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Leo Trotzki 19380912 Totalitäre Defätisten des Kremls

Leo Trotzki: Totalitäre Defätisten des Kremls

[Eigene Übersetzung nach dem russischen Text, verglichen mit einer gekürzten deutschen, englischen und französischen Übersetzung und ergänzt nach der französischen Übersetzung]

Fürstin Radziwiłł (siehe „Liberty" am 3. September 1938) hält Stalin für „die unterrichtetste Person in Europa". Dem kann man in keinem Fall zustimmen. Stalin, der in keiner Fremdsprache liest, weiß nur von der Außenwelt, was ihm in russischer Übersetzung seine Agenten sagen. Jeder dieser Agenten hat die größte Angst, im Kreml als Pessimist oder – Gott bewahre – als Defätist zu erscheinen. Infolgedessen sammeln die Agenten nur die Materialien, die die letzten Worte Stalins selbst bestätigen. Auf diese Weise lebt Stalin mehr als jeder andere Herrscher Europas in einer Welt, die er für sich selbst erbaut. Nur aus diesem Grund waren vor allem jene fantastischen und ungeheuerlichen Moskauer Prozesse möglich, die, gemäß dem Plan, der Welt die Macht Stalins zeigen sollten, aber tatsächlich seine Schwäche offenbarten.1

Beginnend mit dem Jahr 1933 nahm die internationale Bedeutung der UdSSR rapide zu. Mehr als einmal musste ich2 von europäischen Journalisten 3die Urteile hören, die Fürstin Radziwiłł mit mehrjähriger Verspätung wiederholt. „Der Kreml hält in seinen Händen das Schicksal Europas." „Stalin wurde der internationale Schiedsrichter" und so weiter. So übertrieben diese Einschätzung damals auch war, sie basierte auf zwei unbestreitbaren Faktoren: der Verschärfung der Weltgegensätze und der wachsenden Macht der Roten Armee. Der relative Erfolg des ersten Fünfjahresplans, die daraus resultierende optimistische Bewertung des zweiten Fünfjahresplans, die für alle greifbaren Erfolge der Industrialisierung, die Schaffung einer industriellen Basis für Armee und Flotte, die Überwindung der fortschreitenden Lähmung des Eisenbahnverkehrs, die ersten günstigen Ernten auf Kolchosengrundlage, das Wachstum der Viehbestände und die Linderung von Hunger und Armut – dies waren die inneren Voraussetzungen für den Erfolg der sowjetischen Diplomatie. In diese Zeit gehören Stalins Worte „das Leben wurde besser, das Leben wurde fröhlicher." Für die werktätigen Massen wurde das Leben tatsächlich etwas lbesser. Für die Bürokratie wurde das Leben viel fröhlicher. Ein großer Teil des Volkseinkommens ging inzwischen in die Verteidigung. Die Friedensstärke der Armee wurde von achthunderttausend auf anderthalb Millionen gebracht. Die Flotte wurde wiederbelebt. In den Jahren des Sowjetregimes wurde ein neuer Kommandostab gebildet, vom Leutnant bis zum Marschall. Dazu muss man noch einem politischer Faktor hinzufügen: Die Opposition, die linke wie die rechte, wurde zerschlagen. Der Sieg über die Opposition fand gleichsam seine objektive Rechtfertigung in wirtschaftlichen Erfolgen. Die Macht Stalins schien unerschütterlich. Alle zusammen machten sie die Sowjetregierung wenn auch nicht zu einem Schiedsrichter Europas, doch zumindest zu einem wichtigen internationalen Faktor.

