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Gussew, S. I.

Gussew, S. I. (geb. 1874) – alter Bolschewik. 1896 trat er dem Petersburger „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse" bei. Beteiligte sich 1902 und 1903 an führender Stelle an dem Streik und der Demonstration in Rostow am Don, worauf er ins Ausland emigrierte. Auf dem II. Parteitag der SDAPR war er Delegierter des Don-Komitees und stellte sich entschieden auf die Seite Lenins. Nach dem Parteitag bereiste er die südrussischen Städte (Kiew, Odessa, Nikolajew, Charkow) und kehrte nach dem Auslande zurück, wo er bis November 1904 blieb. Dezember 1904 kam er nach Petersburg, wo er als Sekretär des Petersburger Komitees und des Büros der Komitees der Mehrheit bis März 1905 tätig war. Später arbeitete er als Sekretär des Parteikomitees in Odessa und in Moskau. Von der Moskauer Organisation wurde er zum sogenannten Vereinigungsparteitag der SDAPR nach Stockholm (1906) delegiert. September 1906 in Moskau verhaftet und nach Sibirien verbannt. Im Frühjahr 1909 flüchtete er und bereiste im Auftrage des ZK die südrussischen Städte. Im Herbst desselben Jahres kam er nach Petersburg; hier wurde er mit Swerdlow bekannt und arbeitete mit ihm zusammen etwa drei Monate in der Organisation; bei einer Verhaftung gelang es ihm, nach Finnland zu entkommen. Zur Parteiarbeit kehrte er 1917 zurück. In den Oktobertagen 1917 war G. Sekretär des Petrograder kriegsrevolutionären Komitees; seit 1921 Chef der politischen Verwaltung der Republik und Mitglied des revolutionären Kriegsrates. Seit 1923 Sekretär der Zentralen Kontrollkommission (ZKK) der KPdSU und Mitglied des Kollegiums des Volkskommissariats der Arbeiter- und Bauerninspektion. Später Leiter der Presseabteilung des ZK der KPdSU. Gegenwärtig arbeitet G. in der Komintern. [Band 3]

Hervorragender Bolschewik, schloss sich 1896 dem Petersburger „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse" an. Nahm teil an der Leitung des Rostower Streiks im Jahre 1902, dann an der Organisation der Mälzdemonstration 1903, nach der er nach Genf reiste. Nahm am Zweiten Parteitag als Delegierter des Don-Komitees teil und stellte sich entschieden auf die Seite Lenins. Nach dem Parteitag bereiste er die Städte Südrusslands, um über den Parteitag Bericht zu erstatten, dann kehrte er ins Ausland zurück. Im Auslande (Genf, Paris) blieb er bis November 1904. Im Dezember 1904 reiste er nach Petersburg und war dort bis Mai 1905 Sekretär des Petersburger Komitees. Später war er Sekretär des Odessaer Komitees der SDAPR. Im Januar 1906 siedelte er nach Moskau über, wo er Mitglied des Moskauer Komitees der SDAPR wurde. Im Frühjahr 1906 leiste er als Delegierter der Moskauer Organisation zum Vierten (Vereinigungs-) Parteitag nach Stockholm. Im September 1906 wurde er in Moskau verhaftet. Wurde für drei Jahre ins Gouvernement Tobolsk verbannt und unter Polizeiaufsicht gestellt. Floh im Frühjahr 1909 aus Tobolsk. Im Sommer und Herbst 1909 bereiste er im Auftrag des Zentralkomitees die Städte Südrusslands. Im Herbst 1909 kam er nach Petersburg, wo er gegen drei Monate zusammen mit Swerdlow im Petersburger Komitee arbeitete. Dann ging er nach Terioki, um der Verhaftung zu entgehen. War lange Zeit schwer krank. Im Jahre 1917 kehrte er zur Parteiarbeit zurück. In den Oktobertagen war er Sekretär des Revolutionären Kriegskomitees Petrograds, Frühjahr 1921 Chef der Politischen Verwaltung der Republik und Mitglied des Revolutionären Kriegsrates der Republik; 1923 Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und Mitglied des Kollegiums des Volkskommissariats der Arbeiter- und Bauerninspektion der Sowjetunion. 1925 Leiter der Presseabteilung im Zentralkomitee. Heute arbeitet er in der Komintern. Ist Mitglied der Direktion des Lenin-Institutes. [Band 6]

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