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Schwanken Pitirim Sorokins

Pitirim Sorokin war im Jahre 1917 einer der Redakteure der extrem rechten Sozialrevolutionären Zeitung „Wolja Truda“ („Arbeitswille“). Sein in der „Prawda“ Nr. 251 vom 20. November 1918 veröffentlichter Brief war das erste Eingeständnis des eigenen politischer. Bankrotts, das aus dem Lager der rechten Sozialrevolutionäre und Menschewiki zu vernehmen war. Bald darauf folgten ähnliche Eingeständnisse auch von anderen Vertretern der kleinbürgerlichen Parteien, so z. B. von der Gruppe „Narod“ („Das Volk“), die ebenfalls aus rechten Sozialrevolutionären und Mitgliedern der Konstituante bestand (N. Swjatizki, K. Burewoi, Wolski). Selbstredend zeugten diese Erklärungen keineswegs davon, dass diese Leute ins Lager der proletarischen Revolution übergegangen waren. Es handelte sich hierbei uni vorübergehende Schwankungen von Leuten, die bereits auf die Seite der bürgerlichen Konterrevolution übergegangen waren; doch waren diese Erklärungen als eine Widerspiegelung der Wendung der kleinbürgerlichen Massen zum Proletariat charakteristisch. Deshalb benützt Lenin den Brief P. Sorokins dazu, um die Politik der Partei gegenüber diesen Massen genau festzulegen. Sorokin selbst schwankte bald wieder ins andere Fahrwasser ab. Im Jahre 1922 versuchte er, der damals Lehrer an der Petrograder Universität war, in seine Vorlesungen und Schriften konterrevolutionäre Ideen einzuschmuggeln, und wurde ins Ausland ausgewiesen. Diese Äußerungen Sorokins werden von Lenin im Artikel „Über die Bedeutung des streitbaren Materialismus“ erwähnt. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 8, Anm. 60]

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