 Uhr herum kamen wir dann schliesslich am Ziel des Tages an. Im Preis des Zeltplatzes, war der Besuch des angrenzenden öffentlichen Schwimmbades inbegriffen. Dieses war zwar nur noch bis 19 Uhr geöffnet, aber wir wollten noch schnell ins kühle Nass springen. Emanuel wurde mal gleich vom Bademeister zurückgepfiffen, weil Shorts verboten sind. Sein Hinweis, dass es Nylonbadeshorts sind nützte ihm auch nichts. Er musste die Hose wechseln! Schon bei unserer Ankunft sind am Himmel immer wieder dunkle Wolken aufgezogen und als es über dem nahegelegen Hügel anfing zu blitzen und donnern wurde das Schwimmbad geschlossen und wir gingen zurück zu Nelson wo wir dann wegen heftigem Regen unser Nachtessen im Auto einnehmen mussten. Geschlafen haben wir recht gut, aber wir hörten immer wieder den Regen auf unser Aufstelldach prasseln. Die Nacht war recht kühl und unsere dünnen Schlafsäcke haben wir am nächsten Tag gegen die dickeren ausgetauscht .

Montag 6. August Motour – Limoges

Damit wir gemütlich Frühstücken konnten, holte Emanuel zu Fuss im etwa 10 Minuten entfernten Zentrum von Motour Brot und Croissants.

Auf dem Weg nach Limoges hatten wir zu Beginn noch etwas Regen, aber dann wurde das Wetter immer schöner und wärmer. Nelson war auch heute immer wieder ein Verkehrshindernis da wir meist mit nur 75 bis 80km/h unterwegs waren. Trotzdem schafften wir es, einen ebenfalls älteren Ford-Camper und einen Mähdrescher! zu überholen. Letzterer schwankte kurz vor dem Überholmanöver über die Strassenmitte hinaus, so dass auch noch Nelsons Kompressorhörner zum Einsatz kamen. Etwa 15 km nördlich von Limoges fanden wir einen Zeltplatz mit Schloss (nein, nicht zum schliessen, sondern ein Chateau!) für diese Nacht. Neben uns hat eine fünfköpfige holländische Familie ihre Zelte aufgestellt. Die beiden Mädchen sind sehr interessiert an Nelson und fragen ob sie ihn mal von innen ansehen dürfen. Das durften sie natürlich gerne. Die ältere der beide Mädchen sprach recht gut englisch und hat uns nicht nur ihre eigene Fragen gestellt, sondern auch noch die ihrer jüngeren Schwester übersetzt. Später kam auch noch der Vater dazu und wir hatten interessante Gespräche mit einander. Die Familie machte hier auf dem Heimweg von Portugal nach Holland einen Zwischenhalt.

Wir machten dann noch einen Rundgang um das zum Gelände gehörenden Chateau, das von einem gepflegten Park umgeben ist. Einen See gibt es laut Beschilderung auch noch aber bis zu dem mochten wir nicht den steilen Weg hinunter und wieder zurück laufen. Alles in Allem war das ein sehr schöner gepflegter Platz mit grossen Stellplätzen. Auch ein Schwimmbad hatte es dort.


Dienstag 7. August Limoges – Lussac

Nach einer ruhigen Nacht haben wir gemütlich gefrühstückt. Ein Brot und Croissants hatten wir am Vorabend vorbestellt.

Unser erstes Tagesziel war das Stadtzentrum von Limoges, wo wir dann aber nur durchgefahren sind, da wir keinen Parkplatz gefunden haben, der gross bzw. lang genug war. Dieses Problem sollte uns auf unserer ganzen Reise begleiten! Christine wäre gern hier mal ein bisschen herumgelaufen. Limoges ist u.a. für die Herstellung von Porzellan bekannt. Dafür hatten wir im nächsten grösseren Ort mehr Glück. Nahe der Kathedrale von Perigeux waren zwei Parkplätze hintereinander leer, so dass unser Vehikel problemlos abzustellen war. Wir machten einen kleinen Rundgang durch die Altstadt und besuchten die Kathedrale.

Weiter fuhren wir auf kleineren Strassen in die bekannte Weinregion St. Emilion, kurz vor Bordeaux . Im Städtchen selber war parkieren für uns nicht möglich. Es wimmelte nur so von Touristen, jeder geeignete und ungeeignete Flecken war belegt. Dementsprechend war die Fahrt durch die engen Gassen auch erschwert. Also ging‘s gleich weiter zum nahe gelegenen Zeltplatz, der aber ausgebucht war. Uns wurde der Name eines anderen Campings angeben, dessen Wegweiser wir aber erst am nächsten Tag entdeckten. So nahmen wir mit dem öffentlichen Camperplatz in Lussac vorlieb. Hier standen schon drei Fahrzeug und der einzige einigermassen flache Platz, stellte sich später als die etwas vernachlässigte Petanque-Bahn heraus. Die Toiletten waren verdreckt und zum Teil auch demoliert worden, also nicht empfehlenswert!!

