Koopadvies W124

... nu nog gekopieerd van de Oosterburen; als dank voor het lenen van de Duitse tekst, zullen wij deze nauwkeurig vertalen in het Nederlands (al kan dat nog even op zich laten wachten).

Vor September 1992

Die 4-Zylindermotoren entstammten der intern als M102 bezeichneten Baureihe. Diese Motoren verfügten bis September 1988 leider nur über eine einfache Steuerkette, welche sich nicht gerade durch sehr hohe Laufleistungen im Vergleich zur doppelten Steuerkette auszeichnet. Ein vorsorglicher Austausch dieser einfachen Kette ist alle 200 - 250tkm zu empfehlen, da bei einem möglichen Riss der Motor zerstört werden kann. Es gibt aber auch M102, die mit einer Steuerkette deutlich mehr Kilometer abgespult haben. Die Duplexkette ist nur bei außergewöhnlichen Geräuschen oder exorbitanten Laufleistungen zu tauschen. Als Richtwert bezüglich des Benzinverbrauchs kann man bei normaler Fahrweise auf 9 - 10 Liter kommen. Mehr als 13 sollten allerdings kaum schaffbar sein.

Die 6-Zylindermotoren des 260E und 300E entstammten der M103 Motorenfamilie. Bezüglich der Steuerkette gilt das zum M102 gesagte. Der 300E 24V war der erste 6 Zylinder mit 4 Ventil Technik, den Mercedes im Serienbau einsetzte. Generell kann man sagen, dass der Verbrauch der Sixpacks bei gleichen Einsatzbedingungen im Schnitt um 2 Liter höher liegt als bei den M102 4 Zylindern. Die Spreizung wird natürlich bei zügiger Gangart deutlich größer.

Nach September 1992

Die neuen 4- Zylindermotoren der Generation M111 waren allesamt mit der neuen 4-Ventiltechnik, einer Duplexsteuerkette sowie einer vollelektronischer Motorsteuerung versehen. Die neuen Motoren sind sparsamer als die alten (ca. 1 -1,5 l), dafür aber nicht ganz so laufruhig wie die M102.

Die neuen 6- Zylinder, ebenfalls mit Vierventiltechnik ausgestatteten Motoren der Baureihe M 104 neigen relativ häufig zu Problemen mit der Zylinderkopfdichtung. Die Kopfdichtung eines M104 wird im Regelfall nicht in der üblichen, spektakulären und gefährlichen Weise (Wasserverbrauch, Wasserschlag und weißer Auspuffqualm) anderer Hersteller defekt, sondern wird nur an einem Ölkanal undicht und verliert etwas Öl nach außen. Sie verfügen ebenfalls über Vierventiltechnik, Duplexketten, verstellbare Nockenwellen sowie die vollelektronische Motorsteuerung. Teilweise treten hier Probleme mit Verhärtungen und Rissen der Isolierung des Motorkabelbaums auf, wodurch die Leistungsabgabe bzw. der Motorlauf negativ beeinträchtigt wird. Ein Tausch des komplette Kabelbaum ist hier im Fall des Falles angebracht.

Ab September 1992 (abgesehen vom 500E) waren erstmals auch 8-Zylindermotoren in der Mercedes Mittelklasse lieferbar. Von den technischen Besonderheiten gilt im wesentlichen das zu den neuen Sechszylindern gesagte. Diese Motoren der M119 Familie gelten als sehr robust. Gelegentlich gibt es Probleme mit Motorsteuergeräten, den Steuerketten und ab und an ist Ölverlust an den Steuergehäusedeckeln festzustellen. Jedoch ist beim Kauf dieser exklusiven Modelle erhöhte Vorsicht geboten. Diese Wagen werden häufig von vielen (sehr jungen) Fahrern bewegt die damit nur heizen. Auf die Zahl und Art (Alter ...) der Vorbesitzer ist daher aus gegebenem Anlass zu achten.

