Termine / Aktuelles
TERMINE
Offenes Bürgerforum Badenweiler
Liebe Mitbürger,
das nächste Treffen des Offenen Bürgerforums Badenweiler findet am Montag, 04.03.2024, um 18:00 h im Hotel Post, Sofienstraße 1, Badenweiler statt. Folgende Themen werden behandelt und diskutiert:
Veranstaltungen und Gestaltung des Literarischen Museums Badenweiler.
„Weltklassik in Badenweiler“.
Windräder auf der Sirnitz und Ergebnis des Bürgerentscheids in Schlingen.
Konzerte / Neue Veranstaltungen im Inhalatorium.
Verschiedenes.
Ende gegen 19.00 Uhr.
Wir laden alle interessierten Bürger herzlich ein, dazu zu kommen und sich am Gespräch zu beteiligen. Weitere Wünsche und Vorschläge der Bürger für Veränderungen und Verschönerungen von Badenweiler sind willkommen!
Für das Bürgerforum Badenweiler:
Hans-Jürgen Scheurle
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AKTUELLES
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Badenweiler Literaturtage 2023
Mit diesen Bildern blicken wir zurück auf die erfolgreichen Badenweiler Literaturtage vom 5. bis 8.Oktober 2023. Es war wunderbar: ein großer Publikumsandrang, Autorinnen und Autoren, die von der allgemeinen Stimmung und auch der goldenen Oktobersonne beflügelt waren, die Geselligkeit – diese Literaturtage hatten auch etwas von einem Familienfest: es gibt viele Besucher, die inzwischen regelmäßig kommen, nicht nur aus der Region, sondern auch von weiter her. Hier in Badenweiler ist man stolz auf diesen kulturellen „Leuchtturm“. Es bewährt sich immer wieder, dass wir nicht einfach eine verlängerte Werkbank der Verlage sind und bloß Neuheiten präsentieren, sondern dass wir themenorientiert einladen. Das stiftet eine innere Ordnung und vermeidet die Beliebigkeit. Diesmal hat das mit dem Thema „Familienbande“, gerade auch im abgründigen Doppelsinn, besonders gut geklappt.
Bald werden wir das Thema und die Mitwirkenden der nächsten Literaturtage vom 10. bis 13. Oktober 2024 bekannt geben können.
Bleiben Sie uns weiterhin gewogen.
Windräder in der Umgebung des Blauen und die Heilquellen von Badenweiler
In der Umgebung des Badenweiler Hausbergs sind bis zu acht Windkraftanlagen in Planung. Dabei entsteht je Windkraftanlage im Erdreich ein Betonfundament von mehreren hundert Quadratmetern Fläche, mehreren Metern Tiefe und mehreren tausend Tonnen Gewicht. Durch diese massiven Eingriffe in das Erdreich ist eine Störung der natürlichen unterirdischen Wasserläufe und damit eine Gefährung der Badenweiler Heilquellen denkbar. Eine von Prof. Dr. Kurt Sauer erstellte umfangreiche hydrologische Untersuchung beschreibt die Fragilität des die Quellen umgebenden Erdreichs wie folgt:
Aufgrund dieser Erkenntnisse erscheint die Anfertigung eines hydrologischen Gutachtens zwingend, das die Auswirkungen der geplanten Windkraftanlagen auf die Badenweiler Heilquellen untersucht.
Konzert im Inhalatorium
Konzert im Inhalatorium
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Arbeitskreis Kultur des offenen Bürgerforums Badenweiler
Teilnehmer: Hans Frick, Georg-Christian Gloeser, Heidrun Goerendt-Hannß, Marlene Hiller, Josef-Walter Kirchberg, Rolf Langendörfer, Andreas Paul, Ulrich Schroeter
Badenweiler, im November 2021
Kultur in Badenweiler Stärken – Schwächen – Potentiale
„Der Badenweiler Stil? Bitte, wie meinen Sie das?“
„Nun ich meine die Einheit all dessen, was der Gast Badenweilers hört, schmeckt, riecht und fühlt“, also alles, was Badenweilers Eigentümlichkeit bildet, sein „ganz bestimmtes Gesicht, das man gern und unzweifelhaft wiedererkennt.“(1)
(Kurzeitung für Badenweiler und Umgebung No 16, 20.08.1921)
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(1) Heute nennt man so etwas corporate identity.
Das vor 100 Jahren beschriebene Zusammenspiel von Mensch, Natur und Kunst fasst man heute unter dem Begriff Kultur zusammen. Kultur als Ausdruck von Leben in Badenweiler, das meint vielfältige Unternehmungen durch ganz unterschiedliche Träger, die dauerhaft betrieben und fortentwickelt werden. Veranstaltungen von Vereinen und anderen bürgerschaftlichen Gruppen sind grundlegend für den kulturellen Jahresablauf Badenweilers. Ihre Adressaten sind gleichermaßen Einwohner, Erholungsgäste, Kurwillige, Feriengäste und Tagesbesucher. Erfolgreiche Beispiele von Privatinitiativen sind die Musiktage und die Literaturtage Badenweiler, die, gut organisiert, Einwohnern, Umland und auswärtigen Gästen ein kulturelles Erlebnis bieten. In diesem Sinne muss es ein herausgehobenes Ziel der künftigen BTG sein, Kultur in Badenweiler durch hochwertige Veranstaltungen zu einem Leuchtturm zu machen und als Marke zu stärken. BTG und Gemeinde sollten Kultur als wichtige Komponente des Tourismus verstehen, aber auch als etwas, was den Bürgern dieser Gemeinde ebenso Angebote machen muss wie den Gästen. Es geht mithin 1.) um die Grundausstattung für die Einwohner, 2.) um die Grundausstattung für die Gäste und 3.) um Highlights, wobei es selbstverständlich Überschneidungen geben kann.
Die folgende Stichwortsammlung zu den einzelnen kulturellen Bereichen verweist auf bereits Vorhandenes sowie auf Wünschenswertes in und für Badenweiler.