N 44.94598,W 0.09485

Mittwoch 8. August Lussac - Lège Cap Ferret

Wir verbrachten auf dem nicht gerade heimeligen Platz jedoch eine ruhige Nacht.

Heute wollten wir in Cap Ferret Ocean einen Campingplatz suchen. Aber ein mehrere Kilometer langer Stau bei 36 Grad brachten uns dazu, unser Ziel zu ändern. So fuhren wir nördlich nach Lacanau. Aber hier war alles ausgebucht. Wir machten einen Abstecher in den Wald, um ein „Bushcamp“ zu finden. Der Weg wurde aber immer tiefsandiger, so dass umkehrten. Weiter trauten wir uns alleine da nicht rein. Die Sandbleche hatten wir ja nicht dabei und unsere Winterreifen sind ja auch nur bedingt geländetauglich.

Schliesslich sind wir wieder Richtung Süden gefahren und haben Nelson in der Nähe des Strandes von Lége Cap Ferret parkiert und sind mit dem Velo zum Strand gefahren. Der Atlantik hatte nur 21 Grad aber die Abkühlung war mehr als willkommen! Gegen Abend sind wir zurück zum Parkplatz geradelt und wollten gerade wegfahren um uns einen Nachtplatz zu suchen, als ein junger Mann uns um Hilfe bat. Er und sein Freund sind auf einem nahe gelegenen Parkplatz im Sand stecken geblieben und hätten schon alles versucht ihr Auto da rauszuholen. Christine war etwas skeptisch ob das nicht eine getürkte Sache sein, aber Emanuel wollte sich das mal ansehen. Also fuhren wir da hin und fanden einen Citroen mit tief eingegrabenen Vorderrädern. Also nahm Emanuel das noch unbenutzte Bergeband und die Schäckel raus und wollte die am gestrandeten Wagen befestigen. Das ging aber leider nicht, da an diesem Modell offenbar keine Abschlepphaken sind. Vorne war gar nichts zu finden, aber hinten war unter einer Abdeckung ein Gewinde zu sehen. Emanuel war der Meinung da müsste man einen Haken einschrauben können, aber der Fahrzeugbesitzer meinte, das sei um das Ersatzrad herunter zu lassen!?!? Also musste eine andere Lösung her. Sandschaufel und High Lift wurde geholt. So konnte das linke Vorderrad so hoch angehoben werden, dass wir viel Holz unterlegen konnten. Nach dieser, bei immer noch 30 Grad, sehr schweisstreibenden Arbeit konnte der Citroen ganz locker aus der misslichen Lage befreit werden.

Da es nun bereits ziemlich spät geworden war, beschlossen wir, uns auf diesem Parkplatz etwas weiter hinter Büschen, ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Hier konnten wir sogar unsere „outdoor- dusche“ testen. Eine prima Sache!

Donnerstag 9. August Lège Cap Ferret

Wir verbrachten hier eine ruhige Nacht. Als wir uns wieder zum Parkplatz näher am Strand aufmachen wollten bekamen wir noch Besuch von der Gendarmerie. Der freundliche Polizist klärte uns auf, dass die Gemeinde aus Umweltschutzgründen nicht erlaubt im Wald zu campen, aber auf dem Parkplatz sei das gestattet. Na gut, so wussten wir wo wir unseren Platz für heute Abend finden würden.

Wir verbrachten wir den ganzen Tag am Meer. Etwa um halb acht kehrten wir zum Parking zurück und fanden auf dem fast leeren Platz einen gemütliche Bleibe. Kaum hatten wir das Dach aufgestellt und uns ein bisschen eingerichtet, bemerkte Emanuel dass auch hier ein Autofahrer es geschafft hat seinen Wagen im Sand festzusetzen. Der Fahrer eines Opel-Pickup versuchte bereits zu helfen. Leider war er nicht sehr erfolgreich, da er diese Aktion mit einem Spannset anstelle eines Abschleppseiles durchführte. Ja und dann- ein Ruck und das Spannset war gerissen. Also holte Emanuel das Bergeband, Schäckel und Schaufel raus und bot auch seine Hilfe an. Dieser Peugeot hatte vorne einen Abschleppring und der Opel war mit einer Anhängerkupplung ausgerüstet. Er hatte aber keinen 4x4 Antrieb, so dass die Räder auf dem sandigen Waldboden zu wenig griffen. Emanuel dachte schon er muss Nelson rüberbringen, aber als der Opelbesitzer beschloss, sein Auto auf den gefestigten Waldweg zu stellen, schafften sie es dann doch noch den Peugeot aus dem Sand zu ziehen. Emanuel überlegt sich nun, nächstes Jahr hier den Sommer zu verbringen und seine Hilfe gegen Bezahlung anzubieten.

Freitag 10. August Lège Cap Ferret - Parentis

Heute Morgen hatten wir keinen Besuch der Gendarmes, aber wir standen ja auch richtig. Die Nacht war ruhig es waren auch nur wenig Leute auf dem Platz.