Vor Juni 1993

Die geringfügige Leistungserhöhung im September 1989 bei allen Motoren hing mit der Umstellung auf Schrägeinspritzung zusammen. Dies hatte etwas bessere Abgaswerte zufolge, eine Leistungssteigerung merkte man beim Fahren allerdings nicht. Die Dieselmotoren waren durchweg 2-Ventiler und verfügten über eine duplex Steuerkette und haben den Ruf für die Ewigkeit gebaut zu sein. Zweifel daran schürten lediglich einige Turbodiesel, was wahrscheinlich eher an deren unsachgemäßer Behandlung als an Konstruktionsfehlern gelegen hat. Turbomotoren muss man nach zügigen Einsätzen nämlich noch nachlaufen lassen bzw. die letzten Kilometer vor dem Abstellen ruhig angehen lassen. Auch neigten die Turbodiesel zu Schäden an der Zylinderkopfdichtung. Also bitte auch hier genau hinschauen. Es ist also sehr entscheidend wie der/die Vorbesitzer damit umgegangen sind. Allein aufgrund der Tatsache, dass nicht jeder pfleglich mit seinem Wagen umgeht gilt es hier bei der Besichtigung besonders aufmerksam zu sein und eventuell ein wenig mehr Geld für Reparaturen einzuplanen als bei einem Saugdiesel.

Nach Juni 1993

Auch auf dem Dieselsektor machte sich die Vierventilmanie bei Mercedes bemerkbar. Während andere Hersteller bereits an sparsamen und leistungsstarken direkteinspritzenden Dieseln arbeiteten, hielt Mercedes am Vorkammerprinzip fest. Dies bot den Vorteil einer ruhigeren Verbrennung und so eines leiseren Arbeitsgeräusches. In Bezug auf Leistung und Verbrauch waren die neuen Motoren nach heutigen Maßstäben allerdings kein großer Schritt nach vorn. Erneuert wurden lediglich die 2,5 und 3 Liter Motoren. Der 300D Turbo wurde bis zum Ende weiter verbaut.

Die Standfestigkeit der neuen Diesel ist aufgrund der höheren Leistungsausbeute nicht mehr ganz so hoch wie bei den Zweiventilern, allerdings immer noch auf einem sehr hohem Niveau, auch wenn teilweise einige Zylinderkopfdichtungsschäden zu verzeichnen waren. Die neuen Diesel waren allesamt mit einer Abgasrückführung (AGR) ausgestattet. Diese ist jedoch für starke Rußablagerungen im Ansaugtrakt verantwortlich. Diese AGR stillzulegen und den Ansaugtrakt zu reinigen ist demzufolge sinnvoll und auch kein Hexenwerk.

Karrosserie

Im großen und ganzen gilt die blecherne Basis des W124 als Recht stabil. Die Rostvorsorge der 124' er ist als ganz gut einzustufen und auf keinem Fall mit der eines W123 oder gar W114/115 zu vergleichen. Hier wurde ein echter Fortschritt erzielt. Allerdings nagt auch an einem Mercedes der Zahn der Zeit, so dass es Rostmäßig einiges zu beachten gibt.

Das Fahrwerk

Das Fahrwerk des W 124 war für seine damalige Zeit revolutionär und extrem auf Fahrkomfort ausgelegt. Jedoch unterliegen auch diese Teile einem gewissen Verschleiß, der sehr stark von den Einsatzbedingungen abhängig ist. Daher werden hier bekannte Probleme des Fahrwerks angesprochen.

