Zaberninzident – die Ereignisse in der elsässischen Stadt Zabern Ende 1913, die die immer größer werdende Frechheit der Militärkamarilla und ihre Vorherrschaft in der deutschen Politik charakterisierten. Der zu dem in Zabern stationierten Regiment gehörende Oberleutnant von Forstner hatte zusammen mit anderen Offizieren die örtliche Bevölkerung verhöhnt und beschimpft. Die Proteste der Bevölkerung beantwortete er durch die Verhaftung angesehener Bürger und die Aufrichtung einer völlig ungesetzlichen Militärherrschaft über die Stadt. Der Fall erregte großes Aufsehen und wurde im Reichstag behandelt, der mit einer Mehrheit von 293 gegen 54 Stimmen das Verhalten des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg, der zusammen mit dem Kriegsminister Forstner verteidigte, missbilligte. Der Vorfall blieb jedoch ungesühnt. Er war typisch für die Unterdrückung der elsässischen Bevölkerung durch den preußischen Militarismus vor dem Kriege. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Anm. 47] Als Zaberninzident bezeichnet Lenin die Ereignisse in der elsässischen Stadt Zabern Ende 1913, die die immer größer werdende Frechheit der Militärkamarilla und ihrer Vorherrschaft in der deutschen Politik charakterisieren. Der Kommandeur des in Zabern stationierten Regiments von Forstner hatte zusammen mit anderen Offizieren die örtliche Bevölkerung verhöhnt und beschimpft. Die Proteste der Bevölkerung beantwortete er durch die Verhaftung angesehener Bürger und die Aufrichtung einer völlig ungesetzlichen Militärherrschaft über die Stadt. Der Fall erregte großes Aufsehen und wurde im Reichstag behandelt, der mit einer Mehrheit von 293 gegen 54 Stimmen das Verhalten des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg, der zusammen mit dem Kriegsminister Forstner verteidigte, missbilligte. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 95] Zabern-Affäre:
Im
November 1913 war es in dem elsässischen Städtchen Zabern zu
schweren Ausschreitungen des preußischen Militärs gegenüber den
Einwohnern gekommen, die gegen die Beschimpfung der Elsässer durch
einen Leutnant der Garnison protestiert hatten. Der
Regimentskommandeur Oberst von Reuter ließ seine Soldaten Polizei
spielen und die Demonstrationen der Bevölkerung mit Waffengewalt
auseinanderjagen und 27 Personen verhaften. Es gab in Deutschland
einen Entrüstungssturm, selbst der Reichstag missbilligte die
Vorgänge mit 293 gegen 54 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen. Trotzdem
wurde Reuter von einem Kriegsgericht freigesprochen und bekam im
Januar 1914 vom deutschen Kaiser demonstrativ einem Orden. Die SPD veranstalte am 7. Dezember 1913 in Berlin 17 Protestversammlungen. „Auch im Moabiter Gesellschaftshaus tagte eine Riesenversammlung. Fast 2000 Personen folgten in größter Spannung den famosen Ausführungen Dr. Liebknechts. Knallenden Peitschenhieben gleich sauste Liebknechts wohlerwogene Kritik auf die schmachvolle Militärdiktatur nieder. Zum Orkan steigerten sich die Entrüstungsstürme und Pfuis, als der Redner die Worte des Kriegsministers Falkenhayn zitierte, die einen privilegierten Mord gutheißen. Glücklich persiflierte Liebknecht die Bethmannsche Politik und ihre Erfolge. Für das arbeitende Volk, das nach dem Entrüstungsrausch der Bürgerlichen wieder ganz allein den Kampf gegen die schmachvollen Zustände führen wird, heißt es erneut zu rüsten und mit aller Energie für freiheitliche Garantien gegen Militärdiktatur und -Anarchie zu kämpfen. „Wühlen Sie, hetzen Sie gegen den Militarismus!“ Diese letzten Worte des Referats lösten brausendes Echo unter den Versammelten aus und siegesbewusst hallte das Hoch auf die Sozialdemokratie, unter dem sich die Anwesenden zerstreuten.“ (Vorwärts, 8. Dezember 1913, S. 2, Spalte 2) |
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