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Unabhängige Arbeiterpartei

Die im Herbst 1905 in Petersburg von M. A. Uschakow gegründete „Unabhängige Arbeiterpartei" war eine neue Abart der 1902 von dem Chef der Moskauer politischen Polizei Subatow gegründeten „Arbeitervereine". Uschakow trat im Juni 1903 als Gießer in die Werkstätten zur Herstellung der Staatspapiere ein und wurde Mitglied des „Gegenseitigen Unterstützungsvereins der Stadt St. Petersburg". Er stand in Verbindung mit dem Fabrikinspektor Litwinow-Falinski und mit Witte und wirkte in dem genannten Vereine nach ihren Weisungen, indem er bestrebt war, die Arbeiter vom revolutionären Kampfe abzubringen und auf den Weg der friedlichen Vereinigung zu führen. Im Herbst 1905 organisierte er den „Zentralverband der Arbeiter" und den „Arbeiterinnenverband" und gründete das Wochenblatt „Russkij Rabotschij" (Russischer Arbeiter), das unter der Redaktion von Safonow vom 1./14. Oktober 1905 bis zum 24. Dezember 1905/6. Januar 1906 erschien. Der „Zentralverband" hatte sein eigenes Heim, wo Versammlungen und Vorträge veranstaltet wurden. In Nr. 4 des „Russkij Rabotschij" war das Programm der „Unabhängigen Arbeiterpartei" abgedruckt, die sich den Kampf gegen die Sozialdemokratie zur Aufgabe stellte. Der Mittelpunkt des Programmes war die Forderung nach der Errichtung von Schlichtungskammern für Arbeiter und Unternehmer. Das Organ des Verbandes sprach sich auch für die Teilnahme an der Reichsduma aus. Die „Unabhängigen", die 1905 nur einen verschwindend kleinen Teil des Petersburger Proletariats, zumeist aus der „Arbeiteraristokratie", auf ihre Seite zogen, verschwanden Anfang 1907 gänzlich von der politischen Bildfläche. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 8, Anm. 170]

Die in Herbst 1905 in Petersburg von M. A. Juschakow gegründete „Unabhängige Arbeiterpartei" war eine neue Abart der 1902 von dem Chef der Moskauer politischen Polizei Subatow gegründeten „Arbeitervereine“. Als ihre Hauptaufgabe betrachtete sie die Bekämpfung der revolutionären Sozialdemokratie. Bereits Anfang 1907 ging sie ein. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 151]

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