Machen sie gemeinsame Sache?

22.06.2023

Die 13. Auflage der Top-Veranstaltung startet am Sonntag, 9. Juli. Corinna Coenning vom TSV Glems nimmt den Zehner unter die schnellen Beine

Wenn sich Corinna Coenning etwas vornimmt, dann setzt sie es auch um. Meistens zumindest – doch dazu später im Text mehr. Vergangenes Jahr hatte sich die sympathische Läuferin für ihre Verhältnisse weit aus dem Fenster gelehnt und ange-kündigt, sich beim Ermstal-Marathon um einen neuen Streckenrekord über die halbe Distanz bemühen zu wollen. Den hat sie sich dann auch ganz fix geholt, war nach 1:17,38 Stunden schon wieder auf dem Kelternplatz in Metzingen. Und weil es ihr so gut gefallen hat, sie den Lauf richtig genießen konnte, ist die Gymnasial-Lehrerin für Sport und Mathematik am 9. Juli wieder dabei. Die Begeisterung am Streckenrand wird sie heuer allerdings nicht allzu lange genießen können, weil nach zehn Kilometern schon Schluss sein wird. Es passt perfekt in den Plan „Das passt wunderbar in den Trainingsplan, ist für mich ja praktisch eine Sprintdistanz. Doch zu Beginn der Sommersaison mache ich viel auf den unteren Distanzen und das läuft ganz gut“, sagt die Athletin des TSV Glems run2gether. Weil sie auch ganz schnell läuft, ist natürlich auch in 2023 der Streckenrekord ein Thema. „Nichts ist unmöglich. Mal schauen, was der Tag hergibt, einen Versuch werde ich auf alle Fälle unternehmen. Leah hat da im vergangenen Jahr aber richtig stark vorgelegt“, sagt Corinna Coenning, voller Respekt für Kollegin Hanle, die beim Ermstal-Marathon 2022 im Zehner mit 34:48 Minuten eine neue Bestmarke gesetzt hat. „Vielleicht kann ich mit ihr ja gemeinsame Sache machen“, hofft Coenning, dass Leah Hanle, mit der sie sich prima versteht, wieder an der Startlinie steht. „Ich würde ihr dann auch gerne die Favoritenrolle zuschieben, bis zum Zehner räumt Leah ja alles ab“, gibt die Pädagogin ganz galant den Druck weiter. Leah Hanle, darauf angesprochen, musste lachen – weil es nämlich noch gar nicht zu 100 Prozent feststeht, dass sie dabei sein wird. An dem Wochenende stehen deutsche Meisterschaften auf dem Programm, bei denen sie eventuell die Hindernisse in Angriff nehmen will. Zudem gibt es im Vorfeld noch einiges zu erledigen. Im vergangenen Jahr hat die Holzelfingerin allerdings versprochen, dass sie wieder kommen wird, weil es ihr bei der Premiere im Ermstal so sehr gefallen hat. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, die Stimmung im Ermstal ist aber auf alle Fälle um einiges

besser als bei einer DM“, so Leah Hanle. Vielleicht könne man das ja am nächsten Wochenende bei den Süddeutschen Meisterschaften in Ulm besprechen. Da sind die zwei schnellen Damen über 5000 Meter auf der Bahn gemeldet. Prognose: Wenn beide starten, ist der Streckenrekord nach einem Jahr schon wieder im Eimer. Läuft Corinna Coenning alleine, wackelt er zumindest bedenklich. Im Frühjahr war die Eningerin damit beschäftigt, an den persönlichen Bestzeiten zu feilen. Das hat im Halbmarathon geklappt (1:14,28 Stunden in Freiburg) und auch beim Zehner in Leverkusen (33:49 Minuten). Dann sollte, es wäre „das i-Tüpfelchen auf eine tolle Frühjahrssaison“ gewesen, im Marathon die magische Marke von 2:40 fallen. „Da gibt es nix zu schreiben“, denkt Corinna Coenning

an Wien zurück. Eine sehr schöne Stadt sei es, die sie sich angeguckt hat während des dortigen Marathons, der bei ihr nicht so richtig aus den Schuhen kommen wollte. „Die Form war gut, es war aber ein rabenschwarzer Tag, nach zehn Kilometer war ich energetisch komplett leer“, geht die 31-Jährige ins Detail – und damit ist doch etwas geschrieben. Das mit der Bestzeit soll nun am 1. Oktober in Köln nachgeholt werden.

 

Sieg beim Hohenneuffen-Lauf

Einen ganz wichtigen Termin hatte Corinna Coenning auch am vergangenen Sonntag. Da erklomm sie den Hohenneuffen sehr zügig und hat flugs per WhatsApp mitgeteilt, dass es ganz in ihre Sinne gelaufen war: „Ich bin erfolgreich in die Wettkämpfe des Sommers gestartet, konnte einen Sieg beim Hohenneuffen Berglauf verbuchen und mir dadurch auch den Baden-Württembergischen Meistertitel sichern. Das war ein sehr schöner Start ins Wettkampfgeschehen auf der Straße. Nach 43:50 Minuten, 9,3 Kilometer und 535 Höhenmetern war ich oben.“

                                                          (Quelle: Südwest Presse20.06.2023/Wolfgang Seitz)