Die letzten zwei Jahre haben von dieser Lage keinen Stein übriggelassen. Der Anteil der sowjetischen Diplomatie ist jetzt niedriger als in den kritischsten Monaten des ersten Fünfjahresplans. London wandte sein Gesicht nicht nur Rom und Berlin zu, sondern fordert auch, dass Paris Moskau den Rücken kehre. Seine Politik der Isolierung der UdSSR kann Hitler somit jetzt über Chamberlain führen. Wenn Frankreich nicht auf den Vertrag mit der UdSSR verzichtet, hat es ihn auf die Rolle einer sekundären Reserve reduziert. Nach dem Verlust des Vertrauens in die Moskauer Unterstützung folgt die dritte Republik konsequent den Fersen Englands. Konservative französische Patrioten beklagen nicht ohne Bitternis, dass Frankreich zum „letzten Dominion" Großbritanniens geworden sei. Italien und Deutschland werden sich mit Zustimmung desselben Chamberlain fest in Spanien etablieren, wo Stalin bis vor kurzem – und nicht nur für ihn selbst – der Herrscher über das Schicksal war. Im Fernen Osten, wo Japan auf unerwartete Schwierigkeiten für sich im großen Maßstab stieß, erwies sich Moskau als machtlos für alles andere als Grenzkonflikte, und zwar immer auf Initiative Japans.

Den Grund für den Rückgang der internationalen Rolle der Sowjets in den letzten Jahren muss man nicht in einer Versöhnung oder Linderung internationaler Widersprüche suchen: Mit welchen episodischen und konjunkturellen Schwankungen auch immer, die imperialistischen Länder gehen fatal auf einen Weltkrieg zu. Die Schlussfolgerung ist klar: Der Bankrott Stalins in der Weltarena ist in erster Linie eine Folge der inneren Entwicklung der UdSSR. Was geschah in den letzten zwei Jahren in der Sowjetunion selbst, was die Macht in Ohnmacht verwandelte? Die Wirtschaft scheint weiter zu wachsen, die Industrie, trotz der sogenannten „Sabotage", rühmt sich weiterhin des Erfolgs, die Ernte steigt, die militärischen Vorräte häufen sich, Stalin wird erfolgreich mit dem inneren Feinden fertig. Was ist also los?

Vor nicht allzu langer Zeit hat die Welt die Sowjetunion fast ausschließlich nach den Zahlen der sowjetischen Statistik beurteilt. Diese Zahlen zeigten jedoch mit tendenziöser Übertreibung einen unbestreitbaren Erfolg. Es wurde angenommen, dass hinter dem Papierschleier der Zahlen der wachsende Wohlstand des Volkes und der Macht stehe. Es stellte sich heraus, dass nichts dergleichen der Fall ist. Die Prozesse von Wirtschaft, Politik und Kultur sind letztlich Beziehungen zwischen lebenden Menschen, Gruppen und Klassen. Die Moskauer Justiztragödien haben festgestellt, dass diese Beziehungen schlimm, oder besser gesagt, unerträglich außer Kontrolle geraten sind.

Die Armee ist die Quintessenz des Regimes; nicht in dem Sinne, dass sie nur die „besten" Eigenschaften des Regimes zum Ausdruck brächte, sondern dass sie den konzentriertesten Ausdruck sowohl der positiven wie der negative Tendenzen in der Gesellschaft gibt. Wenn die Widersprüche und Gegensätze des Regimes eine gewisse Schärfe erreichen, beginnen sie, die Armee von innen heraus zu untergraben. Die umgekehrte Schlussfolgerung: Wenn die Armee, das disziplinierteste Organ der herrschenden Klasse, an inneren Widersprüchen aufzubrechen beginnt, dann ist dies das untrügliche Zeichen einer unerträglichen Krise in der Gesellschaft selbst.

