Finnland wurde im Jahre 1809 während des Krieges zwischen Russland und Schweden an Russland angegliedert. Da der damalige Zar Alexander I. die Bewohner Finnlands, die bis dahin Untertanen des Königs von Schweden gewesen waren, auf seine Seite bringen wollte, erkannte er die alte finnländische Verfassung an und bestätigte sie. Auf Grund dieser Verfassung konnte kein Gesetz herausgegeben, abgeändert oder aufgehoben werden ohne Zustimmung des Landtags, d. h. der Vertreter aller Stände Finnlands. Als Nikolaus II. den Thron bestieg, versprach er in dem Manifest vom 26. Oktober/6. November 1894 feierlich, diese Verfassung zu schützen. Aber schon am 3./15. Februar 1899 erließ er das neue Manifest, das Lenin hier erwähnt. In diesem Manifest eignet sich der zaristische Absolutismus das Recht an, Gesetze für Finnland zu erlassen, „wenn sie die Erfordernisse des Gesamtstaates berühren oder in Verbindung mit der Reichsgesetzgebung stehen“. Dieses Manifest rief in ganz Finnland große Empörung hervor. Nur unter Gewaltandrohung wurde das Zarenmanifest vom finnländischen Senat angenommen. [Lenin, Ausgewählte Werke Band 3, Anm. 91] |
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