 4MATIC

Mercedes bot den W124 seit 1987 auch mit Allradantrieb an. Dies war kein normaler Allradantrieb, sondern er wurde als Paket mit ABS und ASD als Fahrstabilisierungskonzept für ca. 12000DM Aufpreis verkauft. Das 4matic System ist das bis heute einzige System, welches zwei zu 100 Prozent sperrbare Differentiale, in eine Mittelklasselimousine bzw.-Kombi gebracht hat. Prinzipiell fährt ein 4matic mit Allrad in der Verteilung 35% vorn und 65% hinten los. Ab 12 km/h schaltet das System auf Heckantrieb um, es sei denn man beschleunigt zügig, denn dann bleibt das System aktiv bis die Beschleunigung unter 0,5 m/s² gefallen ist. Des Weiteren aktiviert sich das System automatisch bei Schlupf an der Hinterachse. Des Weiteren hat das 4matic System einen Lenkwinkelsensor, der hektische Ausweichmanöver erkennt und dann durch Einschaltung der verschiedenen Sperren versucht das Auto zu stabilisieren. Jedoch waren nur die Limousine als 260E, 300E, 300D und 300 Turbodiesel und das T-Modell nur als 300TE oder 300TDT mit diesem Feature lieferbar. Das zentrale Element des 4matic ist das Verteilergetriebe, welches gern mal kaputt geht und dessen Austausch mit ca. 5000€ und die Überholung mit ca. 2000€ zu buche schlägt. Die Hinterachsdifferentiale sind baugleich mit denen der normalen Hecktriebler mit Ausstattungs-Code 211 Automatisches Sperrdifferential (ASD) und dementsprechend im Fall eines Defekt günstiger zu ersetzen. Die elektronische Steuerung der 4matic gilt im Gegensatz zu den daran hängenden Systemen als problemlos. So reagiert die 4matic sehr empfindlich auf verdreckte oder abgenutzte ABS Sensoren. Eine Erneuerung dieser Sensoren ist noch die günstigste 4matic Reparatur. Ein Anzeichen dafür ist das Aufleuchten der 4matic Warnleuchte bei hohen Geschwindigkeiten auf trockener Fahrbahn. Auch das Lenkrad eines 4matic ist nicht mit denen der anderen Modelle identisch, da hier der Lenkwinkelsensor verbaut ist und ohne diesen das System nicht funktioniert. Aufgrund einer gewissen Defektanfälligkeit dieses Systems im Alter und damit verbundenen sehr hohen Reparaturkosten ist dieses Antriebskonzept eigentlich nur zu empfehlen, wenn man den Allradantrieb auch öfters benötigt. Abgesehen von Schnee, oder anderem rutschigem Untergrund kann der Heckantrieb fast alles besser und ist wesentlich haltbarer. Des Weitern sind beim 4matic auch bestimmte Fahrwerksteile anders, die dann aufgrund der geringen Stückzahl drastisch teurer sind als die normalen Teile. Ganz zu schweigen von der großen Unkenntnis der Mercedes Werkstätten über dieses System, die dann im Problemfall wahrscheinlich erst einmal munter drauf los irgendwelche Teile tauschen...

 Sportline nannte sich ein Sportpaket, das ab 1989 ab Werk bestellt werden konnte.

Da im Gebrauchtwagenhandel gern mit solchen Begriffen geworben wird und es alle Bestandteile dieses Paketes auch einzeln zu kaufen gab, sollte man in der Datenkarte nach dem Code 953 oder 952 suchen. Nur dann handelt es sich um ein originales und komplettes Sportlinefahrzeug. Sportline Code 953 umfasste ein um 22mm tiefer gelegtes und härteres Fahrwerk mit anderen Dämpfern, Federn und Stabilisatoren, welche die Seitenneigung verringern. Weiterhin hatten diese Fahrzeuge 15 Zoll Alufelgen (entweder Gullideckel oder 8-Loch Felgen mit 205/60/15'er Bereifung) sowie ein vom Durchmesser 39cm messendes Sportlederlenkrad (anstatt 40cm in der Serie). Schaltknauf bzw. Wählhebel waren ebenfalls mit Leder überzogen. Vorne gab es noch Sportsitze. Der Sitzbezugstoff Karo bzw. eine andere Lederausstattung waren ebenfalls noch Positionen dieses Pakets. Sportlineembleme auf dem Schalt- bzw. Wählhebel und auf der vorderen Seitenbeplankung hinter dem Vorderrad gehörten außerdem mit dazu. Sportline Code 952 umfasste die (in meinen Augen) seltenen und schönen hinteren Einzelsitze