Literatur
Mit den Badenweiler Literaturtagen, die das Bürgerforum Badenweiler e.V. und Rüdiger Safranski als Spiritus Rector seit 2012 veranstalten, ist Badenweiler zu einem Anziehungspunkt für Literaturfreunde aus ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland geworden. Dieses erfolgreiche Projekt gilt es zu unterstützen, evtl. ergänzt um ein eintägiges Programm „Literatur für Jugendliche und Kinder“.
Ergänzend sind im Zusammenhang Literatur weitere bereits bestehende Angebote zu nennen (z.B. das Literarischen Museum Badenweiler, die Deutsche Tschechow-Gesellschaft und die literarischen Spaziergänge). Als neues über Badenweiler hinaus strahlendes Highlight sind Einladungen prominenter Autoren zu Lesungen denkbar.
Musik
Zwingend erforderlich scheint, baldmöglichst wieder an die Tradition der Badenweiler Musiktage anzuknüpfen. Dafür gilt es, aus deren Scheitern die notwendigen Schlüsse zu ziehen: Erforderlich sind ein schlüssiges Konzept, eine nachhaltige mittelfristige Planung und die entschlossene Bereitschaft von Gemeinde und BTG, hinter einer kreativen und innovativen Neuausrichtung zu stehen. Entwicklung und Umsetzung eines neuen Konzepts muss in die Hände eines erfahrenen Fachmannes gelegt werden. Mit anderen Worten: Die BTG stellt die Räume zur Verfügung und spricht die Terminplanung ab, Programmentwicklung, Pressearbeit, Marketing und Sponsoring sind Aufgabe eines noch zu bestimmenden geschäftsführenden Intendanten für die Musiktage.
Ergänzend sind im Bereich Musik bestehende, in Badenweiler bestens verankerte Institutionen wie z.B. die Trachtenkapelle Badenweiler, die Kurmusik oder die von der evangelischen Kirche organisierten Konzerte zu erwähnen. Als weitere Bereicherung im musikalischen Angebot Badenweilers (und für die Belebung des Kurhauses!) ist eine Zusammenarbeit mit den Musikhochschulen Freiburg und Basel denkbar, die ihren Studenten im Kurhaus eine Möglichkeit anbieten können, öffentliche Auftritte zu proben und ihren eigenen Stil zu entwickeln. Eine Wiederbelebung der Sommerkonzerte im Kurpark könnte ebenfalls zur kulturellen Aufbruchstimmung in Badenweiler beitragen.
Ein dramatisches Defizit besteht momentan im Bereich von Örtlichkeiten, die für Musikveranstaltungen geeignet sind. Voraussetzung für jede langfristige Planung ist, dass der René-Schickele-Saal wieder bespielbar ist. Zurzeit steht – in Absprache mit der evangelischen Kirchengemeinde – immerhin die Pauluskirche zur Verfügung. Ein bislang sträflich vernachlässigter Aufführungsort in der schöneren Jahreszeit ist die Konzertmuschel, die durch ausfahrbare Segel, wie sie heutzutage vielerorts sogar von Hotels oder Weingütern für Außenveranstaltungen genutzt werden, auch bei schlechtem Wetter bespielbar werden könnte.
Bildende Kunst
Der einzige professionell bespielbare Ort für Ausstellungen ist das Großherzogliche Palais. Die Beletage des Kunstpalais ist dafür ausgezeichnet eingerichtet, das Erdgeschoss bestens geeignet z.B. für Matinees, Vorträge, Kleinkunst. Wie sich in der Vergangenheit zeigte, können in diesem attraktiven Ambiente weit ins Umland ausstrahlende Veranstaltungen angeboten werden. Im Moment (und auf unabsehbare Zeit?) ist es jedoch eine Baustelle. Unabdingbare Voraussetzung für eine kulturelle Wiederbelebung des Hauses ist, dass sich BTG und Gemeinde bei Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die dort künftig Büroräume beziehen sollen, nachdrücklich und vor allem frühzeitig dafür einsetzen, dass das Land den Leerstand zügig beendet und die Räumlichkeiten für eine entsprechende Nutzung zur Verfügung stellt.
Theater
Örtlichkeiten für Theateraufführungen unterschiedlichster Art gibt es in nahezu verschwenderischer Fülle, so neben den oben bereits genannten Häusern auch die Marienkapelle, das Inhalatorium, das Belvedere und die Freitreppe davor, das Freilichttheater und die Wandelhalle am unteren Vogesenblick. Man kann und sollte diese nutzen, denn sie bieten ein Ambiente, das außerhalb Badenweilers nicht so schnell zu finden ist. Zu denken ist u.a. an Sprechtheater, das LiteraTheater, Kinder- und Jugendtheater, Kabarett, Figuren- und Marionettentheater, Musiktheater usw.
Ein ausgesprochen wünschenswertes Projekt wären regelmäßige Kinovorführungen, sei es im René-Schickele-Saal, sei es, wie bereits erfolgreich erprobt, als Open-Air-Veranstaltung in der Konzertmuschel.
Tanz
Geeignete Räumlichkeiten für Tanzveranstaltungen wie z.B. Tangoabende gibt es mit Le Jardin im Kurhaus und dem Jagdsaal im Großherzoglichen Palais durchaus, man muss sie nur aktiv anbieten.
Baukultur
Badenweiler besitzt, weit über bekannte Gebäude wie etwa Burg Baden, Römische Badruine oder das zurzeit stark vernachlässigte Hotel Römerbad hinaus, eine erstaunliche Fülle kulturhistorisch interessanter Gebäude wie die aus der Blüte der Bäderzeit stammenden Villen, die Gebäude des Architekten Schmitthenner oder auch das Kurhaus. Bedauerlicherweise wird diesen nur wenig Beachtung geschenkt. Daraus ergibt sich als interessante Möglichkeit, mithilfe fachmännischer Unterstützung einen historisch und architekturgeschichtlich relevanten Rundweg zu entwickeln und damit die Zahl der individuell durchführbaren Badenweiler Spaziergänge zu erweitern. Heutzutage daran zu denken, dass sich die Informationen mittels QR-Code wunderbar erweitern lassen, versteht sich eigentlich von selbst.
