Leo Trotzki: An die chinesische Linksopposition (Auszug) [nach: Internationales Bulletin der Komunistischen Linksopposition, No. 5, März 1931, S. 1-6, hier S. 5] 10. In Spanien liegen offenbar die Umstände anders als in den übrigen Ländern.Spanien durchlebt gegenwärtig die Periode eines klaren und unzweifelhaften revolutionieren Aufstiegs. Die erhitzte politische Atmosphäre muss die Arbeit der Bolschewiki-Leninisten, als des kühnsten und konsequentesten revolutionären Flügels, außerordentlich erleichtern. Die Komintern hat die Reihen des spanischen Kommunismus zerschlagen, die offizielle Partei zu Entkräftung und Verblutung gebracht. Wie in allen anderen wichtigen Fällen verpasste die Kominternführung die revolutionäre Situation. Die spanischen Arbeiter blieben im verantwortungsvollsten Moment sioh selbst überlassen Fast ohne Führung entfalten sie einen durch seine Wucht verblüffenden revolutionären Streikkampf. In diesen Bedingungen stellen die spanischen Bolschewiki-Leninisten die Losung der Sowjets auf. Nach der Theorie der Stalinisten und der Praxis des Kantoner Aufstandes sind die Sowjets gleichsam erst am Vorabend des Aufstandes zu bilden. Eine verderbliche Theorie und verderbliche Praxis! Die Sowjets sollen gebildet werden, wenn die reale, lebendige Massenbewegung Nachfrage nach dieser Organisation bekundet. Die Sowjets werden vorerst als breite Streikkomitees gebildet. Dies ist gerade die Lage in Spanien. Man kann nicht bezweifeln, dass die Initiative der Bolschewiki-Leninisten (Opposition) unter diesen Bedingungen auf geneigten Widerhall seitens der proletarischen Avantgarde stoßen wird. Vor der spanischen Opposition kann sich schon in der nächsten Zeit eine breite Perspektive eröffnen. Wir wünschen unseren spanischen Genossen vollen Erfolg! |
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