Burkhart Kroeber: Kurzer Abriss der bemerkenswerten Geschichte dieses Buches

Anfang April 1870 erscheint in London bei Chapman & Hall die erste Lieferung des lang erwarteten neuen Romans von Charles Dickens. Seit fast fünf Jahren, seit im Herbst 1865 "Our Mutual Friend" erschienen war, hat der berühmteste, beliebteste und meistgelesene Schriftsteller seiner Zeit nichts mehr veröffentlicht. Er war auf Reisen gewesen, hatte zuletzt in Amerika eine sehr anstrengende, aber sogar für seine Verhältnisse außergewöhnlich erfolgreiche Lesetournee absolviert (allein in New York waren im Winter 1867/68 mehr als 40 000 Menschen zu seinen Lesungen gekommen), dabei stand es mit seiner Gesundheit durchaus nicht zum besten (anhaltender Katarrh, Schlaflosigkeit, Fußschmerzen...). Nun also erscheint "The Mystery of Edwin Drood", ein auf zwölf monatliche Lieferungen angelegter Roman. Jede Lieferung, wie immer bei Dickens, ein großformatiges Heft mit 30 Seiten Text und zwei Illustrationen. Titel und Deckblatt versprechen einen Kriminalroman mit «gotischen» Elementen. Mystery novels waren damals gerade populär geworden, seit Wilkie Collins die neue Gattung mit seinen Bestsellern "The Woman in White" (1860) und "The Moonstone" (1868) geprägt hatte. Die erste Nummer des Edwin Drood enthält die Kapitel 1-5, weitere Nummern erscheinen pünktlich Anfang Mai und Anfang Juni — doch am Abend des 8. Juni 1870 erleidet Dickens, nach einem vollen Arbeitstag in seinem Landhaus Gad's Hill bei Rochester, einen Gehirnschlag, an dem er tags darauf stirbt. Zwei weitere Nummern hat er zu dieser Zeit bereits geliefert und auch schon die Fahnen korrigiert, an der dritten fehlen nur noch wenige Seiten. So können gerade noch pünktlich die Nummern von Juli, August und September erscheinen, aber dann ist das Material erschöpft, und der Roman bricht nach dem Kapitel "The Dawn Again" ab.

Alle Fäden hängen in der Luft. Das im Titel angekündigte mystery ist bereits geschehen: In Kapitel 14, shakespearisch-unheimlich "When Shall These Three Meet Again?" überschrieben, ist der Titelheld Edwin Drood auf mysteriöse Weise verschwunden, doch was mit ihm passiert ist, ob er ermordet worden ist, und wenn, von wem, bleibt völlig unklar. Die folgenden Kapitel bringen nicht nur keinerlei Klärung, sondern steigern die Ungewissheit noch und lassen spätestens mit dem Auftauchen eines mysteriösen, offensichtlich verkleideten «Neuankömmlings in Cloisterham» ein weiteres mystery erwarten. Eine immense Lesergemeinde (die verkaufte Auflage der monatlichen Lieferungen betrug jeweils um die 100000 Exemplare) sah sich unversehens verwaist. Bestärkt wurde dieses Gefühl noch durch den seltsam düsteren, «spätzeitlichen» Ton mancher Passagen und den rätselhaften Schluss des letzten Kapitels, dessen Titel in frappanter Weise, als hätte der Autor geahnt, dass er kein weiteres mehr schreiben würde, auf das Anfangskapitel The Dawn zurückverweist («Herr der Dämmerung» nannte den späten Dickens sein großer Kenner und Bewunderer Arno Schmidt).

Kein Wunder, dass alsbald eine Flut von Spekulationen über die vom Autor intendierte Lösung des Rätsels ausbricht. Doch anstatt sich nach einer mehr oder minder ausgedehnten Weile wieder zu legen, wenn die gebührenden Nachrufe, Rezensionen und Würdigungen erschienen sind, wie es normalerweise auch bei den größten und berühmtesten Toten geschieht, steigert sich diese Flut in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu einer wahren Lawine von Publikationen aller Art, die bis heute nicht zum Stillstand gekommen ist. Die Zahl der öffentlichen Wortmeldungen zu Dickens' unvollendetem letzten Roman ist buchstäblich uferlos: eine 1998 in New York erschienene kommentierte Bibliographie all dessen, was in der englischsprachigen Fachwelt Droodiana genannt wird, listet auf 634 Seiten über 1800 einschlägige Titel auf, darunter allein 36 in der Abteilung «Continuations, Conclusions, Sequels, and Alternate Versions» — und der Bibliograph Don R. Cox betont ausdrücklich, dass er keineswegs alles erfasst habe.1

Es würde hier zu weit führen, auch nur die Hauptlinien dieser inzwischen seit über 130 Jahren geführten Debatte nachzuzeichnen, die streckenweise wie ein Gesellschaftsspiel oder Sport und phasenweise auch wie eine Manie anmutet. Der interessierte Leser sei auf die sehr informative, 23 Seiten lange Einleitung von Cox verwiesen. Ich fasse zusammen und hebe die interessantesten Momente hervor.