Nicht-existent ist in der Gemeinde bislang die Beachtung der Badenweiler Brunnenkultur. Für ein „auf Wasser gebautes“ Heilbad ein erstaunliches Defizit, das sich analog zum architekturgeschichtlichen Rundweg beheben ließe.
Für den Gesamteindruck einer Gemeinde, insbesondere einer touristisch engagierten Gemeinde, ist der traditionelle und wertvolle bauliche Eindruck absolut zentral. Dies muss aber auch eingebunden werden in ein Verständnis dafür, dass es hier eine Gesamtverantwortung aller Bürger Badenweilers gibt. Dieses Verständnis zu erzeugen, bei den Bürgern Badenweilers langsam, aber stetig ein Gefühl für Gemeinsinn zu entwickeln, sollte eine herausragende Aufgabe von Gemeinde und BTG sein – nicht zuletzt, weil ohne die überzeugte Mitwirkung der Bürger Badenweilers vieles Stückwerk bleiben muss.
Gartenkultur
Die Existenz von Kur- und Schlosspark gehört zu den wichtigen Elementen, die den Charakter des „Heilbades Badenweiler“ begründen und seine Bezeichnung als solches rechtfertigen. Auch wenn diese Gärten nun wieder der Verwaltung des Landes Baden-Württemberg unterstehen, ist es Aufgabe der BTG, die Zukunftssicherung ebenso wie die touristische Erlebbarkeit dieser wichtigen, in Südbaden einmaligen Parkanlagen sicherzustellen. Die BTG sollte daher zum einen auf einen Parkpflege- und Entwicklungsplan hinwirken, zum anderen darauf drängen, die beiden Parks über die unmittelbaren sinnlichen Eindrücke hinaus durch attraktiv und verständlich formulierte Informationen zu einem Erlebnisort und einer Quelle naturgeschichtlicher Information zu machen. Gerade der Landschaftspark passt zu der heute wieder aktuell werdenden neuen Betrachtung von Natur und Landschaft. Auch im Blick auf Kur- und Schlosspark gilt im Übrigen der oben formulierte Hinweis auf die Möglichkeiten des digitalen Zeitalters.
Daneben gilt es, weitere vorhandene öffentliche und private Grünanlagen, insbesondere auch den touristisch besonders wertvollen „Park der Sinne“ weiter zu unterstützen und im touristischen Konzept herausgehoben einzubinden.
Um Badenweiler als attraktives touristisches Ziel zu erhalten, sollte es seinen bisherigen Gartencharakter erhalten.
Friedhöfe
Friedhöfe gehören für viele Touristen zu den Orten, über die sie ein Gefühl für die besuchte Gemeinde gewinnen und in ihre Geschichte eintauchen. Nicht ohne Grund gehören Friedhofsspaziergänge heute zu nachgefragten Angeboten von Tourismusorten. In Badenweiler werden Interessierte in dieser Hinsicht enttäuscht, denn dieses Geschichtsbuch für Gäste (wie für Neubürger) existiert großenteils nicht mehr. Es ist daher darauf hinzuwirken, dass a) das zwanghafte Abräumen von Gräbern unterbleibt und mindestens der Skulpturenschmuck oder die historischen Grabsteine stehenbleiben, b) Ehrengräber besser gepflegt und beschriftet bzw. zunächst einmal auffindbar werden.
Gravierende Defizite und essentielle Aufgabenbereiche
Als beklagenswertes Desiderat ist zu konstatieren, dass es zwischen den verschiedenen Badenweiler Kulturveranstaltern (immer noch) kaum Informationsaustausch gibt und keine nennenswerte Abstimmung erkennbar ist (man könnte dies unter dem Stichwort der fehlenden Kommunikationskultur verorten). Dieses Manko bremst die nachhaltige Nutzbarmachung von Kultur insbesondere in der touristischen Vermarktung merklich aus. Wünschenswert erscheint folglich eine digital abrufbare und laufend ergänzte Gesamtjahresübersicht, die sowohl Einwohnern als auch potentiellen Gästen einen Überblick gibt, an dem sie idealerweise ihre eigene Jahres- und Urlaubsplanung orientieren können.
Veranstaltungen und Angebote, die sich an interessierte Badenweiler Bürger und auswärtige Gäste wenden, müssen Qualitätsstandards genügen. Das gilt für die Errichtung von architekturgeschichtlichen Rundwegen ebenso wie für Informationsangeboten im Park oder für Theateraufführungen etc.
Fazit
Hochwertige Kulturangebote tragen dazu bei, dass Übernachtungsgäste in den Kurort kommen, und erfreulicherweise handelt es sich beim Kulturtourismus vorwiegend um ein zahlungskräftiges Publikum. Eine Studie belegt diesen starken Einfluss des Musiklebens auf Deutschlands Wirtschaft: Beispielsweise bringt ein Euro für Musik vier Euro zurück (FAZ vom 04.06.20). Infolgedessen handelt es sich bei der Investition in Kultur um einen klassischen Fall der Umkehrfinanzierung und, wenn man es professionell angeht, keineswegs um ein Verlustgeschäft.
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Anregungen für ein modernes Verkehrskonzept in Badenweiler
Ausgangspunkt der Überlegungen
Es geht darum, das Profil des Heilbades zu schärfen, eines Ortes, in dem Ruhe, Erholung und ganz allgemein Gesundheit im Mittelpunkt stehen. Dabei kann eine Reihe von verkehrlichen Maßnahmen helfen, auf die wir nachstehend eingehen. Entscheidend ist zudem ein grundlegendes Umdenken: Durch die Entschleunigung des Durchfahrtsund Zielverkehrs kann dem Ortskern und seinen Ortsteilen die für ein Heilbad notwendige Ruhe vermittelt und – wie es sich schon der Badenweiler Gemeindeentwicklungsplan 2020 aus dem Jahr 1994 (Seite 23) vorgenommen hatte – dem Zu-Fuß-Gehen von Gästen wie von Einwohnern wieder ein größerer Stellenwert eingeräumt werden.