Wir fuhren rund um die Bucht von Arcachon und durch das Stadtzentrum des gleichnamigen Ortes. Die Strassen und Gassen waren sehr eng, und weit und breit kein Parkplatz, nicht einmal für einen normalen PW. So fuhren wir halt weiter Richtung Süden und an der riesigen Düne von Pyla vorbei. Hier gab es zwar Zeltplätze aber zwischen ihnen und dem Meer steht der etwa 200 Meter hohe Sandberg im Weg. Wahrscheinlich waren die Plätze ja eh voll. In diesem Urlaub ist für uns das französische Wort „Complet“ das meist gehörte Wort. Die Suche nach einem Nachtplatz ist im August wegen den Schul- und Betriebsferien sehr mühsam. Viele Parklätze sind mit einem Verbotschild für Camper versehen oder haben einen Bogen über der Einfahrt, welche Fahrzeuge über zwei Meter Höhe die Zufahrt verwehren.

Am Lac de Biscarosse in der Nähe von Parentis fanden wir noch ein Plätzchen. Hier konnte man auch noch im See baden.

Samstag 11. August Parentis -Le Penon

Bisher war das hier kürzeste Nacht. Bis weit nach Mitternacht haben Jugendliche und junge Männer in den Sanitäranlagen gelärmt. Anschliessend haben Besoffene sich angeschrieen und Hunde um die Wette gebellt. Als Emanuel das beim Bezahlen der Übernachtung an Empfang erwähnte, bekam er zur Antwort, es sei halt Hochsaison und der Platz ausgebucht. Schön und gut, aber auf anderen Zeltplätzen ist um Mitternacht fertig mit feiern.

Wir machten einen Zwischenhalt in Mimizan wo wir vor etwa 20 Jahren ein paar Tage in einem Appartement verbrachten. Der Ort hat sich in dieser Zeit so stark verändert dass wir nicht genau feststellen konnten wo dieses war.

Die angefahrenen Campingplätze waren wie immer „Complet“. Deshalb blieben wir an einem grossen Picknick-Platz stehen wo wir mit etwa zwei Dutzend anderen Fahrzeugen die Nacht verbrachten. Emanuel wollte hier mal die Hängematte benutzen, aber irgendwie klappte das mit der Aufhängung nicht, so dass das Teil nach kurzer Zeit nicht mehr hing, sondern am Boden lag- mit Inhalt (Emanuel).

Sonntag 12. August Le Penon – Saint Jean

Die Nacht war etwas unruhig, denn es kamen noch bis lange nach Mitternacht Autos hierhin. Am Morgen waren wir erstaunt, dass so viele die gleiche Idee hatten.

In Hossegor machten wir eine Pause um in einem Strassenkaffee einen Cappuccino zu trinken und die Toilette zu benutzen. Dem Caffee angeschlossen war noch ein Restaurant, wo sich auch die Toilette befand. Bei uns würde man einem Laden mit solchen Sanitäranlagen die Bewilligung entziehen…

Auf dem GPS gaben wir meist Ortschaften auf kleineren Strassen als Etappenziel ein. So kamen wir auch in die Stadt Bayonne wo wir ausnahmsweise auch einen geeigneten Parkplatz für Nelson fanden. In die Kathedrale konnten wir nicht rein, da die Sonntagsmesse noch in vollem Gange war. Im dazu gehörenden Innenhof mit Bogengang fand ein Kunsthandwerkmarkt statt, den wir besuchten und wo eine schöne silberne Halskette den Besitzer wechselte :-)

Nach langem Suchen, konnten wir auf dem Zeltplatz Larrouleta in Saint Jean bleiben. Wir hatten einen Platz gleich neben dem Pool wo wir den Rest des Nachmittags verbrachten. Das Wasser war mit 29 Grad nicht gerade erfrischend, aber angenehm nass. Nach dem Abendessen machten wir noch einen Spaziergang über den Zeltplatz. Dazu gehört noch ein kleiner See, wo Tretboote zum freien Gebrauch für die Gäste zur Verfügung stehen. N 43.37032,W 1.68643

Montag 13. August Saint Jean – Górliz (Spanien)

Dass wir in Spanien angekommen sind, haben wir erst bemerkt als wir Polizisten in anderen Uniformen gesehen haben. Kein Zoll aus vor- EU/Schengen-Zeiten, keine Hinweistafel, gar nichts. Die heutige Strecke führte uns meist an der Küste entlang mit vielen Auf und Abs. Es ist eine sehr schöne Landschaft mit tollen Aussichten und alles ist sehr grün. Gar nicht so wie man das vom südlichen Spanien gewöhnt ist. Wir wollten unbedingt San Sebastian’s Innenstadt besuchen, und wir fanden sogar einen Parkplatz. Hier gibt es sehr viele schöne Häuser und Brücken. In der Fussgängerzone wurden an Marktstände allerlei Produkte aus der Gegend angeboten. Ein Teil der Strasse ist eine Spielstrasse, hier stehen viele Spiele gratis zur Verfügung, die auch rege benutzt werden. Es gab Strassenmusikanten, viele Leute, die zuhören, und überhaupt herrschte hier eine fröhliche, freundliche, friedliche Stimmung.