Die wirtschaftlichen Erfolge der Sowjetunion, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ihre Armee und ihre Diplomatie stärkten, haben die herrschende bürokratische Schicht emporgehoben und verstärkt. Keine Klasse und nie in der Geschichte hat in so kurzer Zeit solchen Reichtum und solche Macht in ihren Händen konzentriert, wie sie die Bürokratie in den Jahren der beiden Fünfjahrespläne konzentriert hat. Aber damit stellte sie sich in einen wachsenden Widerspruch zu dem Volk, das drei Revolutionen durchlief und die zaristische Monarchie, den Adel und die Bourgeoisie stürzte. Die Sowjetbürokratie konzentriert in sich nun in gewissem Sinne die Merkmale all dieser gestürzten Klassen, hatte aber weder ihre sozialen Wurzeln noch ihre Traditionen. Sie kann ihre monströsen Privilegien nur durch organisierten Terror verteidigen, wie sie ihren Terror nur durch falsche Anschuldigungen und gerichtliche Fälschungen rechtfertigen kann. Erwachsen aus dem wirtschaftlichen Erfolg, wurde die Autokratie der Bürokratie zum Haupthindernis auf dem Weg zu diesen Erfolgen in der Zukunft. Das Wachstum des Landes ist ohne ein generelles Wachstum der Kultur, d.h. ohne die Unabhängigkeit von allen und jedem, ohne freie Kritik und freie Forschung undenkbar. Diese elementaren Voraussetzungen für den Fortschritt sind für die Armee noch notwendiger als für die Wirtschaft, da in der Armee die Realität oder Fiktionalität der statistischen Daten durch Blut überprüft wird. Indessen näherte sich das politische Regime4 der UdSSR schließlich dem Regime5 eines Strafbataillons. Alle fortschrittlichen und kreativen Elemente, die sich wirklich den Interessen der Wirtschaft, der öffentlichen Bildung oder der Volksverteidigung widmen, geraten immer wieder in Konflikt mit der herrschenden Oligarchie. So war es seinerzeit unter dem Zarismus; es geschieht, aber in einem unvergleichlich schnelleren Tempo, jetzt unter dem Regime Stalins. Wirtschaft, Kultur, Armee brauchen Initiatoren, Erbauer, Schöpfer. Der Kreml braucht loyale Exekutoren6, zuverlässige und gnadenlose Agenten. Diese Menschentypen – der Agent und der Schöpfer – sind einander unversöhnlich feindlich gesinnt.

In der Zeit der letzten 15 Monate verlor die Rote Armee fast ihren gesamten Kommandostab, der zunächst während des Bürgerkriegs (1918-1920) rekrutiert, dann innerhalb der nächsten 15 Jahre ausgebildet, qualifiziert und vervollständigt wurde. Das radikal erneuerte und ständig erneuerte Offizierskorps stellte Stalin unter öffentliche Polizeiaufsicht, durchgeführt von den neuen Kommissaren. Tuchatschewski, und mit ihm die Blüte des Kommandostabes, starb im Kampf gegen die Polizeidiktatur über die Offiziere der Roten Armee.

In der Flotte, wo die Stärken und Schwächen der Armee einen besonders konzentrierten Charakter annehmen, war die Vernichtung der höheren Offiziere noch allgemeiner als in der Landarmee. Es ist unmöglich, es nicht noch einmal zu wiederholen: Die Streitkräfte der UdSSR werden enthauptet. Die Verhaftungen und Hinrichtungen dauern an. Zwischen dem Kreml und dem Offizierskorps gibt es ein langwieriges Duell, bei dem das Recht zu schießen nur der Kreml hat. Die Ursachen des tragischen Duells haben keinen vorübergehende und keinen zufälligen Charakter, sondern einen organischen Charakter. 7Die totalitäre Bürokratie konzentriert in ihren Händen zwei Funktionen: Macht und Verwaltung. Diese beiden Funktionen stehen nun in krassem Widerspruch zueinander. Um eine gute Verwaltung zu gewährleisten, ist es notwendig, die totalitäre Macht zu liquidieren. Um die Macht Stalins zu erhalten, muss man die unabhängigen und fähigen Administratoren zerschlagen, Militärs und Zivilisten.

Das Institut der Kommissare, das zum ersten Mal in der Periode des Aufbaus der Roten Armee aus dem Nichts eingeführt wurde, bedeutete, wo nötig, ein duales Führungssystem. Die Unbequemlichkeiten und Gefahren einer solchen Ordnung waren schon damals offensichtlich, aber sie wurden als geringeres und zudem vorübergehendes Übel angesehen. Die Notwendigkeit des Doppelkommandos in der Armee entstand aus dem Zusammenbruch der zaristischen Armee und den Bedingungen des Bürgerkriegs. Was bedeutet das neue Doppelkommandos: die erste Etappe des Zusammenbruchs der Roten Armee und den Beginn eines neuen Bürgerkriegs im Lande?