Die ersten Komplettierungsversuche des Edwin Drood waren nicht etwa im viktorianischen England entstanden, sondern in Amerika, und zwar aufgrund spiritistischer Kontaktaufnahme mit dem Geist des verstorbenen Autors: eine Bühnenfassung, die 1870 in Chicago und Baltimore aufgeführt wurde2 (eine umgeschriebene Version mit dem Titel Jasper war 1871 in New York zu sehen), und ein anonymer, 1873 in Brattleboro, Vermont, erschienener "Part Second of The Mystery of Edwin Drood" mit der Autorenangabe: «By the Spirit-Pen of Charles Dickens, Through a Medium»3 (dieses Medium, ein Buchdrucker namens Thomas P. James, sollte nach eigener Angabe noch ein weiteres von Dickens' Geist diktiertes Werk zu Papier bringen, das dann unter dem Titel "The Life and Adventures of Bockley Wickleheap" Dickens' erstes komplett postumes Werk geworden wäre, doch er muß es sich anders überlegt haben, denn dieses Werk hat sich nie materialisiert).

Die allererste «alternate Version» war jedoch eine burleske Version, die bereits 1870, nur leicht verschoben zur laufenden Publikation des "Mystery of Edwin Drood", in wöchentlichen Lieferungen in New York erschien: eine Parodie (überzeugender Beweis für Dickens' Beliebtheit in Amerika — nur wahrhaft populäre Autoren werden parodiert), die sich unter dem Titel "The Mystery of Mr. E. Drood" als «amerikanische Version» präsentierte und nach Dickens' plötzlichem Tod zu einem raschen Ende geführt wurde.4 Ein halbes Jahr später, also gerade ein Jahr nach dem Beginn der Publikation des Edwin Drood, erschien die erste «richtige» und ernst gemeinte Vervollständigung: "John Jasper's Secret", eine anonym publizierte Fortsetzungsfolge in wöchentlichen Lieferungen, zuerst in Amerika5, dann auch in England und Frankreich, mit Illustrationen ähnlich denen von Luke Fildes und auch sonst viel Ähnlichkeit mit dem Dickensschen Original, so dass bei den Lesern eine gewisse Verwirrung entstand. Überdies wurde das Werk in Frankreich mit der Autorenangabe «Charles Dickens und Wilkie Collins» veröffentlicht6, was den früher mit Dickens befreundeten, aber seit 1868 eher mit ihm rivalisierenden Collins sehr irritierte. In späteren Ausgaben wurde "John Jaspers Secret" abwechselnd Collins allein oder einer Zusammenarbeit von Collins und Charles Dickens Jr. zugeschrieben, bis es schließlich 1905 unter dem Namen seines wahren Autors Henry Morford herauskam.

Weitere Fortschreibungen erschienen 18787 und 18858, außerdem gab es bereits in den 1870er Jahren beiderseits des Atlantiks eine Reihe von Bühnenfassungen, darunter auch eine, an der Dickens' Sohn mitgearbeitet hatte, weshalb man allgemein annahm, dass sie das «richtige Ende» enthalte.9

Dies alles waren jedoch weitgehend frei erfundene Fortsetzungen, denen es eher um spannende Unterhaltung ging als um die Frage, wie der Autor sich den weiteren Gang der Handlung gedacht haben mochte. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistete Dickens' langjähriger Freund und Biograph John Forster, der im einschlägigen Kapitel seiner Dickens-Biographie berichtet, was Dickens ihm persönlich darüber mitgeteilt habe. In einem Brief vom August 1869 habe er ihm geschrieben: «Ich habe eine sehr kuriose neue Idee für meinen neuen Roman. Eine Idee, die ich nicht mitteilen kann (sonst wäre das Interesse für das Buch dahin), aber die sehr stark ist, wenn auch schwer zu realisieren.» Außerdem habe er ihm anvertraut, a) dass Jasper seinen Neffen ermordet und die Leiche im ungelöschten Kalk beseitigt habe, und b) dass die Überraschung darin bestehen sollte, dass Jasper am Ende den Mord an seinem Neffen haarklein in allen Einzelheiten beschreiben werde, «aber so, als erzähle er das Verbrechen eines andern», da er sich seiner Tat nicht bewusst gewesen sei. »10

In ähnlichem Sinne haben sich auch die beiden Illustratoren des Edwin Drood geäußert: Charles Collins (der jüngere Bruder von Wilkie Collins und Dickens' Schwiegersohn), der den Umschlag gezeichnet hatte, erklärte 1871 in einem Brief, Dickens habe ihm zu einem frühen Zeitpunkt einige allgemeine Grundlinien des Handlungsganges erläutert. Danach sollte Edwin nicht wieder auftauchen, und Jasper selbst sollte darauf drängen, nach ihm zu suchen, um den Verdacht von sich als dem wahren Mörder abzulenken. Dies sei in der Zeichnung rechts auf dem Deckblatt mit den drei Männern auf der Wendeltreppe angedeutet: der obere sei Jasper, der auf sein eigenes Abbild rechts oben zeige. Im übrigen habe Rosa wohl Tartar und Crisparkle die schöne Helena heiraten sollen, während ihr Bruder Neville vielleicht ums Leben kommen würde, wenn auch nicht klar sei, wie. Der Illustrator Luke Fildes, der für den erkrankten Collins eingesprungen war, erklärte über zehn Jahre später, Dickens habe ihn ausdrücklich auf den «langen schwarzen Schal aus fester, dicht gewebter Seide» hingewiesen, mit welchem Jasper seinen Neffen erdrosseln würde, und habe mit ihm die Todeszelle des Zuchthauses von Maidstone besuchen wollen, damit er sie realistisch zeichnen könne, da die Schluss-Szene des Romans in einer Todeszelle spielen solle.