Wir waren ja glücklich dass wir ganz in der Nähe des Zentrums, ein wenig abseits einer grösseren Strasse einen grossen Parkplatz gefunden hatten. Allerdings haben uns die blauen Linien in die Irre geführt. Wir dachten es handelt sich dabei um eine Blaue Zone wie wir es in der Schweiz kennen. Als wir aber zum Bus zurück kamen fanden wir einen Strafzettel von € 30 hinter dem Scheibenwischer. Erst jetzt stellten wir fest dass auf der Hauptstrasse ein Ticketautomat stand, der wir aber leider übersehen haben. Dafür ist uns an einem anderen Ort passiert, dass wir zwar auch einen Zettel an der Scheibe hatten. Dieser wies uns aber darauf hin, dass wir länger bleiben können als auf unserem Parkschein steht, weil es über die Mittagszeit nichts kostet. Ist doch nett!

Die Suche nach einem Schlafplatz ist auch hier schwierig wegen der Steilküste und hügeligen Gegend. Fündig wurden wir erst auf dem Zeltplatz in Górliz, ist zwar nicht so toll aber für eine Nacht ok. Wir hatten schon ungemütlichere Schlafplätze! Den nächsten Platz haben wir deshalb per Telefon in Noja reserviert. Laut Campingführer soll sehr gut sein. Im Nachhinein mussten wir feststellen, dass wir durch interessante Orte gefahren sind, ohne anzuhalten. Aber mit unserem 5,5 Meter langen Gefährt hätten wir in diesen kleinen Ortschaften wohl Mühe gehabt einen geeigneten Parkplatz zu finden.

Dienstag 14. Górliz – Noja

Als Nächstes wollten wir Bilbao besuchen. Kurz vor dem Ort fuhren wir durch einen Tunnel und als wir da heraus kamen sahen wir zuerst einen grossen roten Torbogen über einer Hängebrücke und rechts davon ein seltsames, fensterloses glitzerndes mit Chromstahlplatten bedecktes Gebäude. Das ist das Guggenheim Museum. Da mussten wir hin. Wir fanden auch wenige Gehminuten entfernt einen Parkplatz und kämpften noch ein wenig mit dem Ticketautomaten.

Wir machten von dem imposanten Gebäude und den Skulpturen um das Guggenheim Museum viele Fotos. Besonders der grosse „Blumenhund“ von Jeff Koons hatte es Christine angetan. Eigentlich wären wir auch gern in die Ausstellung gegangen- aber da hätten wir stundenlang anstehen müssen. Es wurde immer nur eine bestimmte Anzahl Besucher hereingelassen. So haben wir halt nur das anschauen können was frei zugänglich war.

In einem richtigen kleinen Krämerladen kauften wir uns unser Abendessen- iberischen Schinken, Feigen und Pfirsiche. Dann machten wir uns auf den Weg nach Noja über die Autobahn bis Cicero, den Rest auf einer Nebenstrasse über hügelige, sehr grüne Landschaft.

Mittwoch 15. bis Freitag 18. August Noja

Hier ist es schööön! Der Zeltplatz hat einen direkten Anschluss an den Strand. Hier verbrachten wir die meiste Zeit. Das Wasser des Atlantiks hatte ca.21 Grad, dafür war die Luft heiss. Es hatte schöne Wellen und das Baden machte viel Spass. Emanuel konnte sogar das Bodyboard benutzen. Und sonst wurde mal Wäsche gewaschen, an Blog und Reisebericht geschrieben. Abends haben wir abwechselnd beim Bus gegessen und in einem kleinen Restaurant am Strand von Noja mit Meerblick. Auf dem Zeltplatz benutzten wir das WiFi um endlich mal ins Blog hoch zu laden. Es waren schöne gemütliche Tage, Nelson haben wir keinen Meter bewegt und um das Dorf zu erreichen haben wir die Fahrräder benutzt. N 43.48988,W 3.53839

Samstag 19. Augst Noja – Pamplona

Nach drei Tagen und drei Nächten verliessen wir den schönen Campingplatz Playa Joyel. Eine kurze Strecke benutzten wir Nebenstrassen und dann die Autobahn. Wir fuhren an Bilbao vorbei und dann durch ein erstaunlich hügeliges, schon fast gebirgiges Gebiet. Es wurde immer heisser. Kurz vor Pamplona gehen wir noch ins Eroscenter. Na ja, so sagen wir jedem Falls dem Laden der zur Eroski –Kette gehört und überall in Spanien seine Filialen hat.

Die Strasse nach Pamplona ist gesperrt aber da wollen wir noch nicht hin zuerst gehen wir auf den Zeltplatz ausserhalb. Später erfahren wir dass die spanische Radrundfahrt Vuelta heute hier startet, so dass wir die Stadt dass wir nicht wie geplant den Ort besuchen können. Wir verschien das auf morgen.

