2008 - Kevin Hays und Larry Goldings

01.04.2008 - Seit meinem Hammond-Studium in Enschede bin ich ein Fan des Organisten Larry Goldings. In meinem Examenskonzert hab ich mit "Little Green Men", "Up For Air" und "Booker‘s Little Blues" gleich drei Goldings-Kompositionen gespielt. Nun, einige Jahre später hatte ich dass Glück, ihm persönlich zu begegnen und ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Im Rahmen eines ganz ungewöhnlichen Konzertes...

Irgendwann im Januar las ich in der Zeitung, dass Larry Goldings nach Köln kommt und ein Konzert im "Alten Pfandhaus" spielt. Ich klemmte mich unverzüglich an den Rechner und orderte ein Ticket, denn das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Interessant auch die Kombination: ein Duo mit dem Pianisten Kevin Hays, nur Hammond und Flügel, ein Konzert in dieser Kombination hatte ich noch nie gesehen. Beide zählen zur 1. Liga des Jazz und ich ging davon aus, dass das Konzert ruckzuck ausverkauft sein würde und war glücklich noch ein Ticket ergattert zu haben. Als ich in der folgenden Woche meinem Klavier-Schüler Dirk davon erzählte, entschloss er sich spontan, mitzukommen. Auch er bekam online noch zwei Tickets für sich und seine Frau.

Das Konzert sollte um 20 Uhr beginnen. "Sind wir lieber schon um 19 Uhr da, damit wir gute Plätze bekommen" waren Dirk und ich uns einig und standen auch um Punkt 19 Uhr vor der Tür des "Alten Pfandhauses". Außer uns kein Mensch da. Hm. OK, wir sind ja auch früh dran. Setzten wir uns also noch etwas in die Lobby und trinken ne Cola. Um 19.30 Uhr sitzen wir immer noch in der Lobby und wir sind immer noch die einzigen. Kurz mal beim Veranstalter (der hinter der Theke stand) nachgefragt, ob das Konzert auch wirklich stattfindet. Natürlich findet es statt. Na dann is ja gut...

19.45 Uhr: es haben sich noch ca. 10 weitere Personen eingefunden, die diese beiden Könner live sehen wollen. Wir haben langsam das Gefühl, im falschen Film zu sitzen und gehen in den Konzertsaal, wo der Flügel und die Hammond stehen. Erster Eindruck: klein aber fein! Da gehen höchstens 250 Zuhörer rein. Die Bühne ist nicht erhöht, sondern die Zuschauer sitzen auf den Rängen um die Musiker herum, quasi direkt am Geschehen, keinen Meter weg. Genial!

20 Uhr. Ich sitze optimal geschätze 170 cm neben der Hammond. Der Saal hat sich mit rund 30 Jazz-Fans gefüllt. Und ich hatte Angst gehabt, keine Karte zu bekommen! Wahrscheinlich waren Dirk und ich die einzigen, die online Tickets geordert hatten. Bis zum Beginn um 20.15 Uhr waren es dann doch noch 50 Zuschauer, aber da hatte ich ja bei meinen Hammond-Gigs in der kleinen Elsdorfer Kneipe "Satchmo" mehr Publikum!

Egal. Die beiden kommen rein und legen los. Sozusagen "im kleinen Kreis". Ich bin sofort völlig fasziniert von der Musik. Da spielt Larry Goldings keine zwei Meter von mir und ich kann ihm genau auf die Finger schauen. Die zwei Stunden fliegen förmlich vorbei. Ein einmaliges Erlebnis! Und das Beste: durch die Art der Location war es überhaupt kein Problem, nach dem Konzert noch ein paar Worte mit den beiden zu wechseln und ein paar Fotos zu machen!

Als ich dann im Programmheft gesehen habe, wer da sonst noch so alles im Alten Pfandhaus spielt, war mir klar, dass ich da nicht zum letzten Mal war. Spätestens am 5. Mai 2008 bin ich wieder da, denn dann spielen dort Mike Stern und Dave Weckl!

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