Leo Trotzki: Brief an Jean Rous (12. Juni 1938) [eigene Übersetzung nach den französischen Text, dort unter dem Titel „Un Livre sur le fascisme“, Ein Buch über den Faschismus] Lieber Genosse, Ich habe jetzt das Buch von Rossi über den Faschismus in Italien gelesen. Der Autor ist bestrebt, der historischen Wahrheit, aber auch Léon Blum gegenüber höflich zu bleiben. Er gibt jedoch viele Fakten von vitalem Interesse, die dafür sorgen, dass das Buch viel intelligenter und ehrlicher gerät als der Autor. Die Kapitel, die zeigen, wie kleine bewaffnete Banden, die von einem oder zwei Zentren zur Peripherie hin agieren, eine grandiose Arbeiterorganisation zerstören und demoralisieren, bieten eine wirklich wertvolle Lehre. Die Rolle der Bürokratie und der Polizei als entscheidende Komplizen des Faschismus ist auch ausreichend charakterisiert, um die dumme Hoffnung, den Faschismus mit Hilfe des bürokratischen und militärischen Apparates des kapitalistischen Staates zu überwinden, endgültig zu kompromittieren. Es scheint mir, dass alle unsere Genossen dieses Buch gut studieren sollten, wobei sie seine absichtlich zweideutige und unehrliche Philosophie des Autors ablehnen, um in die Lehren einzudringen, die sich aus dem Buch ergeben. Vereeken ist zu einem extrem zerstörerischen Faktor in unserer Bewegung geworden. Ich glaube, wir müssen einen unerbittlichen Kampf gegen ihn aufnehmen. Es ist das einzige Mittel, um die belgische Sektion und vielleicht auch Vereeken selbst zu retten. Wie steht Lesoil dazu? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Vereeken zustimmen würde. |
Leo Trotzki > 1938 >