Sonntag 20. August Pamplona – Caspe

Durch Pamplona sind wir dann ohne Aussteigen durchgefahren. Vielleicht sind wir an den wichtigsten Bauwerken vorbeigefahren, aber es war so heiss, dass wir gar keine Lust hatten, wegen „alter , römischer Mauerreste“ herumzulaufen. Nein, Pamplona hat sicher mehr zu bieten, aber Sonntagmittag und 39 Grad! Ein Stück fuhren wir dann auf der Autobahn durch sehr trockenes Gebiet. Die letzten 45 Kilometer benutzten wir eine Nebenstrasse mit sehr geringem Verkehrsaufkommen. Die Felder waren hier bereits abgeerntet. Kaum bewohntes karges Land, das bei dem dunkelgrauen Himmel einen trostlosen Eindruck machte. Hinzu kam ein stürmischer Wind beim Lago de Caspe mit wenigen Regentropfen. Als wir am Zeltplatz ankamen wurden wir von einigen Kindern und Erwachsenen umringt mit „Bomberos kommen, Bomberos machen Ferien am Zeltplatz!!“ Bomberos sind die Feuerwehr. Aufsehen erregt haben wir mit unserem Nelson ja oft, aber gerade so enthusiastisch begrüsst wurden wir bis jetzt noch nicht. Auch als wir am Pool noch verweilten, tröpfelte es ein wenig. Dadurch war es zwar nicht mehr so heiss, dafür aber umso schwüler.

Montag 21. August Caspe – Tarragona

Auch heute war es wieder sehr heiss und wie gestern muckt Nelson bei gröberen Strassenunebenheiten. Die vorderen Räder schlackern dann ganz extrem, so dass man das Lenkrad festhalten muss und abbremsen bis es wieder aufhört. Dasselbe Problem ist früher schon mal aufgetreten und da hat Emanuel den Lenkungsdämpfer ausgewechselt. Seither sind wir aber nur 3‘000km gefahren. Deshalb nimmt er an, es muss diesmal etwas anderes sein, vielleicht die Stossdämpfer. In Tarragona suchten wir uns erst mal einen Zeltplatz. Der erste den wir aufsuchten war Emanuel zu weit vom Meer, mitten in den Häusern und direkt an der Bahnlinie (jedenfalls der Eingang). Auf dem zweiten wurden uns zwei Plätze angeboten, der eine knapp so gross wie Nelson selber, der zweite oben auf dem Hügel und so schräg dass man es mit den Keilen nicht ausgleichen konnte. Das dritte Camping war ausgebucht. Auf dem vierten- Las Palmeras- stimmte (fast) alles. Er lag direkt am Meer. Der uns zugeteilte Standplatz war noch besetzt und so erhalten wir einen ca. 100m bis zum Wasser. Allerdings fährt auch hier ein Zug entlang, aber an den haben wir uns schnell gewöhnt. Hier gefällt es uns so gut, dass wir mal gleich für zwei Nächte buchen.

Dienstag 22. bis Freitag 25. August Tarragona

Von wegen zwei bis drei Nächte, hier gefällt es uns so gut dass wir immer wieder einen Tag anhängen. Am Empfang sind sie so freundlich uns eine Mercedes Garage für Nutzfahrzeuge zu suchen und dort anzurufen. Emanuel erhielt die Auskunft, dass sie für unser Fahrzeug keine Stossdämpfer am Lager hätten und es würde einige Zeit dauern welche zu bekommen. Da wir eigentlich am nächsten Tag weiter wollten machte es keinen Sinn dorthin zu gehen. Später entschieden wir uns aber, noch zwei Nächte anzuhängen. Also beschloss Emanuel doch noch bei der Garage vorbeizufahren um wenigstens die Ursache abzuklären. Dank GPS fanden wir die Sternen-Werkstatt problemlos, nur mit der Verständigung haperte es ein wenig. Eine Angestellte sprach ein wenig englisch, der Werkstattchef aber nur spanisch. Mit diesem machte Emanuel eine längere Probefahrt auf der Autobahn, da der Fehler nur zwischen 80 und 90km/h auftritt. In dieser Gegend sind aber die Strassen „leider“ in gutem Zustand, so dass Nelson seine Macke nicht zeigte. Es ist halt wie beim Zahnarzt, da sind die Schmerzen meistens auch weg. Als dann Emanuel erzählte dass er den Lenkungsdämpfer schon einmal ausgewechselt hat, meinte der Mechaniker, er kann ja das Teil in der Werkstatt noch untersuchen. Da stellt sich dann heraus, dass der fast neue Lenkungsdämpfer schon wieder kaputt ist. Am Lager haben sie den auch nicht, aber bis Morgen früh sollte er aus Madrid hier sein. Was dann auch klappt. Von der Garage aus fuhren wir noch nach Tarragona hinein, fanden aber zuerst keinen geeigneten Parkplatz. Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, aber als wir den Ortskern verlassen, finden wir zum Glück jede Menge freien Platz. Wir schlendern dann durch die engen Gassen der Altstadt bis zur Kathedrale, kaufen hier und da Kleinigkeiten und trinken etwas Kühles. Das ist auch bitter nötig, das Thermometer zeigt 40 Grad an. Noch schnell ein Eis und dann. Noch ins Einkaufszentrum und noch etwas Esswaren einkaufen. Jetzt aber ab zum Zeltplatz und ins Meer. Auf dem Rückwege sehen wir, wenige Kilometer vor dem Zeltplatz Rauch aus dem Pinienwald aufsteigen. Wir wissen nicht ob es sich um einen Waldbrand handelt, davon hat es ja in Spanien diese Jahr wider etliche geben. Als wir dem am Strand sind sehen wir einen dunklen Helikopter um die Rauchwolke Kreis. Dann gesellt sich noch eine gelber dazu und schliesslich kommen zwei Löschflugzeuge. Diese fliegen tief über dem Wald und wenden dann ab Richtung Tarragona um Wasser zu tanken. Das wider holen die beiden vier oder fünfmal bis kein Rauch mehr aufsteigt. Am Freitagmorgen holte Emanuel den bestellten Lenkungsdämpfer ab, er wollte ihn aber erst einbauen, wenn es ohne nicht geht. Und noch ein Tag länger in Las Palmeras! J Heute Abend findet eine Flamenco- Vorführung statt und wir gingen im Restaurant eine Pizza essen und schauten dazu die Tanz- Show an.