Die Kommissare des ersten Aufgebots bedeuteten die Kontrolle der Arbeiterklasse über fremde und in der Mehrheit feindliche Militärspezialisten. Die Kommissare des neuen Aufgebots bedeuten die Kontrolle der bonapartistischen Clique über die militärische und zivile Verwaltung und damit über das Volk. Die Kommissare der ersten Epoche wurden aus ernsthaften und ehrlichen Revolutionären rekrutiert, die sich wirklich der Sache des Sozialismus verschrieben haben. Die Kommandeure, die größtenteils aus den Reihen der alten Offiziere oder Unteroffiziere stammten, verstanden die neuen Verhältnisse schlecht und suchten in Gestalt ihrer besten Vertreter selbst Rat und Unterstützung bei den Kommissaren. Nicht ohne Reibungen und Konflikte führte das Doppelkommandos in jener Periode zu einer freundschaftlichen Zusammenarbeit.

Völlig anders verhält sich die Sache jetzt. Die derzeitigen Kommandeure sind aus der Roten Armee hervorgegangen, sind untrennbar mit ihr verbunden und haben im Laufe der Jahre an Autorität gewonnen. Im Gegensatz dazu werden die Kommissare aus Bürokratensöhnen rekrutiert, die keine revolutionäre Erfahrung, kein militärisches Wissen, kein moralisches Kapital haben. Das ist ein reiner Typ Karrieristen der neuen Schule. Sie sind nur deshalb zum Kommando berufen, weil sie die „Wachsamkeit", d.h. die polizeiliche Überwachung Stalins über die Armee darstellen. Die Kommandanten behandeln sie mit verdientem Hass. Das Regime des Doppelkommandos verwandelt sich zu einem Kampf der politischen Polizei mit der Armee, und die Zentralregierung steht auf der Seite der Polizei.

Der historische Film wird in umgekehrter Richtung abgespielt, und was eine progressive Maßnahme der Revolution war, wird als widerliche reaktionäre8 Karikatur wiederbelebt. Das neue Doppelkommandos durchläuft den Staatsapparat von oben nach unten. An der Spitze der Armee ist nominell Woroschilow, Volkskommissar, Marschall, Ritter vieler Orden und so weiter und so fort. Doch die eigentliche Macht liegt in den Händen des unbedeutenden Mechlis, der auf Stalins direkte Anweisung die Armee auf den Kopf stellt. Dasselbe geschieht in jedem Militärbezirk, in jeder Division, in jedem Regiment. Dasselbe gilt für die See- und Luftflotten. Überall sitzt ein Mechlis, ein Agent Stalins und Jeschows, und führt „Wachsamkeit" anstelle von Wissen, Ordnung und Disziplin ein. Alle Beziehungen in der Armee erhielten einen schwankenden, wackeligen, schwimmenden Charakter. Niemand weiß, wo der Patriotismus endet, wo der Verrat beginnt. Niemand ist sich sicher, was er kann, was nicht. Im Falle eines Konflikts zwischen dem Befehl des Kommandeurs und des Kommissars ist jeder gezwungen sich zu fragen, welcher der beiden Wege zu einer Belohnung führt, welcher ins Gefängnis. Alle warten und schauen ängstlich um sich. Bei ehrlichen Arbeitern senken sich die Hände. Gauner, Diebe und Karrieristen machen ihre Spielchen und bemänteln sich mit patriotischen Denunziationen. Die Grundsätze der Armee lockern sich. Im Großen und Kleinen besteigt die Verwüstung den Thron. Waffen werden nicht aufgelistet9 oder kontrolliert. Die Kasernen nehmen ein schmutziges und unbewohntes Aussehen an. Die Dächer sind löchrig, es gibt nicht genug Bäder, die Rotarmisten haben schmutzige Wäsche. Die Speisen werden schlechter in der Qualität und werden nicht zu den vorgesehenen Zeiten serviert. Als Antwort auf Beschwerden verweist der Kommandant auf den Kommissar, der Kommissar beschuldigt den Kommandanten. Die wirklichen Schuldigen verdeckt die Denunziation von Schädlingen. Unter den Kommandeuren nimmt die Trunksucht zu; die Kommissare konkurrieren mit ihnen in dieser Hinsicht. Gedeckt vom Polizeidespotismus untergräbt das Regime der Anarchie jetzt alle Aspekte des sowjetischen Lebens; aber es ist besonders verderblich in der Armee, die nur leben kann unter der Bedingung der Richtigkeit des Regimes und vollständig Transparenz aller Beziehungen. Dies, insbesondere, ist der Grund, warum in diesem Jahr große Manöver abgesagt wurden.