Die erste Monographie zum Thema erscheint 1887, eine buchlange Untersuchung von Richard Proctor mit dem Titel "Watched by the Dead: A Loving Study of Dickens' Half-Told Tale", in der zentrale Motive des Edwin Drood mit solchen aus anderen Dickens-Romanen verglichen werden.11 Ein wiederkehrendes Motiv bei Dickens, so Proctor, sei das des Bösewichts, der von jemand anderem, den er verachtet oder nicht ernst nimmt, beobachtet und schließlich vor Gericht gebracht wird (zum Beispiel Uriah Heep in "David Copperfield" von Micawber, Hortense in "Bleak House" von Mrs. Bücket). Dass Grewgious am Ende von Kapitel 15 so gleichgültig auf Jaspers Zusammenbruch reagiert, zeigt laut Proctor, dass er schon weiß, welche Schuld Jasper auf sich geladen hat, und er weiß es von Edwin, der Jaspers Mordversuch überlebt und ihm davon erzählt hat. Mit dieser Interpretation eröffnet Proctor die später so genannte «resurrectionist school» der Drood-Kommentatoren, soll heißen jener, die glauben, dass Edwin nicht tot ist, sondern am Schluss wieder auftauchen sollte.

Das nächste Buch zum Thema erscheint 1905, im selben Jahr, in dem die Dickens Fellowship gegründet wird und ihre Zeitschrift "The Dickensian" zu publizieren beginnt: In "Clues to the Mystery of Edwin Drood" untersucht J. Cuming Walters drei für ihn alles entscheidende Fragen: Was ist mit Edwin geschehen, wer ist Datchery, und wer ist die «Prinzessin Pafferin»? Walters Antworten auf die erste und die dritte Frage sind nicht überraschend: Edwin ist ermordet worden, und die Pafferin könnte Jaspers Mutter gewesen sein. Einen Schock verursacht dagegen seine Antwort auf die zweite Frage: Datchery sei Helena Landless in entsprechender Verkleidung. Zahlreiche kontroverse Artikel erscheinen, sowohl im "Dickensian" als auch in anderen Zeitschriften und sogar in der Tagespresse. Die Wellen schlagen so hoch, dass Luke Fildes im Times Literary Supplement einen Brief veröffentlicht, in dem er beteuert, als Illustrator habe er Dickens sehr gut kennen gelernt und könne daher sagen: Niemals hätte der Autor seine Familie und seine Freunde, einschließlich Forster, über den Plot und seine Absichten so getäuscht. Außerdem kommt er auf die Sache mit dem langen seidenen Schal zurück und berichtet, Dickens habe ihm auf seine Frage, warum Jasper, den er bisher nur mit einem kleinen schwarzen Halstuch dargestellt hatte, auf einmal so einen langen Schal brauche, «nach kurzem nachdenklichen Schweigen plötzlich geantwortet: "Können Sie ein Geheimnis bewahren?" Ich versicherte ihm, er könne sich auf mich verlassen. Darauf sagte er: "Ich brauche das doppelt so lange Halstuch! Das ist notwendig, denn Jasper erdrosselt damit Edwin Drood!".»12

Die Gegenseite argumentiert, das beweise gar nichts, Dickens könne das auch nur gesagt haben, um Fildes «einen Knochen hinzuwerfen», wie komme es, dass Fildes sich 35 Jahre nach Dickens' Tod so genau an dessen Worte erinnere, nachdem er 14 Jahre vorher durchaus nicht so sicher war? An der Cambridge University wird ein «Edwin Drood Syndicate» gegründet, die "Cambridge Review" greift die Debatte auf und führt sie im Winter 1905/06 weiter. Um die Wogen zu glätten, meldet sich schließlich Dickens' Tochter Kate Perugini zu Wort, die Witwe von Dickens' erstem Illustrator Charles Collins, und erklärt sich einer Meinung mit Fildes: Niemals hätte ihr Vater seinen Freund Forster hinters Licht geführt, daher solle man dessen Auffassung des Falles nun doch bitte als maßgeblich betrachten.