Samstag 26. August Tarragona – Barcelona – Montbui

On the road again. Nur eine Kurzstrecke heute auf der unser erstes Ziel Barcelona ist. Wir benutzten hauptsächlich Autobahnen und kommen gut voran. Dass zur Zeit kein Lenkungsdämpfer eingebaut ist, macht sich kaum bemerkbar. Bei schlechten Strassen schlackern zwar die Räder kurz, aber das hört gleich wieder auf. Mit dem defekten Teil ist es also noch schlimmer als ohne. In Barcelona wollten wir die Kirche „La Sagrada Familia“ besichtigen und fanden auch einen Parkplatz, aber 2 ½ Kilometer von der Sehenswürdigkeit entfernt, bei der Hitze gaben wir aber bald einmal auf und schlenderten durch die Strassen kauften ein paar Mitbringsel, assen eine Kleinigkeit und kehrten dann zu Nelson zurück. Die Kirche sahen wir dann doch noch und konnten sogar kurz anhalten um Fotos zu machen. Das Gebäude hat bereits eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Und so sieht es auch aus. Der Architekt Gaudi hatte den Auftrag dafür am Ende des letzten Jahrhunderts erhalten, verstarb aber bereits 1926. Während dem spanischen Bürgerkrieg wurden die Pläne zerstört und der Bau gestoppt. Später wurden dann die Arbeiten wieder aufgenommen. Das Gotteshaus ist zwar bereits von Papst Benedikt geweiht worden, wird aber voraussichtlich erst 2040 fertig gestellt sein. Übernachtet haben wir in Montbui auf einem Zeltplatz der in einem hügeligen Gebiet liegt. Wir hatten uns kaum eingerichtet, da begann es ein wenig zu regen, aber nach kurzer Zeit war es schon wieder vorbei. Da suchten wir im Pool noch etwas Abkühlung. N 41.64489,E 2.15395

Sonntag 26. August Montbui – Barcelona – Sant Pere Pescador

Beim Frühstück beschliessen wir spontan noch einmal nach Barcelona zu fahren. Wir möchten noch versuchen zwei Objekte von Gaudi zu besichtigen. Vormittags sollte es etwas weniger heiss sein, und am Sonntag sind vielleicht auch weniger Fahrzeuge unterwegs. Unser erstes Ziel der Park Güell. Auf Umwegen führt uns das GPS auch dorthin. Umwege mussten wir machen, weil Emanuel sich weigerte, der Anordnung zu folgen, Einbahnstrassen in verbotener Fahrtrichtung zu benutzen. Aber 20 Meter vor dem Eingang zum Park fanden wir einen passenden Abstellplatz. Der Park Güell ist eine sehr weitläufige Anlage, die am Hang über Barcelona angelegt wurde. Das Ganze zu beschreiben ist recht schwierig, am besten, ihr schaut es euch selber an- es ist wirklich sehenswert. Sehr verspielte, mit Kacheln mosaikartig verzierte Gebäude und Terrassen. Wir haben wie die Japaner fotografiert.

Bei unserem zweiten Ziel der Villa Güell hatten wir kein Glück mit einem Parkplatz. Diese liegt aber auch mitten im Zentrum. Schon da hinzukommen war ein Abenteuer für sich. Die Fahrspuren und Gassen waren zum Teil sehr eng und wir mussten sie mit vielen Bussen und Taxis teilen. Letztere beanspruchten öfter mal auch etwas mehr Platz als ihnen zustand aber wir kamen trotzdem wieder heil aus der Stadt heraus. Dabei gäbe es hier noch viel zu sehen. Aber sicher wird Barcelona das Ziel einer Städtereise sein. Der Zeltplatz den wir heute fanden war auch wieder direkt am Meer und da wir relativ früh hier ankamen, konnten wir noch einige Stunden am Strand verbringen. Das Wasser war aber deutlich kälter als in Tarragona, aber immer noch wärmer als der Atlantik.

