Mit
dem Fehler Hilferdings
in der Geldtheorie meint Lenin
hauptsächlich das zweite Kapitel des „Finanzkapitals“. In diesem
Kapitel versucht Hilferding, Marx
zu „vertiefen“ und zu „verbessern“, wobei er sich auf
Tatsachen der australischen und indischen Ökonomie beruft. Marx
bestimmte in seiner Einleitung zur „Kritik der politischen
Ökonomie“ und im
III. Kapitel des ersten Bandes des „Kapital“ den Wert des
Papiergeldes dadurch, dass er vom Wert des Metallgeldes (Goldgeldes)
ausging, als dessen sozusagen Stellvertreter das Papiergeld
erscheint. Die Gesetze des Papiergeldumlaufes sind nach Marx auf
Grund der Gesetze des Goldumlaufes zu verstehen. Hilferding
behauptete, im Gegensatz zu Marx: „Bei reiner Papierwährung …
wird das Papiergeld ganz unabhängig vom Wert des Goldes und
reflektiert direkt den Wert der Waren“ („Das
Finanzkapital", Wien 1927, Seite 19). Lenin weist weiter
unten in den Kapiteln
III und
VIII der vorliegenden Arbeit und weiter oben in dem Vorwort
zur französischen und deutschen Ausgabe außer auf die Revision
der Marxschen Geldtheorie durch Hilferding noch auf andere „Mängel“
des Hilferdingschen „Finanzkapital“ hin und stellt insbesondere
fest, dass der „Marxist Hilferding im Vergleich mit dem
Nichtmarxisten Hobson
einen Schritt rückwärts tat“ in einer so wichtigen Frage, wie der
Parasitismus und die Zersetzung des Kapitalismus in der Epoche des
Imperialismus es ist. Und „eine gewisse Neigung, den Marxismus mit
dem Opportunismus zu versöhnen“, von der Lenin in
diesem Band spricht, hat Hilferding, den früheren „Marxisten“,
zuerst zum Mitstreiter Kautskys
und einem der Hauptrepräsentanten der bürgerlichen, reformistischen
Politik (S. 9) [...] gemacht. Selbstverständlich wurde dies von einem vollkommenen
Verzicht auf alles, was an Wertvollem und Marxistischem in seinem
Buch „Finanzkapital“ vorhanden war, begleitet. Hilferding wurde
der Verkünder der [...] |
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