Endlich kommt wieder Bewegung ins Tal

08.07.2022

Nach zweijähriger Unterbrechung geht am Sonntag wieder das größte Sportevent im Kreis Reutlingen über die Bühne. Im schönen Ermstal darf gerannt, gemütlich gejoggt oder gewalkt werden. Von Bad Urach nach Metzingen sind es zehn Kilometer, und ein Marathon ist 42 195 Meter lang – daran hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert. Ansonsten aber haben die beiden zurückliegenden Jahre die Veranstaltungsbranche gewaltig durchgeschüttelt. Das gilt auch für Sportevents wie den Ermstal-Marathon. 

Die Planungen für ein solches Großereignis beginnen in der Regel sechs bis neun Monate im Voraus, im Falle des Ermstal-Marathons also um den Jahreswechsel herum. Und damit, manch einer wird sich erinnern können, noch mitten in der Phase der Corona-Beschränkungen. G1, G2, G3, mit Maske oder ohne, Zugangskontrolle, Zuschauerverbot, Hygienekonzept, Festkelter ist belegt als Impfzentrum – mit diesen Themen und den Folgen für die Laufveranstaltung hatten sich die Organisatoren zu Beginn zu befassen. Zumal, da das Event in den beiden Jahren zuvor komplett ausgefallen war. Das sollte auf keinen Fall ein drittes Mal passieren.

Für den Ermstal-Marathon, seines Zeichens die größte Sportveranstaltung im Kreis Reutlingen, kann vermeldet werden: Er findet endlich wieder statt, und zwar schon am kommenden Sonntag, 10. Juli, ohne Auflagen. Die Federführung liegt wie gewohnt bei den Leichtathleten der TuS Metzingen, die Nachbarvereine vom TSV Dettingen und TSV Urach haben bereits wieder ihre Unterstützung zugesagt. Auch die drei von der Laufstrecke betroffenen Ermstal-Gemeinden haben den Termin in ihren Veranstaltungskalendern vermerkt. Am Sonntag soll es auf den Wegen im Ermstal auf der bekannten bekannten Strecke also wieder wimmeln.

Nicht nur das Orga-Team, auch der Großteil der Sponsoren sowie weitere Vereine und Partner, die den Ermstal-Marathon schon in der Vergangenheit mit Manpower unterstützt haben, sind wie zuletzt 2019 in diesem Jahr wieder mit von der Partie. Auch die SÜDWEST PRESSE Neckar-Alb wird die Veranstaltung wieder als Medienpartner begleiten. Es soll die 12. Auflage des Ermstal-Marathons werden. Und bei dieser wird es wegen der zu Beginn erwähnten Planungsunsicherheiten während der Pandemie einige Neuerungen geben. So entfallen zum Beispiel die Schülerläufe, weil das entsprechende Gewusel nicht corona-gerecht zu beherrschen gewesen wäre. Stand heute, das

wissen auch die Organisatoren, wäre eine Durchführung natürlich möglich gewesen – hinterher ist man immer schlauer. Zumindest 2023 soll der Nachwuchs auf jeden Fall wieder in den Metzinger Straßen unterwegs sein. Um gegebenenfalls Daten der Teilnehmer erfassen und Impf- beziehungsweise Genesenenzertifikate überprüfen zu können, war zunächst für das Wettkampf-Wochenende auch keine Nachmeldung vorgesehen. Dieser Punkt zumindest hat sich erledigt, Nachmeldungen sind wie in den Vorjahren am kommenden Wochenende noch möglich, und zwar am Samstag von 11 bis 17 Uhr in der Festkelter Metzingen, am Sonntag bis eine Stunde vor dem Startschuss in der Festkelter. Womit die Frage aufkommt, was sich denn an den angebotenen Disziplinen und Laufstrecken geändert hat. Zum Glück nichts. Zur Auswahl steht also entweder wieder der Zehn-Kilometer-Lauf, der in der Immanuel-Kant-Straße in Bad Urach etwa auf Höhe der Albthermen um 9 Uhr auf die Strecke gehen wird. Einmal durchs Ermstal und durch Dettingen gerannt, wird der stimmungsvolle Zieleinlauf dann auf dem Metzinger Kelternplatz sein. Dort losgelaufen, ebenfalls um 9 Uhr, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Halbmarathons und Marathons. Die laufen entgegengesetzt Erms-aufwärts, wenden in Bad Urach auf dem Sportplatz Diegele und rennen dann wieder zurück zum Kelternplatz. Das sind 21,1 Kilometer, mithin also ein Halbmarathon. Wenn gegen Mittag die Marathonis alleine auf den Straßen unterwegs sind, dann bekommen sie um 13 Uhr Begleitung von den Walkern und Nordic-Walkern. Diese begeben sich um 13 Uhr vom Dettinger Marktplatz aus auf ihre 7,5 Kilometer, die schließlich ebenfalls auf dem Kelternplatz enden. Die Teilnehmerzahlen, das lässt sich bereits jetzt schon sagen, werden das Rekordniveau von 2019 nicht ganz erreichen. Zum einen, weil natürlich rund 500 Kinder fehlen, zum anderen, weil auch bei anderen Laufveranstaltungen noch eine gewisse Zurückhaltung in Bezug auf Menschenmassen auszumachen ist. Rund 1700 Sportler werden aber trotzdem auf den Wegen durch das schöne Ermstal erwartet – somit haben die Zuschauer entlang der Strecke auf jeden Fall etwas zu schauen, der eine oder andere Bekannte wird sicherlich vorbeilaufen. (Quelle:SWP/Wolfgang Seitz)