Von der DM direkt zum Zehner

22.06.2023

Der Münsinger Silvan Rauscher hat für das Wochenende 8./9. Juli ein strammes Programm: DM in Kassel, dann zehn Kilometer im Ermstal.

Der junge Kerl sieht es ganz locker. Am Samstag, 8. Juli, um 17.35 Uhr, geht Silvan Rauscher bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel über die Hindernisse, die auf einer 3000-Meter-Strecke auf ihn warten. Dafür hat er sich am vergangenen Freitag bei den bayrischen Meisterschaften in Ingolstadt qualifiziert. Und ein paar Stunden später geht es dann in Bad Urach weiter. Keine Hindernisse, dafür zehn Kilometer. „Das geht gut, ist ja direkt vor der Haustür“, sagt Silvan Rauscher – und meint damit natürlich den Ermstal-Marathon. Kassel ist ein bisschen weiter weg. Da kann er sich auf der Rückfahrt aber schon einigermaßen erholen. Sofern er nicht selbst chauffieren muss.

Im vergangenen Jahr wurde der Münsinger nach genau 31 Minuten auf dem Kelternplatz in Metzingen empfangen. Keiner war schneller, der Sieg eingetütet. Nur ganz kurz hat Silvan Rrauscher gehadert, weil der Streckenrekord gar nicht weit weg war. Den hatte sich Dominik Notz 2019 in 30:51 Minuten geholt. Ein Wimpernschlag hat also gefehlt, die Vorstellung war aber trotzdem einwandfrei.

Natürlich ist aber klar, dass noch eine Rechnung offen ist. „Ich probiere es schon, Richtung Sieg und Streckenrekord zu laufen“, ist Rauscher top motiviert. Und die DM am Tag zuvor? „Da werde ich recht schnell merken, ob ich die Beine habe. Probiert wird es auf alle Fälle.“ Und wenn es andere auch probieren, hat der Doppelpacker gar kein Problem damit. „Ich lasse mich überraschen, wer mit am Start ist“, sagt der Blondschopf. In der Tat kann sich in den nächsten Wochen noch einiges tun. Der Zehner ist innerhalb des Ermstal-Marathons der absolute Hit. Beim Sieger des Vorjahres hört sich das folgendermaßen an: „Mir gefällt es total, das ist eine richtig coole Strecke. Mein absoluter Lieblingslauf in der Region.“

Auf die zehn Kilometer bergab werden auch von anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wahre Lobeshymnen gesungen. Und Silvan Rauscher wird das Vergnügen nicht alleine in Angriff nehmen, zwei Mitstreiter aus der starken Trainingsgruppe der TSG Münsingen werden mit dabei sein: Leon Schall und David Heimberger. „Sie sind gut drauf“, weiß der Trainer. Und weil er es auch ist, wird man zusammen die Teamwertung angehen.

Danach beginnt ein neues Kapitel, kommt eine neue sportliche Herausforderung. Silvan Rauscher hat seine Marathon-Premiere für den 24. September in Berlin geplant. „Das wird sehr spannend, ich habe Respekt vor den 42 Kilometern, keine Frage“, so der Marathon-Novize. Die neue Zeitrechnung beginnt nach dem Ermstal-Marathon – wie übrigens für viele andere auch.

Und Rauscher hat eine feine Gruppe vom LAV Stadtwerke Tübingen gefunden, mit der er die eine oder andere Einheit absolvieren wird: Anthony Tomsich, der sich im Ermstal um die halbe Distanz kümmern wird, und Lorenz Baum. Nicht auszuschließen, dass der am 9. Juli auch ins Ermstal kommt, bevor das Trio gemeinsam auf die „Road to Berlin“ einbiegt.

                                                          (Quelle: Südwest Presse 22.06.2023/Wolfgang Seitz)