Die Diagnose ist klar. Das Wachstum des Landes, und vor allem das Wachstum seiner neuen Bedürfnisse, ist unvereinbar mit der totalitären Scheußlichkeit und zeigt daher die Tendenz, die Bürokratie aus allen Bereichen heraus zu drängen, auszustoßen, zu verdrängen. 10Dieser Prozess hat noch keinen offenen politischen Ausdruck gefunden, ist aber umso mehr tiefgreifend und unvermeidlich. Im Bereich der Technologie, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Verteidigung, schieben Menschen mit Erfahrung, Wissen, Autorität automatisch Agenten der stalinistischen Diktatur zurück, meist ignorant und zynisch, wie Mechlis und Jeschow. Wenn Stalin dem einen oder anderen Teil des Apparates vorwirft, die „Wachsamkeit" zu verlieren, sagt er: Du kümmerst dich um die Interessen der Wirtschaft, der Wissenschaft oder der Armee, aber du kümmerst dich nicht um meine Interessen! In der gleichen Situation befindet sich jeder der Agenten Stalins in allen Bereichen des Landes und auf allen Rängen des bürokratischen Turms11. Die Bürokratie kann ihre Macht nur aufrechterhalten, indem sie alle Grundlagen des wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritts untergräbt. Auf einer neuen historischen Grundlage wird der langjährige russische Antagonismus zwischen Opritschnina und der Bauernschaft damit unerwartet wiederbelebt.12 Der Kampf um die totalitäre Macht verwandelte sich in die Vernichtung der besten Leute des Landes durch seinen verkommensten Abschaum.

13Es wimmelt von Niederlage, Sabotage und Verrat in Stalins Opritschnina. Der „Vater der Völker" scheint der Superdefätist zu sein. Das liegt daran, dass er ihr Henker ist. Der einzige Weg, das Land zu verteidigen, ist die Zerstörung der autokratischen Clique von Saboteuren und Defätisten. Die Parole des sowjetischen Patriotismus erklang wie folgt: „Nieder mit den totalitären Defätisten! Nieder mit Stalin und seiner Opritschnina!“

Zum Glück für die UdSSR wird die innere Lage ihrer potentiellen Feinde, die jetzt extrem angespannt ist, in naher Zukunft immer kritischer werden. Aber das ändert nichts an der Analyse der inneren Lage der UdSSR: Das totalitäre System Stalins wurde zu einem echten Herd für kulturelle Sabotage und militärischen Defätismus.

Dies laut zu sagen ist eine elementare Pflicht im Verhältnis zu den Völkern der UdSSR und der Weltöffentlichkeit. Die Politik, und noch mehr das Militär, versöhnt sich nicht mit Fiktionen. Es gibt eine Kategorie von „Freunden", die es vorziehen, an die Worte der Kreml-Agenten zu glauben. Wir schreiben nicht für sie, sondern für diejenigen, die in der nahenden, bedrohlichen Epoche lieber der Realität direkt in die Augen schauen.

L.Trotzki

12. September 1938

1In der englischen und alten deutschen Übersetzung fehlt der erste Absatz

2In der englischen und alten deutschen Übersetzung: „konnte man“

3In der englischen und alten deutschen Übersetzung: „folgende Meinung hören“

4In der alten deutschen Übersetzung: „Ordnung“

5In der alten deutschen Übersetzung: „Drillsystem“

6In der alten deutschen Übersetzung: „Erfüllungsgehilfen“

7In der alten deutschen Übersetzung kommt die folgende Passage weiter vorne im Absatz.

8In der französischen und alten deutschen Übersetzung: „thermidorianische“

9In der englischen, französischen und alten deutschen Übersetzung: „gereinigt“

10In der englischen und alten deutschen Übersetzung fehlen die beiden folgenden Sätze, bis „… wie Mechlis und Jeschow.“

11In der englischen und alten deutschen Übersetzung: „Pyramdide“, in der französischen Übersetzung: Gebäude.

12Dieser Satz steht nur in der französischen Übersetzung.

13Dieser Absatz steht nur in der französischen Übersetzung.

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