2004 Reisebericht

14. bis 15. Oktober 2004

Bätterkinden - Johannesburg

Heute abend fliegen wir nach Südafrika. Aber vorher müssen wir noch packen. Es ist noch nichts in den Koffern und wenig bereitgestellt. Also müssen wir uns sputen. Auch sonst ist noch einiges zu erledigen bevor wir aufbrechen können.

Aber ab drei Uhr sitzen wir nur noch rum und warten, dass es Zeit ist den 16:14 Zug zu nehmen. Es schüttet wie aus Kannen - ein guter Abschied von der kalten Schweiz!

Wir sind früh beim Check In und haben noch Zeit für einen Kaffee und fürs Geldwechseln.

Pünktlich hebt der Flieger ab: “Afrika wir kommen”

Nach einer ereignislosen Nacht mit wenig bis gar keinem Schlaf, landen wir auch pünktlich in Joh’burg.

Ziemlich langes Anstehen bei Pass- und Zollkontrolle, und dann noch langes Warten auf das Gepäck.

Bei Alamo treffen wir Duncan und seine beiden Kollegen von Asco-Car-Hire an. Da müssen massenhaft Formulare unterschrieben werden. Zum Teil mit demselben Inhalt aber in anderer Form, auch Duncan hat nicht so ganz die Übersicht. Das geht bei anderen Vermietern doch wesentlich einfacher.

Dafür ist die Übergabe unbürokratischer, man kann sogar sagen schlampig. Etliche Gegenstände wurden erst nach Rückfrage gezeigt, wie zum Beispiel das ganze Material das hinter dem Rücksitz verstaut ist, wie z.b. Wagenheber, Luftpumpe, Feuerlöscher usw.. Dafür sind die drei Asco-Mitarbeiter sehr hilfreich beim Aufstöbern von Mängeln am Fahrzeug. Ein Riss im Linken Scheinwerferglas hatte Emanuel selber nicht gesehen, wurde aber ins Übernahmeprotokoll aufgenommen (der Riss!).

Anschliessend Fahrt vom Flughafen nach Amaqele, unserer ersten Unterkunft auf dieser Reise. Natürlich verfahren wir uns, das gleiche Theater wie vor zwei Jahren. Das GPS will nicht so wie es sollte und Emanuels innerer Kompass versagt bekanntlich in der südlichen Hemisphäre die ersten Tage eh. Christine hatte weder im Norden noch im Süden einen ausgeprägten Orientierungssinn. Um elf haben wir die ca. 50 Kilometer im stressigen Joh’burger-Vorortsverkehr hinter uns gebracht. Grosse Überraschung bei der Ankunft auf Amaqele, man hat uns nicht erwartet, denn mit der Buchung im März ist etwas schiefgelaufen. Es ist aber kein Problem denn zum Glück ist noch ein Zimmer frei und wir werden genau so freundlich aufgenommen wie bei unserem ersten Besuch.

Wir räumen das Auto aus, ach ja, es handelt sich dabei um einen Nissan Double Cab mit 4x4 Antrieb und Campingausrüstung so wie einem dazugehörenden Dachzelt.Letzteres will Emanuel gleich heute ausprobieren, denn wer möchte sich auf dem Zeltplatz vor Zuschauern outen, dass er nicht weiss wie so ein Zelt aufgeklappt wird. OK, in der Einstellhalle des Airportparkings war eine 1:1 Demo auch nicht so richtig möglich, aber es gibt doch einige Kniffe anzuwenden. Dabei stellten wir fest, dass das Zelt nass ist und auch die Matratze Feuchtigkeit aufgenommen hat. Das Moskitonetz and der Frontseite hat einen defekten Reissverschluss und ist somit nutzlos. Zum Glück haben wir ein Netz mitgenommen.

Das schlimmste ist aber der Kühlschrank. Der stinkt nach verdorbenem Fleisch, dass es einem übel wird. Emanuel bittet die Hausangestellte von Amaqele ihn auszuwaschen. Ganz bringt sie den Leichengeruch nicht weg aber es ist etwas weniger schlimm.* Dafür erhält sie auch ein Trinkgeld. Nach einem superfeinen Abendessen im Montecasino (mmmh Kudu!) fallen wir Steine ins Bett und schlafen sehr gut.

* Kleiner Nachtrag: Kürzlich stand in einem Forum, dass man den Geruch mit einem Stück Holzkole weg kriegt.

16. Oktober Johannesburg - Pilanesberg

Nach dem Frühstück muss das Auto wieder geladen werden. Wir haben gestern die Koffer anders eingeräumt so dass wir nur einen für die täglichen Dinge brauchen und aus dem anderen nur gelegentlich Nachschub holen müssen. Dann geht’s ins 4 Ways-Shoppingcenter. Hier findet Emanuel endlich einen Frisör nach seinem Geschmack, den an der Strassenkreuzung, der seine Kunden unter einem Sonnenschirm geschoren hat, wollte er ja nicht besuchen. Das Einkaufen dauert doch länger als erwartet, denn wir müssen ja einiges an Getränke und Esswaren mitnehmen, auch Abwaschmittel Geschirrtücher usw. füllen den Einkaufswagen. Dann muss alles noch in das Auto einräumt werden, wenn möglich so dass man es auch wieder findet. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen vor dem Besuch des Pilanesberges nach Sun-City zu fahren, aber da wir den direkten Weg (wieder) nicht gefunden haben, beschlossen wir, doch gleich in den Park zu gehen. Dafür konnten wir unterwegs die blühenden Jacarandabäume in und um Pretoria bewundern- welch eine Pracht! Nachdem wir uns einen Platz im Campsite im Manyane Ressort ausgesucht hatten, konnten wir wie alte Campinghasen- unser Dachzelt einrichten. Gut haben wir Gestern einen Problelauf gemacht, der Platz ist gut besetzt und ewir hätten beim Blamieren viele Zuschauern gehabt.

Über uns wohnen im Kameldornbaum einige Webervögel und auch sonst hat es hier eine ganze Menge schöner bunter und lauter Piepmätze. Dann müssen mal als nächstes die sanitären Anlagen inspiziert werden - sie finden Gnade (Krankenschwester!!)- nein wirklich es ist alles sehr sauber und in Ordnung. Und nun ab in den Pool, ein wenig abkühlen.

Später müssen wir, um das hier zu schreiben, eine Superinstallation mit Taschenlampe und Gaslicht machen.

17. Oktober Pilanesberg und Sun City

Wie es zu erwarten war haben wir auf der hauchdünnen Matratze nicht besonders gut um nicht zu sagen saumässig geschlafen. Um 05:30 sind wir beide hellwach aber Frühstück gibt’s im Restaurant erst um 07:00. So sehen wir noch ein kleines Weilchen den Vögeln zu, allen voran den Perlhühnern, die einen unbeschreiblichen Radau machen. Ein anderer der gefiederten Freunde rief laut und kläglich nach “klaus”. Bleibt noch genügend Zeit um alles zusammen zu packen. Um Acht sind wir soweit dass wir auf die Pirsch gehen können. Das Manyane Ressort liegt direkt vor dem gleichnamigen Eingangstor des Pilanesberg National Parks (NP), so haben wir nur wenige Minuten Anfahrtsweg. Innerhalb dieses NP’s gibt es übrigens keine Übernachtungsmöglichkeiten. Wir sind noch nicht beim Tor angekommen, da sehen wir eine Riesenechse am Strassenrand. Nachher fahren wir im Park die längste Zeit ohne irgendein Tier, abgesehen von Vögeln, zu sehen, nicht einmal ein gewöhnliches Impala lässt sich blicken. Plötzlich entdeckt aber Christine etwas im Busch und da sehen wir eine Breitmaulnashorn-Familie. Mutter, Vater und ein Junges, gemütlich grasen. Da es wenige Tage vor unserer Ankunft geregnet hat, spriesst an einigen Orten das Gras. Später beobachten wir eine Herde Gnus, das sind die Viecher die v vorne wie eine Kuh und hinten wie ein Pferd aussehen. Da kommen ganz in der Nähe sechs Kudu’s aus dem Busch. Imposant, wie diese grossen Antilopen mit ihrem Zapfenzieher-Geweih 100 Meter vor uns die Piste überqueren. Dann fahren wieder weiter durch das hügelige Gelände eines erloschen Vulkans. In einem Krater liegt ein See an dessen Ufer wir ein sonnendes Krokodil entdecken. Ist ja nicht so ein spannendes Tier, liegt einfach da und wartet dass es wieder Hunger hat. Wenige hundert Meter weiter wurde eine Fussgänger- Passerelle mit einer Ried gedeckter Plattform an das Seeufer gebaut. Von da aus können wir viele Vögel beobachten. Da sind Kormoranen, Eisvögel, verschiedene Reiher und sogar Seeadler. Neben uns sitzen einige begeisterte Vogelbeobachter, die sich vorbildlich, flüsternd unterhalten. Da dringt von weiter rechts ein Raunen zu uns herüber. Elefanten wurden gesichtet. Tatsächlich kommen zwei Elefantenkühe mit ihren Jungen aus dem Busch. Zögerlich zuerst aber dann mit entschlossenem Schritt, nähern sie sich dem Ufer. Zuerst wird mal ausgiebig der Durst gelöscht und dann bespritzen sie sich mit Schlamm. Auch das Kleinste übt sich darin und sieht dabei ziemlich drollig aus. Plötzlich hören wir von einem der Vogelbeobachter einen gedämpften Freudeschrei, wir denken er hat etwas Besonderes bei den Elefanten gesehen. Aber nein, die interessieren ihn überhaupt nicht, er hat einen Sandpiper mit gelben Füssen entdeckt! Offenbar handelt es sich dabei um eine seltenes Exemplar. Wenn man sich lange mit Vögeln beschäftigt bekommt man wohl selber einen. Nach dem eine grössere Gruppe Touristen auf der Plattform erscheint, wird es hier sehr unruhig und die Elefanten suchen das Weite und kurz darauf wir auch.

Emanuel will noch seinen Onkel anrufen der in der Schweiz seinen achtzigsten Geburtstag feiert, aber hier im Park gibt es keinen Handyempfang, nicht einmal im Pilanesberg- Center. Also beschliessen wir die Pirschfahrt für heute abzubrechen und dafür Sun City einen Besuch abzustatten.

Wir verlassen den Park durch das Bakgatla Gate und nach kurzer Fahrzeit sind wir in Sun-City. Der erste Eindruck überwältigt uns nicht gerade, ein Riesenparkplatz, kaum Autos und der Zugang zu einer Bahn, die den hochtrabenden Namen Skytrain trägt, und an deren Haltestelle mit uns gerade 4 Personen warten. Das ganze ähnelt ein wenig einem grösseren Skilift außerhalb der Saison. Es kostet auch ähnlich viel- Sonderpreis 60 R- gilt eigentlich erst ab 15:00, wer vorher kommt, zahlt gerade das Doppelte. Die Bahn führt uns ins Hotel Sun- City Hotel, wo wir einen etwas längeren Weg durch die Spielsäle nehmen müssen, um wieder Tageslicht zu sehen. Dort werden die Gäste mit Nebelschwaden und Erdbebengedröhn empfangen. Wir schlagen den Weg ein ins Valley of the waves, wo wir erst einmal wieder zur Kasse gebeten werden, Diesmal kostet es das Doppelte. Der Anblick des Stück blendend weissen Strandes und der grünen Wellen macht schon etwas her. Leider ist es ziemlich überfüllt, und wir gehen mal zuerst ins Royal Bath- einem königlich grossen, runden Schwimmbecken auf einem Hügel wo es nicht so voll ist. Rundherum stehen riesige Säulen, oder deren Reste und es gibt auch eine Bar mit einer einem Observatorium nachempfundenen steinernen Kuppel. Die Teile der Säulen, die dieses Ungetüm halten sind verschoben und haben Risse- alles sieht aus wie aus einem Märchen wiedererweckt. Wir geniessen das Wasser und die Sonne. Später machen wir uns dann über eine ellenlange Treppe hinauf zum Lost-City Hotel. Als wir endlich oben sind, begrüsst uns ein Schild- Residents only- und zwei Damen, die aufpassen, dass auch ja kein Unbefugter dieses Luxusgelände betritt. Über einen Wanderweg, den Spiderweb-Trail kann man das Hotel aus verschiedenen Perspektiven von weitem bewundern. Der Trail führt durch einen künstlichen Regenwald, über eine Hängebrücke, durch Bachläufe, und über Felsen. Am Ende dieses Weges kommt man in die Wellenbadelandschaft. Es gibt riesige Rutschbahnen, und 2m hohe Wellen in gut dosiertem Abstand, so dass sich sogar kleine Kinder ziemlich nah herantrauen. Wir legen uns hier noch ein wenig “an den Strand”, bevor wir uns wieder auf die Skytrain begeben, die uns nicht “to the Sky“, sondern nur auf den Parkplatz bringt. Alles in Allem- ein schöner Sonntag- ein wenig ärgerlich die Abzockerei- aber wer sich halt so extravaganten Vergnügungen hingibt, muss auch dafür blechen!

18. Oktober Pilanesberg National Park

Heute ist wieder Safari angesagt und wir gehen den ganzen Tag auf die Pirsch.

Wir können Elefanten, Rhinos und Giraffen beobachten, alles recht nah an der Strasse, aber sehr friedlich, dafür grunzt mich jetzt, während ich das schreibe aus der Dunkelheit auf unserer Terrasse irgend ein wildes Tier an.

Von einem Aussichtspunkt beobachten wir auch Hippos im Wasser.

Auf einem Picknickplatz treffen wir Leute, die von einer ganzen Elefantenherde berichten, die wir aber leider nicht gesehen haben.

Wir kommen relativ früh das heisst etwa um vier nach Manyane zurück, denn erstens macht uns das heisse Klima mit ungefähr 36 Grad doch noch etwas zu schaffen und wir wollen zuerst schauen ob wir hier ein so genanntes Chalet bekommen. Anschliessend wollen wir noch nach Mogbaswe den nächsten gelegen Ort um Boerewors und etwas Fleisch für ein Braai einzukaufen. Das Chalet bekommen wir und ziehen da mal schnell ein. Christine will kurz den Garten besichtigen und dann klemmt das Schloss. Die Türe ist offen, der Riegel ist draußen und der Schlüssel macht keinen Wank mehr. Emanuel versucht es auch noch aber es ist nichts zu machen. In einem der Nachbarhäuser wechselt der Hausdienst gerade den Elektroboiler aus, dort holen wir Hilfe. Die beiden Männer sind sehr hilfsbreit und versuchen das Schloss zuerst mit dem Sackmesser zu flicken, aber das bringt nichts, das ganze Teil muss ausgewechselt werden. Das dauert natürlich, so dass es für die Einkäufe nicht mehr reicht denn der Laden schliesst schon um 17:30.

Also essen wir noch einmal ausgezeichnet im Ressort Restaurant.

19. Oktober Pilanesberg National Park

Nach einer erholsamen Nacht, gehen wir schon relativ früh auf die Pirsch. Wir folgen heute einer andern Piste, diese führt uns bis zum Kwa Marytane Gate. Auf dem Weg dorthin entdecken wir unter einem Baum einen liegenden Gepard, nur der Kopf schaut aus dem hohen, dürren Gras heraus. Um in besser zu filmen und fotografieren müssen wir uns auf das Trittbrett aussen am Auto stellen. Das Fahrzeug zu verlassen ist in diesem, wie in den meisten Parks verboten, aber wir wären ja schnell wieder drin (und es sieht uns ja niemand). Der Cheeta wälzt sich einige Male auf dem Boden herum und steht dann auf und reibt sich am Baum, wie eine Katze an einem Stuhlbein. Dann zieht er weiter, und legt sich einige Bäume weiter wieder in den Schatten. An dieser Stelle ist er noch besser getarnt und wir hätten ihn während der Fahrt sicherlich nicht entdeckt. Vom Gate gehen wir dann wieder mehr ins Zentrum des Parks und sehen dabei noch mehre Breitmaulnashörner, was uns etwas erstaunt denn in anderen Parks sind diese selten und sehr scheu. Natürlich auch noch Giraffen und Antilopen wie z.B. das Tssesebee.

Heute klappt es mit dem Einkaufen, wir sind in diesem grossen Laden nur etwa zwei Kilometer außerhalb des Parks so ziemlich die einzigen Weissen aber keiner kümmert sich darum. Vom Handwerker der uns gestern das Schloss ausgewechselt hat haben wir den Tipp bekommen, dass die Boerewors von Roikrans am besten schmeckt, also kaufen wir diese und werden dann auch nicht enttäuscht. Lecker. Aber zu erst müssen wir zurück zum Chalet und den Grill anwerfen der neben der Terrasse steht. Es weht ein ziemlicher Wind so dass wir bald einmal Glut haben. Inzwischen ist es Finster geworden und da ertönt plötzlich lautes Grunzen aus dem Bush. Emanuel tippt auf Warzenschwein, denn ein solches haben wir auf dem Gelände schon mal gesehen. Mit der Taschenlampe sieht man aber zuerst nur die Augen leuchten, aber dann stellen wir fest dass es Impalas sind. Diese zierliche, elegante Antilope gibt Geräusche von sich, die einem Schwein alle Ehre machen würden.

20. Oktober Pilanesberg - Jwaneng

So nun geht’s wieder ein Stück weiter Richtung Botswana. Der nächste grössere Ort ist Rustenburg, da soll es einen Shop für Campingbedarf geben. Mit einiger Mühe finden wir ihn auch und können für unsere alten Knochen eine Luftmatratze besorgen. Weiter geht’s nach Zeerust dem letzten Ort vor der Grenze. Hier wollen wir einen Travellercheck in Pula, der Botswana-Währung tauschen. In allen drei Banken die wir abklappern gibt es keine Fremdwährung zu haben also ziehen wir weiter, aber laut unseren Informationen muss am Zoll das Roadperimt mit Pula bezahlt werden. Den südafrikanischen Zoll passieren wir ohne besondere Vorkommnisse, auch die Formalitäten für Botswana erledigen wir schon fast professionell. Aber als wir beim Schlagbaum ankommen will der freundliche Herr das ominöse Roadpermit sehen und wir dachten schon wir kommen ohne ins Land. Nichts da, jetzt kommt das afrikanische Beamtentum zum Zuge. Emanuel geht an den entsprechenden Schalter und wird dort von einem freundlichen Kassier angewiesen ein paar Minuten zu warten. OK, wir haben ja Zeit, wir sind im Urlaub. Aber es dauert mindestens 20 Minuten bis die Ablösung erscheint denn zuerst müssen die Tageseinnahmen gezählt und noch vom neuen Kassier kontrolliert werden. Das geht nicht ohne etliche Diskussionen vonstatten und so wird man wieder an das afrikanische Sprichwort erinnert. “You have watches, we have time!” Beim Warten sieht Emanuel einen Anschlag auf dem steht dass als Zahlungsmittel nur Pulas akzeptiert werden. Na was nun? Endlich kommt der neue Kassier verlangt 60 Pula für das Roadpermit, auf den Hinweis dass wir keine Pulas haben, sagt er nur “dann halt 90 Rand!“. Einfach so, und dazu sind wir in Zeerust von einer Bank zur andern gezogen, um Geld zu wechseln. Welcome in Africa! Hier sieht man es meistens nicht so eng.