Montag 27. August Sant Pere Pescador

Da es uns hier gut gefällt beschlossen wir einen zweiten Tag hier zu verbringen. Da aber unsere Vorräte etwas geschrumpft sind fuhren wir mit unseren Zweirädern im wenige Kilometer entfernten Dorf einkaufen. In einem kleinen Laden und einer Metzgerei fanden wir das Nötigste. Anschliessend gingen wir wieder an den Strand, wo ein ziemlich starker Wind wehte. Irgendeinmal verleidete uns die Sandstrahlerei, so verzogen wir uns an den Pool.

Dienstag 28. Sant Pere Pescador – Sainte Marie Plage

Heute fahren wir wieder nach Frankreich. Vorher wollten wir aber in Figueras das Dali-Museum besuchen. Hinter dem Spital, bei einer Sportanlage, fanden wir freie Busparkplätze. Endlich das richtige Mass für Nelson! In wenigen Minuten waren wir beim Museum, aber hier schreckte uns wieder eine lange Warteschlange von einem Besuch ab so dass wir uns das Gebäude nur von aussen ansahen. Wir schlenderten noch ein wenig durch die Altstadt von Figueras. Es hatte jetzt noch sehr viele Touristen- wie viele hat es dann in der Spitzenzeit?

Wir tankten Nelson noch voll da Benzin in Frankreich teurer ist als in Spanien. Zum Essen und Trinken kauften wir auch noch ein, da wir nicht genau wussten wo wir übernachten werden. Weiter ging die Fahrt an der Steilküste über eine schmale, kurvenreiche Strasse. Manchmal praktisch auf Meereshöhe, dann wieder 100 Meter höher mit herrlichen Aussichten auf die kleinen Orte mit ihren malerischen Buchten. Kurz vor Perpignan nahmen wir eine vierspurige Autostrasse um dann Richtung Sainte Marie-Plage wieder zum Meer zurück zu kehren. Hier auf dem Zeltplatz „Palais De La Mer“ konnten wir uns ein Plätzchen nahe am Strand aussuchen wo wir noch etwas verweilten. Das Wasser war hier etwas wärmer als am letzten Ort. Auf der Fahrt hierher haben sich die starken Schwingungen beim Fahren wieder mehrmals bemerkbar gemacht, und nun hat Emanuel den Lenkungsdämpfer doch wieder eingebaut.

Mittwoch August 29. Sainte Marie Plage – Saintes Maries de las Mer

Nach einem „early- morning- swim“ und einem guten Frühstück machten wir uns teils auf Nebenstrassen, teils auf der Autobahn wieder auf den Weg. Wir kamen am späten Nachmittag in diesem Touristenort an, der auch als Wallfahrtsort der Romas bekannt ist. Wir versuchten auf dem Zeltplatz vor dem Ort einen Platz zu finden. Zu diesem Zweck sollten wir zu Fuss nach einem geeigneten Platz suchen. Da Christine sowieso mal zuerst eine Toilette brauchte, beschlossen wir nach Besichtigung der sanitären Anlagen, diese und den Zeltplatz lieber zu meiden. Am Rand des Städtchens fanden wir dann einen Zeltplatz für die Nacht. Einen Moment konnten wir noch Strand und Meer geniessen. Für das Nachtessen suchten wir mit dem ein Restaurant im Ort. Dazu benutzten wir die Fahrräder. Der Platz ist so weitläufig dass Emanuel auch um das Frühstück-Baguette zu holen das Velo benutzte. Nachtruhe ist hier wie in Spanien auch sehr spät, nur dass hier Jugendliche bis nach Mitternacht Disco machen und sich sehr laut unterhalten. Gerade als Emanuel um ein bisschen mehr Rücksicht bitten wollte, ist ihm jemand zuvorgekommen. Urplötzlich war es jetzt still. Kurz darauf kamen unsere Zeltnachbarn mit ihren kleinen Kindern zurück und so wurde halt noch einmal lautstark diskutiert, ob jetzt das Kind noch aufs Töpfchen muss oder nicht. Später in der Nacht fing es stark an zu regnen und ein ziemlich heftiger Wind kam auf. Wir hatten am Tag die Markise unseres Autos nicht festgemacht, so dass Emanuel bei strömenden Regen Zeltschnüre mit Heringen sicheren musste.

Donnerstag 30. August Saintes Maries de las Mer - Avignon

Wir fuhren über Salon de Provence, dem Geburtsort von Nostradamus und schauten uns die Altstadt mit einem Turm an, der etwas an den Zeitglockenturm von Bern erinnert. Anschliessend statteten wir Avignon einen Besuch ab. Parkplatz fanden wir bei den Touristenbussen, wo zwar Parkverbot für Camper ist aber Nelson ist ja auch ein Bus. Vielleicht sahen das die Polizei auch so, Strafzettel haben wir jedenfalls keinen bekommen. Der Päpstepalast ist ein eindrückliches Gebäude. Wir spazierten durch die Gassen, kauften ein bisschen dies und das und essen noch einen Eisbecher. Nördlich von Avignon auf dem fast leeren Zeltplatz „Ile de Pape“ blieben wir für diese Nacht. Der Platz ist umgeben von Rhone und einem Kanal, sodass es wirklich den Eindruck einer Insel macht. Kaum hatten wir das Dach und die Markise aufgestellt, fing es an zu regnen. Mit einer Plane machten wir noch einen seitlichen Windschutz, denn es war empfindlich kühl geworden- nur noch knappe 20 Grad. Leider findet heute Abend ab 21 Uhr nur etwa 150 Meter von uns entfernt die wöchentliche Disco statt. So wurde auch diese Nacht wieder ziemlich kurz.