Auch das half jedoch nichts: Nach einer kurzen Ruhepause wird Anfang 1908 in London eine Bühnenfassung des Edwin Drood aufgeführt, in der Edwin den Mordversuch Jaspers überlebt und Rosa glücklich heiratet. Ein weiteres Stück kommt im März desselben Jahres auf die Bühne, das ebenfalls «resurrektionistisch» argumentiert, also Forsters und Kates Auffassung von Jasper als Mörder klar widerspricht. Zugleich erscheint ein neues Buch, "Keys to the Drood Mystery", in dem die These vertreten wird, die mehrfachen Anspielungen auf Macbeth deuteten auf Edwins Tod hin.13 Sofort gehen die Wellen wieder hoch, so dass sich schließlich der Herausgeber des Dickensian, B.W.Matz, zu der Erklärung veranlaßt sieht, nach einer «abschließenden» Reihe von "Last Words on the Drood Mystery" werde es in seiner Zeitschrift keine weiteren Kommentare mehr dazu geben.14

Es dauert jedoch nur knapp drei Jahre, dann erscheint ein neues Buch, "About Edwin Drood", von dem renommierten Cambridge-Professor Henry Jackson, der sich nach einer aufmerksamen Lektüre des Romans gegen die Resurrectionists ausspricht15, und im selben Jahr 1911 meldet sich der angesehene Autor G. K. Chesterton zu Wort16, woraufhin die Debatte von neuem ausbricht und schließlich auch wieder auf die Seiten des "Dickensian" übergreift. Dessen Herausgeber B. W. Matz heizt sie ungewollt sogar noch an, indem er eine detaillierte Bibliographie aller bisher erschienenen Schriften über das "Mystery of Edwin Drood" veröffentlicht, die bereits 82 Titel zählt.17

Auch der schon erwähnte J. Cuming Walters versucht einen Schluss-Strich zu ziehen: 1912 veröffentlicht er sein Buch "The Complete Mystery of Edwin Drood. The History, Continuations, and Solutions (1870 bis 1912)", das den Text von Dickens mit Erläuterungen sowie eine Diskussion der Fortschreibungen von Kerr, Morford, James und Vase enthält. Doch anstatt die Debatte zu beenden, facht es sie auf seine Weise neu an. Cox notiert in seiner Bibliographie: «Das Buch war eine Goldmine für Droodisten im frühen zwanzigsten Jahrhundert; das Exemplar in der British Library fällt buchstäblich auseinander.»

Wie intensiv der Fall Edwin Drood die literarische Öffentlichkeit noch über 40 Jahre nach Erscheinen des Buches beschäftigt (man stelle sich vor, es gäbe heute in der deutschsprachigen Öffentlichkeit eine so lebhafte Debatte über, sagen wir, Max Frischs Stiller), zeigt ein Ereignis, das in der Literaturgeschichte beispiellos sein dürfte: 1914 wird in London ein regelrechter «öffentlicher Gerichtsprozess» gegen John Jasper abgehalten. Unter dem Vorsitz von G. K. Chesterton als Richter erheben Walters und Matz als Staatsanwälte vor großem Publikum Anklage gegen John Jasper wegen Mordes an seinem Neffen Edwin Drood; als Zeugen aufgerufen werden Durdles, Crisparkle und Helena Landless, dann treten die Verteidiger Cecil Chesterton und Walter Crotch auf, verweisen auf das Fehlen der Leiche und zitieren ihrerseits als Zeugen die Prinzessin Pafferin sowie vor allem Bazzard, der aussagt, er sei Datchery gewesen und habe Edwins Ring in die Krypta gebracht, um Jasper eine Falle zu stellen, woraufhin er von Walters (der ja die Helena/Datchery-Theorie vertreten hatte) ins Kreuzverhör genommen wird. Am Ende erklärt G. B. Shaw als Obmann der Geschworenen überraschend, diese hätten ihr Urteil schon im voraus gefällt: sie hätten zwar wegen Fehlens der Leiche «nicht schuldig» urteilen wollen, aber in Anbetracht der Kaltblütigkeit Jaspers laute ihr Urteil nun schuldig des Totschlags. Die Anklagevertreter protestieren, und viele haben den Eindruck, dass Shaw nicht für die Gesamtheit der Geschworenen spricht, aber Richter Chesterton nimmt das Urteil an und erklärt den Prozess für beendet. Die Verhandlung hat vier Stunden und zwanzig Minuten gedauert. Das 79 Seiten starke Protokoll erscheint anschließend im Druck bei Chapman and Hall.18 Noch heute werden im Dickens House Museum außer mehreren Kopien des Protokolls auch Plakate, Eintrittskarten, Zeitungsausschnitte und andere Memorabilia aufbewahrt.

So «typisch britisch» das Ganze anmuten mag, hat es doch internationales Aufsehen erregt und führt in Philadelphia zu einer Wiederholung des Prozesses (diesmal mit einem echten Richter des Pennsylvania Supreme Court und dem echten Attorney General of Pennsylvania sowie einem Kongressabgeordneten als Verteidiger), der sechs Stunden dauert und mit einer "hung jury" elf zu eins für Freispruch endet.

Spätestens jetzt wird die Debatte zu einer regelrechten Manie. 1914 erscheint nicht nur eine neue, sehr melodramatische Vervollständigung19, sondern auch eine erste Verfilmung des Edwin Drood, außerdem eine weitere Monographie, die sich insbesondere mit den Theorien über Datchery befasst und zu dem Schluss kommt, er sei überhaupt keine der schon bekannten Personen des Romans, sondern ein von Grewgious angeheuerter Detektiv.20 Und die Debatte geht weiter, ungeachtet eines zweiten «Moratoriums» über Drood-Kommentare, das 1915 vom "Dickensian" verhängt wird...