Endlich können wir wieder weiter, Jwaneng ist das Ziel, ein Ort mit etwa 20’000 Einwohnern, das seine Existenz einer nahe gelegen Diamantenmine verdankt. Hier besichtigen wir, von aussen, zwei “Lodges” und entscheiden uns für die eine, die in unserem Reiseführer erwähnt wird. Unfreundliches Personal empfängt uns, das Zimmer für 700 Pula viel zu teuer. Das Zimmer mieft und die im Bad aufliegenden Präservative und das etwas eigentümliche Bettlaken deuten auf ein Stundenhotel. Was soll’s es ist ja nur für eine Nacht.

Laut unserem Reiseführer ist das Hotelrestaurant das Beste im Ort, aber wahrscheinlich ist es auch das einzige. Das Fleisch ist trocken, aber nicht ganz so zäh wie die ungeschliffenen Messer vermuten lassen. Ein anderer Gast verlangte zweimal ein neues Messer und isst dann kopfschüttelnd seine Fleischportion. Die Portionen für den Preis und ein Land das sehr viel Fleisch exportiert, eher mickrig.

21. Oktober Jwaneng - D’Kar

Geschlafen haben wir dann doch noch recht gut aber beim Frühstück geht es im gleichen Stil weiter. Kaffee haben wir nie bekommen Brot, Marmelade und Butter gab’s auch nicht. Dafür Weissebohnen, Leber, Bratkartoffeln und eine Art Käseschnitten. Für Letzteres entscheiden wir uns und nehmen jeder noch ein hart gekochtes Ei dazu. Das war’s dann auch schon. Ja, Ja, man sollte sich eben in fremden Ländern anpassen- aber leider hört beim Frühstück das Anpassen auf, vor allem für einen “Kaffeejunkie”.

Das Beste was man über dieses Etablissement sagen kann: der Pool ist zwar klein aber OK.

Emanuel hat schon gestern festgestellt dass unser Kühlschrank nicht richtig läuft. Er hat zwar Strom aber scheinbar ist die Extrabatterie nicht mehr richtig aufgeladen. Er meint dann der Fehler sei ein Wackelkontakt.

Am Bancomat Geld raus zu lassen gelingt uns nicht und die Bank öffnet erst um neun, hier wollen wir aber nicht noch über eine Stunde rumhängen. So ziehen wir halt weiter, immer noch ohne Pulas.

Zu Trinken und etwas Zwischenverpflegung haben wir und eigentlich sollte das Benzin für die gut 500Km bis Ghanzi auch reichen. Treibstoff gibt es in Südafrika und Namibia mit wenigen Ausnahmen nur gegen Bares. Wie das aber in Botswana ist wissen wir nicht. Wir fahren halt mal los.

Die Strecke ist so ziemlich das langweiligste was wir bisher erlebt haben. Flache und schnurgerade Strassen links und rechts Busch. Das GPS zeigt an, dass wir innerhalb von etwa drei Stunden ganze 150 Meter Höhenunterschied zu “überwinden” haben. Erlaubt ist 120Km/h. Unser Nissan hat so einen Sch... Tempoalarm der bei 80km/h zweimal kurz pfeift, Was ja noch erträglich wäre. Aber bei 125Km/h am Tacho, was laut GPS nur 115Km/h sind kommt ein penetranter Dauerton aus dem Armaturenbrett. Das heisst möglichst immer knapp unter dieser Alarmgrenze fahren, damit kann man wohl Sprit sparen aber nicht Nerven. Sonst bieten nur noch die Esel, Kühe, Ziegen, Pferde und Hunde etwas Abwechslung dieser monotonen Fahrt. Diese Viecher stehen mit Vorliebe mitten auf der Fahrbahn oder wechseln kurz vor uns die Strassenseite. Emanuel muss zeitweise ganz schön mit dem Schlafen kämpfen. Plötzlich, auf der Windschutzscheibe einige Regentropfen, Der Himmel ist zwar schon die ganze Zeit verhangen, aber damit haben wir nicht gerechnet. Wir müssen sogar den Scheibenwischer einschalten. In Kang gibt es dann einen Ultra-Stop, das ist so was wie eine Autobahnraststätte, da gibt es eine Einkaufsmöglichkeit, Hotel und natürlich eine Tankstelle. Da steht auch gross angeschrieben, dass Kreditkarten angenommen werden. Nichts wie hin und auffüllen, auch wenn die Anzeige eher bei ¾ als bei ½ steht. Immerhin finden wieder 80 Liter Platz im Tank. Dieser “Boxenstop” kostet uns etwa 12 Minuten denn irgendwie kann man diese Kutsche nur ganz langsam auffüllen. Das ist übrigens die einzige Pause die wir uns auf dieser Strecke gönnen. Denn wir wollen die Bank in Ghanzi vor 13:00 erreichen. Laut Reiseführer von Ilona Hupe werden die Banken um diese Zeit geschlossen. Aber das stellt sich später als Fehlinformation heraus, wie übrigens später auch noch andere Sachen.

Weitere 270 langweilige Kilometer erwarten uns.

In Ghanzi kommen wir jedenfalls früh genug an und gehen gleich Geld wechseln. Beim Informationsschalter werden wir nach dem Kaufbeleg des Travelerchecks gefragt, aber so etwas haben wir natürlich nicht dabei. Der Bankangestellte sagt wir sollen einfach an den Schalter gehen und den Check einlösen. Ganz so schnell geht das nicht, denn zuerst kommt das Anstehen und dann muss er dreimal unterschrieben, und mit Name, Adresse Telefon- und Passnummer versehen werden. Dann bittet man uns Platz zu nehmen bis die Deckung geprüft ist. Das dauert noch mal, aber dann können wir ihn einlösen. Hurra, endlich haben wir Pulas. Jetzt müssen wir uns noch um ein anders Problem kümmern, der Kühlschrank funktioniert immer noch nicht, es liegt scheinbar doch nicht am vermeintlichen Wackelkontakt. Emanuel will zu einer Garage gehen und von dort aus Asco Carhire in Windhuk anrufen. Aber zu erst schaut er unter die Motorhaube und findet da einen Sicherungssockel in dem aber keine Sicherung steckt. Von der Verkabelung her könnte es das Problem sein. Also ruft er beim Autovermieter an und da wird bestätigt, dass es sehr wahrscheinlich daran liegt. Laut Asco Mechaniker muss es eine 20 Ampere Sicherung sein. Also rein in Garage und da erhalten wir das gewünschte. Beim einsetzten stellt Emanuel fest dass der Sockel nicht in Ordnung ist und die Sicherung beim nächsten Schlagloch gleich wieder raus fallen wird. Aber zum Glück hat er als “Reiseprofi” Kabelbinder und damit lässt sich die Sicherung sichern. Dann noch etwas Reiseproviant einkaufen und wieder raus aus Ghanzi und bei der nächsten Logge den Zeltplatz besichtigen. Aber die sanitären Einrichtungen finden diesmal keine Gnade, also fahren wir weiter zum Dqae Qare in der Nähe von D’Kar. Da gibt es ein Gästehaus das zu einem Entwicklungshilfeprojekt gehört. Wir kommen natürlich unangemeldet und haben Glück, dass wir dort Aufnahme finden. Dieses ist nämlich eigentlich keine touristische Einrichtung, sondern ein so genanntes ”Community based Management Project”. Bei unserer Ankunft findet auch gerade ein Workshop statt. Mit den Teilnehmern werden wir später essen und noch kurz einen Schwatz halten, bevor sich alle mit ihren Fahrzeugen auf den Heimweg machen. Nur der kleine Chaot Charly und seine Mama bleiben mit uns als “Overnightguests”.

Also schleppen wir unseren Koffer ins Zimmer was nicht so schlimm ist, denn unseren Nissan können wir direkt davor parken. Der Raum ist gross und schön eingerichtet aber es gibt keinen Strom, sondern Kerzenleuchter an den Wänden und im Bad hat es wohl fliessend Wasser aber kein Waschbecken, sondern eine Emailschüssel mit Krug und die Wanne ist ein grosser eingemauerter Zinkblechbottich, die Toilette ist normal, also kein Plumpsklo.

Uns gefällt es und wir machen vor Sonnenuntergang noch eine Fahrt durch den weitläufigen, zum Farmhouse gehörenden Gamepark. Hier hat Emanuel die Möglichkeit, wie bereits auf der Zufahrtsstrasse den 4x4 Antrieb unseres Mietwagens zu benützen. Erster Stopp ist bei einem Wasserloch wo wir zuerst nur einige Tauben sehen, also steigen wir aus um die Umgebung einwenig zu erkunden, denn schließlich gibt’s hier ja keine Löwen --- oder?. Plötzlich steht aber ein Warzenschwein am Wasser und schaut uns an. Wer beobachtet nun wen? So ganz harmlos sieht es aus, ist aber ziemlich unberechenbar. Also ist es wohl besser wenn wir uns wieder in die Sicherheit unsres Autos begeben. Wir fahren dann eine Zeit lang weiter und sehen dabei noch Strausse, und Zebras. Kurz vor dem Eindunkeln sind wir dann zurück beim alten, im Kolonialstil gebauten Farmhaus wo ein grosses Feuer für das Braai brennt. Nachdem wir uns erfolgreich gewehrt haben, dass für uns separat gekocht wird und wir auch allein essen sollten, durften wir mit der Workshop- Gruppe um das Feuer herum sitzen und das Braai geniessen.

22. Oktober D’Kar - Maun

Wir müssen wieder mal Geld wechseln.

Zuerst müssen wir aber ziemlich lang anstehen doch in der Schalterhalle läuft ein Fernseher mit dem Film “Die Götter müssen verrückt sein II” auf Afrikaans. Und so stört sich niemand an der langen Warteschlange. Dann will die Dame hinter dem Schalter den Kaufbeleg des Travelerchecks sehen. So etwas haben wir natürlich immer noch nicht dabei. Und die Dame mit dem typischen Botswana Pokerface verzieht bei dieser Auskunft keine Miene. Wir sagen vorsorglich noch nicht, dass wir auch Schweizer Franken und US$ in Cash dabei haben sonst reicht das Geld für den Aufenthalt in Botswana nicht. Wir versuchen ihr freundlich aber bestimmt klar zu machen, dass wir Geld brauchen. Plötzlich steht sie auf und erkundigt sich bei ihrem Vorgesetzten und -oh Wunder- plötzlich geht es doch. Nachdem wir unsere Heimatadresse und unsere hiesige Adresse in mehrmaliger Ausführung hinterlassen haben, können wir unsere Pulas in Empfang nehmen und die Bank verlassen, der Film war auch zu ende! Jetzt hiess es Unterkunft suchen, bevorzugt im Crocodile-Camp. Wir sind also dorthin gefahren, ein paar Kilometer außerhalb von Maun. An der Umgebungsmauer des Camps hängt ein “Botschaftsschild” der Bundesrepublik Deutschland, und wir haben das Gefühl verkehrt zu sein. Der Posten am Eingang macht uns die Barriere auf und wir fragen lieber noch mal, ob dies wirklich das Crocodile-Camp ist. Wir schauen uns zuerst den Campingplatz an, der im Reiseführer als ziemlich lieblos beschrieben wird- eigentlich ist er gar nichts- und so fragen wir nach einem Raum. Wir bekommen ein Häuschen - sehr sauber- nur den Spinnen gefällt es wohl auch. Aber da Christine beim letzten Afrikabesuch bei Diekmanns in Namibia ihre Lektion was Spinnen angeht gelernt hat, gefällt uns dieses Häuschen gut und der Preis ist durchaus moderat. Nachdem wir unseren Plunder verstaut haben, lockt der Pool; super, das Wasser. Hier relaxen wir bis zum Abendessen. Das Camp liegt an einem der vielen Okawango- Ausläufer ohne Krokodile oder Hippos, besteht aus mehreren Hütten, einer Bar, die etwas über den Fluss ragt und einem Lappa, wo das Essen eingenommen wird, und natürlich nicht zu vergessen, ein Pool in einem grossen Garten. Das Personal ist enorm freundlich und es wird alles getan, dem Gast den Aufenthalt angenehm zu machen.

23. Und 24.Oktober Crocodile-Camp

Nachdem wir gestern nur auf der faulen Haut gelegen haben, machen wir heute einen Mokoro- Trip. Das bedeutet früh aufstehen, was uns aber hier nicht schwer fällt, denn der Tag- Nacht- Rhythmus ist ein wenig anders als daheim. Also, um 7:00 frühstücken und dann mit einem zweiten Paar und deren Guide im Rover etwa 1:00 Std. fahren bis wir zur Abfahrtsstelle des Mokoro kommen. Ein Mokoro ist ein Einbaum, ähnlich einem Kanu, jedoch ohne Sitze, denn eigentlich ist es dazu gedacht Lasten auf dem Fluss zu transportieren oder als Fischerboot. Zum Teil sind diese Fahrzeuge heute bereits aus Kunststoff, aber es gibt auch noch welche aus Baumstamm. Unseres war so eins. Die Leute, die das Boot steuern nennt man Poler. Sie staken mit einer langen Stange im Heck des Bootes stehend durch das Gewässer. Es passen immer nur zwei Personen und der Poler in ein Boot, so dass in dem dritten Boot nur eine Person hockte. Die Poler waren zwei junge kräftige Männer und eine Frau. Man sah gleich, wer es hier in Afrika gewohnt ist, die schwerste Arbeit zu machen, die Frau bewegte unser Boot!(und wir gehören ja nicht gerade zu den Fliegengewichten) Wir fuhren so durch die Schilf- und Papyrusreichen Ausläufer des Okawangodeltas und genossen die Ruhe. Gegen Mittag gab es einen Halt auf einem Inselchen, wo uns die beiden Guides durch die Landschaft führten. Wir konnten aus einiger Entfernung Zebras beobachten, sie erklärten uns Spuren verschiedener Tiere und vieles über die Vegetation, auch über den Gebrauch von Pflanzen sei es als Heilmittel oder zum Stricke oder Körbe herstellen. Es war ein sehr interessanter, aber anstrengender Spaziergang- es war kaum Schatten, kein Wind und ca.38.0 Grad! Dann suchten wir ein mehr oder weniger schattiges Plätzchen, wo wir unseren mitgebrachten Lunch mit den Polern teilen konnten, was diese dankbar annahmen. Nun ging es langsam wieder zurück. Das Stroh in unserem Boot, das zum besseren Sitzen vor der Abfahrt hineingelegt worden ist, wurde langsam nass und wir hatten das Gefühl, dass das Ding undicht ist. Die Polerin musste auch immer wieder Wasser mit den Händen herausschöpfen. Zwischendurch war uns das dritte Boot abhanden gekommen und während wir warteten, nahmen der Führer des anderen Bootes und Emanuel “ein Bad in den Fluten”. Das Wasser des Okawango ist in diesem Teil optisch unglaublich sauber, man kann es sogar trinken- was uns von den drei Einheimischen auch vorgemacht wurde, aber wir als Mitteleuropäer haben es erst gar nicht versucht, es wäre uns vielleicht nicht so bekommen.

Wieder zurück erwartete uns bereits Kenneth mit dem Rover um uns wieder abzuholen. Wir kamen noch ganz nahe an einigen Elefanten vorbei, die wir aber kaum fotografieren konnten, da Kenneth direkt auf sie zufuhr und sie damit ganz schnell vertrieb. Wieder im Camp- ab in den Pool!

25.Oktober Maun - Moremi NP

Heute morgen nach dem Frühstück fahren wir ab in den Moremi National- Park. Der Abschied von hier fällt uns ein bisschen schwer, es sind aber auch wirklich alle so nett!!! Möglicherweise kommen wir auf dem Rückweg noch mal hier her. Bevor es aber so richtig los geht, müssen wir noch Einkaufen gehen, denn wir müssen alles mitnehmen, im Park gibt es nichts. Also Trinkwasser, Essen, Benzin alles für zwei Personen und drei Tage. Jetzt geht es los. Ein paar Kilometer hinter Maun ist bereits die Teerstrasse zu Ende und es beginnt die Sandpiste. Zu Beginn hat es tückische Sandspuren, die knapp 70km/h zulassen. Das wird aber für die nächsten Tage die Höchstgeschwindigkeit bleiben. Wir brauchen für die ca. 80km fast 2 Stunden. Im Park selber müssen wir meist im ersten oder zweiten Gang fahren und oft noch die Untersetzung einschalten. Am Southgate des Parks angekommen, trifft uns fast der Schlag wegen des unverschämt hohen Eintrittspreises. Wir haben nur für zwei Nächte Geld anstatt der beabsichtigten drei! Also buchen wir halt zwei Nächte. Wir werden auf den Campingplatz Xakanaxa geschickt. Auf dem Weg dorthin sehen wir schon eine Menge Tiere- eine Gruppe Cheetas, die unter einem Busch Siesta macht, ein Rudel Wildhunde mit den grossen Ohren, die sich durch uns auch nicht stören lassen, Elefanten, Zebras und jede Menge Impalas. Wir müssen den 4-Rad Antrieb brauchen, denn zum Teil ist die Strecke tiefer Sand. Nachdem wir auch noch vier abenteuerlich anmutende, aus unbefestigten und quer liegenden Rundhölzern bestehende Holzbrücken überquert haben, landen wir auf dem Campsite. Es sind riesige Stellplätze und unbedarft wie wir sind, stellen wir uns einfach irgendwohin. Als wir dabei sind unser Zelt aufzustellen, kommt ein Auto mit zwei Deutsch sprechenden jungen Leuten. Der junge Mann springt heraus und erklärt uns erst einmal, dass die Plätze bezeichnet sind und wir offensichtlich auf ihrem Platz stehen. Allerdings ist die Bezeichnung dieses Platz nicht mehr vorhanden darum gehen wir darauf nicht gross ein, aber er ist sowieso sehr erregt und ist froh, seinem Ärger über die schlechten Streckenmarkierungen, die grossen Löcher in den “Strassen” und die unverschämten Eintrittspreise Luft machen zu können. Sie beschliessen, ihr Auto am anderen Ende des riesigen Platzes zu parkieren. Als wir dann gemütlich beim Abendessen sitzen, hören wir vom Platz weiter vorne ein Schnauben und dann die Stimmen der “Platzbewohner” - wie erkennen einen Elefanten, der sich dorthin verirrt hat. Er verschwindet wieder, nachdem er mit einem Blitzlicht erschreckt wurde. In der Nacht hören und sehen wir eine Hyäne um unser Zelt schleichen, die Hippos “unterhalten” sich über grosse Strecken und auch Löwen hört man brüllen- Wildnis pur! Es gibt um den Zeltplatz keinerlei Zaun, wir sind einfach mitten im Park und damit hat sich’s. Sehr fest schlafen wir nicht, und kaum wird es langsam hell, sind die Vögel an der Reihe und machen ein Höllenspektakel.

