Noelanders Trophy XIX 2018

Anfang Februar (3.-4.) fand wieder die Noelanders Trophy in Genk statt. Auf Einladung von Walter Schreiner konnte ich gemeinsam mit Emma Kerper und ihm nach Belgien fahren. Walter stellte eine sehr attraktive mächtige Eibe aus.

Als Sekretär der EBA hatte ich natürlich großes Interesse die Vorstandskollegen aus dem EBA Board zu treffen um einige wichtige Punkte aus den Aufgaben der EBA zu besprechen. Leider war Marc Noelanders nicht auf der Ausstellung was sicherlich ein Gesprächsthema für viele Besucher und Aussteller war. Er hatte mir aber schon im Vorfeld gesagt dass er nicht da sein werde. Es scheint in der Arbeit für dieses wichtige europäische Bonsaiereignis Probleme gegeben zu haben die zu dieser Abwesenheit führten. 

Nach langer Fahrt bei schlechtem Wetter haben wir am Donnerstagabend unsere Hotels aufgesucht und am Freitag in der Früh sind wir zur Limburghal gefahren wo Walter seinen Bonsai samt Beistellpflanze von Emma aufgestellt hat. Leider bekam er vor der Abfahrt nach Genk keine Information dass die ESA auch wieder eine Ausstellungsfläche für die Suiseki zur Verfügung gestellt bekam.  So konnte er keinen seiner schönen Suiseki mitnehmen.

Nach dem Aufstellen der Eibe verblieben wir den restlichen Tag in der Halle und besuchten hauptsächlich den Händlerteil der wieder in zwei Hallen untergebracht war. Durch den Wegfall der Fläche für die EBA Bonsai aus dem vorigen Jahr war nun weiterer Platz für zusätzliche Händler vorhanden. Insgesamt haben 98 Händler Bonsai, Rohpflanzen und Bonsaizubehör angeboten. Der Keramikteil hatte wie schon im vorigen Jahr dominiert. An diesem Tag war es besonders kalt und unfreundlich, die Hallen waren nicht beheizt. Man musste schon sehr warm angezogen sein um diese unerquickliche Kälte auszuhalten. Es gab auch noch keinem Cateringbetrieb so dass man auf Nahrungsspenden (Tee, Gemüsesuppe mit Weißbrot etc.)angewiesen war um durchzuhalten. Wir kauften bereits ein paar kleine Pflanzen und Schalen ein da man an diesem Tag noch aus dem vollen Angebot schöpfen konnte. Es gab zum Teil sehr preisgünstige Rohpflanzen von sehr guter Qualität bis zum Ramsch. Auch bei den Suiseki konnte man preiswert einkaufen. Für große Dinge war kein Platz im Auto von Walter und ich musste zusätzlich daran denken Alles im Zug nach Klagenfurt schleppen zu müssen. Auf Angebote für Bonsai so um die 7000,00 bis 20000,00 € durfte ich nicht reagieren.

Abends fanden wir auf dem Gelände der alten, als Kunstwerk restaurierten Förderanlagen der stillgelegten Kohlengrube ein nettes Bistro zum Essen.

Samstagfrüh gab es die Eröffnung der Ausstellung ohne große Zeremonie, wie gesagt Marc Noelanders war nicht anwesend. Wie gewohnt konnte man in mehreren Reihen mit viel Platz dazwischen sehr schöne und einmalige Bonsai aus den europäischen Ländern sehen. An diesem Tag war sehr viel Publikum sowohl in der Ausstellung als auch in den Händlerhallen unterwegs.

Conny Hackl und Willi Prager hatten ihren Stand am alten Platz vom Vorjahr in der großen Halle und waren der „Österreichische Meeting Point“ während dieser drei Tage.

Einige Bonsaifreunde aus Österreich konnten wir auch begrüßen aber es waren diesmal wesentlich weniger als 2017 bei der EBA Convention.

Die Demos fanden auf der Bühne des dafür vorgesehen großen Vortragssaal vor zahlreichen Bonsai-Enthusiasten statt. Ausgesuchtes Rohmaterial  wurde von den prominenten Künstlern in aufwendiger Arbeit zu ansprechenden Bonsai gestaltet. Kunio Kobayashi, Bjorn Bjorholm, Mailan Karpisek und Gaicomo Pappalardo zeigten ihr Können. Bei Kobayashi konnte man für 100.-€ zusätzlich ein Workshop für Montag buchen.

Die Auswahl der zu prämierenden EBA Bonsai wurde noch am Freitag von den anwesenden Demonstratoren vorgenommen, ohne Marc Noelanders, der ja an diesem Tag wieder nicht dabei war. Die vergebenen Preise führten zu Diskussionen da einige der ausgezeichneten Bonsai nicht dem Standard und der Objektivität entsprachen den man bei so einer Prämierung berücksichtigen sollte. 

Gemeinsam mit Jürgen Carocci, Barbara und Herbert Obermayer sowie Emma und Walter haben wir auch nach dem Besuch der Ausstellung den Abend verbracht und nicht am Galaabend teilgenommen.

Am Sonntag gleich nach dem Frühstück fuhren wir vom Hotel wieder zur Limburghal. Durch das unfreundlich kalte Wetter gab es keinen Anlass einen Ausflug in Genk zu unternehmen. 

Nach zahlreichen langen Runden durch die Ausstellung und die Verkaufshallen, bei denen man immer wieder schöne Sachen für den eigenen Bedarf entdecken konnte, überkam einen die gewisse übliche Bedarfsmüdigkeit ob der vielen Angebote  und Sehenswürdigkeiten. Zur Abwechslung besuchte man dann das Café im Halbstock für einen Kuchen oder ein Sandwich samt Getränk.

Um 18:00h begann der große Run des Abbaus. Manche Händler hatten schon ein wenig früher begonnen abzubauen und der Keramiker John Pitt war schon am Sonntag nicht mehr vertreten da er alle seine Schalen bis dahin schon verkauft hatte. Große Rabatte auf Bäume oder Zubehör gab es diesmal zum Abschluss nicht. Es wurde viel wieder für die nächsten Ausstellungen wie die EBA Convention in Arco mitgenommen.

Wir übernachteten noch einmal in unseren Hotels und fuhren in aller Früh am Montag nach Österreich zurück. Das Wetter war wieder besser geworden, dafür mussten wir einen kleinen Umweg nehmen da auf der direkten Verbindung nach Frankfurt ein zweistündiger Stau via Navi angezeigt wurde. Es waren enorm viele LKW unterwegs, die Verkehrsdichte besserte sich erst ab Regensburg bis Passau.

Ich übernachtete noch einmal bei Walter Schreiner und reiste mit der Bahn am Vormittag zurück nach Klagenfurt. 

Die Noelanders Trophy 2018 war sicherlich die Reise wert, wie es weitergeht mit der Ausstellung wird die Zukunft weisen. Für 2019 wird bereits die XX Jubiläumsveranstaltung angekündigt, diesmal unter dem Titel „Best of 20 Years Trophy - 2019“ vom 9. bis 10. Februar 2019.

                                                                                                                    Detlef Mostler