Ich breche hier ab, um die Leser nicht mit weiteren Titelaufzählungen zu langweilen — die bemerkenswerte Rezeptionsgeschichte des "Mystery of Edwin Drood" geht noch viele Jahrzehnte so weiter, wenn auch nicht immer mit gleicher Hitzigkeit, ja man kann sagen, sie dauert bis heute an, siehe vorliegendes Buch. Zwischen 1915 und 1940 erscheint beiderseits des Atlantik im Durchschnitt alle paar Jahre eine neue Studie oder Fortsetzung und Komplettierung (1925 sogar eine in Blankversen21), gefolgt oder begleitet von Artikelserien in diversen Zeitschriften, dazu immer wieder eine Bühnenfassung, eine Verfilmung oder auch eine Hörspielbearbeitung. 1927 kommt es zu einer erneuten Aufregung, als bekannt wird, dass Sir Arthur Conan Doyle, der geistige Vater von Sherlock Holmes und Präsident der Britischen Gesellschaft für spiritistische Forschungen, während einer Seance in seinem Hause mit Dickens' Geist kommuniziert hat. Gefragt nach der Auflösung des "Mystery of Edwin Drood", habe der Geist gesagt, die 1873 publizierte «Spirit-Pen»-Lösung sei falsch gewesen, und auf weiteres Drängen habe er verraten, dass Edwin am Leben sei und von Crisparkle versteckt werde. Im übrigen verberge sich unter dem Ganzen etwas, von dem er inzwischen vorziehe, dass es nicht herauskomme... Erneute Artikelserie im "Dickensian", bis dessen Herausgeber Walter Dexter, wie bereits 18 Jahre zuvor sein Vorgänger Matz, zum dritten Mal offiziell erklärt, es sei nun alles zum Thema gesagt und weitere Debattenbeiträge würden nicht mehr gedruckt. Als definitiven Schluss-Strich veröffentlicht er 1928/29 eine aktualisierte Bibliographie aller Droodiana, die an die Matz-Bibliographie von 1911 anknüpft und insgesamt 135 Titel aufführt.22

Das Interesse bleibt dennoch weiter rege: In den dreißiger Jahren erscheinen zwei neue Fortschreibungen23, 1935 kommt eine Verfilmung der Universal heraus24, ein weiterer «Gerichtsprozess» wird in Montreal abgehalten, Dickens' Tochter Kate Perugini offenbart Einzelheiten über das Privatleben ihres Vaters25, insbesondere über seine komplexe Beziehung zu der Schauspielerin Ellen Lawless Ternan, was zu Spekulationen über ein autobiographisches Spiegelverhältnis zwischen Dickens und Jasper führt. Diese führen schließlich dazu, dass der renommierte amerikanische Literaturkritiker Edmund Wilson 1940 nach einer Reihe von Artikeln seinen Essay Dickens: "The Two Scrooges" veröffentlicht26, der laut Cox «später in vieler Hinsicht als der einflussreichste Dickens-Essay des 20. Jahrhunderts überhaupt erscheinen sollte». Wilsons Kernthese: in Jasper verberge sich ein chiffriertes Selbstporträt von Dickens, Jasper sei eine gespaltene Persönlichkeit, die zwei getrennte Existenzen lebt, und er verfüge über hypnotische Kräfte, die er kalkuliert einsetze, siehe die Szene in Kapitel 7 (S. 106 f.), wo er Rosa am Klavier begleitet und sie dabei so intensiv ansieht, dass sie in Ohnmacht fällt. Auch Dickens selbst habe eine Art Doppelexistenz gelebt: Wie Jasper seiner Persönlichkeitsspaltung zum Opfer falle, als die eine Hälfte seines Ichs sich selbstzerstörerisch gegen die andere kehre, so habe auch Dickens ein selbstzerstörerisches "secret life" geführt. In gewisser Weise könne daher das "Mystery of Edwin Drood" auch als ein Vorläufer von Stevensons "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" betrachtet werden. — Mit dieser Interpretation hat Wilson den Blick, der bisher vorwiegend auf die Frage des kriminalistischen Plots gerichtet war, entschieden auf den literarischen Wert des Romans gelenkt.

Der Zweite Weltkrieg kann die Drood-Debatte nur vorübergehend unterbrechen: 1951 wird eine Artikelserie von Richard M. Baker zu dem Band "The Drood Murder Case" zusammengefasst27, der einen ähnlich umfassenden Überblick über die ganze bisherige Diskussion gibt wie vier Jahrzehnte zuvor J. Cuming Walters' "The Complete Mystery of Edwin Drood". Der Einfluss von Wilsons Interpretation macht sich nun immer stärker bemerkbar: Jasper als gespaltene Persönlichkeit, von Dickens zu gleichsam selbsttherapeutischen Zwecken erfunden, wird immer glaubwürdiger.