26.Oktober Maun - Moremi NP

Das Frühstück im Freien schmeckt gut und nachdem wir unser Bett verstaut haben, machen wir uns auf den Weg. Heute fahren wir in den nordöstlichen Teil des Moremis, was mit GPS recht gut geht aber vor allem verdanken wir das den bei www.track4africa.com herunter geladenen Daten. Sonst ist die Orientierung hier sehr schwierig, es hat nur wenig Beschilderung und diese ist meist noch beschädigt. Aber dank unseres Navigationssystems können wir es wagen auf kleinen unbeschilderten Pisten zu fahren. Wir wissen ja immer wo wir sind und in welcher Richtung sich unser Camp befindet. Heute dauert es etwas länger bis wir Tiere sehen. Wobei wir die vielen Vögel wie die grauen Papageien, Hornbill, Tauben, Perl- und andere Hühner, sowie die Impalas nur noch von der Seite wahrnehmen. Nach einiger Zeit finden wir dann aber Giraffen und etwas später noch Elefanten. Hippos hat es in jedem besseren Tümpel nur sieht man nicht viel von ihnen. Höchstens die Ohren wackeln, den Kopf und manchmal noch den Rücken. Aus dem Wasser raus kommen sie in der Regel erst am Abend wenn die Luft etwas kühler ist. Krokodile können wir auch hin und wieder beobachten, wobei auch bei denen in der Regel nur der Kopf zu sehen ist. Dann sind wir wieder im Camp zurück. Heute stehen wir, zufälligerweise sogar auf dem uns zugeteilten Platz. Zelt aufstellen, Küche einrichten Grill anwerfen, das geht schon fast von selbst. Wir wollen mittels “Buschdusche” mal den Schweiss abspülen, wozu wir ein paar leere Mineralwasserflaschen mit Wasser aus der Leitung füllen. Das nicht gebrauchte Wasser lassen wir liegen und darüber freuen sich des nachts die Hyänen, die den Deckel abknatschen und die Flaschen zu leeren versuchen- offenbar ist das nicht so einfach- aus der Flasche trinken gehört ja nicht zu ihren alltäglichen Verrichtungen.

27. Oktober Moremi NP

Übermütig wie wir sind erkunden wir heute eine Strecke, die laut Reiseführer wegen Überflutung oft gesperrt ist. Tatsächlich liegt am Anfang ein grösserer Ast und ein Stein auf dem Weg auf dem kaum zu entziffern “Road closed ” steht. Da aber das Okavango-Delta zur Zeit seinen tiefsten Stand hat, glauben wir es besser zu wissen und fahren trotzdem weiter. Wir fahren auch längere Zeit ohne Probleme aber auch ohne Tiersichtung auf dieser relativ guten, weil wenig befahrenen, Strecke weiter. Irgendwo in der Nähe muss ein verendetes Tier liegen- es stinkt nach Aas dass es einem fast schlecht wird (wo bleiben die Geier?). Bis dann plötzlich ein sumpfiges Wasserloch vor uns ist. Emanuel meint, das sei schon zu schaffen, Christine ist da aber eher skeptisch. Mit einiger Mühe kommen wir durch aber nach wenigem Meter trockner Strecke kommt schon wieder ein Sumpfloch, in dem sogar Wasserrosen blühen. Emanuel steigt aus, um die Lage zu begutachten und muss feststellen, dass noch mindestens zwei weitere Löcher kommen, wie es dann weiter geht kann man von hier aus nicht sehen. Es hilft nichts wir müssen zurück, aber vorher muss der Wagen auf den wenigen, trockenen Quadratmetern noch gewendet werden. Das gelingt dann auch und wir fordern unser Glück noch einmal heraus um durch dieses Sumpfloch zu kommen. Als wir dies in Angriff nehmen wollen sehen wir eine vergessene Schaufel am Wegrand stehen, da hatte wohl jemand vor uns weniger Glück und musste sein Auto freischaufeln. Das macht uns nicht gerade Mut, aber es nützt nichts wir müssen da durch. Was schließlich auch gelingt. Pech war nur dass wir auf diesem Pfad soweit gekommen sind es fehlten uns nur wenige Kilometer bis zu der normalen Strasse. Jetzt aber mussten wir den ganzen Weg wieder zurück und auf der offiziellen Strasse wieder runter fahren.

Wir kommen wieder mal in die Nähe des Wassers aber da ist kein einziges Tier zu sehen, also fahren wir weiter. Nun entdecken wir eine Herde von gut zwanzig Elefanten die Richtung Wasser unterwegs sind. Wir vermuten, dass sie an die Stelle gehen wo wir vorher waren. Also wenden wir und fahren in einem Bogen zurück zu Wasserstelle. Hier sehen wir zuerst einige Wasserböcke aber keinen Elefant. Wir warten noch eine Weile und wollen schon aufgeben, als die Herde rechts aus dem Wald heraus kommt und sich zur Tränke begibt. Wir sind offenbar nicht so nahe dabei dass sie sich gestört fühlen, denn sie sehen uns, aber machen keinerlei Drohgebärden in unsere Richtung. Nach wenigen Minuten erscheinen links von uns noch mindestens 30 Elefanten am Wasser und kurz darauf sehen wir noch etwas weiter rechts noch einmal eine grosse Herde der Rüsseltiere. Wir haben also so etwa hundert Dickhäuter in unseren Blickfeld. Und vor einer halben Stunde war hier noch nichts zu sehen.

Es ist wie so oft im Leben, man muss halt zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das Schauspiel, das uns die Elefanten bieten ist grandios- sie trinken und bespritzen sich und da sehr viele kleine Tiere dabei sind, können wir auch beobachten, wie viel Spass sie dabei haben, obwohl sie von den Müttern gut abgeschirmt werden.

28. Oktober Moremi - Maun

Diese Nacht war es etwas weniger heiss und wir haben, wohl auch dank der Luftmatratze, recht gut geschlafen. Mit Sonnenaufgang- was sehr früh ist- werden wir vom Zwitschern und Kreischen der Vögel geweckt, bis wir aber gefrühstückt und gepackt haben ist es dann 08:30 und wir machen uns auf die Rückfahrt nach Maun. Vom Camp aus müssen wir praktisch den ganzen Park durchqueren, so dass wir noch die Möglichkeit haben wieder etliche Tiere zu beobachten. Zuerst machen wir noch einen Abstecher zu der “M.... Insel” die eigentlich eine Landzunge ist. Dann wählen wir die Route über die “3th Bridge”, diese lässt sich nicht wie andere durch das, um diese Jahreszeit, seichte Wasser umfahren und so holpern wir wieder über die Rundhölzer. Das geht am besten mit der 4x4-Untersetzung im kleinsten Gang und im Leerlauf. So geht es ganz gemächlich (sogar für einen Berner im Schneckentempo) aber ohne seekrank zu werden.

Einige Kilometer vor dem Ausgang steht ein Wagen neben der Piste unter einem Baum und ein Paar macht uns Zeichen zu stoppen. Panne? Nein, bei ihnen sei alles in Ordnung, aber etwas weiter südlich seien sie zwei jungen Leuten begegnet, bei dessen 4x4 Camper löst sich die Kabine vom Chassis. Mit einem Satelitentelefon hätten sie den Vermieter in Windhoek bereits informiert und der werde die notwendigen Schritte unternehmen. Ob wir aber trotzdem nach ihnen Ausschau halten könnten. Dazu sind wir natürlich gerne breit, denn hier draussen hilft man sich gegenseitig.

Mit der etwas dürftigen Wegbeschreibung, “Bei der Piste rechts in Richtung Wasserloch” fahren wir los und meinen die Piste und das Wasserloch gefunden zu haben aber weit und breit kein Fahrzeug. Wir nehmen an, dass wir die falsche Piste genommen haben und entschliessen uns Richtung South Gate zu fahren. Als wir dort ankommen steht da ein Camper mit einer deutlich verschobenen Kabine. Wir sprechen die Havaristen an und sie bestätigen uns ihr Problem. Wir fragen ob wir irgendwie helfen können. Essen und Trinken hätten sie genug dabei, aber ob wir von Maun aus (der Posten hier hat nur Funk) das Reisebüro in Deutschland informieren könnten, damit dieser beim Vermieter etwas Druck machen würde. Sobald unser Handy wieder funktioniert versuchen wir dort anzurufen, aber nach langem klingeln antwortet ein Fax. So ein Mist. Schliesslich schicken wir von der Rezeption des Crocodile Camps einen Fax mit der Bitte uns zurück zu rufen. Herr Merbeck von Abendsonne-Afrika ruft uns bald an und wir können ihm das Anliegen seiner Kunden weiterleiten. Ein solches Fahrzeug eignet sich eigentlich trotz 4x4- Antrieb nicht für eine so extreme “Holperstrecke”. Und den “Luxus”, in einer geschlossenen Kabine übernachten zu können, haben die Beiden mit einem Haufen Ärger bezahlt. Wir empfehlen ihnen das Crocodile-Camp, falls sie in Maun einen Zwangsaufenthalt machen müssen, aber leider -wunder, wunder- haben wir nichts mehr von ihnen gehört. Wir fahren wieder zurück nach Maun, wo wir morgen, nach einer sehr angenehmen Nacht im Crocodile Camp den Weg zu den Tsodilo- Hills antreten wollen.

29. Oktober Maun-Crocodile Camp

Unseren Ausflug zu den Tsodilo- Hills müssen wir verschieben. Dafür wollen wir mal das botswanische Gesundheitssystem testen. Emanuel hat einen Gichtschub im Fuss und kann so nicht Auto fahren. Wir brauchen Medikamente und fahren darum nach Maun in der Hoffnung in einer Apotheke das Benötigte zu bekommen. Die Apotheke ist dummerweise einem Medical- Center angeschlossen und der Apotheker rückt nichts raus, ohne ein Rezept vom Zentrumsarzt. Also anmelden, zahlen, Arzt konsultieren, Rezept erhalten, zurück in die Apotheke und Medi fassen und wieder zahlen. Ähnlich wie bei uns! Alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Jetzt sind wir dazu “verdonnert” einen Zwangsaufenthalt in Maun zu machen und so faulenzen wir halt noch einen zusätzlichen Tag am schönen Pool des Crocodile-Camps vor uns hin. Wir treffen hier auch noch mal den kleinen Charly, der mit einem riesigen Sonnenhut am Kopf am Arm seiner Mama schwimmen lernen soll.

30. Oktober Maun - Tsodilo Hills

Der Fuss schmerzt heute deutlich weniger, so dass Emanuel wieder fahren kann. Also wieder Abschied nehmen von der netten Crew des Crocodile Camps und ab in den Norden. Zuerst müssen wir in Maun noch einkaufen- aber vorher noch Geld wechseln. In der Wechselstube werden wir schon als alte Bekannte begrüsst, wir sind bereits im Computer erfasst, so dass wir nicht einmal mehr den Pass zeigen müssen. Da wir noch nicht genau wissen, ob wir eine oder zwei Nächte in den Bergen verbringen wollen, müssen wir genug einkaufen, vor allem Wasser, denn hier gibt es das letzte Mal etwas.

Zuerst ist die Strasse ganz in Ordnung, aber ab der Abzweigung Richtung Namibia ist die Strasse deutlich schmaler und der der Teerbelag weist ziemlich grosse Löcher auf. Zum Glück sind sie meist in der Mitte der Strasse aber eben, leider nur meist, also volle Konzentration und von der Landschaft bekommt der Fahrer nicht viel mit. Allerdings ist diese auch in dieser Gegend nicht sehr abwechslungsreich, flacher Busch und kilometerlange gerade Strecken. Es gibt auch wenig Verkehr hier.

In Etsha füllen wir den Benzintank noch einmal und wollen ein San (Buschmann) Museum ansehen. Wir sehen allerdings nur den kleinen Verkaufladen und erwerben da noch kleine, geflochtene Körbe, die für die San speziell sind. Etsha ist ein Flüchtlingslager für die San und weil es so viele waren, dass sie in einem Dorf nicht mehr Platz hatten, stellte man noch 12 Rundhüttendörfer auf und nannte sie einfach Etsha 1-13.

Als wir weiter fahren, verpassen wir die Abzweigung zu den Tsodilo-Bergen, also von 120/km runter auf Null und dann im Rückwärtsgang zurück. Dies alles sehr zur Belustigung der Kinder die hier auf Sweets der Touris laueren. Von hier ist dann wieder eine unbefestigte aber gute Piste. Vor dem Eingang zum Nationalmonument, die Tsodilo Hills sind in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen, sind zwei Dörfer nah beieinander, in denen Hambukushu und San friedlich nebeneinander leben. Es stehen schon einige Frauen da, die selbstgemachte Ketten verkaufen wollen. Nachdem wir so ein Schmuckstück erstanden und Bonbons an die Kinder verteilt haben, hält so ein altes Fraueli die Hand auf und sagt ganz aufgeregt” Sweets for me too!!!“. Sie bekommt ihre Sweets und alle ziehen zufrieden ab. Wir fahren jetzt halt mal rein. Das Visitors- Center liegt etwa einen Km weiter und dort erwartet uns auch ein netter junger Mann, der uns erst mal etwas über mystische Bedeutung der Tsodilo Hills für die Buschmänner und etwas von der Legende, die diese Berge umgibt, erzählt. Dann werden wir ins anschliessende Museum geschickt. Dieses stellt einige Gegenstände aus der Bronze-, der Eisen- und der Steinzeit aus, die hier gefunden wurden und Aufschluss geben, wie lange dieser Platz schon bewohnt war. Ausserdem sind Interviews dokumentiert mit wichtigen und ganz normalen Leuten, wie diese Umgebung auf sie gewirkt hat, als sie zum ersten Mal hier waren. Wahrscheinlich muss man schon einen Bezug zu dieser Kultur haben, um die Mystik eines solchen Platzes zu spüren. Dann dürfen wir uns einen Platz für unser Zelt aussuchen. Wir bleiben in der Nähe des Visitors Centers, weil es da Toiletten und Duschen gibt. Das Problem ist einfach, dass sie fast nie zu benutzen sind, sie sind von Kühen und Eseln besetzt, respektive umzingelt. Die Kühe kommen auch sehr nahe an unser Zelt heran und der Camping ist voll mit Kuhmist! Gut, dafür ist es auch gratis. Nachdem wir unser Abendessen gegrillt und verspeist haben, ist es mittlerweile stockdunkel und wir bewundern noch den unglaublichen Sternenhimmel. Dann kriechen wir in unsere Behausung. Die Geräusche der Kühe und Esel verbreiten ein etwas unheimliches Ambiente- dann schon viel lieber Hyänen oder Elefanten und Hippos! Als wir dann endlich einmal etwas Schlaf gefunden haben, werden wir wieder geweckt, es hat angefangen zu regnen und unser Superzelt ist leider nicht dicht. Wir verkriechen uns in unsere Schlafsäcke und sind schon nahe daran, den Rest der Nacht im Auto zu verbringen, als es genau so plötzlich wieder aufhört wie es begonnen hat.

31. Oktober Tsodilo Hills - Shakawe

Während wir frühstücken, müssen wir unsere Schlafsäcke und die Luftmatratze zum Trocknen aufhängen. Bis wir gegessen und unsere “Küche” wieder zusammengeräumt haben, ist das Zeug einigermassen trocken. Wir packen alles ein und machen uns auf den Weg in die Hills. Hier soll es 4000 Bushman Zeichnungen geben und wir hoffen, wenigstens ein paar davon zu sehen. Bei der Ankunft hat uns der Leiter des Museums mehrere Frauen vorgestellt, die uns die Zeichnungen zeigen können, ab 07:30 sind sie am Morgen da. Nach acht Uhr ist aber noch niemand zu sehen und so machen wir uns halt selbstständig auf die Erkundungstour. Wir haben gestern einen Plan im Museum erhalten und nach diesem machen wir uns auf die Suche nach den Zeichnungen.

Wir finden auch einige, sie sind sehr gut erhalten und es ist schon faszinierend, wenn man überlegt, wie alt sie sind. Es sind Jagd- und Götterszenen, wobei die Götter als Tiere dargestellt sind. Die Wege zu den Zeichnungen sind natürlich mal wieder tiefe Sandspuren und unser Vierradantrieb kommt einige Male zum Einsatz. Die Bilder sind nicht, wie wir das an anderen Orten gesehene haben in Höhlen, sondern an gut sichtbaren und ungeschützten Stellen erstellt worden. Langsam wird es wieder heiss und das erkunden am Fusse der Hügel wird zur schweisstreibenden Angelegenheit. Einige Zeichnungen sind laut Reisführer weiter oben zu finden, aber aufs kraxeln verzichten wir lieber. Also verlassen wir die Tsodilo-Berge und fahren wieder zurück zum Okavango oder Panhandle (Pfannenstiel) wie er hier oben genannt wird. Als Übernachtungsort haben wir uns für die Drotzkys Cabine entschieden und freuen uns auf den laut Beschreibung dort existierenden Pool. Zwar gibt es hier auch einen Campingplatz, aber nach der letzten feuchten Nacht verzichten wir. Wir mieten uns einen grossen, zweistöckigen mit Reed gedeckten Bungalow in dem noch drei Leute mehr Platz finden würden. Einziger Wermutstropfen, es gibt keinen Pool!?!? Wenige Meter vor der Veranda fliesst zwar der Okavango träge und trüb vorbei, aber da es hier ziemlich viel Krokodile geben soll, ist Baden darin nicht gerade angesagt. Ein ganze Bande grüne Meerkatzen tummeln sich hier im dschungelartigen Park, einigen von ihnen fehlt einen Pfote. Ob sie wohl im Fluss gebadet haben? Eine Flussfahrt mit einem der Motorboote können wir auch nicht machen denn, wie uns der Besitzer erklärt, haben die meisten Angestellten frei bekommen um an den Wahlen teilzunehmen. Also hocken wir uns im Badezeug auf die Veranda und versuchen, unser Tagebuch zu aktualisieren.

Vor dem Nachtessen gehen wir noch an die Bar und treffen dort auf eine Gruppe deutscher Touristen die mit dem Wirt in einer lautstarken Diskussion über Malarieprophylaxe sind. Der Wirt empfiehlt als besten Schutz, Mückenstiche vermeiden und kommt auch gleich mit einem Antimückenspray. Nichts desto trotz hat Christine am Morgen die Füsse ziemlich zerstochen. Gegessen wird dann auf einer grossen mit einem hohen Reeddach geschützten Terrasse, direkt am Fluss. Es ist ein Büffet aufgestellt, wo es unter anderem einen Fisch aus dem Okavango gibt. Auf der Terrasse “liegen” wir noch eine Weile und bewundern den faszinierenden Sternenhimmel. Zurück im Zimmer stellen wir einen Ventilator vor das Bett um etwas Abkühlung zu schaffen.