Das Verkehrskonzept sollte vor allem den Durchgangsverkehr sowie den Zielverkehr zu den Wohngebieten und zu Kliniken, Hotels, Gaststätten, Geschäfts- und Gewerbebetrieben in den Blick nehmen. Vor allem der in kommunaler Zusammenarbeit zu entwickelnde ÖPNV muss helfen, die Verbindung der Ortsteile Badenweilers zu schaffen bzw. zu optimieren.
Zentral ist außerdem die Verkehrsdisziplin, die von der Gemeinde gegenüber allen Verkehrsteilnehmern mit einer vermittelnden Kommunikation, die klare, kontinuierliche und positive Ziele setzt, beeinflusst werden kann und muss („Charmeoffensive“).
Der Durchgangsverkehr
Für die Erreichbarkeit Badenweilers ist der Durchgangsverkehr essenziell.
Hierbei denken wir an die Landes- und Kreisstraßen durch Oberweiler, Schweighof, Lipburg und Sehringen. Ihre Regulierung kann nur in Zusammenarbeit mit den zuständigen Straßenverkehrsbehörden geregelt werden. Allerdings hat die Gemeinde aufgrund ihres Selbstverwaltungsrechts als Heilbad auch Rechtsansprüche aus dem Kurortegesetz BW (§ 19) auf Durchführung notwendiger Verkehrsmaßnahmen (vgl. VGH BW, Urt. vom 17.07.2018, 10 S 2449/17 zum Selbstverwaltungsrecht bei Umsetzung eines Lärmaktionsplans).
Umfassende Gestaltungsmöglichkeiten hat die Gemeinde jedenfalls bei den kommunalen Durchgangsstraßen, wie der Ernst-Eisenlohr-Straße, der Kaiserstraße, der Friedrichstraße, der Blauen-/Kandernerstraße sowie der Badstraße.
Aus unserer Sicht ist die Geschwindigkeit auf diesen Straßen grundsätzlich weiterhin auf 30 bzw. 40 km/h zu begrenzen. Da diese Regelungen nicht durchgängig beachtet werden und Kontrollen wegen des fehlenden Personals der zuständigen Verkehrsbehörde selten sind, kann die Gemeinde die für die Erhaltung des Prädikats „Heilbad“ erforderliche Ruhe nur durch „Straßengestaltung“ erreichen. Zuletzt wurde dies in der Badstraße – erfolgreich – praktiziert. Bepflanzte Verkehrsbuchten mit dahinter geschaffenen ein oder zwei Parkplätzen schaffen es, die Verkehrs- und Geschwindigkeitsdisziplin zu steigern.
Vergleichbare Pflanzbuchten finden sich in der Ernst-Eisenlohr-Straße und der Friedrichstraße. Diese sollten jedoch in Bezug auf ihre Lage und ihre ausreichende Anzahl überprüft werden. In der Kaiser- und Blauen-/Kandernerstraße sind solche Pflanzbuchten nachzurüsten. Sie werden die Beachtung der Geschwindigkeitsbeschränkung fördern. Die gleichen Überlegungen verdienen die Ortsdurchgangsstraßen in Schweighof, Sehringen und Lipburg.
Die ortsinneren Durchgangsstraßen sollten zudem mit Vorrang-Radfahrstreifen (gestrichelte Linien) versehen werden, um dem zunehmenden Radverkehr Rechnung zu tragen und den Radfahrern einen Schutzraum zu bieten.
Der örtliche Zielverkehr
Eine möglichst umfassende Wohnruhe wird beinahe allen, aber leider nicht allen Wohnbereichen der Gemeinde vermittelt. In fast allen Wohnbereichen ist sichergestellt, dass sie nur von Zielverkehr zu den einzelnen Anliegern belastet sind. Zur Gleichbehandlung aller Wohnbereiche sollte sichergestellt werden, dass sie alle nur vom Zielverkehr erreicht werden. In neu ausgewiesenen Wohnbaugebieten erfolgt die Erschließung häufig nur noch über eine Zufahrt zur Durchgangsstraße, sodass es an einer Nutzung der Wohnstraßen zur Durchfahrt keinen Anreiz gibt. Dies lässt sich in Badenweiler durch eine entsprechende Teilsperrung von Straßen erreichen (z.B.: bei Oberer und Unterer Kirchweg).
Zumindest sollte in diesen Straßen durch die oben beschriebene Straßengestaltung, z.B. ein engmaschiges Pflanz- und Parkbuchtennetz die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkungen sichergestellt werden.
Die Erreichbarkeit der Kliniken, Hotels, Gaststätten, Geschäfts- und Gewerbebetriebe ist unerlässlich. Überlegt werden muss aber, ob zeitliche Zufahrtsbeschränkungen für den Lieferverkehr und/oder eingeschränkter Gästeverkehr zur An- und Abreise bzw. zur Anfahrt auf den individuellen Parkplatz dem Ruhebedürfnis eines Heilbads förderlich sind ohne den Gästeverkehr zu stark zu beschränken.
Der Zielverkehr in Badenweiler ist in sehr starkem Maß auch „Suchverkehr“. Hier sollte ein verständliches und zweisprachiges Verkehrsleitsystem Abhilfe schaffen. Moderne elektronische Hinweistafeln könnte ein Leitsystem zu den Parkmöglichkeiten bieten. Dabei könnte nicht nur die Zahl der freien Stellplätze genannt werden, auch Informationen zu Veranstaltungen könnten aufgezeigt werden. An den Haupteinfahrtsstraßen könnten solche Tafeln mit vorgelagerten ein oder zwei Parkbuchten den Gästen Badenweilers die Parkplatzsuche und Orientierung im Ort erleichtern.
