Netzwerk Artenvielfalt

Das Netzwerk Artenvielfalt existiert seit 2015 als informeller Zusammenschluss des Bauern- & Winzerverbandes, des Kreisimkerverbandes und der Kreisjägerschaft, dem 2018 mit dem Waldbauverein Ahrweiler e.V. und dem Naturschutzbeirat der Kreisverwaltung Ahrweiler zwei weitere Partner beigetreten sind. Die Nutzung der Ressourcen im Hinblick auf deren Schutz spielt eine zentrale Rolle. Seit jeher stellt das, was wir nutzen können, für uns Menschen einen Wert und somit eine besondere Beachtung dar. Daraus sollten die Bemühungen um Schutz der uns betreffenden Ressourcen eine herausragende

Rolle spielen, um uns und nachfolgenden Generationen die gleichen Möglichkeiten einer naturverträglichen Nutzung zu ermöglichen.

Ob bei der Landwirtschaft und dem Weinbau, der Forstwirtschaft, der Imkerei – aber auch bei der Jagdausübung sind unsere Kenntnisse auf unterschiedliche Weise erforderlich, um unsere angeschlagenen Ökosysteme in der von uns erschaffenen Kulturlandschaft zu schützen und zu pflegen.

Hierbei erkennen wir trotz unterschiedlicher Nutzungsinteressen sehr schnell, dass nicht nur Synergien bestehen, sondern viel mehr ein moderner und effektiver Naturschutz nur dann funktionieren kann, wenn wir gemeinsam "Hand-in-Hand" agieren.

Wollen wir also Lebensräume schaffen, brauchen wir entsprechende Flächen. In Deutschland wird ca. 52 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt – befindet sich also in Besitz oder Pacht der Landwirte. Diese werden mit der Reform der "Gemeinsamen (Europäischen) Agrarpolitik" (GAP) zu einer umweltgerechten Landbewirtschaftung aufgefordert, indem sie
u. a. 5 Prozent ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche in ökologische Flächen oder bestimmte Landschaftselemente umwandeln sollen.

Dies kann in Form eines oder mehrerer Blühstreifen, Waldrandstreifen, Pufferstreifen entlang eines Gewässers oder als "Brache" umgesetzt werden und bietet nun vielen bedrohten Arten einen Nahrungs-, Deckungs- und Äsungsraum – aber auch Nektar für Insekten (wie den Bienen) deren Bestäubungswert wiederum den Kulturpflanzen zu Gute kommt.

Um mit diesen Maßnahmen einen möglichst hohen, ökologischen Nutzen zu erreichen, braucht es neben den Grundflächen

  • das "Knowhow" und die geeigneten Maschinen der Land- und Forstwirte,

  • Kenntnisse und Erfahrungen der Imker und gesunde Bienenvölker,

  • das wildbiologische Fachwissen der Jäger um artgerechte Lebensräume sowie

  • das planungs- und artenschutzfachliche Wissen des Naturschutzbeirats der Kreisverwaltung Ahrweiler.

Auf die Koordination der genannten Schritte ist neben vielen weiteren Maßnahmen das Haupt-Augenmerk des Netzwerk Artenvielfalt gerichtet. In dem Zusammenhang freuen wir uns besonders über das Förderprogramm "Artenreiche Wiese" der Kreisverwaltung Ahrweiler, welches auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Insekten und Niederwild in Feld und Flur sowie den besiedelten Bereichen abzielt. Weitere Fördermöglichkeiten enthält zudem das Förderprogramm für Ehrenamt, Vereinswesen und Sport des Kreis Ahrweiler. Weitere Informationen zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten der Kreisverwaltung finden Sie hier.

Dabei arbeitet jeder beteiligte Verband bei konkreten Aktivitäten und Projekten zunächst selbstständig unter Verwendung des Einzellogos (Einzellogo "Imkerei" s.r.); im Gegensatz dazu arbeiten wir bei gemeinsamen, verbandsübergreifenden Aktivitäten und Projekten unter dem gemeinsamen Logo (s.o.) zusammen.

Das Netzwerk Artenvielfalt stellt sich folgenden Aufgaben:

  • den Dialog mit allen betroffenen Interessenverbänden zur breiten Umsetzung geeigneter Konzepte und konkreter Maßnahmen suchen;

  • Gespräche mit der Kommunalpolitik und der Kreisverwaltung führen, um eine entsprechende Unterstützung und Förderung durch die Politik zu erreichen;

  • die breite Öffentlichkeit informieren und für eigene Unterstützungsmöglichkeiten im Garten sensibilisieren;

  • eine blühende, artenreiche Landschaft gestalten, in der Menschen, Pflanzen und Tiere sich wieder wohlfühlen können.

Weitere Informationen zum Netzwerk Artenvielfalt sowie zu den Ansprechpartnern der beteiligten Verbände finden Sie in unserem Netzwerkflyer!