Große Französische Revolution – 1789 war das absolutistische Königreich Frankreich pleite. Zur Billigung neuer Steuern wurden die Generalstände einberufen, je 300 Vertreter von Adel und Geistlichkeit (Klerus) und 600 des „dritten Standes“, der gesamten übrigen Bevölkerung (98%). Das geschah vor dem Hintergrund großer Unruhe in der Bevölkerung, verschärft durch eine Missernte 1788 und Rekord-Lebensmittelpreise. Der dritte Stand forderte, dass nicht nach Ständen (wodurch die beiden ersten Stände eine Mehrheit von 2:1 gehabt hätten), sondern nach Köpfen abgestimmt werde, wodurch der Dritte Stand gemeinsam mit Sympathisanten in den beiden anderen Ständen eine Mehrheit bekäme. Als das verweigert wurde, erklärte er sich zur Nationalversammlung. Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli griffen die Massen erstmals direkt ins Geschehen ein, Anfang August verzichteten Adel und Klerus auf ihre Privilegien. In den folgenden zwei Jahren arbeitete die Nationalversammlung eine Verfassung aus. Der König und die alten Herrschenden schwankten zwischen Zugeständnissen und Appellen zum Eingreifen an die noch feudalen Nachbarländer. Der Krieg gegen die feudalen Regime ab 1792 führte zu einer weiteren Radikalisierung, vor allem die kleinbürgerlichen (nach antikem Vorbild gelegentlich „plebejisch“ genannten) Massen in Paris drängten auf radikale Maßnahmen. Die Bedrohung von außen und konterrevolutionäre Aufstände erzwangen eine Radikalisierung, die mit der „Jakobinerdiktatur“ 1793-94 ihren Höhepunkt erreichte. Marx bezeichnete diese Radikalisierung der Revolution über Jahre hinweg einmal als „permanente Revolution“ |
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