Leo Trotzki: Brief an James P. Cannon und Max Shachtman 20. April 1938 [eigene Übersetzung nach Writings of Leon Trotsky 1937-1938, New York ²1976, p. 322, dort unter dem Titel „More on European Problems", Mehr zu europäischen Problemen, verglichen mit der französischen Übersetzung] Liebe Freunde: In meinem letzten Brief über die französische Frage habe ich vergessen zu erwähnen, was man persönlich mit M. tun soll, falls er unsere Vorschläge annimmt. Sie könnten ihm vorschlagen, dass er für zwei Jahre in die Staaten geht, mit der Perspektive, nach einer gewissen Testphase wieder in die Vierte Internationale aufgenommen zu werden. Es könnte möglich sein, ihn mit dem gleichen Zweck nach Belgien zu schicken, besonders angesichts der Tatsache, dass Vereecken in einer inoffiziellen Allianz mit ihm zu sein scheint. Aber Brüssel ist zu nah an Paris und von dort würde M. sicherlich in das Innenleben der französischen Sektion eingreifen. Ich glaube, dass es notwendig ist, in dieser Hinsicht offen und ohne wesentliche Zugeständnisse zu handeln. Wir haben einen Brief von Held erhalten. Seine rechtliche Stellung in Norwegen ist nicht sehr stabil, insbesondere mit dem Herannahen der „nationalen" Regierung. Sein Plan ist, für einige Monate nach Frankreich zu gehen, um dort das regelmäßige Erscheinen von Unser Wort zu arrangieren, und dann zu versuchen, direkt oder über Mexiko in die Staaten zu gehen. Held ist ein sehr wertvoller Genosse. Seine Anwesenheit in Paris wäre für C. angesichts seiner Kenntnis der verschiedenen Sprachen, der europäischen Lage und seines vernünftigen Herangehens an jede Frage sehr nützlich. Es scheint mir, dass C. an Held schreiben und ein Treffen mit ihm arrangieren sollte. Held gehört zur Johre-Fischer-Gruppe, arbeitet aber gleichzeitig am „Einzigen Weg" mit. Er könnte Ihnen bei der Lösung der deutschen Frage sehr behilflich sein. Eine internationale Jugendkonferenz im Zusammenhang mit der allgemeinen Konferenz könnte sehr gut unter Beteiligung von Held organisiert werden. Für das neue IS ist er einer der besten Kandidaten. Ich glaube daher, dass er so lange wie möglich in Frankreich bleiben sollte (wenn er jetzt nach Frankreich einreisen kann). Ihn in den Staaten zu haben, ist ein Luxus, in Europa eine Notwendigkeit. Wenn der Boden unter seinen Füßen zu heiß wird, sollte er natürlich in die neue Welt gehen. Ihr, Hansen [Trotzki] |
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