Freitag 31. August Avignon – Tian l’hermitage

Als erstes sahen wir uns die Stadt Oranges an. Auf einem Parking finden wir einen Platz für unser Gefährt und sahen hier ein modernes und auch nicht gerade schönes Gebäude. Solche Hässlichkeiten sieht man ja immer wieder, speziell ist aber, dass hier eine grosse Infotafel auf gestellt wurde auf der Sinngemäss folgendes steht: „ Dieses unbestreitbar unschöne Gebäude, wurde vom vorherigen sozialistischen Gemeinderat für € 19,5 Millionen gebaut. Dieses wurde, obschon es nicht Zonenkonform ist, trotzdem von einem sozialistischen Minister genehmigt.“

Das imposante aber auch nicht gerade schöne römische Amphitheater sahen wir uns nur von aussen an und laufen durch die Gassen. Später wärmten wir uns an der Sonne mit einem Cappuccino auf. Denn heute waren es keine 20 Grad und es wurde auch nicht mehr wärmer nur noch nasser und windiger. Wir hatten auf der Fahrt und auch später in Nyons immer wieder Regen. Um diesen Ort zu besichtigen hat sich Christine ein Jäckchen und Emanuel die langen Hosen angezogen. Es ist ein kleines Städtchen, bekannt für die Herstellung von offenbar besonders feinem Olivenöl. Um eine Piazza herum finden sich unter Arkaden kleine Läden, die feine spezielle Sachen zum Futtern anbieten. Wir setzten uns auf der Piazza in die Sonne und teilten uns eine Pizza. Leider konnten wir die nicht in Ruhe geniessen, es fing mal wieder ordentlich an zu regnen, so dass wir unter die Arkaden flüchten mussten.

Anschliessend stand Montelimar auf unserer Liste, wo wir natürlich Nougat kauften. Hier konnten wir auch noch die kleine Fabrik besuchen, wo wir feststellten dass die Herstellung dieser lokalen Spezialität noch mit einiger Handarbeit verbunden ist. Kurz bevor wir auf die Autobahn gingen bemerkten wir an einer Tankstelle dass auf der Autobahn A7 ein Stau ist und auch Radio und GPS machten eine entsprechende Meldung. Die alte N7 war aber auch ziemlich verstopft, so dass wir einen grossen Bogen um Valence herum machten um den Zeltplatz in Tian l’hermitage zu erreichen. Die Fahrt ging durch Weinberge und schöne grüne Hügel mit kleinen Dörfern. Für unsere letzte Nacht on tour erhofften wir uns etwas mehr Ruhe, denn am nächsten Tag mussten wir eine lange Strecke bewältigen. Unser Wunsch ging in Erfüllung, der Zeltplatz war ein „Camping municipale“, denen man ja eigentlich eine schlechte Ausstattung nachsagt, was aber ganz und gar nicht stimmte. Es hatte saubere Toiletten und Duschen und garantiert keine Animation. Sogar ein Schwimmbad gab es, das wir aber bei dem kalten Wetter nicht nutzten.

Samstag 1.September Tian l’hermitage – Kirchberg

Wir verbrachten eine fast ruhige Nacht. Diesmal waren es nicht Disco oder Zeltplatzgäste sondern der Sturm, der schon gestern Nachmittag wütete. Trotzdem verbrachten wir eine erholsame Nacht auf dem Camping Le Lucs, der zwischen Rhone und Hauptstrasse liegt aber dennoch ruhig war. Bei einem Preis von € 18.- auch noch recht günstig. Heute haben wir eine unsere längsten Strecken mit etwa 400km vor uns. Aber das Wetter ist nicht besonders gut. Bei der Abfahrt haben wir 13 Grad und viel wärmer wurde es heute nicht, vor allem der heftige Wind war sehr unangenehm. Mit dem Verkehr hatten wir Glück. Laut Radio und was wir selber sahen waren die Staus erst nach uns oder auf der Gegenfahrbahn. Bei Lyon machten wir noch einige Einkäufe und kurz vor Genf noch eine kurze Pause . In der Schweiz wurde der Regen immer schlimmer, am Grauholz hat es so stark geschüttet, dass wir für einmal nicht die langsamsten waren. Nach knapp 7 Stunden waren wir nach 4 wunderschönen Ferienwochen wieder daheim.

Nach einer Kaffeepause räumten wir das Auto noch aus- Koffer auspacken ist einfacher!

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