Eine ganz neue, überraschende Deutung legt jedoch 1964 der Schauspieler und Theaterhistoriker Sir Felix Aylmer, der sich seit fast 40 Jahren mit dem Edwin Drood beschäftigt hat, in seinem Buch "The Drood Case" vor.28 Ebenfalls beeinflusst von Wilson, untersucht er die Psychostruktur Jaspers und vergleicht sie mit derjenigen von Dickens, kommt aber auf der Ebene des Plots zu dem Schluss, dass Jasper zu unrecht des Mordes an Edwin verdächtigt wurde. Das Geheimnis müsse vielmehr in einer komplizierten Familiengeschichte Hegen, wie sie bei Dickens ja häufig vorkommt. Nach Aylmer ist Edwins Mörder keine der Personen, die wir schon kennen. Es handelt sich vielmehr um einen religiösen Fanatiker, der aus dem Nahen Osten gekommen ist, um Edwin nach mohammedanischem Brauch für eine schwere Beleidigung büßen zu lassen, die Edwins Vater (der ja in Ägypten gelebt hat, wie wir wissen) der islamischen Religion angetan hatte... In einer Studie über Dickens' verlorenes Tagebuch, die 1959 unter dem Titel "Dickens Incognito" erscheint, hat Aylmer seine psychologischen Untersuchungen vertieft. Kurzum, fast 100 Jahre nach dem Erscheinen des "Mystery of Edwin Drood" macht die im besten Sinne kritische wie «liebende» Lektüre dieses Buches sowohl auf biographischem wie auf literarischem Feld noch immer bemerkenswerte Fortschritte.

Nachdem in den siebziger Jahren zwei neue, textkritisch durchgesehene und kommentierte Ausgaben erschienen sind, 1972 die Clarendon-Edition von Margaret Cardwell und 1974 die Penguin-Edition von Arthur J. Cox, die bald zur populärsten Ausgabe wird, verlagert sich das Interesse der Kritiker in den achtziger Jahren mehr auf die literarischen Qualitäten des Romans. 1980 erscheinen zwei exzellente Fortschreibungen, eine unter dem Pseudonym «Charles Forsyte», hinter dem sich das Ehepaar Mavis und Gordon Philo verbirgt, mit einem langen Vorwort, in dem frühere Lösungsvorschläge diskutiert werden und die eigene Lösung begründet wird, die mehr oder weniger Forsters Version ist29, und fast gleichzeitig eine zweite von Leon Garfield, die sich inhaltlich ebenfalls an Forsters Version hält und stilistisch so nahtlos an Dickens' Text anschließt, dass Erstleser womöglich, so Cox, gar nicht merken, wo Dickens aufhört und Garfield anfängt.30

Zu alledem erscheint 1986 ein umfangreicher Leitfaden zum "Mystery of Edwin Drood", der auf über 200 Seiten in leichtverständlicher Weise so gut wie alle im Buch vorkommenden Realia der Dickens-Zeit für heutige Leser erklärt — ein deutliches Zeichen für die nicht nachlassende Popularität dieses Romans.31

Wie ist nun dieses inzwischen weit mehr als ein Jahrhundert anhaltende Interesse an einem Fragment gebliebenen Kriminalroman zu erklären, was ist das Geheimnis dieses Geheimnisses? Die bloße Frage des kriminalistischen Falles, des Plots und, banaler noch, des Whodunit kann es kaum sein, dafür gibt es seit 1870 zu viele andere spannende Kriminalromane. Wer sich nur für das Wer war's interessiert, wird anderswo besser bedient und braucht sich nicht mit einem komplizierten, letztlich immer frustrierenden Puzzle aus dem 19. Jahrhundert abzuquälen; so etwas mag eine Zeitlang in bestimmten Kreisen Mode sein, aber dann flaut es unweigerlich ab. Das immer wieder aufflammende Interesse, der immer neue Reiz des Edwin Drood muss seinen Grund woanders haben. Und wo? Ich denke, es ist «ganz einfach» die literarische Qualität dieses Textes, genauer: seine bei jedem neuen Leser von neuem funktionierende, wahrhaft überwältigende Anziehungskraft. Mit britischem Understatement schreibt Angus Wilson in seiner Einleitung zur Penguin-Ausgabe: «A half-finished book by a man of genius is not something which it is easyfor critics to assess», und vielleicht ist damitja wirklich schon alles gesagt — vorausgesetzt, man gibt dem Begriff «a man of genius» seinen vollen, nicht banalisierten Sinn.

Ich möchte hier aber auch das Zeugnis eines nichtbritischen, in angelsächsischen Literaturen jedoch überaus beschlagenen Lesers-&-Kritikers anführen, nämlich den 1960 für den Rundfunk geschriebenen Dickens-Essay von Arno Schmidt, über den man dasselbe sagen könnte, was Arno Schmidt in seiner Manier über Dickens schreibt, nämlich dass er «hin-rei-ßend» ist. Der ausgefallene, mit keiner Erklärung versehene Titel Tom all alone's. Bericht vom Nicht-Mörder32 verweist, scheint mir, auf den Einfluss von Edmund Wilson — warum sonst sollte Dickens ein «Nicht-Mörder» sein? Die Art, wie hier ein selber nicht eben unbedeutender (und auch nicht gerade demütiger) Schriftsteller über einen großen Kollegen schreibt — «neidlos» kann man vielleicht nicht sagen, aber gewiss voller Anerkennung, ja Bewunderung, um nicht zu sagen Ehrfurcht, und aus intimster Kenntnis nicht nur seiner Schriften, sondern auch der Zeugnisse seiner Zeitgenossen über ihn —, das ist schon ziemlich beispiellos. Wie kein zweiter versteht es Arno Schmidt, in ganz nüchterner, «unpathetischer» Weise, sogar durchmischt mit Elementen einer ganz unehrerbietigen Kritik im Detail, dem Leser vor Augen & Ohren zu führen, was für ein man of genius der Romanautor Dickens war, was für ein, wie wir heute sagen würden, echtes Jahrhundertgenie. Niemand, der mit ihm in Berührung kommt, kann seinem Charme widerstehen, man ist — wenn man für so etwas überhaupt einen Sinn hat — buchstäblich verzaubert. Und so müssen wohl alle, die sich irgendwann einmal in das "Mystery of Edwin Drood" vertieft haben, davon gepackt worden sein, so nachhaltig gepackt, dass sie alles taten, um ihr Gepacktsein auch allen anderen mitzuteilen, die daraufhin wiederum ihrerseits...

