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französische Kriegsopposition

Die Opposition gegen den Chauvinismus setzte in Frankreich zuerst in den Reihen des Syndikalismus ein.

Die französische CGT (Allgemeine Konföderation der Arbeit) nahm mit Kriegsbeginn sofort einen chauvinistischen Standpunkt ein. Am 4. August 1914 veröffentlichte das offizielle syndikalistische Organ „La Bataille Syndicaliste“ („Der Gewerkschaftskampf“) einen Artikel: „Gegen das Faustrecht“, mit der Aufforderung, „die demokratischen und revolutionären Traditionen Frankreichs gegen das Faustrecht zu verteidigen“. Jedoch bereits November 1914 legte Pierre Monatte als Protest gegen die offizielle Taktik sein Mandat als Bevollmächtigter der Rhône-Föderation nieder und veröffentlichte eine besondere Protestdeklaration. Die Opposition gruppierte sich um die syndikalistische Zeitschrift „La Vie Ouvrière“ („Arbeiterleben“), zu deren Mitarbeitern Merrheim und der Sekretär der Metallarbeiter-Föderation Rosmer zählten. Am 1. Mai 1915 gab Merrheim eine Zeitschrift „L’Union des Métaux“ heraus, in der er sich mit der Erklärung Liebknechts vom 2. Dezember 1914 solidarisierte. Auch der Sekretär des Böttcherverbandes, Bourderon, nahm eine internationalistische Haltung ein. Auf Initiative Bourderons und Merrheims fand am 15. August 1915 eine Minderheitskonferenz statt. Beide waren Vertreter Frankreichs auf der Zimmerwalder Konferenz. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 18, Anm. 35]

Was Frankreich betrifft, so wurden zuerst in den Reihen der französischen Syndikate (Gewerkschaften) Stimmen einer zahlenmäßig schwachen Opposition gegen den Chauvinismus der CGT (der Allgemeinen Konföderation der Arbeit) laut. Diese Opposition gruppierte sich um die Zeitschrift „Arbeiterleben“ („La Vie Ouvrière“) und wurde von Merrheim und Bourderon geführt. Die Opposition war jedoch durchaus nicht konsequent internationalistisch, und ihre Vertreter Merrheim und Bourderon schlossen sich in der Folge innerhalb der Zimmerwalder Vereinigung der zentristischen, kautskyanischen Mehrheit und nicht der Zimmerwalder Linken an, an deren Spitze Lenin und die Bolschewiki standen. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 23]

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