1. November Shakawe - Tsumeb

Frühstück ist wieder auf der Terrasse, dann heisst es wieder packen und Abschied nehmen.

Wie wir vor der Abreise feststellen, sind die Deutschen mit einem Unimog (4x4 Lastwagen) mit Anhänger unterwegs. Am Zugfahrzeug steht Warthog (Warzenschwein) und der Anhänger ist hinten mit Hyena angeschrieben.

Schon bald haben wir Shakawe erreicht wo wir noch einmal voll tanken um unsere restlichen Pulas los zu werden. Hinter dem Ort kommt dann gleich die Grenze die wir problemlos passieren, denn da unser Fahrzeug in Namibia registriert ist, müssen wir kein Roadpermit haben. Nur wie üblich für jedes Land ein Formular ausfüllen. Diese sehen sich übrigens sehr ähnlich es ist praktisch nur das Staatswappen das sie unterscheidet. Wir überlegen ob es sich nicht lohnen würde diese für die nächsten Reisen zu kopieren.

Nach dem Grenzübertritt beginnt gleich das Mahango Gamereserve. Eigentlich würden wir gerne da durchfahren, aber an der Zufahrtsstrasse steht”no entrance without permit”, wo kriegen wir das verflixte Permit jetzt her? In der Nähe stehen ein paar Häuser und wir fragen dort Leute die da sitzen. Sie schicken uns zurück zum Zoll. Dort erfahren wir, dass wir erst durch den ganzen Park müssen, um so einen Schein zu erhalten- da ist uns die Lust vergangen, wir fahren eben im Transit durch und lassen das Gamereserve ausfallen. Unser nächstes Ziel sind die Pupa Fälle. Sie befinden sich innerhalb eines kleinen Naturreservates auf dem es auch einen Campingplatz gibt. Es sind eigentlich nur Stromschnellen und keine Wasserfälle. Man kann sie nur zu Fuss erreichen und das ist eine kleine Expedition. Wir lassen den Wagen auf dem Zeltplatz stehen und versuchen unser Glück. Es gibt hier zwei Pfade und nur einer hat einen Wegweiser “Island”. Diesem folgen wir dann. Aber er führt rund um eine Insel. Das Rauschen des Wassers ist ganz deutlich zu hören und nach der Intensität des Geräusches müssten es mindesten die Victoria Falls sein. Als wir dann tiefe Hippospuren auf dem Weg entdecken kehren wir wieder um. Auch der unbeschriftete Weg ist nicht so einfach, es zweigen immer wieder Trampelpfade ab und man muss einige Male über grosse Steine kleine und grössere “Rinnsale” überqueren. Schliesslich schaffen wir es doch noch, machen die obligaten Fotos und versuchen den gleichen Weg zurück zu gehen. Scheinbar verlaufen sich hier die Touristen öfter, denn plötzlich erscheinen drei schwarze Jungs die uns den Weg weisen wollen, wir schaffen es auch ohne sie. Jedoch begleiten sie uns in einigem Abstand bis fast zum Zeltplatz, wohl in der Hoffnung uns gegen ein kleines Entgeld ihre Dienste anbieten zu können. Hier, wie schon auf dem Weg sind uns etliche grosse Camper von der Verleihfirma Maui aufgefallen. Emanuel quatscht einen Herrn an und der erzählt ihm, dass sie zusammen eine zwei Monate dauernde Rundreise durch das südliche Afrika machen.

Wir fahren weiter in Richtung Rundu wo wir übernachten wollen. Die Strecke dorthin ist auch wieder sehr flach und manchmal geht die Strasse 15 Kilometer lang schnurgeradeaus. Plötzlich sehen wir einen bekannten Lastwagen vor uns, den Warthog- Hyena Unimog mit der deutschen Reisegruppe von gestern. Laut hupend und winkend überholen wir das Fahrzeug. In Rundu sind wir bereits um 13:00 und da es hier nichts besonders zu besichtigen gibt, meint Emanuel dann könnten wir ja auch bis Grootfontein weiter fahren. Es sind ja nur 250 Kilometer und wir sind erst 250 Kilometer gefahren. Was er aber nicht weiss, Christine fühlt sich nicht gut, aber sagt nichts. So “fressen” wir die km bis Grootfontein. Vorher kommen wir noch zum so genannten Vet-Fence, das ist ein Zaun der quer durch Namibia gezogen wurde um zu verhindern, dass sich Rinderseuchen über das ganze Land ausbreiten.

Hier gibt es zwei Kontrollen die eine wird von der Polizei durchgeführt, also Fahrausweis zeigen und über woher und wohin Auskunft geben. Der andere Herr will wissen ob wir Fleisch mitführen und auch noch ein bisschen in unseren Bakkie (so heissen hier die 4x4 mit einer Ladepritsche, schauen. Dabei interessiert er sich vor allem für den Kühlschrank. Nachdem alles geklärt ist fragte er noch Emanuel ob er einen medizinischen Beruf hätte, denn er habe ein Hautproblem. Was immer das sein mag, er kann ihm leider nicht helfen.

Unterwegs müssen wir mal anhalten, weil die arme Christine nicht mehr weiss wie sitzen und das Gefühl hat, ein Kind zu kriegen. Das Ausstrecken und Verrenken macht es wieder möglich ein paar weitere Kilometer auszuhalten, so dass wir weiterfahren bis Tsumeb. Dort gibt es eine Mine und ein Minenmuseum zu besichtigen, sowie den Lake Otjikoto. Im Portfolio hatten wir uns eine Unterkunft herausgesucht in der Nähe von Tsumeb und so fahren wir halt auch noch die 26 km bis Ghaub. Das ist - wieder einmal- eine ehemalige Missionsstation, die später zur Obstfarm ausgebaut wurde und jetzt ein wunderbares Gästehaus ist. Wir werden dort sehr freundlich von Christofina empfangen, müssen jedoch etwas warten. Wir haben ja nicht vorgebucht und die beiden Damen, die dieses Haus führen, sind beide nicht da. Unterwegs ist uns ein Rover begegnet, den wir total eingestaubt haben, wie sich später herausstellte, war das Denishia. Glücklicherweise haben sie noch Platz für uns, Christine ist ziemlich erledigt und wahrscheinlich hätte sie keinen Kilometer mehr fahren können. Wir versuchen, uns am Pool etwas zu entspannen. Am Abend gibt es ein Braai und da das Gästehaus voll belegt ist, finden wir uns in angeregter Gesellschaft mit den anderen Gästen um das Feuer. Christine muss die Runde leider früh verlassen.

2. November Tsumeb

Alicia hat sich anerboten, Christine beim Arzt in Tsumeb anzumelden, also machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Wir treffen dort auf eine sehr nette junge Ärztin, die Christines Verdacht auf ein Nierensteinchen bestätigt. Sie erhält Medikamente und den guten Rat: trinken, trinken, trinken, herumlaufen, trinken, trinken. Ja, Leute, so kann’s gehen, wenn mit Wasser gespart wird. Der Fluch ist nur, man merkt kaum, dass man Durst hat, aber man schwitzt eben sehr. Es geht ihr dann Gott sei Dank relativ schnell, relativ gut und wir können unser Programm in Tsumeb doch machen. Im Minenmuseum sind sehr interessante Sachen ausgestellt, vor allem in Verbindung mit dem Lake Otjikoto. Es gibt hier diverses Kriegsmaterial, von der Schreibmaschine bis zur Kanone, und sogar einen mehrspäneigen Ochsenwagen, die von Tauchern aus dem See geborgen wurden. Diese Teile wurden im ersten Weltkrieg von den deutschen Truppen dort versenkt als sich abzeichnete, dass sie sich gegen die Engländer nicht behaupten können. Im Museum ist auch eine Ausstellung der verschiedenen ethnische Gruppen, wie Herero, Himba und Koi-San. Viele alte Fotos dokumentieren wie sie sich früher gekleidet und gelebt haben. Besonders bei den Hererofrauen ist dies interessant weil diese ja später ihre Tracht von den deutschen Damen der wilhelminischen Zeit abguckt haben. Also weite Röcke mit vielen, vielen Unterröcken, Spitzen und Rüschen. Dazu haben sie allerdings einen “eigenen” Hut mit zwei ausladenden Hörnern, diese symbolisieren Kuhhörner- je grösser die Hörner umso besser die Kuh.

Zurück im Gästehaus stellen wir fest, dass wir heute die einzigen Gäste sind. Denishia isst mit uns und Alicia kocht und bedient uns. Die beiden kennen sich schon einige Jahre und es gibt viel zu erzählen und zu lachen. So verbringen wir hier einen der schönsten Abende seit Beginn unserer Reise.

Im Zimmer haben wir dann noch eine Kochosplage zu bekämpfen und am Morgen sieht es um unser Bett herum aus wie ums Bett vom Onkel Fritze mit den Maikäfern bei Max und Moritz.

4. November Okakarara

Für heute hatten wir einen Besuch bei der Cheeta-Conservation auf dem Programm. Da aber Herr Diekmann angeboten hatte, alle seine Gäste nach Okakarara mitzunehmen, waren wir natürlich sofort dabei. Wir sind vor 2 Jahren schon mal mit ihm dort hingefahren und wir waren gespannt, was aus all den Sachen geworden ist, die zum Teil damals gerade neu waren. Wir fuhren gleich nach dem Frühstück die 25 km nach Okakarara, dem Hauptort der Hereros. Kurz vorher hielten wir an einem Ort an, der als Cultural village geplant ist. Hier sollen die Hereros einmal etwas von ihrer Kultur zeigen können. Es soll Hütten geben, wo man etwas über ihre Lebensart erfahren kann, und wo sie selbstgemachte Sachen verkaufen können. Auf einer Tribüne sollen kulturelle Veranstaltungen stattfinden und die Idee eines Zeltplatzes, wo man vor allem Schulklassen und Touristen an das Leben der Hereros heranführen möchte, hat mit dem Bau von Duschen und Toiletten, sowie eines Visitors Center bereits erste Form bekommen. Betreut wird das Ganze noch von einer ehemaligen deutschen Journalistin, die uns alles voller Idealismus ganz begeistert erklärte. Dieses Projekt gab es vor 2 Jahren schon, dann wurde lange nicht mehr daran gearbeitet, aber inzwischen ist doch ein Anfang erkennbar. Fraglich ist nur wie und ob das weitergeht, wenn sich die deutschen Betreuer mal zurückziehen. Die Idee ist ja, dass die Hereros das eines Tages selbst betreiben... Im Ort selber hat sich nicht viel verändert, es ist immer noch ziemlich schmutzig überall hängen Plastiksäcke in den Zäunen und Büschen, aber das scheint hier niemand zu stören. Bei den Behausungen gibt es auch hier in einem praktisch nur von Schwarzen bewohnten Stadt Unterschiede. Gleich am Ortseingang sind die Wellpappe- und Holz-Verschläge und ein (geschlossenes) Restaurant das übersetzt “Armut” heisst. Kein Wunder ist der Besitzer auf keinen grünen Zweig gekommen. Weiter die Hauptstrasse runter, nach der Tankstelle besuchen wir den Supermarkt, in dem es praktisch alles gibt, von Backwaren, die der Besitzer selber backt, über Fleisch, Stoff, Töpfen und was man halt sonst zum täglichen Leben braucht. Der Besitzer ist einer der wenigen Weissen, die im Ort wohnen. Dann kommen wir zu den Backsteinhäusern, die meist in ziemlich grellen Farben angestrichen sind. Hier wohnen die besser gestellten Hereros und ein paar Weisse. Wir fahren zum Schulhaus, dessen Fenster nach einem Brand vor 3 Jahren immer noch kaputt sind. Dafür gibt es eine Gewerbeschule, wo diverse Handwerksberufe ausgebildet werden. Beim Spital musste eine weitere Leichenhalle gebaut werde, weil es so viele Aidstote gibt. Zum Schluss fahren wir noch beim Versteigerungsplatz vorbei. Hier gibt es eine Tribüne und davor ein Podest mit einer Viehwaage. Dazu eine elektronische Anzeigetafel damit sich die interessierten Käufer über die angebotenen Tiere orientieren können. Leider ist heute kein Markttag, so müssen Herrn Diekmann’s Schilderungen des Spektakels genügen. Es ist inzwischen Mittag und wir fahren, voll mit Eindrücken, zurück zur Farm. Wir machen uns nach einer kalten Erfrischung, die Frau Diekmann immer bereit hat, auf den Weg zur Cheeta- Conservation. Diese Einrichtung hat es sich zum Ziel gesetzt, Raubkatzen vor dem Ausrotten zu schützen. Sie sensibilisieren die Farmer durch Aufklärung, diese Tiere nicht zu schiessen. Raubkatzen gehen nämlich nicht auf Kühe oder sonstige “Haustiere”. Wenn die Farmer aber nicht wollen, dass so eine Grosskatze auf ihrem Land lebt, können sie sich bei der Cheeta Conservation melden und die holen sie dann ab. Auf dem Weg dorthin sprang uns plötzlich ein Kudu vor das Auto. Er war mindestens genau so erschrocken wie wir. Als er bereits am Auto vorbei war, machte er einen Satz so hoch, dass wir problemlos seinen Bauch von unten bestaunen konnten. Kurz vor sechs Uhr waren wir auf der Farm, Emanuel fuhr noch mit Wilhelm und den beiden M`s für einen Sundowner über das Land, Christine ging schwimmen, und danach mit Sabine Diekmann die Hühner zählen, weil eine Kobra dort ihr Unwesen treibt und sich Eier und Hühner holt. Später gab es Braai und einen gemütlichen Abend.

5. November Okakarara - Windhuk

Nach einem Superfrühstück- so fängt ein Tag gut an- verabschieden sich die Herren M., um ihre Reise fortzusetzen. Wir hatten es nicht furchtbar eilig, denn wir müssen heute nur bis Windhuk fahren. Bis wir uns endlich auf den Weg machten, war wieder Mittag. Es war wie beim letzten Mal, es gibt immer noch was zu sagen.... Wir verliessen Hamakari so ungern, dass uns nach ein paar Kilometern plötzlich einfiel, dass wir noch etwas vergessen haben, also umgedreht und zurückgefahren. Noch einmal Abschied nehmen und das Gefühl, Freunde zu verlassen. Sollten wir wieder nach Namibia kommen, werden wir auch wieder nach Hamakari gehen.

So, nun den Weg nach Windhuk unter die Räder genommen. Die knapp 300 km in weniger als drei Stunden. Dort suchten wir das Hotel Thule, wo wir unsere Übernachtungen gebucht hatten. Oben auf einem Hügel über der Stadt fanden wir unser Quartier. Laut Beschreibung im Internet handelt es sich um 4- Sterne Hotel- gleichermassen wie das Hotel Heinitzburg, wo wir das letzte Mal übernachteten. Aber welche Enttäuschung! Diese beiden sind überhaupt nicht zu vergleichen. In unserem Zimmer lief die Klimaanlage und da wir die letzten Wochen ohne eine solche Einrichtung verbracht hatten, empfanden wir das klimatisierte Zimmer als sch... kalt. Also abschalten- aber wir konnten den Schalter nicht finden. Auf Nachfragen bei der Rezeption sagte man uns, das müsse von aussen gemacht werden und es kommt jemand der das macht. Gut- wir gehen noch ein wenig in die Stadt, reservieren einen Platz in Joe`s Beerhouse zum Abendessen und kommen wieder und die Klimaanlage läuft immer noch. Erneute Nachfrage- erneut das Versprechen, es wird gemacht. Bevor wir dann zum Essen fahren, fragen wir ein drittes Mal nach, und wieder wird zugesagt, das “Problem” zu lösen. In Joe`s Beerhouse essen wir enorm gut und viel zu einem enorm guten Preis. Aber schon die Ambiance dort ist ein Erlebnis. Wenn ihr je nach Windhuk kommt, Joe`s Beerhouse gehört ins Programm!

Wieder zurück im Hotel ist die Klimaanlage tatsächlich abgestellt und wir schlafen gut.

6.November Windhuk

Nach dem Frühstück erhalten wir an der Rezeption die Nachricht, dass wir unser Zimmer wechseln müssen. In diesem Teil des Gebäudes sind nämlich die Klimaanlagen aller Zimmer zusammengeschlossen, so dass in der vergangenen Nacht auch die anderen Gäste ohne Kühlung schlafen “durften”. Also wechseln wir das Zimmer, wo wir nun eine Klimaanlage ganz für uns allein haben! Nachher gehen wir ein bisschen in die Stadt. Wir schlendern durch die Läden, finden ganz tolle Sachen und würden am liebsten alles mitnehmen. Aber mit dem Mitnehmen ist das so eine Sache- unsere Koffer haben schon jetzt Übergewicht und morgen fliegen wir nach Kapstadt. Da die Post in Namibia bekannter weise nicht sehr zuverlässig ist, suchen wir auf Empfehlung von Frau Diekmann zwei Speditionsfirmen auf, um unsere Sachen sicher nach Hause zu verschicken. Die eine Firma schickt alles per Flugzeug, was uns zu teuer ist, denn es sind ja alles Sachen, die wir zu Hause im Winter nicht brauchen. Die zweite Firma verschickt zwar auch per Schiff, aber man müsste ein grösseres Volumen zusammenbringen. Wir suchen uns darum in einem Bottlestore drei feste Kartons, kaufen Filzstift und Klebeband und packen drei Pakete, die wir dann eben doch zur Post bringen. Für den Preis, den wir für das Porto zahlen mussten, hätten wir gut mit der einen Spedition einen Kubikmeter Sachen sicher verschiffen können. Unsere Postpakete sind nicht einmal versichert und wir können nur hoffen, dass sie irgendwann einmal bei uns ankommen. Dafür haben wir eine ganz nette Postangestellte kennen gelernt, die gerade als wir in die Post gingen von ihrer Mittagspause zurückkam. Sie sagte uns, wir sollten an ihren Schalter kommen, so dass wir nicht in einer endlosen Schlange anstehen mussten und halfen uns auch beim Ausfüllen von x Formularen, die so eine Paketsendung erfordert. Am Nachmittag mussten wir unser Auto abgeben, gross kontrolliert wurde es nicht, und wir wurden von einem Angestellten von Asco-Carhire wieder ins Hotel gebracht. Hier wollten wir noch ein wenig an den Pool, wurden aber vom Manager gewarnt, es könnten Algen drin sein, da vor einiger Zeit der Blitz eingeschlagen habe???? Wir waren trotzdem im Wasser. Am Abend nahmen wir uns ein Taxi in die Stadt zum Restaurant Gathmann.