Zur Diskussion des Zielverkehrs gehört die Klärung der Verkehrsführung in der Luisenstraße. Hierzu ist aber in erster Linie eine Abstimmung mit den Einzelhandels-, Gastronomie- und Hotelbetrieben erforderlich. Vorläufige Gedanken hierzu finden Sie in dem Papier des Arbeitskreises Heilbad 2.0 des Bürgerforums, das Ihnen vorliegt.
Verkehrsdisziplin
Diese hat in den letzten Jahren in Badenweiler nachgelassen. Sie kann mit regelmäßigen Verlautbarungen im Amtsblatt im Sinn der oben bereits angesprochenen „Charmeoffensive“ gefördert werden. Mit klarer, kontinuierlicher und grundsätzlich positiv motivierender Kommunikation kann man den sprichwörtlichen Wassertropfen, der den Stein höhlt, imitieren. Auf die Bezeichnung in der Straßenverkehrsordnung vorgesehener Verkehrsschilder (z.B. Durchfahrtsverbot) als „rechtlich irrelevant“ sollte man dabei verzichten.
Denkbare Maßnahmen:
Abschließend wollen wir ergänzend auf einzelne mögliche konkrete Maßnahmen hinweisen, die teils kurzfristig umsetzbar, teils mittel- oder langfristig anzudenken sind:
Wirksame Überwachung des Parkraums und Abschreckung von Falsch- und Schwarzparkern, d.h. konsequentes Umsetzen eigener Verordnungen.
Forderung an die zuständige Verkehrsbehörde, regelmäßig Kontrollen und Messungen von Geschwindigkeiten vorzunehmen.
Systematische Überprüfung und Korrektur der vorhandenen Beschilderung bzw. von deren Position (die zum Teil nicht StVO-konform ist), möglicherweise auch eine deutliche Ausdünnung des Schilderwaldes (der nur zu Gewöhnung führt und dann ignoriert wird).
Reduktion der durch Autos und Motorräder verursachten Lärmbelastung
durch den regelmäßigen Appell, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten,
die Einrichtung von wechselseitigen bepflanzten Ausbuchtungen (z.B. Alleebäumen) jeweils am Beginn der Zone-30/40 (Blauen-/Kandernerstraße, Ernst-Eisenlohr-Straße, Ortsdurchgangsstraßen in Schweighof, Sehringen und Lipburg),
die partielle Verbreiterung des Bürgersteigs (dann allerdings so, dass man nicht zum Wildparken einlädt),
Schließen von Abkürzungs- und Durchfahrtsmöglichkeiten in Wohngebieten durch Verkehrslenkung und Straßenverengung.
Anlage von Fahrradzonen in den Hauptdurchgangsstraßen.
Etablierung eines übersichtlichen und leicht verständlichen Parkleitsystems, um den Suchverkehr zu minimieren.
ein Mobilitätskonzept, das die Ortsteile anbindet.
Badenweiler 09.10.2020
Für den Arbeitskreis Verkehr des Offenen Bürgerforums
Hans Frick Josef-Walter Kirchberg Dr. Michael Magin
Arbeitspapier des Arbeitskreises "Heilbad 2.0" des offenen Bürgerforums:
"Zukunft für Badenweiler - Perspektiven für das Heilbad"
A. Einleitung
Badenweiler ist als Heilbad – und zwar als Thermalheilbad – nach dem Kurorte-Gesetz Baden-Württemberg prädikatisiert, weil es mit seinem Thermalwasser über ein bewährtes Heilmittel, ein die Gesundungs- und Erholungsmöglichkeiten stützendes Witterungsklima, verschiedenartige leistungsfähige Einrichtungen zur Anwendung des Heilmittels und einen dem Kurbetrieb entsprechenden Ortscharakter verfügt (§ 4 KurorteG BW). Im Badenweiler Gemeindeentwicklungskonzept 2030 wird dem Heilbadcharakter Badenweilers allerdings keine Aufmerksamkeit geschenkt. Angesichts der großen Bedeutung, welche die Sicherung des Prädikats „Heilbad“ für die Zukunft Badenweilers besitzt, erscheint es aber geboten, diese Sicherung als herausragendes und vordringliches Ziel in das aktuelle Gemeindeentwicklungskonzept Badenweiler aufzunehmen.
Die Funktion eines Heilbads unterliegt, wie alle Bereiche des Gesundheitswesens, einem steten sozioökonomischen Wandel. In der historischen Tradition Badenweilers gilt es, den Menschen auch in Zukunft Ruhe und Entspannung vom Stress im Berufsleben und von der Hektik der Großstadt zu bieten. An diesem Punkt setzen unsere Überlegungen an. Es geht darum, Badenweiler im Spannungsfeld von Gesundheit, Tourismus und der Heimat seiner Bewohner lebendig zu erhalten und auf neue Herausforderungen vorzubereiten. Es wird unverzichtbar sein, das herkömmliche Funktionsverständnis eines Heilbads sowie seine Strukturen zu modernisieren und anzupassen. Badenweiler sollte dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.
Uns geht es darum,
den Gesundheitsstandort Badenweiler und seine Attraktivität für erholungsuchende Gäste herauszustellen;
den besonderen Ortscharakter Badenweilers wertzuschätzen, insbesondere den Kurpark, die Therme und die historischen bzw. die modernen Bauten zu würdigen sowie die Anziehungskraft des Ortes für Jung und Alt – insbesondere die der Luisenstraße – zu erhalten und zu verbessern, also den Charme des historischen Kurortes mit seiner spezifischen Bäderarchitektur zu betonen und weiter auszubauen;
die guten Umweltbedingungen des Ortes zu sichern. Es geht um Rücksicht auf die besonderen klimatischen Rahmenbedingungen, Achtung des Ruhebedürfnisses im Kurort und um seine verkehrliche Entwicklung.
