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Parteitag der schweizerischen Sozialdemokratie in Aarau 1915

Der Parteitag der schweizerischen Sozialdemokratie in Aarau am 20./21. November 1915 war ihr erster Parteitag während des Krieges. Im Mittelpunkt seiner Beratungen stand die Stellung zu Zimmerwald, in der drei Auffassungen vorhanden waren: die rechte, Zimmerwald feindliche, mit dem Senior der Partei Hermann Greulich und der Mehrheit des Parteivorstandes an der Spitze, das Zentrum (Anhänger der Zimmerwalder Mehrheit) mit Grimm an der Spitze und schließlich die Anhänger der Zimmerwalder Linken, die von Fritz Platten geführt wurden. Auf dem Parteitag entbrannte der Kampf um den Abänderungsantrag zur Resolution Grimm, die die Haltung der Zimmerwalder Mehrheit billigte. Der Sinn dieses von der Lausanner Sektion eingebrachten Abänderungsantrages war der, dass der imperialistische Krieg nur durch die internationale proletarische Revolution beendet werden könne. Nachdem dieser Antrag unter dem Drucke Grimms von der Lausanner Sektion zurückgezogen worden war, brachte ihn der Bolschewik M. Charitonow, der als Delegierter einer schweizerischen Organisation mit beschließender Stimme am Parteitag teilnahm, nochmals ein. Schließlich war Grimm gezwungen, aus taktischen Gründen mit Platten und der Linken ein Übereinkommen zu treffen, und der Abänderungsantrag wurde mit 258 gegen 141 Stimmen angenommen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Anm. 174]

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