7. November Windhuk- Kapstadt

Da unser Flug um 10:30 Uhr sein sollte, wurden wir bereits um 8:00 Uhr abgeholt. Der Transfer zum Flughafen gehört zum Service der Firma Asco. Unsere Pässe wurden von einem extrem mürrischen Beamten kontrolliert und wir wurden richtig angeraunzt, wieder einmal noch ein Formular auszufüllen. Unsere letzten Namibia- Dollar wollten wir hier auch noch loswerden und so schlichen wir durch den Duty free Shop. Als die Boardingzeit bereits überfällig war und wir keinen Aufruf gehört hatten, sahen wir zwei Personen mit Handgepäck durch das Gate Richtung Flugzeug gehen. Emanuel ging darauf bei den beiden am Schalter sitzenden Hostessen fragen. Es hätte ja sein können, dass wir etwas überhört haben. Die eine der Damen hatte aber leider gerade einen ganz schlechten Tag, sie schnauzte, er solle gefälligst warten und verschwinden und machte dabei eine Handbewegung, wie wenn man lästige Fliegen verscheucht. Als dann der Aufruf zum boarden kam und wir unser Ticket vorzeigen sollten, war das eine Ticket nicht bei der Boardingcard, wir fanden eins bei den anderen Tickets und stellten uns wieder an, aber es war das falsche und so fingen wir nochmals einen Anraunzer ein, warum wir denn das Ticket herausgenommen hätten. Emanuel wollte sich rechtfertigen, und beinahe wäre die Sache eskaliert, wenn nicht die andere Hostess vermitteln und helfend eingegriffen hätte. Auf unseren Bordkarten konnte man dann auch noch die Sitznummern nicht lesen, aber zum Glück war das Kabinenpersonal nett und das Flugzeug nicht voll besetzt. Der Blick von oben auf die Namibwüste war einmalig schön. Es sah aus wie ein grosses Gemälde- die vielen Rot-, Braun- und Gelbtöne des Sandes bilden Muster wie wunderschöne Teppiche und manchmal sah es riesigen Buschmannzeichnungen sehr ähnlich. Als wir im Anflug auf Kapstadt waren, konnten wir von oben unser Quartier am Bloubergstrand sehen. Wir freuten uns auf Silvia und John und ein gemütliches Zimmer. Am Flughafen wurden wir mit einer Freundlichkeit begrüsst und willkommen geheissen, dass einem das Herz aufgeht. Wir holten unser Auto für die zweite Etappe ab und los ging’s Richtung Bloubergstrand. Wir klingelten bei Silvia und John öffnete die Tür. Er war ziemlich verdattert als er uns da stehen sah. Sie hatten uns erst am nächsten Tag erwartet und keinen Platz! Aber schnell wird eine Ersatzunterkunft bei der Nachbarin organisiert. Da ist das Zimmer aber noch nicht bezugsbereit und bei Silvia und John ist eine Kindergeburtstagsparty zugange, also gehen wir mal an den Strand und laufen am eiskalten Atlantik entlang. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht auf den Hafen von Kapstadt und dem Tafelberg. Das ist wohl mit ein Grund dass seit unserem letzten Besuch am Ortsrand sehr viele neue Häuser gebaut wurden. Hier wohnen wäre schon schön!!

Nachdem wir unser Ersatzzimmer bezogen haben, versuchen wir am TV unseren Nachrichtenstand etwas aufzubessern. Seit Wochen keine Zeitung und nur wenig elektronische Medien, da ist man ganz weit weg vom aktuellen geschehen. Wie wir feststellen die Welt hat sich auch ohne uns weiter gedreht hat. Wichtigste Nachricht ist das Arafat erkrankt ist. Die Nachbarin verschwand, nachdem sie uns das Zimmer gezeigt hat, in den Tiefen des Hauses und ward nie mehr gesehen.

Später gehen wir noch in das Restaurant Ons Huisi, das führten beim letzten Besuch ein Österreicher und eine Schweizerin. Die beiden hatten hier für eine sehr familiäre Atmosphäre gesorgt. Jetzt sind neue Besitzer drauf, haben die ganze Einrichtung geändert und junges Personal eingestellt. Die Bedienung und das Essen sind ausgezeichnet aber die gemütliche Ambience ist weg.

8. November- Kapstadt

Vor dem Frühstück stand beachwalking auf dem Programm. Als wir zum Strand kommen, watschelt dort eine Robbe herum. Sie ist ziemlich mager und wir haben den Verdacht, dass sie nicht ganz gesund ist. Wir machen unseren Strandlauf und bekommen dann Frühstück bei Silvia, und nachdem wir unsere Sachen von nebenan geholt haben, machten wir eine “Rundreise” ums Kap. Zuerst besuchten wir in Kapstadt den botanischen Garten Kirstenbosch. Hier gibt es verschiedene Sektionen, z. B mit Duftpflanzen oder Heilpflanzen, Sukkulenten und sogar Alpenpflanzen. Der ganze Garten ist aber mit seinen riesigen Grünflächen auch für die Besucher “nutzbar”. Hier finden Picknicks statt oder ganze Geburtstagsfeiern, hier kann man in den Bächen baden und alles ist einfach reine Lebensfreude. Es denke sich einmal jemand ein Picknick im Botanischen Garten in Bern! Wir fuhren weiter an der Ostseite des Kaps Richtung Süden, besuchten die Pinguinkolonie in Boulders, die man ziemlich zugebaut hat, so dass man nur noch an einer Stelle nah an die Tiere heran kann. Wir fahren nicht ganz um das Kap herum, den Naturpark und das Kap der guten Hoffnung lassen wir aus, und fahren auf der M65 auf die Westseite des Kaps. Bei Scarborough kommen wir wieder ans Meer, hier ist es grässlich neblig. Ein paar km weiter scheint aber schon wieder die Sonne. Endlich ist auch der Chapman`s Peak-Drive wieder ganz befahrbar, er war einige Jahre wegen Felssturz gesperrt. Das ist wirklich eine Traumstrecke! Danach verlassen wir die Hauptstrasse und biegen ab in eine Bucht, wo wir Wale beobachten können. Sie sind ziemlich nah am Strand und man kann sie sogar ohne Fernglas sehr gut sehen und vor allem auch hören. Sie schnauben ziemlich laut, wenn sie Luft ausblasen und auch so etwas wie Singen kann man hören. Aber irgendwann müssen wir wieder gehen, denn langsam ist später Nachmittag und wir fahren vorbei an wunderschönen Stränden und den zwölf Aposteln, zwölf Berggipfeln in einer Reihe, zurück nach Kapstadt und Bloubergstrand. Wir kaufen uns unterwegs noch etwas zum Abendessen ein und machen uns einen gemütlichen Abend auf dem Balkon unseres Zimmers mit Blick auf den Atlantik.

9. November Kapstadt

Nach dem Morgenstrandlauf sitzt noch John’s Bruder mit uns am Frühstückstisch. Er macht hier Urlaub und hat seine Mutter in Hermanus besucht. Er ist schon vor vielen Jahren beim Trampen durch Europa, aus Liebe in Irland hängen geblieben. Wir unterhalten uns ziemlich lange mit ihm so, das wir wieder mal erst relativ spät auf die Strecke gehen.

Heut wollen wir die Stadt unter dem Tafelberg besichtigen und fangen an mit Boo-Kap, dem Malayenviertel mit seinen bunten Häuser und der grünen Moschee. Wir schlendern, wie es sich als Tourist gehört kamerabehangen durch die schmalen Strassen und werden wie in einem Dorf von den Einheimischen freundlich gegrüsst. Wie wir am nächsten Morgen von Johns Bruder erfahren werden, war das Boo- Kap noch vor einigen Jahren eine gefährliche Gegend, wo man lieber nicht so herumlief. Wir begegnen auch einigen mit Touristen besetzten Kleinbussen, die durch die geschlossenen Fenster zu fotografieren versuchen. Emanuel sagt zu einem alten Mann, der vor der Moschee die Strasse säubert, dass er eine wichtige Arbeit gut mache, da es sehr sauber sei. Er war sehr erfreut und hat sich bedankt. Von da aus versuchen wir die alte Schmiede zu finden, die wir schon vor zwei Jahren nicht gefunden haben. Es soll nach Beschreibung im Reiseführer eine “Reise in die Vergangenheit” sein. Wir hätten sie gern gemacht, aber leider waren wir wieder erfolglos. Also gehen wir zum Greenmarket, ein grosser Platz, auf dem an vielen Verkaufständen alle möglichen Souvenirs feilgeboten werden. Ein buntes Treiben herrscht hier und Emanuel lässt sich von einem Sandalenverkäufer anquatschen. Er probiert auch welche an aber keine passen so richtig. Kein Problem, meint der fixe Verkäufer diese werden gleich hier um die Ecke hergestellt und man kann sie nach Mass und innert 30 Minuten haben. Also gut, wir machen eine Anzahlung und ein Junge begleitet uns zur “Sandalenfabrik”. Von wegen gleich um die Ecke. Wir spurten hinter unserem ortskundigen Führer im Zickzack den Hügel rauf, bis wir wieder im Boo-Kap Quartier sind. Dort angekommen erwartet uns ein ziemliches Durcheinander von auf dem Boden verstreutem Leder-, Gummi- und Stoffresten. Hier arbeiten drei junge Männer und eine junge Frau. Die Leute sind sehr nett, nehmen bei Emanuel Mass und fragen nach Farb- und Motiv-Wunsch der Riemen, die die junge Frau an einer abenteuerlich anmutenden Nähmaschine gleich zusammennäht. Währenddem geht es ans zuschneiden, nähen, leimen und pressen der diversen Bestandteile und tatsächlich innerhalb von einer halben Stunde sind die Sandalen fertig. Nur benutzen darf man sie erst Morgen, der Leim muss noch trocknen. Wir lernen dann auch noch den Besitzer der Sandalfactory kennen, der uns erzählt, wie er zu diesem busyness gekommen ist. Alles interessante Leute!

Als nächstes wollen wir das “District 6 Museum” besuchen. Hier ist alles um das in den frühen siebziger Jahren plattgewalzte Viertel der gemischtfarbigen (Coloureds) zu sehen. Da ausgerechnet heute das Museum früher geschlossen wird und wir 40 min. vor Schliessung ankommen, müssen wir auch keinen Eintritt mehr bezahlen. Man findet hier Fotos, Strassenschilder, und ein wie in dieser Zeit eingerichtetes Zimmer und dazu erzählt eine Frau ab Tonband aus dem täglichen Leben. Das Quartier wurde geräumt um der weissen Bevölkerung mehr Platz zu verschaffen, aber ironischerweise hat sich kaum jemand gewagt dort zu bauen, sodass der grösste Teil des Geländes noch heute brach liegt. Es ist erschütternd. Christine kauft sich ein Buch, in dem eine ehemalige District 6- Bewohnerin über ihre Kindheit berichtet.

Anschliessend besuchen wir noch das SA Museum, in welchem viele interessante Gegenstände der ursprünglichen Einwohner des Südlichen Afrikas ausgestellt sind. Daneben gibt es eine grosse Ausstellung der Meersbewohner der Region. Da sind z.B. 1 zu 1 Modelle von Wasserschildkröten und Haien zu sehen. Auch Skelette von verschieden Walen sind aufgehängt. Endlich wieder an der Sonne- die Museen sind alle klimatisiert- spazieren wir durch den Park bis zum Mount Nelson Hotel, wo wir uns aber dieses Mal den Kuchen und den Kaffee verkneifen. Zum Schluss gehen wir noch an die Waterfront, wo es nicht nur eine Shopping Mall, und viele Geschäfte mit Souvenirs gibt, hier wird vor allem auch getanzt und gesungen und es brodelt richtig vor Lebensfreude. Auch viele Restaurants gibt es hier, so dass wir in einem kleinen Laden noch zu Abend essen, bevor wir uns endlich nach Hause begeben.

10. November Kapstadt - Wellington

Heute müssen wir mal wieder Abschied nehmen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf in die Weinregion. Wir fahren erst nach Stellenbosch und machen dort einen kleinen Stadtbummel. Dann geht es weiter über den Sir Lowris Pass nach Franschhoek. Oben auf dem Pass machen wir eine Pause und möchten den traumhaften Ausblick der Fals Bay von oben fotografieren. Aber dort werden wir schon von einer ganzen Herde Paviane erwartet. Es sieht so aus, als wenn sie nur für die da rastenden Touristen eine eigene Show abziehen. Emanuel setzt sich auf eine Mauer und schon hat er rechts und links neben sich einen dieser Gesellen- und nicht gerade die beiden Kleinsten. Er bleibt einen Moment sitzen, zieht es dann aber doch vor, ein wenig mehr Abstand zu haben. Die kleineren von den Biestern turnen auf, unter und sogar in den abgestellten Fahrzeugen der Touris herum. Sie führen regelrechte Tänze auf und glotzen durch die Windschutzscheiben und ziehen Grimassen. Einer benutzt unsere Autoantenne, um sich regelrecht abzuseilen. Natürlich hat die Antenne nachher einen Knick. Dann kommt ein Auto von der Strassenreinigung, die die Mülltonnen auf dem Parkplatz leeren und vor diesen haben sie dann doch so etwas wie Respekt. Wahrscheinlich haben sie von denen auch schon mal eins aufs Fell bekommen. Man erwartet nach diesem “Affenspektakel” fast, dass sie zum Schluss noch die Hand für ein Trinkgeld aufhalten. So witzig die Baboons sind, wir wollen doch mal weiter. Die Gegend auf der anderen Seite des Passes, das so genannte Weinland ist eine fruchtbare und liebliche Landschaft. Hier liegen einige der grossen bekannten Weingüter, die wirklich hervorragende Weine produzieren. Wir machen in Franschhoek wieder einen Stopp und bummeln durch den Ort, der sich seit unserem ersten Besuch vor vier Jahren kaum verändert hat. Lediglich an der Ortsausfahrt war damals eine Shantietown. Da werden jetzt nette Häuser gebaut- natürlich nicht für die damaligen Bewohner. Diese sind jetzt ein Stück weiter ausserhalb in neue Backsteinhäuser gezogen. In einem Kaffee am Ende des Ortes trinken wir etwas und essen riesige Brownies, was wir per SMS auch gleich an einen Browniesfan zu Hause weitergeben. Am Rückweg zum Auto kommen wir an einem kleinen Lederladen vorbei, wo wir vor zwei Jahren etwas gekauft haben. Wir gehen hinein und finden die gleiche Dame vor wie damals. Es entwickelt sich ein nettes Gespräch und Christine hat ihr Weihnachtsgeschenk buchstäblich in der Tasche. Unsere nächste Unterkunft soll eine Weinfarm in Wellington sein und da fahren wir jetzt hin. Dank GPS finden wir den Weg problemlos. Wir werden dort gleich vom Besitzer begrüsst und müssen als erstes natürlich einen Aperitif nehmen- selbstverständlich vom eigenen Wein. Der Besitzer ist ein ehemaliger Zahnarzt aus Deutschland. Dort wohnen auch zwei grosse Hunde, die sich über jeden Gast freuen mit dem sie spazieren gehen können. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, erkunden wir ein wenig die Gegend, natürlich in Begleitung der beiden Vierbeiner. Sonst gibt es auf der Farm noch “zugeflogene” Pfauen, nicht gerade unsere Lieblingstiere auf dieser Reise, weil sie einen Höllenlärm veranstalten- leider unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit, aber schließlich ist gerade Paarungszeit. Die Zimmer dieses B&B’s sind so etwas wie ehemalige Werkzeugschuppen mit Reeddach, aber gemütlich, der Zahnarzt hat einen Faible für Antiquitäten. Die Badewanne ist eine von den Wannen mit Füssen und das WC hat einen verschnörkelten Spülkasten mit einem ebensolchen Griff. Das Waschbecken sieht aus wie eine Schüssel auf einem Messingständer, ist aber ans Wasser angeschlossen. Der Raum riesig, so dass es gar nichts ausmacht, dass er beim Duschen unter Wasser gesetzt wird.

11. November Wellington- Gansbaai

Wir sind zu früh fürs Frühstück, also machen wir vorher noch einen ausgedehnten Spaziergang durch die Weinfelder, natürlich wieder in Begleitung der Hunde. Das Wetter ist herrlich und wir geniessen die wunderschöne Gegend. Dann bekommen wir von der Dame des Hauses selbst ein ordentliches Frühstück und so gestärkt fahren wir weiter. Wir fahren wieder über Stellenbosch bis Gordons Bay, wo wir ein wenig verweilen um im Atlantik zu baden. Hier ist das Wasser relativ “warm”, weil diese Bucht ziemlich geschützt liegt und das Wasser nicht sehr tief ist. Christine hätte ewig hier bleiben können und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Bei Bettys Bay wollen wir sehen, ob die grosse Düne noch da ist, die uns vor zwei Jahren den Weg versperrt hat, aber dort ist jetzt Naturschutzgebiet und man kann gar nicht mehr so weit fahren. In Hermanus können wir Wale beobachten während wir einen Kaffe trinken. Dann ist es langsam Zeit, zu unseren Freunden nach Gansbaai zu fahren, wo wir die nächsten zwei Tage bleiben wollen. Wir werden herzlich empfangen und wie das so ist, wenn man sich lange nicht gesehen hat, hat man viel zu erzählen. Mathia hat uns mit einer feinen Lachsforelle bewirtet.

12. November Gansbaai

Nach dem Frühstück organisiert Mathia für Christine ein Treffen mit der Leiterin der Dialysestation in Hermanus. Wir können um 11:30 dort sein. Wir fahren auf dem Weg dorthin nach De Kelders um nach den Walen zu schauen. Es hat heute keine- jedenfalls sehen wir keine. Dafür hat es dann aber in Hermanus jede Menge und erst noch sehr nah am Strand. Eines dieser Riesentiere ist ganz nah an den Klippen, so dass es wirklich aus allernächster Nähe beobachtet werden kann. Wir haben den Eindruck, dass er sich noch näher an die Zuschauer heranwälzt- aber leider haben wir nicht mehr die Zeit darauf zu warten, es ist gleich 11:30 und wir müssen das Spital noch finden. Aber natürlich ist das wieder mit Madame GPS kein Problem. Wir treffen dort auf Carolyn Jacobs, die extra wegen uns gekommen ist, weil sie an Dienstagen keine Dialysen haben. Sie war selber ganz gespannt, was Christine zu erzählen hatte und hat auch sehr gerne selber Auskunft gegeben. Der medizinische Standart entspricht dem unsrigen, wenn wir dort auch eine alte Bekannte angetroffen haben- die braune Fresenius 2001! Sie brauchen aber die gleichen Filter wie wir, auch alles andere Verbrauchsmaterial ist das gleiche. Sie haben einfach sehr wenig Geld, die Dialyse gehört nicht zum Spital, sondern bekommt Geld von einer Stiftung in Kapstadt, die auch die Schwestern bezahlt. Sie dürfen die Infrastruktur des Spitals brauchen. Sie haben nur einen kleinen Raum mit drei Plätzen zur Verfügung. Aber alles ist supersauber und sie haben auch hin und wieder Feriengäste aus der Schweiz! Eine Behandlung kostet ungefähr die Hälfte wie bei uns, wobei fast kein Patient eine Krankenversicherung hat, die den vollen Preis bezahlt... Ein Patient hat gar keine Versicherung muss aber nur einen mehr symbolischen Betrag bezahlen, wird aber nur mit Acetat dialysiert.