B. Der Gesundheitsstandort Badenweiler
Das Heilbad
Badenweiler hat neben der Therme mit Kur- und Schlosspark sowie dem Kurhaus, den Kliniken und dem Haus der Gesundheit viele Ressourcen, die andere Heilbäder nicht haben. Die Lage am Übergang vom Rheintal in den Schwarzwald, die gesunde Luft und das gemäßigte Klima, die historische Burganlage, die Weinberge, der umgebende Wald und Einrichtungen wie der „Park der Sinne“ steigern die Gesundungs- und Erholungsmöglichkeiten. Das kulturelle Angebot ist mit den Musik- und Literaturtagen in der reichhaltigen Kulturlandschaft des Dreiländerecks eine weitere Besonderheit. Badenweiler sollte zudem seine Tradition als historischer Kurort mit berühmten Gästen aus Hochadel, Politik, Literatur, Musik und gestaltender Kunst bewahren und hochhalten.
Angebote
Badenweiler muss sich mit modernen Gesundheitskonzepten vom herkömmlichen Kurbetrieb absetzen. Dies passt auch zum vorhandenen Profil Badenweilers. Hier sind gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen umsetzbar. Im Ort und seiner Umgebung lassen sich in einem ganzheitlichen Ansatz neue gesunde Gewohnheiten erlernen, die Widerstandskraft und Ausgleich zur Alltagsbelastung durch Regeneration und Erholung vermitteln. Modernes Behandlungsziel ist, die Kurgäste anzuleiten, die eigenen Möglichkeiten zur Erhaltung und Förderung ihrer Gesundheit zu erkennen und umzusetzen. Die Methoden hierzu sind vielfältig und müssen im Zusammenwirken der genannten Kureinrichtungen, der Kur- und Badeärzte, der Hotellerie, den Ferienpensionen und der Gastronomie einem breiten Publikum angeboten werden.
Badenweilers Chancen
Die besondere Lage Badenweilers und die vorhandenen Einrichtungen erlauben aktive und passive Maßnahmen.
Als aktive kommen in Betracht: Schwimmen, Spazierengehen, Waldbaden, Wandern, Joggen, Fahrradfahren, Wassergymnastik, Fitnesstraining, Physiotherapie, ayurvedische Heilkunst, Yoga, Qi-Gong, Tai Chi und andere.
Als passive sind geeignet: Meditation, Achtsamkeitstraining, Entspannungstraining nach Jacobsen, autogenes Training, hypnotherapeutische Methoden, Massage, Rhythmische Massage, Kneipp-Wickel etc..
Als mentale Zugänge eröffnen Musik, Literatur, Malen und Bildhauern, Psychotherapie, Philosophie und Religion Raum zum Innehalten, Besinnen und Zusichkommen.
Gäste
Adressaten sind im Berufsalltag gestresste Menschen, älter werdende Menschen, die „Ruhe“ und „Erholung“ suchen, bzw. Patienten, die an Burnout erkrankt sind, ihre Resilienz stärken möchten, und solche, die Rehabilitation brauchen sowie Unterstützung suchende Angehörige. Weiter haben wir Menschen im Blick, die erkannt haben, dass ihnen Bewegung, geistige Regsamkeit, gesundes Essen und ein vernünftiges Maß an Ruhe helfen, gesund alt zu werden. Wir sind interessiert an Gästen, die nachhaltigen und kulturell wie kulinarisch ansprechenden Tourismus suchen, am „ausgelernten, selbstbewussten Gast“, wie Wolfgang Abel das nannte (Badische Zeitung vom 19.05.2019).
Ein Hauch „Weltkulturerbe“
In jedem Fall lohnt es sich, Badenweiler als Gesundheitsstandort lebendig zu halten. Im Jahr 2020 stellen elf Europäische Kurorte (Great Spas of Europe) einen jahrelang vorbereiteten Antrag an das UNESCO-Welterbekomitee: Sie wollen als „Europäische Kurstädte und Modebäder des 19. Jahrhunderts“ und „Förderer des globalen Tourismus“ als Weltkulturerbe anerkannt werden. Deutsche Teilnehmer sind Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen. Ein Erfolg des Antrags wird neue und starke Aufmerksamkeit auch auf andere, diesen Kurstädten in ihrer Tradition und Bedeutung vergleichbare Kurorte lenken.
Anregungen
Das Gemeindeentwicklungskonzept Badenweiler sollte ergänzt und die Sicherung des Prädikats „Heilbad“ als herausragendes und vordringliches Ziel aufgenommen und die Möglichkeiten und Wege dazu dargestellt werden.
Ein Dialog zwischen Gemeinde, BTT, Pro Badenweiler, den örtlichen Kurbetrieben und Ärzten, dem Haus der Gesundheit sowie der Hotellerie und Gastronomie sollte die Sicherung des Gesundheitsstandorts und die dazu erforderlichen Maßnahmen ins Bewusstsein rufen und Ergebnisse erzielen.
C. Attraktivität des „Ortes“ Badenweiler
Kurortcharakter
Badenweiler verfügt über alle klassischen Merkmale eines Kurorts, die in dem oben erwähnten UNESCO-Antrag aufgeführt werden. Eine klassische europäische Kurstadt weist demnach neben dem Kurviertel ein oder mehrere Villenviertel und ein Versorgungsviertel mit Geschäften und Handwerksbetrieben sowie ein breites Angebot an Dienstleistungen auf. Ein besonderes Merkmal ist „das hohe Maß an Grün“, nämlich Kurgärten und Kurparks. Die den Ort umgebende Landschaft ist in vielfältiger Weise für den Kurbetrieb nutzbar gemacht. Sie ist durch Promenadenwege mit Ruhepunkten erschlossen, besondere Aussichtspunkte überraschen den Gast, Hinweise geben Information zur Landschaft, zur Flora und Fauna und an den Wegen befinden sich Denkmäler, auch gibt es eine attraktive Gastronomie.
Ein Kurort verfügt ungeachtet seiner relativer Kleinheit über die Infrastruktur einer großen Stadt. Kurstädte huldigen den neuesten technischen Entwicklungen, heute z.B. der E-Mobilität sowie der Lärmberuhigung, und sie sind an das Eisenbahnnetz bzw. den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen.
