Naville, Pierre (1904-1993) schrieb in seiner Jugend für literarische Zeitschriften und schloss sich den Pariser Surrealisten an. Im Dezember 1924 wurde er Mitherausgeber der Zeitschrift La Révolution surréaliste. 1926 trat er dem kommunistischen Jugendverband, bald darauf auch der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) bei. Seit Juni 1926 war er Herausgeber der parteinahhen Zeitschrift Clarté, stand aber auch in Kontakt zu oppositionellen Kommunisten wie Boris Souvarine stehend. 1927 nahm er in Moskau an den Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Oktoberrevolution teil, traf dort mit Trotzki zusammen und nahm an der Kundgebung zur Beerdigung von Adolf Joffe teil. Im Mai 1928 wurde er aus der Partei ausgeschlossen und beteiligte sich an der Vereinigung der französischen Linken Opposition und der Gründung der „Vérité beteiligt. Nach der Bildung der Ligue communiste, deren Leitung er angehörte, wurde die (im Frühjahr 1928 aus Clarté hervorgegangene) Zeitschrift La Lutte de classes zu deren theoretischem Organ. Auf der Konferenz der Internationalen Linken Opposition vom April 1930 wurde Naville ins Internationale Sekretariat gewählt. Über die Frage des Eintritts in die SFIO kam es vorübergehend zu einem Bruch. Nach der Abspaltung der Anhänger Moliniers und Pierre Franks (PCI) und der Bildung der Parti Ouvrier Internationaliste (POI) wurde Naville einer ihrer wichtigsten Führer. Im September 1938 war er maßgeblich an der Organisierung der Gründungskonferenz der Vierten Internationale beteiligt, lehnte 1939 den Beitritt der POI zur PSOP ab. Darüber kam es zu seinem endgültigen Bruch mit der trotzkistischen Bewegung. Von 1945 an in verschiedenen linkssozialistischen Organisationen aktiv, verfasste zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen. |
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