Beim Hinausgehen zeigte sie uns noch stolz die kürzlich die neu eingerichtete Notfallstation, aber nur ganz kurz, weil dort ziemlich viel Betrieb war.

Den Nachmittag verbringen wir wieder bei den Walen, dann fahren wir nach Gansbaai zurück, weil wir mit unseren Freunden zum Essen gehen wollen. Sie haben ein kleines Restaurant ausgesucht und wir werden hier auch sehr freundlich bedient, nur die Grösse der Portionen entsprechen eher dem Hunger eines schwer arbeitenden Fischers. Christine schafft nicht alles, worauf die Serviererin fragt

” Dogiebag?”. Christine meint, das sei ein Witz und bejaht, aber kurz darauf kommt sie mit dem Rest fein säuberlich in Styroporbox verpackt zurück. So nehmen wir es halt mit für den Hund.

13. November Gansbaai- Plettenberg

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns mal wieder schweren Herzens- aber wir kommen ja wieder! Wir fahren über Cape Agulhas, von dem wir hoffen, es einmal bei strahlendem Sonnenschein zu sehen- was uns leider wieder nicht vergönnt ist, über Bredasdorp und Riversdale nach Albertinia wo Emanuel ein Treffen mit dem Manager der Aloe Factory vereinbart hat. Während da geschäftliches besprochen wird, schlendert Christine durch den Aloe- Laden. Hier ist gerade eine ganze Carladung deutsch sprechender Touristen eingefallen. Christine ergreift die Flucht und wartet im Auto, bis die beiden “Busynessmen” ihr Gespräch beendet haben. Dann geht es weiter über Mosselbay, Knysna nach Plettenberg. Knysna ist ein schöner Ort zum herumbummeln und weil wir das auch tun und dort noch bei Robert, “Hier wird zwar deutsch gesprochen, aber nicht deutsch gekocht” so steht es beim Eingang, zu Abend essen, kommen wir erst im Dunkeln in Plett an. Es ist etwas schwierig, das Cornerway-House im Dunkeln zu finden (Madame GPS versagt!) und wir müssen noch mal telefonieren. Aber erst nach einer Nachfrage bei einer Tankstelle finden wir wo wir hin müssen. Robin, so heisst unser Gastgeber für die nächsten zwei Nächte steht schon vor dem Einfahrtstor und erwartet uns. Als wir unser Gepäck ausgeladen haben, werden wir noch zu einem Glas Rotwein eingeladen und Robin entpuppt sich als ein äusserst netter äusserst gesprächiger Herr, der im Moment den Laden allein schmeisst, weil seine Frau bei seiner Tochter in England weilt, da er Grossvater wird. Es ist ein wunderschön gemütliches Haus, in dem wir da übernachten dürfen.

14. November Plettenberg

Wir haben noch einen Faulenzertag eingeplant und verbringen fast den ganzen Tag am Strand. Schönes Wetter und tolle Wellen, das Wasser ist hier schon deutlich wärmer als in Kapstadt.

15. November Plettenberg- Port Alfred

Wieder mal Abschied nehmen von einem netten Gastgeber bei dem wir es auch länger ausgehalten hätten. Aber wir sind schon einen Tag länger geblieben als geplant und haben dafür den Addo Elefantenpark aus dem Programm gestrichen.

Heute wollen wir an die Wildcoast, dem ehemaligen Homeland Transkei. Homelands wurden in der Apartheid Zeit als Reservate eingerichtet um zu verhindern, dass sich die schwarze Bevölkerung in den Städten aufhält. Diese Homelands hatten eine eigene Regierung, die aber von den Weissen bestimmt wurde. Der erste Präsident Südafrikas nach dem Apartheitsregime, Nelson Mandela, ist übrigens als Sohn eines Chiefs in der Transkei geboren.

Vorher machen wir aber noch einen kurzen Abstecher nach Port Elisabeth auch PE genannt. Das ist das Zentrum der Autoindustrie Südafrikas. Hier werden praktisch alle Auto- Weltmarken hergestellt und auch in viele afrikanische und westliche Länder exportiert. Aber unser Ziel ist das Boardwalk, eine Art Openair- Shoppingcenter mit Entertainment. Es ist um einen kleinen künstlichen See angelegt, an dem wir einen gemütlichen Kaffee trinken.

Weiter geht es in Richtung Port Alfred einem kleinen Ort am Meer an der Mündung des Kowie- River. Im Residence bei Ingrid erhalten wir eine Unterkunft. Sie betreibt das B&B in einem alten Haus aus der Kolonialzeit, in dem wir ein schönes grosses Zimmer bekommen. Wir sind bis jetzt die einzigen Gäste und ganz allein in dem grossen Haus. Zum Nachtessen ist bei Butler’s, für uns ein Tisch reserviert. Es liegt direkt am Kowie Fluss mit netter Bedienung und ausgezeichnetem Essen. Ziemlich spät in der Nacht kommen dann noch andere Gäste an und unser Schlaf wird ein wenig unterbrochen, da das Haus sehr hellhörig ist.

16. November Port Alfred- Coffee Bay

Bei wunderbarer Sonne Frühstück auf der Terrasse. Ingrid erzählt uns, dass sie das Haus verkaufen wollen. So ein B&B ist ein geheimer Traum von Christine- und Ingrid redet nur von den negativen Sachen- immer in Bereitschaft, keine Ferien und ausserdem Port Alfred...? Der Ort ist nicht gerade das, was man einen Ferienort nennen kann. Es liegt zwar schön am Meer und es gibt Restaurants und eine Brauerei, die Ingrid`s Mann betrieben hat, und die sie auch aufgeben wollen. Aber sonst ist es wirklich nur ein Ort für eine Nacht. Wir fahren soweit wie möglich am Meer entlang, nehmen dann wieder die N2 Richtung Coffee Bay. Die Gegend erinnert nicht nur dem Namen nach an Karibik. Es blüht alles und die Vegetation ist üppig. Das Meer ist blau und die hohen Wellen haben weisse Schaumkronen. Wir haben unseren Aufenthalt hier im Hotel Oceanview ganz am Ende der Bucht. Das Hotel ist angeblich teilweise neu renoviert. Das Zimmer, das wir beziehen, ist ziemlich lieblos. Dafür gibt es einen schönen Strand und auch einen Pool. Erst mal gehen wir ans Meer. Das Wasser ist super- aber es weht ein starker Wind und wir haben bald das Gefühl, wir werden sandgestrahlt. Also gehen wir den Rest des Nachmittags an den Pool.

17. November Coffee Bay - Umgnazi- River Lodge

Hier können wir vor dem Frühstück wieder mal einen ausgedehnten Strandlauf machen. Die Bucht hat ihren Namen durch ein hier gestrandetes Schiff, das Kaffeebohnen geladen hatte, die Ladung wurde an Land geschwemmt und später sind hier Kaffeestauden gewachsen. Heute sieht man aber nichts mehr davon, aber die Vegetation ist erinnert zum Teil wie Urwald, und überall sehr grün. Das Wetter muss gar nicht erwähnt werden- es ist sowieso schön. Nach dem Frühstück geht es weiter, doch bevor wir auf die N2 fahren, wollen wir erst noch das “hole in the wall” ansehen. Wie der Name sagt, handelt es sich dabei um ein grosses Loch in einem Felsen, wo man durchsehen kann und mit einem Boot durchfahren könnte. Wir finden den Weg dorthin gut. Unterwegs werden wir von Kindern durch Handzeichen auf den Weg aufmerksam gemacht- sie deuten mit den Armen ein Loch an. Das letzte Stück muss man zu Fuss laufen und wo wir das Auto abstellen werden wir schon von Jugendlichen erwartet, die ihre Dienste als Auto-Watchman und als Guide anbieten. Emanuel versucht zu erklären, dass wir den Weg wissen, aber es laufen trotzdem drei Jungen mit. Natürlich erwarten sie am Ziel Geld von uns. Sie haben uns zwar ohne Auftrag begleitet, bekommen aber trotzdem etwas und sind damit nicht zufrieden. Auch der Watchman, der unser Auto bewacht hat, ist mit seinem Lohn nicht zufrieden. Sie fragen uns, woher wir kommen. Als sie Switzerland hören, fragt einer der Burschen” warum gibst du uns nur so wenig, wenn du es dir leisten kannst von so weit hierher zu kommen”? Zu erklären, dass wir für unser Geld auch arbeiten müssen ist müssig. Wir fahren weiter durch die hügelige Landschaft, durch einige Dörfer und als wir stehen bleiben um zu fotografieren, werden wir sofort von einer Horde Kinder umringt. Sie möchten natürlich wieder Sweets. Sogar schon ganz kleine können “Sweets” sagen, noch bevor sie Mama sagen können! Sie bekommen ihre Sweets und die Grossen Kugelschreiber und lassen auch noch ein Foto von sich machen. Das bestaunen sie dann auf der Digitalkamera ausgiebig und winken uns hinterher. Die Landschaft der Transkei ist ungeheuer abwechslungsreich und Christine findet, es sei die schönste Gegend, durch die wir bis jetzt gefahren sind. Es gibt Hügel, tiefe Schluchten und alles ist üppig grün. Bäche und Flussläufe mit mehr oder weniger Wasser durchziehen die Landschaft. Da der Sommer noch nicht so richtig angefangen hat, blühen sehr viele Büsche und Bäume - Hibiskusblüten so gross wie Suppenteller! Die Dörfer bestehen zum grössten Teil aus gemauerten Rundhütten. Fliessendes Wasser gibt’s es hier nicht in den Häusern, denn wir sehen oft Frauen, die grosse Kübel mit Wäsche auf den Kopf balancierend, zum nächsten Bach oder Tümpel laufen. Das Wäsche waschen ist aber auch ein bisschen ein soziales Ereignis. Hier treffen sich die Frauen und es werden Neuigkeiten ausgetauscht, während die Kinder dabei baden. Hier in dieser Gegend ist die Aidsrate sehr hoch und man sieht sehr häufig in den Gärten bis zu vier Gräber. Die Menschen haben einfach kein Geld, um mehrere Angehörige von Beerdigungsinstituten auf Friedhöfen beisetzen zu lassen. Diese Institute fallen dadurch auf, dass es meistens die grössten und gepflegtesten Häuser in den Orten sind. Kurz nach Mittag sind wir in Umtata, dem Hauptort der Transkei. Hier besuchen wir das Nelson Mandela Museum. Eigentlich besteht dieses aus drei verschiedenen Stationen, an drei verschiedenen Orten. In diesem Museum in Umtata wird die Biografie Mandelas mit Fotografien und Radiointerviews dokumentiert. Wir werden von einem jungen Mann herumgeführt, dem man anmerkt dass er sehr stolz darauf ist, zu erklären. Ausserdem werden hier Staatsgeschenke ausgestellt, die Mandela währen seiner Amtszeit zu verschiedenen Anlässen von anderen Staaten bekommen hat. Sehr interessant- von der Schweiz war keins dabei. Am frühen Nachmittag kommen wir in der Umgnazi- River-Lodge an. Wir beziehen einen Bungalow, recht komfortabel, mit “Outdoorshower”, und einer schönen Terrasse. Es gibt einen grossen Pool, wo sich Mütter mit Kindern tummeln. Wir wollen an den Strand. Da die Lodge an der Mündung des Umgnazi Rivers liegt, ist der Fluss zuerst zu überqueren um ans Meer zu kommen. Zu diesem Zweck geht eine Shuttle- Fähre. Es fährt noch ein junges Paar mit, die zwei grosse Plastikboards mitschleppen. Natürlich fragen wir, was sie damit im Sinn haben, sie wollen die grossen Dünen herunterfahren! Am Meer weht ein sehr starker Wind und wir versuchen mit Hilfe unseres Sonnenschirmes und eines da liegenden alten Bootes einigermassen Schutz vor dem Sand zu finden. Es gelingt uns nicht, der Sand fliegt uns regelrecht um die Ohren und der Sonnenschirm fliegt davon- Emanuel macht einen Filmreifen Spurt hinterher. Bevor der Schirm in den Wellen verschwindet, kann er sich gerade noch darauf stürzen. Aber natürlich ist die Videokamera im Zimmer und somit wird Emanuel für seinen Einsatz keinen Oscar bekommen. Wir gehen noch mal ins Wasser und nachher zurück zur Fähre. Die beiden Dünenboarder treffen wir auch noch mal. Es hat nicht geklappt und so haben sie sich in der Flussmündung aufs Schnorcheln verlegt. Wir geniessen den Rest des Nachmittags am Pool und lauschen nach dem Abendessen auf unserer Terrasse der Brandung des Indischen Ozeans.

18. November Umgnazi River Lodge- Margate

Nachdem wir die River Bungalows verlassen haben, fahren wir nach Port St Johns. Emanuel hatte vage Erinnerungen an den Ort, aber nichts wieder erkannt. Der Umzimvubu (kein Witz- so heisst der Fluss) fliesst braun und träge in den indischen Ozean und verfärbt die ganze Bucht mit seinem schlammigen Wasser. So halten wir uns hier auch nicht lange auf. Wir fahren über die R61 durch eine wunderbare Landschaft und viele Dörfer, wo Markt ist und ein reges Treiben herrscht. Alles wuselt durcheinander, Menschen, Tiere, Fahrzeuge und überall ist Musik und Lärm. Halt so richtig Afrika. In Port Edward kommen wir wieder ans Meer. Hier beginnt die Südküste von Kwa Zulu Natal. Wir fahren die Küstenstrasse durch etliche kleinere Orte, suchen uns einen Platz am Meer, um unsere an der Strasse gekauften Ananas zu essen, finden eine schönes Plätzchen (und ein feines Stück Kuchen) in einem kleinen Kaffee und fahren dann weiter nach Margate. Wir haben hier eine schöne Unterkunft im Albatross Guesthouse bei Russell und Dale. Wir haben ein riesiges Zimmer mit einem riesigen Balkon und einem traumhaften Blick auf den Ozean. Nachdem wir unseren Plunder verräumt haben, packen wir den Rucksack und gehen an den Strand. Der Himmel ist bewölkt und es weht wieder einmal ein starker Wind, aber das hält uns nicht davon ab, in die Wellen zu springen. Eigentlich haben wir nur eine Übernachtung gebucht, aber es gefällt uns so gut. Als wir zurückkommen, fragen wir, ob wir noch eine Nacht länger bleiben können. Es ist möglich, allerdings müssen wir morgen das Zimmer wechseln. Am Abend gibt es Fastfood bei Wimpy und einen Rundgang durch den Ort.

19.November Margate

Wir bekommen ein reichhaltiges Frühstück. Dann packen wir unsere Strandausrüstung zusammen und können wieder dem faulen Strandleben hingeben. Heute ist ein wolkenloser Sommertag und das Wasser ist 22 grad warm. Erst am späten Nachmittag gehen wir wieder zurück. Unser Gepäck hat den Standort gewechselt in ein anderes Zimmer. Es ist ebenfalls riesig und hat ein offenes Badezimmer mit einer grossen runden Wanne.... Aber im Wasser lagen wir heut schon genug! Wir müssen uns vom Baden und Sonnen ein bisschen ausruhen und gehen am Abend ins Münchner Haus zum Essen. Das ist ein kleines Restaurant an der Hauptstrasse von Margate, das einen deutschen Besitzer hat. Es gibt ausgezeichnetes Essen -Wild und Fisch (nicht nur deutsche Küche) und Salat mit der besten Salatsoße Südafrikas. Das Essen wird von einem sehr netten gesprächigen jungen Mann serviert und der Chef und seine Frau gesellen sich auch noch dazu. Es geht locker und lustig zu. Bei der Gelegenheit können wir noch einen Vorschlag anbringen was die Hintergrundmusik angeht. Wenn schon bayrisch, dann vielleicht eher Spider Murphy Gang anstatt Zithern, Handorgeln und jodeln oder noch schlimmer Hansi Hinterseer. Sie waren nicht abgeneigt.

20.November Margate - Durban

Auf dem Weg nach Durban besuchen wir das Oribi Gorge Nature Reserve. Dabei handelt es sich um einen 24 km langen, spektakulären Canyon. Die Schlucht ist 5 km breit und 500 m tief. Über der Schlucht wurde eine Vorrichtung angebracht, wo man sich an einem Seil neben dem Wasserfall in die Tiefe schleudert lassen kann- ähnlich wie beim Bungee jumping. Wir schauen diesem Spektakel eine Weile zu. Insgesamt führen mehrere Pisten immer wieder zum Canyonrand, wo man einfach herrliche Ausblicke in und über die Schlucht hat.

In Umhlanga Rocks dem Badeort in der Nähe von Durban, suchen wir zuerst unsere Unterkunft, die Flamingo Lodge. Diese ist im Portfolio als 3- Stern Guesthouse angegeben. Unsere Meinung ist eine ganz andere. Das ist wirklich die einzige Unterkunft, die wir nicht empfehlen können. Der Empfang ist schon sehr unpersönlich und unser Zimmer sehr klein und ein wenig schmuddelig. Wir gehen darum auch gleich wieder in die Stadt, um im Internetcafe unser Tagebuch zu vervollständigen und noch etwas einzukaufen. Den Abend verbringen wir bei einem Braai bei Gonny und Hans in Pinetown, so dass wir nur für eine kurze Nacht in unser Zimmer zurück müssen.

21. November Durban - St.Lucia

Bis Stanger fahren wir an der Küste entlang durch viele kleine Ortschaften. Dann wechseln wir auf die N2 und fahren mal bis Richardsbay. Hier suchen wir den Strand- der völlig überlaufen ist. Alles junge Leute, ein Mordskrach, auf einer Terrasse müht sich ein Karaokesänger mit alles übertönender Musik ab, auf dem Parkplatz überall Glasscherben und Flaschen und Getränkedosen. Wir kaufen uns eine Glace und ergreifen die Flucht. In einem Einkaufszentrum kaufen wir uns Wasser und ein bisschen Schoki. Emanuel ersteht auch ein Bodyboard und Flossen, denn die Wellen des indischen Ozeans laden förmlich dazu ein, auf ihnen zu surfen. Nun fahren wir weiter direkt bis St. Lucia. Hier werden wir vier Nächte verbringen. Eine bei Patricia und die restlichen drei im Maputaland Guesthouse bei Jörg und Penny. Wir gehen zuerst zu Jörg. Hier lernen wir auch gleich seine Frau Penny und seine Mutter Gisela kennen. Jörg erklärt uns den Weg zu Patricia und erzählt uns, was wir hier alles anfangen können. Das geht von einer Nachtexpedition zum Beobachten von Riesenschildkröten, über einen Besuch des St. Lucia Game Reserve und von Cape Vidal bis zu einem Bootsausflug im Estuary zum Beobachten der Hippos und Krocs. Wir können uns noch nicht entscheiden, sondern gehen mal zu erst zu Patricia. Dann erkunden wir ein wenig den Ort und können am Estuary jede Menge Hippos und Krokodile vom Ufer aus beobachten. Am Abend gibt es ein Gewitter und wir stellen fest, dass der Strom ausfällt und auch das Wasser abgestellt ist.