Nur so kann ich mir die bemerkenswerte Geschichte dieses Buches erklären: als die Geschichte eines ungeheuren, unwiderstehlichen Reizes, aber nicht eines oberflächlichen Spannungsreizes — sonst müssten ja in diesem Fall alle Leser frustriert sein —, sondern einer schwer zu definierenden Berührung und Stimulierung viel tieferer Reizregionen. Denn dieser scheinbare Kriminalroman erlaubt sich ja über weite Strecken einen Ton, der eigentlich gar nicht zur Gattung passen will, aber mit seinen weiß Gott nicht bloß modisch-melancholischen, sondern düster drohenden oder crepuscolaren Untertönen geradezu süchtig machen kann.

Mir jedenfalls ist es so ergangen, denn zu diesem Buch bin ich als Übersetzer nicht etwa willentlich gekommen, weder durch eigenen Willen noch durch den eines Verlegers, sondern gleichsam «wie die Jungfrau zum Kind». Aber sobald ich einmal mit dem Text in Berührung gekommen war, liess er mich nicht mehr los. Die Geschichte ist durchaus charakteristisch für das Besondere am "Mystery of Edwin Drood", und da sie auch die Entstehung des vorliegenden Buches erklärt, sei sie hier zum Abschluss erzählt.

Als weiteres Kapitel in der langen Reihe der Droodiana, diesmal nicht aus der englischsprachigen Welt, wohl aber von erlesenen Kennern der englischen Literatur (und der Literatur überhaupt), erschien 1989 in Italien (und ein Jahr darauf in Amerika, England, Frankreich, Deutschland) eine sehr originelle Präsentation des Edwin Drood unter dem Titel "La veritä sul caso D." mit der Autorenangabe: Charles Dickens, Carlo Fruttero & Franco Lucentini. Romanhaft erzählt wird darin, wie auf einem «internationalen Kongress zur Vervollständigung unvollendeter Werke in Musik und Literatur» (bei dem es unter anderem auch um Bachs Kunst der Fuge und Schuberts Unvollendete geht), Experten aus allen Ländern und Zeiten — nämlich die großen Detektive und Ermittler der Weltliteratur, von Auguste Dupin, Sherlock Holmes, Hercule Poirot, über Pater Brown, Jules Maigret, Nero Wolfe, Philip Marlowe bis zu Collins' Sergeant Cuff und Dickens' eigenem Inspektor Bücket aus Bleakhouse — sich über Dickens' letzten Roman beugen, um anhand der Indizien im Text mit ebenso kriminalistischer wie philologischer Akribie die Lösung des Rätsels zu ergründen. Zu diesem Zweck lesen sie den «ganzen» Roman, soweit vorhanden, und der Leser liest mit ihnen (in einer sehr schönen und genauen italienischen Übersetzung) portionenweise die Kapitel des MED, wie der Titel praktischerweise immer abgekürzt wird, unterbrochen von den Kommentaren und Diskussionen der Kongressteilnehmer — die bei der Gelegenheit die wichtigsten Lösungsvorschläge ihrer Vorgänger diskutieren und am Ende sogar zu einer ganz neuen, höchst originellen Lösung des Falles gelangen, die hier aber nicht verraten wird... Auf diese Weise ist es dem Autorenduo Fruttero & Lucentini gelungen, das unvollendete MED unvollendet zu lassen, ihm aber eine Art narrativen Rahmen zu geben, der es auf seine Weise «vervollständigt».

Und wie es Generationen von Lesern vor mir erging, so ist es auch mir ergangen: Kaum war ich mit dem MED in Berührung gekommen, wurde ich in seinen unwiderstehlichen Sog gerissen — was bei literarischen Übersetzern meistens zur Folge hat, dass sie, vielleicht um sich davor zu retten, das Buch unbedingt selbst übersetzen wollen. So entschloss ich mich, nicht eine der alten deutschen Übersetzungen zu bearbeiten, sondern selbst eine neue anzufertigen. Diese hat dann ihrerseits, als sie im Rahmen der Präsentation von Fruttero & Lucentini herauskam (in dem sie allerdings auch recht gut versteckt blieb)33, die Dickensianerin Ulrike Leonhardt angeregt, ihre eigene Fortsetzung und Vervollständigung des Edwin Drood zu schreiben. Womit sich schließlich die Chance ergab, meine Übersetzung in nochmals gründlich überarbeiteter Fassung zusammen mit ihrem Part Second ganz neu als eigenständiges Buch zu veröffentlichen. Auf dass die bemerkenswerte Geschichte dieses Buches — die sicherlich weitergeht — nun auch um einen Beitrag "made in Germany" bereichert werde. Vielleicht wird er ja eines Tages in die Sprache des Originals übersetzt. In jedem Fall beneide ich den Leser, der die Lektüre noch vor sich hat, um die Begegnung mit diesem literarischen Oopchum.