mit der Holzverkleidung in der Mitte. Dies war beim Kombi allerdings nicht lieferbar. Weiterhin war die Lenkung direkter und es gab für die Vierventilsechszylinder ein spezielles Sportgetriebe mit 5 Gängen, welches enger gestuft war als die übrigen und wo der erste Gang links hinten lag.

Getriebe

Grundsätzlich gab es 4 Getriebevarianten. Die 4 und 5 Gang Schaltgetriebe, sowie die 4 und 5 Gang Automaten.

Innenraum

Im Zuge der ersten Modellpflege wurde der Innenraum verändert. Neue Sitze, neue Stoff- bzw. Ledervarianten, andere Türverkleidungen, mehr Holzeinlagen und im Laufe der Bauzeit wurden sogar einige Extras serienmäßig. Bei MOPF 2 veränderten sich lediglich noch einmal die Stoffmuster ein bisschen.

Serie 1  Serie 2

Im Innenraum erwiesen sich folgende Bauteile als nicht ganz unproblematisch

Sonderausstattung

Der Mercedes 124 ließ sich mit zahlreichen Sonderausstattungen versehen. Einen Überblick gibt die Seite von Thorsten. http://www.mb-w115.de/w124 Welche Extras nun wichtig sind, kann man pauschal nicht beantworten, da jeder andere Prioritäten hat. Folgend ein paar Extras, zu denen es einiges zu sagen gilt.

Wartung

Auch wenn ein Mercedes sehr robust und langlebig ist, muss er trotzdem ordentlich gewartet werden um noch möglichst lang und weit zu fahren.

Der Kauf bzw. wie viel darf ein W 124 kosten?

Auch wenn auf den letzten Seiten eine ganze Menge Probleme und mögliche Fehler der Modellreihe 124 aufgezeigt wurden, bleibt am Ende festzuhalten, dass es sich hier um ein sehr robustes und komfortables Fahrzeug handelt. Zur Bauzeit des 124'ers stand der Name Mercedes noch für Qualität, dies merkt man beim 124. Gerade in der Langzeitqualität hebt sich die Mittelklasse von Mercedes gegenüber anderen Konkurrenten positiv hervor. Viele W124 lassen sich im Alltag auch bei hohen Laufleistungen problemlos über viele 10tkm bewegen. Die hier aufgezählten Mängel sind eine Zusammenstellung der dreijährigen Erfahrung des W124 Forums. Das nach gründlicher Prüfung vor dem Kauf mehrere Mängel bei einem Wagen auftreten halte ich für fast ausgeschlossen. Wenn Sie sich diese Kaufberatung ein wenig zu Herzen nehmen und bei der Besichtigung auch das ein oder andere kontrollieren, ist die Gefahr relativ gering ein schlechtes, verbrauchtes Exemplar zu erwischen.

Viel Spaß mit Ihrem zukünftigen 124'er. Ich hoffe diese Kaufberatung hat Sie einigermaßen verständlich und überschaubar mit den Stärken und Schwächen der Modellreihe 124 vertraut gemacht.

Diese Kaufberatung wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Sie hat trotzdem keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit der aufgeführten Positionen. Für fehlerhafte Erläuterungen, Hinweise o.ä. wird keine Haftung übernommen!

Christian Höhne

Danke an alle Mitglieder des W124 Forums, die mich tatkräftig unterstützt haben und ohne die diese Kaufberatung nicht in dieser Ausführlichkeit entstanden wäre!Wer Druckfehler findet, darf sie behalten.