22. November St. Lucia

Beim Frühstück werden wir aufgeklärt, dass das Wasser jeden Abend abgestellt wird, weil St. Lucia Wassernotstand hat. Nachdem wir gegessen haben, ziehen wir um zu Jörg und Penny. Dann fahren wir durch den Gamepark zum Cape Vidal. Wir treffen unterwegs auf einige Antilopen und Zebras. Am Strand ist schon viel los. Da Samstag ist, und ein herrlicher Sonnentag, hat es viele Familien ans Meer gezogen. Es herrscht ein reges Treiben und es riecht gut nach Braai. Wir tummeln uns in den hohen Wellen und Emanuel testet sein Bodyboard. Als Wind aufkommt, sehen wir Bussarde, die mit der Thermik fast bewegungslos durch die Luft segeln. Als sie merken, dass Leute essen, kommen sie ziemlich nah heran und wollen auch etwas haben. Es ist fast wie bei Hitchcocks “Die Vögel”. Es hat etwas Bedrohliches und plötzlich kommt eine ganz dunkle Wolkenwand vom Land her auf das Meer zu. Wir schauen noch skeptisch, ob wir jetzt einpacken sollen, vielleicht vergeht es ja wieder, aber dann nimmt der Wind zu und ganz schnell fallen auch die ersten Tropfen. Ruck zuck sind Zelte und Sonnenschirme verpackt und Grills abgeräumt. Und dann fängt es richtig an zu schütten. Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag?- Wir fahren durch den Gamepark und schauen mal was die Tiere machen wenn`s regnet. Wir sehen einen Wasserbüffel im Gras liegen und seelenruhig das Gras wiederkäuen. Mitten auf der Strasse treffen wir auf zwei Nashörner, die irgendeiner Spur nachschnüffeln und sich dann dem Stoppschild widmen. Wir müssen eine Weile warten, bis die Strasse wieder frei ist. An einem anderen Ort sehen wir zwei alte Nashörner mit einem Kleinen durch den Busch spazieren. Alle machen den Anschein, als ob sie den Regen geniessen. Zum Abendessen gehen wir in eine Pizzeria, wo es unter anderem Pizza “Alfredo und Alfunghi” (nicht Ai funghi!) gibt. Eigentlich wollte Emanuel den Kellner fragen ob Alfredo und Alfunghi heute auch arbeiten, aber er sieht nicht der Typ für solche Spässe zu sein, also lassen wir es. Aber die Pizzen schmecken auch wenn es keine von beiden sind! Alle St. Lucianer freuen sich über den Regen- aber ist es wirklich nur ein Tropfen auf einen heissen Stein.

23. November St. Lucia

Heute ist der Himmel immer noch bedeckt und es regnet zwischendurch immer wieder. Also beschliessen wir in den Umfolozi Game Park zu fahren. Er ist viel grösser als das St. Lucia Gamereserve. Wir fahren die 30 km über Mtubatuba bis zum Nyalazi Gate. Da unser Benzin für eine Parkdurchquerung nicht ausreicht, fahren wir als erstes zum Mpila Camp, wo es laut Karte “Petrol” geben soll. Dort angekommen, finden wir einen handgeschriebenen Zettel an der Zapfsäule, dass wegen einer technischen Störung leider kein Benzin zu bekommen ist. Der Zettel sieht so aus ob er schon etwa zwei Jahre da hängt. Jetzt müssen wir 30 km nach Ulundi fahren, das ist der nächste grössere Ort außerhalb des Parks wo eine Tankstelle ist. Unsere Benzinanzeige zeigt “Reserve”! Die Strasse nach Ulundi ist teilweise wegen Baustellen provisorisch verlegt. Diese Teile sind unbefestigt und manchmal ist der Weg schlecht zu erkennen. Aber wir schaffen es! Nachdem wir unser Auto voll getankt haben, nehmen wir den gleichen Weg wieder zurück in den Park. Dann haben wir genug Zeit und Benzin um Tiere zu beobachten. Wir treffen auf viele Nashörner, verschiedene Antilopen, Zebras, Warzenschweine und Giraffen. Als der Umfolozipark zum Schutzgebiet für das Breitmaulnashorn wurde, gab es weltweit nur noch 50 Stück. Die Tiere vermehren sich hier so stark, dass bis jetzt über 4000 Nashörner in andere Schutzgebiete umgesiedelt wurden.

Heute Abend essen wir in einem kleinen Restaurant, dessen Besitzer Grieche ist und schon seit vielen Jahren hier lebt, aber seinen Akzent nicht verloren hat. Wir kommen ins Gespräch und er äußert, wie viele ausgewanderte Europäer, dass er nicht mehr in Europa leben könnte. Die Enge, die Verschlossenheit der Menschen und nicht zuletzt das europäische Klima machten ihm bei Besuchen in Griechenland sehr zu schaffen.

24.11. St. Lucia

Heute fahren wir noch einmal hinauf nach Cape Vidal. Schon unterwegs treffen wir sehr viele Affen, auch Affenmütter, denen ein Junges unter dem Bauch hängt. Sie sind relativ scheu und verschwinden in die Büsche oder auf Bäume, wo sie uns dann aus sicherer Entfernung beobachten. Am Parkplatz am Strand sind welche dabei, die Mülleimer zu durchsuchen. Aus einem Eimer schaut gerade eine Pfote heraus und Emanuel geht hin, um das zu fotografieren. Christine steigt auch aus dem Auto und während sie sich umdreht, schwingt sich ein Affe hinein und klaut unsere Bonbons aus der Mittelablage. Christine verscheucht das Biest und es flüchtet auf denen Ast eines nahen Baumes. Dort packt er die Bonbons aus und futtert sie. Die Papierchen liest ein anderer Affe auf und leckt sie noch fein säuberlich ab. Wir schliessen das Auto ab und gehen an den Strand. Heute gibt es keine schwarzen Wolken und wir geniessen das warme Wasser. Am Nachmittag, als wir uns auf den Heimweg machen wollen, sind auf dem Parkplatz etwa 30 Zebramangusten, die dabei sind fliegende Ameisen, die sich dort in Boden eingegraben haben, wieder auszubuddeln. Sehr zur Freude einer Horde Affen, die sich solche Leckerbissen auch nicht entgehen lassen wollen. Mittendrin spielen noch ein paar Duiker und ein Bushbock. Es ist ein lustiger Anblick- alle sind so emsig! Auf dem Rückweg fahren wir noch einmal die Loop-Road. Dieses Mal gehen wir auch zu dem Aussichtspunkt, wo sich ein wunderbarer Rundblick über den St. Lucia Wetland Park bietet. Als wir in St. Lucia angekommen sind, schauen wir noch nach den Hippos und den Krokos im Estuary. Es ist nichts zu sehen. Für morgen hat Jörg für uns eine Bootstour gebucht, wo wir hoffentlich mehr sehen.

25.November. St. Lucia- Sodwana Bay

Wieder einmal packen, Abschied nehmen. Die Bootstour ist ganz toll. Wir können viel Hippos ganz aus der Nähe betrachten. Zum Teil sind Junge dabei und sogar ein Neugeborenes. Auch Krokodile liegen faul auf Sandbänken herum oder lassen sich elegant ins Wasser gleiten. Ungewöhnliche Vögel, wie z.B. den Goliathreiher kann man sehen. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden. Dann gehen wir Wasser kaufen und los geht`s nach Sodwana Bay. Wir fahren auf der N2 bis Hluhluwe und dann auf der R22 bis Mbazwana. Von dort geht eine Pistenstrasse bis zum Tauchcamp der Coral Divers. Nicola, die Schwester von Jörg ist dort Tauchlehrer und Jörg hat uns diese Unterkunft besorgt. Das Camp besteht aus Reed gedeckten Bungalows mit Outdoorshower und WC. Es sind wohl Wände ringsherum, aber nur über dem WC ein Dach die Douche ist Openair. Ausserdem gibt es noch Zelte, ein Haupthaus mit der Rezeption, wo gegessen wird und wo die Tauchbasis ist. Wir verräumen unsere Sachen und suchen dann den Strand auf. Hier ist viel Betrieb. Die Tauchboote laufen von hier aus und jede Tauchbasis hat ein eigenes Zelt. Auch etliche private 4x4 Fahrzeuge stehen hier herum. Es steht an der Absperrung, dass nur 10 Fahrzeuge aufs Mal erlaubt sind, aber es sind erheblich mehr. Der Indische Ocean ist hier noch wärmer als in St. Lucia, es ist ganz toll! Um 7:00 müssen wir an der Tauchbasis sein, weil dann die Einteilung für morgen gemacht wird und morgen will Emanuel tauchen gehen. Wir haben das Durchschnittsalter hier enorm in die Höhe gejagt- die meisten könnten unsere Kinder sein! Wir richten Nicola noch Grüsse von ihrer Familie aus und gehen dann zum Essen, das hier inklusiv ist.

26.November Sodwana Bay

Emanuel muss früh raus, er ist schon um 7:00 zum Tauchen eingeteilt muss noch seine Ausrüstung zusammenstellen und schon um 6:15 auf dem Beach-Shutlle sein. Christine faulenzt noch ein wenig weiter und geht gegen 8:30 zum Frühstück. Dann holt sie sich ein Buch und setzt sich an den Pool. Eine Stunde später kommt Emanuel vom ersten Tauchgang zurück. Wie meistens beim ersten Mal hatte er mit dem Blei zu kämpfen. Er ging nicht unter und musste sich auf dem Boot noch zwei Kilo zusätzlich holen aber dann konnte es losgehen. Aber halt, da gibt es noch einiges zu erzählen was vorher passiert ist. Zu erst brauchte er ja wie bereits geschrieben die Ausrüstung, aber der Tauchcenter-Mitarbeiter war nicht gerade motiviert, da er offensichtlich einen Kater hatte. Passende Flossen respektive die Schuhe (Bootys) hatte er nicht. Aber die seien im Strandladen erhältlich. Danach folgt die Fahrt mit dem Shuttle zum Strand, das ist ein Traktor mit Anhänger der die Taucher und ihr Material zum Strand bringt. Dort angekommen stellt sich Chris, ein junger Schwarzer bei Emanuel vor und er würde ihm beim Vorbereiten und Verladen der Ausrüstung helfen. Nobles Tauchcenter, denkt er sich, das jedem Kunden einen Butler zur Verfügung stellt. Aber wie sich später herausstellt, ist er kein Angestellter und macht dies gegen Bezahlung, das kostet umgerechnet aber nur Fr. 3.- pro Tauchgang, also leistet er sich das. Bootys gibt es hier natürlich keine aber der Divemaster organisiert nun die passenden Flossen. Jetzt noch das Briefing, und dann geht es raus mit dem Schlauchboot, 12 Personen mit Ausrüstung plus Kapitän haben hier Platz. Man muss aber eine Schwimmweste anziehen und sich gut festhalten, denn zuerst gilt es die etwa eineinhalb Meter hohen Wellen zu überwinden. Dafür muss der Kapitän zweimal Anlauf nehmen um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Schon für diesen Wellenritt würden Abenteuerlustige bezahlen. Ausserhalb der Dünung können wir die Schwimmwesten wieder ausziehen und dann fahren wir noch etwa 10 Minuten aufs offene Meer hinaus. Alle ziehen die Ausrüstung an und dann geht’s auf Kommando rückwärts ins Wasser. Emanuel hat wie immer beim ersten Tauchgang zu wenig Blei am Gurt und muss noch mal aufs Boot um sich welches zu holen, diese ist aber schon abgedriftet, aber zum Glück besitzt er ein lautes Organ und kann den Kapitän auf sich aufmerksam machen. Endlich ist es soweit und er kann abtauchen. Der Tauchplatz "Arches" hat seinen Namen von den Felsbögen in etwa 12 Meter tief. Alles ist mit Korallen überwachsen und viele kleine und grössere Fische schwimmen hier herum. Es sieht hier ähnlich wie im Rotenmeer aus nur die Sicht ist deutlich schlechter, aber hier ist die Dünung auch wesentlich stärker. Sonst verläuft dieser Tauchgang ohne weitere Komplikationen und nach 45 Minuten klettert Emanuel wieder auf das Boot. Die Rückfahrt ist weniger spektakulär, ausser, dass das Boot mit fullspeed die sandige Uferböschung rauf schlittert und etwa 10 Meter vom Wasser entfernt stehen bleibt. Chris (der Tauchbutler) kommt und bringt die Emanuels Ausrüstung wieder zum Umkleideplatz.

Für heute ist genug getaucht so verbringen wir den Rest des Tages am Strand.

27. November Sodwana Bay

Heute geht Emanuel erst um 9:00 tauchen. Als Christine nach dem Frühstück zum Bungalow zurückkommt, wimmelt es um die Häuser nur so von Affen. Im Haus neben unseren haben die Bewohner vergessen, alles zu machen und auf irgendeine Art sind die Viecher hineingekommen. Sie haben ganze Schachtel mit Plätzchen und Pommes Chips herausgeschleppt und waren eifrig am Auspacken und Futtern. Sogar Tabletten haben sie mitgenommen. Es sieht aus wie auf einem Müllplatz. Auch auf unserer Veranda haben sie ihre Beute verzehrt. Christine verscheucht sie und fährt dann zum Strand. Kurz nach 11:00 kommt Emanuel mit dem Tauchboot zurück und macht eine Pause bis zum zweiten Tauchgang um 12:30.

Der erste Tauchgang war weniger aufregend als gestern da die Tarierung von Anfang an klappt. Zu sehen gab's in etwa das gleiche wie Gestern aber hier ist die Strömung wesentlich stärker und unregelmässiger. Man spürt die Wellen noch auf 16 Meter tiefe, so dass man meint besoffen zu sein. Die Fische bewegen sich mit einem von links nach rechts aber die Korallenriffe bleiben stehen. Eine Taucherin muss nach oben, denn sie wird hier unten Seekrank.

Beim zweiten Mal ist die Sicht noch schlechter als heute Früh, aber trotzdem sieht Emanuel zwei riesige Rochen (Manta) und einen grossen, giftigen Steinfisch.

28.November Sodwana Bay- Howick

Heute Morgen werden wir von Gepolter auf dem Dach geweckt. Die Affen sind wieder mal los! Wir bringen unsere Badetücher auf der Veranda in Sicherheit und versuchen die Tiere zu verscheuchen. Kurz darauf poltert es in unserem “Badezimmer”. Emanuel geht nachsehen- unsere Zahnpasta ist geklaut worden. Aber offenbar schmeckt sie den Dieben nicht, denn sie bringen sie uns angebissen wieder auf unsere Veranda zurück. Aber jetzt wollen wir sie auch nicht mehr! Na ja für heute Morgen müssen wir uns noch überwinden aber später kaufen wir uns dann eine neue. Während wir unser Auto laden, müssen wir immer wieder nachsehen, ob sich nicht welche von den Gesellen in unser Haus geschlichen haben. Als wir fertig sind, gehen wir frühstücken und zahlen und dann fahren wir auf der N2 bis Tongaat. Hier biegen wir ab auf die R614 über Wartburg, Pietermaritzburg nach Howick. Zwischen Tongaat und Pietermaritzburg wechselt das Wetter und wir haben teilweise so dichten Nebel, dass man kaum 10 m vor’s Auto sieht. Die Strasse ist schmal und es gibt viele Fussgänger auf der Fahrbahn. Auch die Sammeltaxis fahren und halten wie gewohnt kreuz und quer auf der Fahrbahn. Es ist eine anstrengende Fahrerei. Aber schließlich kommen wir kurz vor dem dunkel werden auf der Harrow Hill Guestfarm an. Hier züchtet Caroline Gemell Rinder und betreibt ein gemütliches und gepflegtes Bed and Breakfast. Wir bekommen einen sehr guten Tee (das sagt eine überzeugte Kaffeetrinkerin!) und halten dann noch ein äußerst gemütliches Plauderstündchen mit Caroline. Sie ist very, very british ob schon Sie bereits mit neunzehn Jahren England verlassen hat. Im Moment sind wir die einzigen Gäste. Für den Abend empfiehlt uns Caroline ein kleines italienisches Restaurant im Ort und reserviert auch gleich einen Tisch für uns. Wir essen auch wirklich hervorragend zu einem Preis über den zu reden es sich fast nicht lohnt. Die junge Dame, die sich um uns kümmert, ist die Tochter des Besitzers und wir werden richtig verwöhnt. Als wir Ihr dann noch Grüsse von Caroline ausrichten werden wir noch umarmt. Beim zurück fahren, müssen wir sehr auf Fussgänger achten- es ist Samstag und gestern war Lohntag. Es sind viele Betrunkene auf der Strasse und manche laufen auch schon nicht mehr..... Caroline hat Besuch von ihrem Sohn und wir werden eingeladen, uns noch ein wenig zusammenzusetzen und zu plaudern. Während wir essen waren, sind noch zwei andere Gäste angekommen, die an einem Autorennen teilgenommen haben und noch einmal weg mussten zur Preisverleihung.

29. November Howick

Nach einem sehr erholsamen Schlaf in einem weichen Bett und einem tollen Frühstück, machen wir eine Fahrt durch die Midlands. Hier gibt es sanft gerundete Hügel, Wasserfälle und kleine Flüsse. Und auf den saftig grünen Wiesen weiden grosse Rinderherden. Entlang des Midland Meanders gibt es jede Menge Restaurants, Curioshops, Kunsthandwerkerläden oder eine Brauerei zu besuchen. Wir gehen zuerst nach Currys Post, wo wir uns in einer Lederfactory handgearbeitete Schuhe kaufen. Dies zu einem Preis, zu dem es hier nicht mal bei Reno- Schuhe gibt! Wir fahren über den Khyber Pass und wollen unterwegs ein Monument ansehen, das laut Karte John Godman Household Aviation Monument heisst. Wir wundern uns, was Haushalt mit Fliegerei zu tun haben könnte. Wir müssen die Passstrasse zweimal fahren, bevor wir im hohen Gras einen grossen Stein sehen, der sich als das gesuchte Monument entpuppt. Der, dem es gewidmet ist, hiess John Godman Household und er hat 1771 den ersten Flug 500 m weit mit einem selbstgebauten Flugapparat gemacht. Dann hat ihm seine Mutter das Fliegen verboten, weil es ihr zu gefährlich schien. Jetzt wissen wir wenigstens, dass Household auch ein Familienname sein kann. Man hat nie ausgelernt und reisen bildet bekanntlich. Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück in Harrow Hill. Es ist leicht neblig und es regnet ein wenig. Zum Abendessen haben wir das erste Mal auf dieser Reise Pullover angezogen. Die Pizzen schmecken nicht besonders aber man kann nicht jeden Abend fürstlich speisen.

