Daniel Noll - Ein Zehner mit Option

Daniel Noll vom TSV Glems hat die zehn Kilometer auf dem Plan, hält sich aber die Möglichkeit offen, noch auf den Halbmarathon zu switchen.

Das hat ihm im vergangenen Jahr schon ein bisschen zu schaffen gemacht. Am Tag vor dem Ermstal-Marathon war Daniel Noll zu einer Hochzeit eingeladen. Auswärts – so weit auswärts, dass eine Anreise nicht sehr sinnvoll gewesen wäre. Überlegt hat es sich der Familienvater trotzdem. Immerhin war es für ihn in den Jahren zuvor sehr gut gelaufen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Dem Halbmarathon-Sieg 2016 ließ er ein Jahr später einen über zehn Kilometer folgen. Nach einem Jahr (Zwangs-) Pause ist der junge Mann nun bereit zu einer neuen Tat. Hinter deren Größe steht noch ein Fragezeichen.

Das Pitztal lockt

„Ich bin für den Zehner gemeldet, eventuell besteht aber die Möglichkeit, dass ich auf den Halbmarathon wechsle.“ Daniel Noll würde ein längerer Lauf dahingehend passen, dass er am 4. August den Pitz Alpine Glacier Trail im Kalender hat. Am Dach Tirols hat er sich für 30 Kilometer entschieden. Es ist eine Art Bergwandern im Renntempo. „Eine kleine Chance besteht, dass ich ummelde. Dafür müsste unter anderem das Wetter angenehm sein.“ Noll weiß, dass dies wohl ein frommer Wunsch bleiben wird. Im Ermstal ist es am Marathon-Tag traditionell heiß.

Egal aber, welche Herausforderung Daniel Noll nun angeht. „Ich renne mein Ding“, sagt er. Ungeachtet der Wahnsinns-Konkurrenz, die mit ihm am Start steht. Wenn Dominik Notz dabei sei, erübrige sich die Frage nach einem Favoriten sowieso. Allerdings hätte der Lokalmatador dann zumindest einen im Nacken, der ihn richtig antreibt.

Daniel Noll hat in diesem Jahr vom Halbmarathon in Freiburg 1:08:33 Stunden stehen, war noch nie schneller über die 21,0975 Kilometer. Danach ließ es der Betriebswirt etwas lockerer angehen, fährt derzeit den Trainingsumfang im Hinblick auf den Pitz Alpine aber wieder nach oben. 400 Kilometer pro Monat kommen da schon zusammen.

Für einen Berufstätigen ist es nicht leicht, dies unterzubringen – es sei denn, der Weg zur Arbeit wird zu Trainingszwecken genutzt. Die Familie Noll wohnt in Leinfelden, der Herr des Hauses arbeitet in Stuttgart-Möhringen. Macht pro Strecke fünf Kilometer, was „natürlich“ zu wenig ist. „Ich suche mir den einen oder anderen Umweg“, verrät der 33-Jährige. Dass der Arbeitgeber, die Südwestdeutsche Medienholding, Duschmöglichkeiten offeriert, kommt dem Controller in diesem Zusammenhang sehr zupass.

Kein Umweg

Egal, was er nun am 14. Juli unter die Schuhe nimmt. Im Ermstal läuft Daniel Noll keinen Umweg, will so schnell wie möglich ins Ziel kommen. Die Konkurrenten werden das Lauf-Ass des TSV Glems garantiert auf dem Schirm haben.


(Quelle: SWP/02.07.2019/Wolfgang Seitz)