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    1. Don R. Cox, "Charles Dickens's The Mystery of Edwin Drood'. An Annotated Bibliography", AMS Press, New York, 1998.
    2. T. C. De Leon, "Edwin Drood, His Mystery, Its Solution", Baltimore, 1870.
    3. "The Mystery of Edwin Drood Complete. Part Second of The Mystery of Edwin Drood. By the Spirit-Pen of Charles Dickens, Through a Medium", Brattleboro, Vermont, 1873.
    4. Orpheus C. Kerr (= R. N. Newell), "The Mystery of Mr. E. Drood". An Adaption, New York, Punchinello, Juni-November 1870; später als Buch unter dem Titel "The Cloven Foot: Being An Adaption of the English Novel The Mystery of Edwin Drood' (By Charles Dickens) to American Scenes, Characters, Customs, and Nomenclature", New York und London 1870.
    5. "John Jaspers Secret. Being a Narrative of Certain Events Following and Explaining "The Mystery of Edwin Drood", New York, Frank Leslie's Illustrated Newspaper, April-September 1871.
    6. "Le Crime de Jasper", 2 Bde., Paris 1878.
    7. Gillan Vase (= Elizabeth Palmer Pacht Newton), "A Great Mystery Solved. Being a Sequel to the Mystery of Edwin Drood", 3 Bde., London 1878.
    8. Georgie Sheldon (= Sara Elizabeth Forbush Downs), "The Welfleet Mystery" (An Outgrowth of Dickens's Last Work)", London, The Weekly Budget, Februar-Juli 1885.
    9. Charles Dickens Jr. und Thomas Hatton, "The Mystery of Edwin Drood. A Drama in Four Acts". London 1880.
    10. John Forster, "The Life of Charles Dickens", London 1873-74 Bd. 2, «Last Book», S. 424-39.
    11. Richard A. Proctor, "Watched by the Dead: A Loving Study of Dickens' Half-Told Tale", London 1887.
    12. The Times Literary Supplement, 3. Nov. 1905.
    13. Edwin Charles (= Charles E. Grigsby), "Keys to the Drood Mystery", London 1908.
    14. "The Dickensian", 4 (1908), S. 98-104.
    15. Henry Jackson, "About Edwin Drood", Cambridge Univ. Press 1911.
    16. In seiner Einleitung zur Everyman-Edition des" Mystery of Edwin Drood."
    17. "The Dickensian", 7 (1911), S. 130-33.
    18. "The Trial of John Jasper, Lay Precentor of Cloisterham Cathedral in the County of Kent, for the Murder of Edwin Drood, Engineer. Verbatim Report of the Proceedings from the Shorthand Notes" of J. W. T. Ley, London 1914.
    19. "The Mystery of Edwin Drood. Completed in 1914 by W. E. C." (Walter E. Crisp), London 1914.
    20. Montague Saunders, "The Mystery in the Drood Family", Cambridge Univ. Press 1914.
    21. H. R. Leaver; "The Mystery of John Jasper: A Retelling of the Mystery of Edwin Drood in Verse", Edmonton, Alberta, 1925.
    22. "The Dickensian", 24 (1928), S. 236, 301-2; 25 (1929), S. 42-44, 185-87.
    23. Edwin Harris, "John Jaspers Gatehouse", Rochester 1931; Bruce Graeme (= Graham Montague Jeffries), "Epilogue", London, Hutchinson, 1933.
    24. "The Mystery of Edwin Drood", Regie: Stuart Walker, Buch: John Balderston und Gladys Unger, mit Claude Rains als Jasper.
    25. In einer Biographie über sie von Gladys Storey, Dickens and Daughter, London 1939, S. 130,134 f.
    26. Zuerst in The New Republic, 102 (März 1940), dann überarbeitet in dem Essayband "The Wound and the Bow", Cambrige, Mass., 1941.
    27. Richard M. Baker, "The Drood Murder Case"; Five Studies in Dickens's Edwin Drood", Berkeley, Univ. of California Press, 1951.
    28. Felix Aylmer, "The Drood Case", London 1964.
    29. Charles Forsyte (= Mavis and Gordon Philo), "The Decoding of Edwin Drood", London 1980.
    30. Leon Garfield, "The Mystery of Edwin Drood", New York und London 1980.
    31. Wendy S.Jacobson, "The Companion to "The Mystery of Edwin Drood", London 1986.
    32. In: Arno Schmidt, "Der Triton mit dem Sonnenschirm". Großbritannische Gemütsergetzungen, Karlsruhe 1969, Nachdruck Frankfurt 1985, S. 100-152.
    33. Carlo Fruttero & Franco Lucentini, Charles Dickens, "Die Wahrheit über den Fall. D.", München 1991.