30. November Howick- Durban

Beim Frühstück lernen wir ein Paar aus England kennen, die gestern von Durban kamen. Sie wohnten im Hollyday Inn und man hat sie dort gewarnt, nur in der Nähe des Hotels zu bleiben. Da bekamen sie Angst und sind lieber aufs Land nach Howick gefahren. Sie fragen uns wie wir es so mit der Sicherheit hielten und als wir von unserer früheren “Durbanerfahrung” berichten, sind sie sehr erstaunt. Und wir wundern uns wie schnell Touristen verunsichert werden, so viel sicherer ist es an einigen Orten in Europa und USA ja auch nicht. Wir packen unsere Sachen und machen uns auf den Weg. Nächstes Ziel sind die Howick- Falls. Oben am Fluss, bevor er in die Tiefe stürzt, sind Frauen am Wäsche waschen und es laufen einige Kinder da herum, das sieht ziemlich gefährlich aus. Dann geht’s weiter nach Pietermaritzburg. Wir möchten das beeindruckende Rathaus besichtigen. Es ist das grösste aus rotem Backstein gebaute Haus der südlichen Hemisphäre. Leider ist es unmöglich einen Parkplatz zu finden und drum fahren wir an dieser Sehenswürdigkeit nur vorbei. Weiter geht’s zum “Valley of 1000 Hills” Hier reiht sich scheinbar unendlich, ein Hügel an den anderen. Wir wollen etwas abseits der beschilderten Touristenroute die Gegend erkunden aber zuerst müssen wir tanken und auch unsre Mineralwasser Reserven sind etwas knapp. Im nächsten Ort gehen wir in einen Laden und stellen fest dass hier nur eine Notbeleuchtung brennt, scheinbar haben die einen Stromausfall, denn wir hören den Notstromgenerator brummen. Wir müssen im halbdunkel die Artikel zusammen suchen die wir benötigen. Die Kassen funktionieren zum Glück. Bei der ersten Tankstelle halten wir an bekommen aber den Bescheid dass die ganze Region zurzeit keinen Strom hat, also gibt’s auch kein Benzin! Im nächsten Ort funktioniert die Lichtampel nicht- also weiter, bis wir endlich eine Tankstelle finden, die wieder Strom hat. So, nun können wir endlich das Tal der 1000 Hügel erkunden. Auf dem GPS sind kleine Strassen eingezeichnet auf denen wir in Gegenden kommen, in die sich sonst nur ganz selten Weisse verirren. Hie und da wird der Pfad auch so schlecht dass wir es nicht wagen weiter zufahren. Da müssen wir wenden und eine Alternative suchen. Einmal sehen wir Kinder von der Schule kommen, wir fragen sie ob sie Kugelschreiber haben wollen, was sie natürlich bejahen. Nachdem wir jedem einen geben haben sind sie ganz aus dem Häuschen und bedanken sich und winken uns freudestrahlend zu. Was für ein Unterschied zu den Kindern in der Transkei, die uns immer angebettelt haben. Zum Schluss werden wir noch von einer älteren, wohl nicht ganz nüchternen Frau für Polizisten in zivil gehalten. Sie fragt ob wir Kriminelle suchen, wir sollten nur sie fragen sie kenne sie alle. Die würden alle saufen und stehlen und prügeln. Wir brauchen nur sie fragen sie kennt sie alle!! Wir beruhigen sie, dass wir nicht auf der Jagd nach Kriminellen sind und fahren lachend weiter.

Bald sind wir in Durban, der drittgrössten Stadt mit dem wichtigsten Hafen. Auf der Suche nach dem Stadtteil Morningside, kommen wir zum Mitchell Park, wo wir uns in einem schönen Gartenrestaurant mit Kaffee stärken. Dann finden wir die Rosetta Road sehr schnell und beziehen unser Quartier bei Bill und Lee. Von Lee bekommen wir jede Menge Ratschläge zu Restaurants und Besichtigung.

1. Dezember Durban

Gemütliches Frühstücken und langes Gespräch mit Lee und Bill so dass es schon wieder ziemlich warm ist bis wir losziehen. Wir fahren nach Umhlanga Rocks und wollen dort das Sharkboard besuchen. Diese Institution ist seit einigen Jahren verantwortlich für die Netze vor Durban’s Stränden und untersucht das Verhalten der Haie dieser Region. Zweimal täglich findet hier eine Sezierung statt, aber glücklicherweise nicht während unserer Anwesenheit. Die Ausstellung ist schon gruslig genug, mit den diversen Exponaten, wie z.B. ein Surfbrett aus dem so ein nettes Tierchen einen Happen herausgebissen hat. Man kann auch sehen was so alles in einem Haimagen landet, das lustigste ist für Emanuel eine Bierbüchse der Marke Tafel- Lager, denn er trinkt lieber Windhuk Draft. Anschliessend, gehen wir an den Strand und machen einen Spaziergang am kilometerlangen Strand von Umhlanga Rocks. Es weht wieder mal ein steifer Wind und wir bekommen den Sand um die Ohren und vor allem um die Beine. Mit baden respektive am Strand liegen ist heute nichts. Etwas oberhalb vom Strand gibt es ein nettes Caffee wo wir einen Cappuccino mit blick auf die stürmische See geniessen können.

2. Dezember Durban

Da wir es hier im Rosetta House sehr gemütlich finden möchten wir bis zum Abflug am Samstag hier bleiben, aber leider ist ab Donnerstag unser Zimmer schon wieder vermietet. Aber Lee organisiert uns für die letzten zwei Nächte eine Unterkunft bei einer Freundin, ganz in der Nähe. Christine will heute noch dem Indian Market einen Besuch abstatten. Also fahren wir zur Victoria Street und machen eine Tour. Im unteren Stockwerk gibt es immer noch viel Souvenirs und Curry zu verkaufen, aber im oberen Geschoss nimmt jetzt der grösste Teil des Platzes ein Supermarkt ein. Durch den Umbau des alten Bahnhofs, ein paar Blocks weiter in der Stadtmitte, zu einer marktähnlichen Touristenattraktion, scheint es hier nicht mehr so gut zu laufen. Auf dem Gehsteig sind viele kleine Stände, wo alle möglichen Dinge für den täglichen Gebrauch den Passanten auf dem Weg zum nahe gelegen Busbahnhof feilgeboten werden. Es geht hier ziemlich afrikanisch zu, aber da sind wir ja schliesslich auch. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum Fresh Market wo Fisch und Fleisch verkauft wird. Unsere Nasen streiken fast und der Anblick von Schafsköpfen, Lungen, Kutteln und anderen Leckereien lädt uns auch nicht unbedingt zum verweilen ein. Wir fahren anschliessend noch zum bereits erwähnten alten Bahnhof, der jetzt „Workshop“ heisst. Hier kommt auch gleich einer der obligaten Autobewacher und bieten uns seine Dienste an. Er möchte gleich noch das Auto waschen, was wir aber ablehnen, dafür darf er die Parkuhr füttern, falls ein Polizist vorbeikommt. Wir schlendern über den Vorplatz zwischen vielen Ständen hindurch und dann durch die Halle, in der so etwas wie eine Shopping Mall eingerichtet ist. Hier kaufen wir auch eine grosse Giraffe die wir im Flieger als Handgepäck mitnehmen wollen.

Als wir genug von der Stadt haben, gehen wir wieder zu „unserem“ Strand in Umhlanga, man gönnt sich ja sonst nichts.

Wir sind so ziemlich die ältesten Besucher denn die Studentenferien haben begonnen und es scheint dass sie alle hier sind. Emanuel kann hier sein Bodyboard amortisieren, denn die Wellen sind recht gut, nur die Querströmung macht ihm ziemlich zuschaffen. Auf einmal ziehen Wolken auf und wir haben knapp Zeit unser „Zelt“ abzubauen und unsere Sachen zusammenzupacken, als es auch schon anfängt zu regnen und ein kleines Gewitter aufzieht. Wir gehen in das Caffee und sehen unter einem Schirm sitzend den ganz Unermüdlichen zu, die auch Wind, Regen und Donner nicht aus dem Wasser vertreiben können.

3. Dezember Durban

Wir müssen nach dem Frühstück leider das Domizil wechseln. Wir werden die Gespräche mit Bill und Lee vermissen. Wir bringen unser Gepäck zu Lilian ins Fiddlers Rest. Die Atmosphäre ist hier nicht so persönlich und herzlich wie im Rosetta House. Unsere Unterkunft besteht aus einem Schlaf-, einem Wohnzimmer und einer Küche. Zudem ist wenige Meter von unserer Terrasse ein Pool. Alles in allem ganz nett.

Unser Ziel heute ist Ushaka der Wasser-Erlebnispark, an Durbans Strand gelegen, der erst vor einigen Monaten eröffnet wurde. Darin ist ein neues Ozean-Aquarium, Schnorchel-Pool mit Riff- fischen und eine Badelandschaft mit Rutschbahnen und Wasserkanal. Daneben gibt’s es noch eine Shopping Mall mit Restaurants und Läden. Der Eintritt zum Einkaufzenter ist gratis, bei den anderen Attraktionen gibt es gestaffelte Preise je nachdem was man alles machen will. Man kann hier locker einen ganzen, abwechslungsreichen Tag verbringen. Wir entscheiden uns, erst einmal das Aquarium zu besuchen. Dieses ist in einem nachgemachten, Frachter untergebracht, aussen sieht es wie gestrandet aus, aber im Inneren wird einem vorgegaukelt es, sei versunken. Zum Teil ist sogar die ganze Einrichtung an der Decke angemacht, so dass das Gefühl entsteht, das Schiff steht auf dem Kopf. In jedem Raum hat es grosse Fenster die einen Blick in die verschieden Aquarien ermöglicht. Bei den Haifischen ist gerade Fütterungszeit. Aus einem Käfig werden den Haien grosse Fischbrocken an einem Stock entgegngehalten. Das ganze wird von einer Angestellten ausführlich kommentiert. In einem anderen Becken sind Rochen, Wasserschildkröten, Tun- und viele andere Fische zu sehen. Hier wird auch gerade ein Tauchmarathon veranstaltet. Der arme Kerl hat schon viele Stunden unter Wasser verbracht. Seine Begleiter wechseln sich immer wieder ab. Und das alles nur, um ins Guinessbuch der Rekorde zu kommen! Draussen gibt es noch ein riesiges Becken mit Tribüne, hier können wir einer tollen Delphinshow beiwohnen. Danach schlendern wir noch kurz durch die vielen kleinen Geschäfte. Da wir aber sowieso keinen Platz mehr in unseren Koffern haben, wird so gut wie nichts mehr gekauft, was Christine sehr schwer fällt. Am liebsten würde sie ganz Afrika mitschleppen! Aber jetzt wollen wir wieder an den Strand, denn etwas Abkühlung tut not. Wir holen unsere Beachutensilien aus dem bereits an der Strandpromenade parkierten Auto und laufen runter zum Strand. Welch eine Enttäuschung. Es hat hier zwar viel weniger Leute als in Umhlanga aber dafür ist es umso dreckiger. Die Badegäste scheinen hier alles achtlos weg zu werfen , dabei hat doch Durban das „Blaue Band“ für saubere Stände gewonnen! Uns jedenfalls macht der Dreck nicht gerade an, so dass wir beschliessen umzukehren und rauf nach Umhlanga Rocks zu fahren. Hier wird gerade eine „Miss Beach“ gesucht. Einige junge Männer stellen sich, bekleidet mit einem Bikinioberteil ebenfalls zu Wahl, haben aber angesichts der hübschen jungen Frauen keine Chancen.

4. Dezember Durban und New Germany

Das Frühstück bei Lilian ist auch auszeichnet, aber unsere Gastgeberin zieht sich immer gleich zurück, so dass wir mit ihr nicht so richtig ins Gespräch kommen. Für heute haben wir uns bei Mike Dunleavy, einer von Emanuels Aloe-Lieferanten angemeldet. Vorher müssen wir aber noch Biltong (das hiesige Trockenfleisch) einkaufen und ein Besuch auf der Post ist auch unumgänglich, denn unser Gepäck hat höchst wahrscheinlich die Limite von 40Kg schon wieder überschritten. Schachteln haben wir bereist gestern besorgt, nun müssen wir nur noch die nicht mehr benötigten Sachen aussortieren und einpacken. Dann geht’s ab nach Musgrave zur Post. Oh Schreck, Dutzende von Menschen stehen hier an. Wir schliessen uns der kürzesten Warteschlange an und wundern uns wieso die andere viel länger ist, bis uns auffällt, dass die meisten Leute da älter sind. Heute werden die Renten ausbezahlt. Allerdings ist der Schalter an dem sie anstehen geschlossen. Es geht auch nicht lange bis sich einer der Wartenden laut beschwert, sein Nachbar meint aber ganz lakonisch das habe doch keinen Sinn. Er meint: „Diese Angestellten sind Beamte und bekommen ihren Lohn auch wenn sie langsam arbeiten.“ Mmmh, scheinbar ist das Beamtentum auf der ganzen Welt gleich. Wir müssen für jedes Paket zwei Formulare mit praktisch den gleichen Angaben ausfüllen. So nun wird es aber Zeit, nach New Germany zu fahren. Mit dem GPS finden wir den Weg zur knapp 20 Kilometer entfernten Factory ganz leicht. Hier lernen wir auch auf Mikes Frau Kristina kennen und wir plaudern lange mit den beiden über die diversen Produkte, Verpackungen und die unterschiedlichen, länderspezifischen Vorschriften. Einige Artikel kaufen wir auch noch gleich ein um das Lager in der Schweiz wieder etwas aufzufüllen. Wieder zurück in Durban fahren wir gleich nach Unhlanga zum Strand um das Wasser und die Sonne zu geniessen. Denn bald schon erwartet uns die Kälte, besser noch nicht daran denken. Als Emanuel mit dem Bodyboard draußen ist, kommt eine Durchsage vom Lifeguard, draußen sein Haie gesichtet worden, alle Boarder und Schwimmer sollen etwas näher an den Strand kommen. Die Schwimmer kommen auch tatsächlich näher, aber die Boarder nehmen die Warnung nicht so ernst. Christine kommen die Bilder aus dem Sharkboard in den Sinn. Hier gibt es Fotos, die zeigen, dass ein Surfbrett mit liegendem Mensch von unten aussieht wie eine Riesenschildkröte- wen wundert es da, wenn die Haie zubeissen? Aber alle kommen wohlbehalten aus dem Wasser. Heute Abend treffen wir uns noch einmal mit einem Freund zum Abendessen im Gateway. Wir können uns fast nicht überwinden, zurück in unsere Unterkunft zu fahren- denn morgen.....

5. Durban - Johannesburg

Schon ist der Letzte Tag da. Unser Flug nach Jo`burg geht erst am Nachmittag. Deshalb fragen wir Lilian nach dem Frühstück ob wir unser Gepäck noch hier lassen können und vor dem Abflug noch die Dusche benützen können. Das sei kein Problem meint sie. Nun müssen wir noch die Koffer packen. Fürs Bodyboard haben wir gestern zufällig in einem Bürobedarf-Laden „Luftsblasen-Plastik“ gefunden, so können wir es problemlos als Fluggepäck aufgeben. Die Giraffe wird in mehrere Zeitungen gewickelt, die muss als Handgepäck mitgehen. Die Koffer stellen wir in unserem Wohnzimmer in eine Ecke. Dann fahren wir in die Stadt, um von Durbans weihnachtlich dekorierten Strassen ein paar Fotos und Filmaufnahmen zu machen. Dann, ja dann noch ein letztes mal an den Strand, Sonne und Wasser geniessen. Zu schnell geht die Zeit vorbei und um drei fahren wir zurück zu Lilian um zu duschen, unsere Schulden zu begleichen und das Gepäck einzuladen. Zum Flughafen brauchen wir etwa eine halbe Stunde und gehen zur Budget Autovermietung unseren Toyota Condor abgeben. Emanuel sagt dem Angestellten dass wir die Kühlbox und den Sonnenschirm nicht mehr benötigen würden, auch die Kugelschreiber die wir nicht an den Mann, respektive das Kind gebracht haben, könne er haben. Er verliert jedes Interesse am Auto und kontrolliert weder Lack, noch Windschutzscheibe auf allfällige Beschädigungen. Er ist ganz aus dem Häuschen und findet das sei ja schon wie Weihnachten und morgen werde er an den Strand gehen und die Sachen ausprobieren. Wir verabschieden uns und wissen nun, wie wir, wenn notwendig, einen zu Schrott gefahrenen Mietwagen abgeben könnten. Nun heisst es einchecken, Gepäck aufgeben und dann warten auf den Flieger nach Johannesburg. Auf dem knapp einstündigen Flug umfliegen wir eine Gewitterzone, es ist gespenstisch die Blitze von hier oben durch die Wolken zu sehen. Nach der Ankunft müssen wir den Schalter suchen, wo wir die Sim-card unseres Telefons abgeben können. Danach haben wir nur noch ganz kurz Zeit, uns im Duty Free Shop umzusehen, Emanuel will noch unbedingt eine Flasche Amarula besorgen. Dann müssen wir schon an Bord gehen. In der Nacht fliegen wir unter einem zum Weinen schönen Sternenhimmel. Uns wird richtig das Herz schwer. Bye, Bye Afrika, bis zum nächsten Mal- denn dass wir wiederkommen ist sicher!

6. Dezember Zürich-Kloten - Bätterkinden

Nach einem nicht ganz 10 stündigem Flug kommen wir übernächtigt im kalten, trüben Flughafen Kloten an. Es dauert ein bisschen bis wir unser Gepäck zusammen haben und dann gehen wir durch den Zoll zum Bahnhof. Als der Zug nach Solothurn kommt besteigen wir den Speisewagen, denn hier hat es eigentlich immer genug Platz für unser Gepäck. Bei Kaffe und „Gipfeli“ (Croissant) versuchen wir den Hochnebel zu ignorieren. Es ist 9:00 Uhr am Morgen und noch dunkel. Emanuel, wie er halt so ist, spricht mit der Bedienung wie er es von den letzten 8 Wochen gewöhnt war, aber die junge Frau ist völlig verdattert und wünscht uns schnell einen guten Appetit und verlässt die „geschwätzigen“ Gäste. Ups, hier ist nicht Afrika, hier lässt man sich nicht einfach von wildfremden Leute anquatschen.

Welcome back in Switzerland.

Von Solothurn aus leisten wir uns ein Taxi nach Bätterkinden. Unsere Koffer stehen noch zwei Tage unberührt in unserem Wohnzimmer herum, bevor wir uns es richtig wissen: wir sind zu Hause!!!