Zum Heilbad Badenweiler gehört als unverzichtbares Wesenselement die Cassiopeia-Therme. Mit ihr und den Erfordernissen ihrer Sanierung und der Anpassung an die aktuellen Gästeanforderungen beschäftigt sich ein weiterer Arbeitskreis des Bürgerforums.
Ortsbild
Es gilt den Kurortcharakter Badenweilers zu erhalten. Diesem Ziel müssen sich auch die – durchaus notwendigen – Veränderungen und Ergänzungen unterordnen. Das war und ist oft nicht der Fall. Ortsbild und Ortsgeschichte prägende Gebäude wurden entfernt, andere ersetzt: Im wahrsten Sinne Geschichte sind heute das alte Kurhaus, eine Konzertmuschel und eine Wandelhalle; Betonanbauten erweitern private Anwesen und Villen, Hanglagen wurden mit Betonkuben bebaut, baugeschichtlich und für den Gesamteindruck Badenweilers u.a. vom Innerberg aus wichtige Häuser entfernt und durch solitäre Bauten (Luisenstr. 21, Wilhelmstr.18) ersetzt. Auffallend ist zudem der beliebig erscheinende Umgang mit dem Baum- und Strauchbestand im Kurort. Einzelmaßnahmen, die ohne den Blick auf das Ganze erfolgen, verändern schleichend das Erscheinungsbild sowie die inneren Funktionen des Kurorts.
Um ein intaktes Ortsbild zu bewahren, braucht es eine Bestandsaufnahme und Analyse desselben. Damit werden begründete Handlungsmöglichkeiten eröffnet, u.a. um zu verhindern, dass Gebäudebestand untergenutzt bleibt oder gar leer steht, und zu erreichen, dass weniger gebaut, vielmehr eher umgebaut und verdichtet wird. Solides Bauen muss gefördert werden, Leerstände sollten unterbunden, andere Nutzungen und Zwischennutzungen bedacht werden. Vorhandene, bereits ausgewiesene Baugebiete sollten genutzt oder abgerundet werden, bevor weitere freie Flächen verbraucht werden.
Die gründliche Ortsbildanalyse ist Grundlage für Regeln, Anreize und Sanktionen. Sie bietet Bürgermeister, Gemeinderat, Verwaltung und BürgerInnen Orientierung für die zukünftige Gestaltung des Lebens-, Kultur- und Naturraumes Badenweiler und den Erhalt des Heilbads.
Kur- und Schlosspark
Badenweilers 22 Hektar großer Kurpark zählt zu einem der baumartenreichsten Kurparks Deutschlands. Angelegt wurde er im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild englischer Parkanlagen. Er lebt von seinen Sichtbeziehungen, von altehrwürdigen Mammut- und anderen den Park prägenden Bäumen, oft wertvollen Exoten, ferner von Blumenbeeten, Pflanzeninseln und seltenen Sträuchern. Der Schwanenweiher, die in Deutschland einzigartige römische Badruine, das Kurhaus, die Burg Baden, der Hildegard-von-Bingen-Garten, der Gutedelgarten und der Ruhepunkt „Vogesenblick“ sind weitere wertvolle Teile des Kurparks. Das Großherzogliche Palais ist Teil des angrenzenden Schlossparks. Diese Anlagen stehen im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Sie werden teils durch die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, teils durch die BTT GmbH verwaltet.
Mit dem für Landschaftsgärten typischen Spiel von offenen Flächen (Wiesen) und Bepflanzung sind der Kur- und der Schlosspark neben der Therme das wichtigste Gut Badenweilers. Ihm und seinen wertvollen Baumbeständen ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Alternde und kranke Bäume müssen gepflegt und notfalls ersetzt werden. Ein Parkpflegewerk sollte Grundlage nachhaltig wirksamer Maßnahmen sein.
Luisenstraße
Sie ist in Erinnerungen die „Flaniermeile“ Badenweilers, heute eine Einkaufsstraße, die Leerstände aufweist, aber durchaus auch Anziehungspunkte und Chancen bietet. Der Einzelhandel hat viele Herausforderungen zu meistern: die Konkurrenz des Online-Handels, den Rückgang der Gästezahlen und die sich ständig wandelnden Einkaufgewohnheiten. Trotzdem hat die Luisenstraße ihre Attraktivität für Gäste und Einheimische behalten. Bei Sonderveranstaltungen – dabei für den Fahrzeugverkehr gesperrt – füllt sie sich und zeigt, wie viel Anziehungskraft sie entwickeln kann. Eine reizvolle Einkaufsstraße ist für den Charakter des Kurorts äußerst wichtig. Gemeinsame Kreativität ist nötig.
Anregungen
Die Erhaltung des Kurortcharakters, insbesondere der Therme, des Kur- und des Schlossparks, soll als Ziel in das Gemeindeentwicklungskonzept 2030 aufgenommen werden.
Eine Ortsbildanalyse soll als Grundlage weiterer bauplanerischer Gestaltungsmaßnahmen erstellt werden.
Für den Kur- und den Schlosspark soll ein langfristiges und nachhaltiges Pflegewerk erstellt werden.
Die einzelnen Gewerbe-Anlieger und Gebäudeeigentümer der Luisenstraße sollten in einem Dialog mit Gemeinde, BTT, Pro Badenweiler, der Hotellerie und Gastronomie die Entwicklung der Luisenstraße besprechen. Dabei sollte auch über Mietbedingungen, finanzielle Ansiedlungshilfen, aber auch über den Straßen- und Fußgängerverkehr gesprochen werden.
D. Veränderte Umweltbedingungen
Für das Heilbad Badenweiler ist neben optimalen Klimabedingungen auch das Ruhebedürfnis seiner Gäste von Belang. Beide Rahmenbedingungen sind für die Funktionalität und damit für die Attraktivität des Heilbads wesentlich.
Klima/Luft
Für unseren Kurort ist die Lage am Übergang vom Rheingraben in den Schwarzwald von großem Wert. Der Luftaustausch durch die Fallwinde vom Schwarzwald herunter bedeutet besonders in den warmen Sommern den Gewinn angenehmer und die Gesundheit fördernder Luft.
