EPIDEMIOLOGIE

Flüchtlinge und Ausschaffungen - wie häufig?

Die Zahl der asylsuchenden Menschen ist in der Schweiz relativ konstant (mehr...). Eine hysterische Betrachtung des Flüchtlingsproblems ist zudem nicht gerechtfertigt (mehr...).

Gemäss BaZ vom 26.07.2011 wurden im ersten Halbjahr 2011 mehr als 4000 Flüchtlinge ausgeschafft, welche in insgesamt 28 Flüchtlingsgefängnissen wohnten. 88 Personen oder rund 2% wurden mittels Sonderflügen ausgeschafft. Seraina Gross schreibt ferner in der BaZ, unter anderem im Interview mit dem Filmemacher Fernand Melgar: "Die schweizerische Ausschaffungspraxis gilt als eine der härtesten Europas. Auszuschaffende werden, wenn nötig, bis zur totalen Bewegungsunfähigkeit auf dem Flugzeugsessel festgeschnürt. Die Hände dürfen in der Schweiz, anders als bei der Norm der europäischen Grenzschutzorganisation Frontex, ganz eng an den Körper gebunden werden. Auf langen Flügen sitzen die Auszuschaffenden auf Windelunterlagen."

Härtefälle nicht so häufig

Im Bereich der Härtefälle stellte 2008 allein der Kanton St. Gallen 823 Anträge. 567 wurden vom Bund gutgeheissen. Link:

Migration: ein komplexes Problem mit zunehmender Bedeutung

Im Anhang dazu einige Dokumente (am Schluss dieser Seite).

Vol Special

Der Film «Vol spécial» gruppiert sich um den Tod eines Nigerianers im März 2011. Er

starb, als er ins Flugzeug gebracht wurde. Es war reiner Zufall, dass sich diese Tragödie während unserer Dreharbeiten ereignete. Den fatalen «Vol spécial» konnten wir natürlich nicht filmen; wir hatten ja nur eine Drehgenehmigung für Frambois. Doch mit dem gleichen Flug hätten auch einige Nigerianer aus Frambois ausgeschafft werden sollen. Der Film

zeigt, wie sie nach Genf zurückkommen und unter Tränen schildern, wie der Mann gestorben ist. Das ist ein sehr starker Moment im Film.

Stop Renvoi: Informationen aus Waadt

http://www.stoprenvoi.ch/de/comprendre.php

gemäss diesen Informationen basieren Ausschaffungsgründe auf geheimen Entscheiden. Impossible!

Fernand Melgar:

«Vol spécial» steht für das Ende aller Hoffnungen. Es zeigt die Unmenschlichkeit der Schweiz im Umgang mit Menschen anderer Herkunft. Ich habe grossen Respekt für die Schweiz, und ich bin überzeugt, dass dieses Land auf guten Werten gebaut ist. Aber

zurzeit verrät die Schweiz ihre Werte. Oskar Freysinger, der Walliser SVP-Nationalrat und Gymnasiallehrer, hat kürzlich gesagt, er würde Kinder ohne Papiere bei der Polizei anzeigen. Wissen Sie, wann das letzte Mal Kinder denunziert wurden, weil sie anders waren? Das war 1942, im besetzten Paris. Ich will nicht glauben, dass man die Fehler der Geschichte wiederholt.

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Von Mensch zu Mensch

Was Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Wahnsinn anrichten kann, sehen wir zurzeit in Norwegen.

Wir müssen wieder lernen, den Flüchtlingen als Menschen zu begegnen.

Eine Politisierung der Asylgesuche ist nicht angebracht. Es braucht professionelle Methoden, um die Asylgesuche korrekt und ethisch vertretbar zu beurteilen.

Wir lehnen jegliche vorgefasste Meinung und Pauschalverurteilungen von Flüchtlingen ab.