Verkehrliche Entwicklung
Badenweiler ist als Kurort auf den Zufahrtsverkehr angewiesen. Die bestehende Erschließung ist ausreichend. Mit den bereits bestehenden – in Sehringen zu ergänzenden – Geschwindigkeitsbegrenzungen und ihrer regelmäßigen Kontrolle muss dem Ruhebedürfnis im Kurort Rechnung getragen werden.
Mangelnde Verkehrsdisziplin
Bei den Badenweiler Bürgern und bei den Gästen des Orts hat sich eine nachlässige Verkehrsdisziplin entwickelt. Dies ist nicht nur auf den Hauptdurchfahrtsstraßen zu sehen und zu hören, durch viele Anliegerstraßen hat sich ein verkehrswidriger Schleichverkehr entwickelt, der nicht nur Verkehrsgefahren verursacht, sondern auch Lärmbelästigungen zur Folge hat.
Verkehrslenkung
Besucher, die mit dem KFZ nach Badenweiler kommen, um das Thermalbad zu besuchen, fahren häufig parkplatzsuchend durch den Ort. Dieser spezifische Verkehr, der aufgrund der wenigen innerörtlichen Stellplätze in der Regel erfolglos ist, schafft ein völlig unnötiges, zusätzlich störendes Verkehrsaufkommen.
Die Einrichtung eines Parkleitsystems, das die Besucher der Therme bereits an den Einfahrtstraßen übersichtlich und zweisprachig auf fehlende Stellplätze im Ort hinweist und sie durch entsprechende Maßnahmen praktisch „zwingt“, die Parkplätze an den Ortseingängen zu nutzen, wäre eine dringend umzusetzende Maßnahme.
Einhaltung der Ruhezeiten im Kurort
Die in der gemeindlichen Polizeiverordnung festgelegten Ruhezeiten werden vernachlässigt. So wird das Verbot zum Befahren des Kernortes durch LKWs über das erlaubte Zeitfenster hinaus nicht mehr eingehalten. Bauarbeiten werden außerhalb der vorgesehenen Tageszeit durchgeführt, Garten- und auch Reinigungsarbeiten werden zunehmend innerhalb der Ruhezeiten und mit zu lauten Geräten vorgenommen.
Anregungen
Es gilt das Klima zu sichern und es besonders bei der baulichen Entwicklung im Blick zu behalten. Sowohl bei der Bebauungsplanung als auch bei einzelnen Baugenehmigungen sollte die Auswirkung auf das Ortsklima wesentliches Entscheidungskriterium werden. Dazu ist für den Ort ein aktuelles Klimagutachten zu erstellen.
Durch rechtzeitige Verkehrslenkung und geeignete Straßengestaltung und -möblierung soll die Verkehrsdisziplin nachhaltig verbessert und damit dem Ruhebedürfnis der Einwohner und Gäste Badenweilers Rechnung getragen werden.
Durch wiederholte offizielle Erinnerungen an die Polizeiverordnung Badenweilers und regelmäßige Kontrollen soll deren Beachtung bei Baumaßnahmen, Reinigungsarbeiten und Gartenpflege im Interesse der für einen Kurort bedeutenden Ruhezeiten durchgesetzt werden.
E. Weitere Anregungen
Unser Blick auf das Heilbad Badenweiler führt zu einer Vielzahl von Anregungen zum Erhalt und zur Förderung des Heilbadcharakters. Sie können nur im Dialog aller Betroffenen endgültig entwickelt und zur Realisierung gebracht werden.
Unsere Anregungen zur Erhaltung und Förderung des Heilbadcharakters gehen über die oben beispielhaft wiedergegebenen hinaus. Wir möchten sie im Gespräch mit dem Bürgermeister, der Verwaltung, dem Gemeinderat und allen Interessengruppen im Einzelnen vortragen.
Badenweiler, 13.01.2020
Für den Arbeitskreis Heilbad 2.0 des offenen Bürgerforums Badenweiler
Hans. H. Frick
K. Magin
J.-W. Kirchberg
Dr. M. Magin
I. Lambert
U. Rosenboom
Weihnachts Wunsch Baum
Welche guten Wünsche haben wir für den Müllheimer Bahnhof zu Weihnachten?
Was wünschen wir uns ?
Verweilen in Bewegung
Bedeutung des Bahnhofs
Bahnhof = Auskunft,Reiseinformationen,Ticketkauf
Bahnhof=Treffpunkt = Kommunikation= Drehscheibe=Umsteigeort
Bahnhof= warmes Wartezimmer und Schutzort
Bahnhof=Leseort, Trinkort, Ort für Proviant und gepflegtes Stilles Örtchen
Bahnhof= Ort von Ankunft, Abschied und Wiederkehr
Bahnhof = Visitenkarte des Orts
Bewahren was uns verbindet-
Müllheimer Bahnhof soll stehen bleiben
Bahnhof unter Denkmalschutz stellen
Politik unterstützt das Bahnhofs-Projekt
Der Bahnhof ist ein Kulturerbe- Bahnhöfe erhalten
Die Renovierung wird konkret
Jugendbauhütten - Jugendliche im freiwilligen sozialen Jahr helfen bei der Renovierung
Frühjahrsputz- die Gruppe TUN bringt den Bahnhof zum Glänzen
Architekten mit Sanierungserfahrung unterstützen und beraten
Probeanstrich - der Bahnhof erhält einen hellen Aussenanstrich
Regionale Handwerker unterstützen die Renovierung des Bahnhofs
Sanierung der WC-Anlagen
Am Tag des offenen Denkmals 9.9.2019 -
alle feiern den frisch renovierten Bahnhof Müllheim
Baumfällung im Schlosspark (13.02.2018)
H.Frick, Offenes Bürgerforum
Am Rosenmontag, dem 12. Februar 2018, wurde im oberen Schlosspark die ca. 14 Meter hohe Hängebuche gefällt, zersägt und teils geschreddert.
vorher:
nachher: